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Grohe Mehrheit für Kerriot. Paris, 8. Juni. Die neue Regierung Herriot er hielt gestern in der Kammer ein starkes Vertrauensvotum. Die namentliche Zählung der Stimmzettel sichert der Re gierung eine überwältigende Mehrheit. Das „Journal officiel" teilt mit, daß 384 Abgeordnete für Herriot und nur 115 gegen ihn gestimmt haben. 110 Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten, während fünf infolge Urlaubs nicht an der Abstimmung teilnehmen konnten. Die Mehr heit, die Herriot auf sich vereinigte, beträgt danach 269 Stimmen. Die Morgenblätter begrüßen allgemein dieses Ergeb nis und verurteilen in mehr oder weniger scharfer Weise die Haltung des ehemaligen Ministerpräsidenten Tardieu, der eine wenig anerkennenswerte Nolle gespielt habe. Nur das „Echo de Paris" macht Herriot den Vorwurf, sich in seiner Antwort auf die Frage Tardieus bezüglich seiner Haltung in der Abrllstungsangelegenheit sehr schwach und unfähig gezeigt zu haben, sein außenpolitisches Programm klar zu definieren. Alle anderen Blätter zeigen sich fedoch sowohl mit der Regierungserklärung wie auch mit dem Ver lauf der Aussprache zufrieden. Der „Matin" betont, daß die Mehrheit, die die Regierung Herriot in der Kammer auf sich vereinigt habe, ihr für die internationalen Ver handlungen die notwendige Autorität gebe. Den wahren Wert dieser Mehrheit werde man jedoch erst abschätzen kön nen, wenn es sich darum handle, diejenigen Maßnahmen zu treffen, die geeignet seien, dem Haushaltsfehlbetrag Ein halt zu gebieten. Die „Ere nouvelle", das Organ des neuen Ministerpräsidenten, betont, daß weder die Radikalsozia listen noch Herriot selbst ihre traditionelle pazifistische und nationale Auffassung opfern würden, um eine parlamen tarische Mehrheit be'izubehalten oder aufzunehmen. Die NMMhNdlWkn MW M Md PreW MMt. Weittragende finanzpolitische Beschlüsse in Preußen erwartet. Berlin, 8. Juni. Die Aussprache, die der stellvertretende preußische Ministerpräsident, Wohlfahrlsminister Dr. H i r t- siefer, und Finanzminister Dr. Klepper mit dem Reichskanzler v. Papen und dem Reichsfinanzminister über den Ausgleich des preußischen Haushalts hatten, ist, wie von preußischer Seite verlautet, insofern gescheitert, als das Ueich erklärt habe, im Augenblick nicht imstande zu sein, die von dem früheren Reichsfinanzminister Dietrich für div preußischen Siedlungsanteile zugesagten 100 Mil lionen Reichsmark zu überweisen. (Bekanntlich steht das Reich auf dem Standpunkte, keine bindende Zusage gemacht zu.chabLih._D.. Red.) Das preußische Staatsministerium tritt moch am Diens tagabend zusammen, um sich mit der entstandenen Lage zu befassen. Da die 100 Millionen Reichsmark zum Haushalts ausgleich erforderlich sind, ist infolge des Scheiterns der Verhandlungen mit dem Reich ein Fehlbetrag in dieser Höhe im preußischen Haushalt vorhanden, der durch weit tragende finanzpolitische Beschlüsse des Staatsministeriums ausgeglichen werden soll. Preußische Beamtengehaltskürzung? Berlin, 8. Juni. Ueber die neuen Notverordnungs- pläne der geschäftsführenden preußischen Regierung hört die „Berliner Börsenzeitung" von gutunterrichteter Seite, daß neben der Einführung einer Schlachtsteuer auch sehr ernst haft an eine erneute starke Heranziehung der Veamten- gehälter zum Haushaltsausgleich gedacht werde. Geplant sei offenbar eine Art Zwangsanleihe, die sich natürlich prak tisch völlig wie eine direkte Gehaltskürzung auswirken dürfte. Vor einer preußischen Notverordnung? Berlin, 8. Juni. Die gestern in später Nachtstunde unterbrochenen Beratungen Über die Deckung des Fehlbe trages im Haushalt haben nicht zum Ziele geführt. In der gestrigen Besprechung beim Reichskanzler haben die preu- Die „Times" zur Erklärung Herriots. London, 8. Juni. Die „Times" bemerkt bei Bespre chung der Erklärung Herriots, daß dieser die Ab rüstung nicht von irgendeinem besonderen Plan abhängig gemacht habe. In dieser Hinsicht unterscheide sich Herriots Haltung von der seiner Vorgänger, was man in England begrüßen werde. Es sei ferner mehr als einmal der englischen Regierung sehr un angenehm gewesen, wenn eine französische Regierung auf dem Standpunkt gestanden habe, daß Frankreich und England an jede Frage gemeinsam Her angehen müßten, nachdem schon vorher eine gemein same Auffassung gefunden worden sei. Dies führe dazu, daß die anderen Mächte weniger entgegenkommend seien. Englands Politik bestehe darin, wohlwollend Ab st and zu halten, was jedoch nicht ausschließe, daß in Sonderfällen eine Verständigung mit einem Lande not wendig sein könnte. Herriot habe diese englische Auffassung richtig verstanden, wenn er nicht auf besondere Freund schaften Hinziele, sondern seine Bereitschaft zu gemeinsamer Wideraufbauarbeit angeboten habe. Zu den Aeußerungen Herriots über die Reparationsfrage sagt das Blatt, daß Herriot Festigkeit, aber auch Verständnis ge zeigt habe. Die Anerkennung der Schulden sei notwendig, auch wenn sie nicht bezahlt würden. Die Ansicht, daß Abände rungen nur durch gegenseitige Abkommen und nicht durch einseitige Erklärungen vorweggenommen werden dürften, sei richtig. Es müsse ein Kompromiß für die Einstellung der Zahlungen gefunden werden. Die Zahlungsverpflichtung dürfe nicht abgelehnt werden. Wenn man die Erklärungen Herriots mit denen Neuraths vergleiche, so verbessere sich die Aussicht auf ein Abkommen in Lausanne. Dies jedoch befreie die englische Regierung nicht von der Notwendig keit, eine eigene aufbauende Politik zu verfolgen. ßischen Vertreter versucht, wenig st ens eine grund sätzliche Anerkennung des Betrages von 100 Millionen Reichsmark zu erreichen, die Preußen als Gegenleistung für die abgetretenen preußischen Anteile an der Siedlungsbank in Aussicht gestellt worden seien Da das Reich zurzeit Mittel hierfür nicht zur Ver fügung hat, wollte die preußische Regierung mit Hilfe dieser grundsätzlichen Anerkenntnis den genannten Betrag bei der Reichsbank diskontieren lasten, um so den Haushalt aus gleichen zu können. Bei den Verhandlungen Preußen-Reich scheint aber Klarheit hierüber nicht erzielt worden zu sein. Somit bleiben für Preußen nur zwei Möglichkeiten: Das preußische Kabinett kann entweder die Haushaltsmaßmahmen gemeinsam mit dem stän digen Ausschuß treffen oder aufdie Reichs Notver ordnung zurückgreifen, die den Ländern und Ge meinden das Notverordnungsrecht in Haushaltsfragen überträgt. Es ist anzunehmen daß das preußische Kabinett von dieser letzteren Möglichkeit Gebrauch machen wird. MW MWiit sük Mame in MM MmW London, 8. Juni. Der Reichsaußenminister Frei herr von Neurath sprach am Dienstag im Foreign Office vor und übergab dort eine Denkschrift, die sich mit der bevorstehenden Lausanner Konferenz befaßt. In ihr werden die Gründe dargelegt, warum Deutschland nicht in der Lage ist, Reparationszahlungen zu leisten. Deutschlands Vertreter in Lausanne. Wie die Telegraphen-Union erfährt, wird Deutschland auf der am 16. Juni beginnenden Lausanner Kon ferenz durch den Reichskanzler von Papen, den Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath, den Reichsfinanzminister Gras von Schwerin-Krosigk und den Reichswirtschaftsminister Warmbold vertreten sein. Ob der Reichskanzler für die ganze Dauer der Kon ferenz in Lausanne anwesend sein wird, läßt sich im Augen blick noch nicht übersehen. Außer den genannten Persönlich keiten werden voraussichtlich Staatssekretär von Bülow und Staatssekretär Trendelenburg nach Lausanne reisen. Die amtliche Vertreterliste wird in Kürze bekannt- gegeben werden. In politischen Kreisen verlautet im Zu« sammenhang hiermit, daß der Reichsbankpräsident Dr. Luther gebeten werden wird, sich als S a ch v e r st ä n diger in Lausanne zur Verfügung zu stellen. Die Arbeiten des Reichskabinetts. Berlin, 8. Juni. Die Arbeiten des Neichskabinetts in technischer Hinsicht werden sich, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, wie folgt gestalten: Zunächst wird die Ver ordnung ausaearbeitet, die die Kassen- und Haus haltstage in Ordnung bringen soll. Es ist da mit zu rechnen, daß diese Verordnung Anfangs nächster Woche veröffentlicht werden wird. Es handelt sich dabei um eine reine Aufräumungsarbeit, die den vom alten Kabinett in Angriff genommenen Fragen zur Siche rung der Mittel für die laufenden Ausgaben gilt. Diese Verordnung soll jedoch, wie ausdrücklich betont wird, nicht mit dem rein reformatorischen Arbeiten verkoppelt werden, wie das seinerzeit die Absicht des Kabinetts Brüning war. Da ein Teil des Haushalts bereits dem Reichsrat zugeleitet worden war, sind mit dem Reichsrat Besprechungen dar über eingeleitet worden, in welcher Weise sich die technischen Schwierigkeiten, die sich hieraus ergeben, überwinden lassen. Nach Abschluß dieser Arbeiten wird alsdann der konstruk tive Aufbauplan in Angriff genommen, der in finanzpoli tischer Hinsicht Aenderungen grundsätzlicher Art bringen , dürfte. Der dritte Fragenkomplex, der dem Kabinett zur Beratung norliegt, enthält die rein politischen Probleme. ' Für diese Dinge ist eine besondere Notverord nung geplant. Es ist anzunehmen, daß auch die Presse- verordnüng in dieser Aufgabe mit einbegriffen wird. M WOng des MMMmmms durch Mm vor dem HUW EMM. Haag, 8. Juni. Vor dem ständigen internationalen Gerichtshof begann heute vormittag das mündliche Ver fahren in der Klage, die die Unterzeichnermächte des Memelabkommens England, Frankreich, Italien und Ja pan wegen Verletzung dieses Abkommens gegen die litauische Regierung angestrengt haben. Die Vorgänge, die zu dieser Klage geführt haben, sind bekannt. Vertreter Litauens im Haag ist, nachdem es der litauischen Regierung nicht gelungen ist, einen Verteidiger von inter nationalem Ruf zu gewinnen — ein Zeichen für die äußerst ungünstigen Aussichten Litauens — der litauische Gesandte in London Sidzikauskas. Das Gericht setzt sich für die Be handlung dieser Angelegenheit aus 16 Mitgliedern, dar unter dem von der litauischen Regierung ack boe ernannten früheren Vizepräsidenten des litauischen Staatsrates Rö meris zusammen. Den Vorsitz führt, da Japan in dieser Angelegenheit Partei ist, an Stelle des Präsidenten Adatschi Vizepräsident Guerrero. MMW hNMS !M WiMwMMs. Washington, 8. Juni. Das Repräsentantenhaus hat sie Vorlage Hoovers, das Kapital der Finanz-Nekonstruk tions-Gesellschast um 1,5 Milliarden Dollar zu erhöhen, abgelehnt und damit den ersten. Punkt des von Hoover und den Direktoren der Finanz-Rekonstruktions-Eesellschast während des Wochenendes ausgearbeiteten Wiederaufbau programms zu Fall gebracht. Statt dessen wurde eine Gesetzesvorlage angenommen, durch die 2,3 Milliarden Dollar für öffentliche Arbeiten zur Behebung der Arbeitslosigkeit bereitgestellt werden. Reue amerikanische Goldverlnste. Neuhork, 8. Juni. Die Federal Refervebänk gab'M Dienstag 2k Millionen Dollar in Gold ab. Hiervon gingen 8,66 Millionen nach Frankreich, 0,8 Millionen nach der Schweiz, 0,3 Millionen nach den Niederlanden und 11,2 Millionen wurden für fremde Rechnung reserviert. Bor baldiger Wiederaufnahme der diplomatischen Be ziehungen zwischen China und Sowjetrußlaud. Moskau, 8. Juni. Die gesamte sowjetrussische Preße veröffentlicht eine Mitteilung, in der es heißt, die chinesisch- Regierung habe beschlossen, ihre diplomatischen Bezie hungen zu Sowjetrußland in allernächster Zeit wieder au? zunehmen. Wie verlautet, wird die Sowjetregierung na» einem Notenwechsel mit China einen russischen Botschafter nach Nanking entsenden. ls lRachdruck verboten.) Wellenkamp länst in langen Sprüngen die Straße hinab, eine glatte, graue Straße mit hohen Häusern, von oenen die meisten noch hinter geschlossenen Vorhängen schlafen. Er tut es fast ohne Willen - es ist etwas Fremdes da, das ihn vorwärtsreißt, es ist das betäu bende Gefühl der Freiheit, das ihn trägt - es ist gleich zeitig die Angst des gehetzten Tieres vor seinen Ver folgern. Die Verfolger sind dicht aus seinen Fersen, und ihre Zahl scheint von Sekunde zu Sekunde zu wachsen. Sie schreien und stoßen gellende Pfiffe in die Luft. Wellen- kamp glaubt ihren heißen, keuchenden Atem aus seinem Nacken zu fühlen. Natürlich ist das Einbildung. Sie sind noch nicht so nahe. Sie mögen noch etwa acht bis zehn Meter von ihm entfernt sein — Er sieht sich nicht um. Umsehen bedeutet Zeitverlust. Er fliegt die glatte, menschenleere Straße hinunter, sieht wie durch Schleier einen dicken Mann aus einer Haustür treten und ihm verwundert enlgegenstarren. Eine Sekunde später steht der Mann plötzlich vor ihm und sucht mil ausgebreiteten Armen den Weg zu versperren. Wellenkainp schleudert ihn zur Seite und Höri den haßerfüllten Schmerzensschrei des Dicken. Es ist nur ein Aufenthalt von einer Sekunde ge wesen - Aber seine Verfolger haben diese Sekunde ge nutzt; er Höri ihre Schreie und Pfiffe jetzt dicht hinter sich. Er schnellt vorwärts wie ein Pfeil. — Er sieht eine Straßenecke vor sich - vielleicht wird es möglich sein, auS dieser Ecke irgendwelche Vorteile zu gewinnen. Plötzlich kreischt die Hupe eines Autos hart an seinem Ohr Das Auto fährt vorüber; es hält gerade an jener Straßenecke. Eine Kette von Grünen zieht sich plötzlich von einer Straßenecke bis zur andern. Es wird unmöglich sein, diese Kette zu durchbrechen, weiß Wellenkamp im Vorwärtsstürmen. Einen Herzschlag später Hai er seine Taktik geändert. Er sieh, eine Haustür offen stehen, weicht zur Seite und wirft sich in ven schwarzen Schlund. — Die Haustür dröhn, hinter ihm ins Schloß. Als sie geöffnet wird, Hai er bereits die zweite Treppe gewonnen. Er ntmml lmnier mehrere Ttufen gleichzeitig Er gewinn« die dritte Treppe — dir vierte. Jetzt sind die Treppen zu Ende. Weiter — weiter! Ein Dachboden tut sich auf. — Verstecken? — Un möglich. Man wird den Boden bis in seine letzten Winkel durchsuchen, um eines entflohenen Mörders habhaft zu werden. Aufs Dach hinaus also! Da ist eine Bodenluke. Sonne bricht herein. Schändlich, wie die Sonne blendet! Wellenkamp schwingt sich nach draußen, fühlt grell niederstürzende Helligkeit, klammert sich mit schmerzenden Die Verfolger sind dicht aus seinen Fersen. Er fliegt die glatte, menschenleere Straße hinunter. Händen an einen Mauervorsprung, windet sich langsam undckeuchend in die Höhe. Auf einmal steht er frei und unbehindert über dem Stratzengewirr; er atmet tief und erlöst, breitet die Arme der Sonne entgegen. Aber da sind schon wieder Stimmen hinter ihm. Ein Kopf erhebt sich über dem Dachrande. — jetzt ist es ein Oberkörper - jetzt eine ganze Gestalt. Wellenkamp flüchtet zwischen den Schornsteinen dahin. Schon wieder sind zwei, drei Verfolger hinter ihm her. In wenigen Minuten werden es fünf oder sechs sein. Es gibt kein Entrinnen mehr. — Gibt es wirklich kein Ent rinnen? - , —— Et steht jetzt am Rande des Daches. Es ist ein vier stöckiges Haus; das nächste Haus ist niedriger und durch eine schmale Gasse von diesem getrennt. Die Gasse mag etwa anderthalb Meter breit sein. „Wenn man springen könnte!" denkt Wellenkamp und fühlt seine Glieder sonderbar lahm werden. Unten im Straßenabgrunde ist es schwarz von Menschen. — Diese Menschen sehen mit ungehaltener» Atem zu, wie vier Polizeibeamte, die das Dach inzwischen erklettert haben, das gejagte Wild umzingeln. Der Verfolgte steht jetzt nicht weit vom Rande des Daches entfernt, er hat die Arme in die Höhe gestreckt und sieht aus, als wollte er sich ergeben. Plötzlich aber geschieht etwas Unerwartetes: Der Mann bewegt die Arme und Wender sich um; er nimmt eine Art von Anlauf und springt - — —. Aus der Menge unten löst sich ein Schrei. Dann erhebt sich dumpfes Gemurmel wie aus den Wogen einer Brandung Der Mann ist nicht gestürzt Er hängt an einer Dach rinne über dem Abgrunde - er vollführt ein paar sonder bare zappelnde Bewegungen, dann zieht er sich mit deutlich sichtbarer Anstrengung nach oben. Ein paar Herzschläge lang bleibt er auf dem Dache liegen. Es ist fast etwas Genießerisches in der Ari, wie er da liegt und die Sonne über seinen ermatteten Körper strömen läßt. Eine ver wehte Erinnerung an sonnige Ferientage am Strande flackert sogar in ihm auf. Im nächsten Augenblick ist die Wirklichkeit wieder da. Die Wirklichkeit besteht aus drei uniformierten Männern, die aus dem flachen Dache über ihm stehen und mit halb lauter Stimme beratschlagen. Die Wirklichkeit besteht darin, daß Wellenkamp ein Gehetzter ist, der um sein Leben läuft — — —. Wellenkamp springt auf und rennt, von vielen Auge» verfolgt, über das Dach, das zu einem sehr großen und breit angelegten Gebäude zu gehören scheint. Nach einer Bewegung auf der Straße unten zu urteilen, wird dieses Haus bereits umzingelt Es ist also keine Zeit zu ver lieren. - Nicht eine Minute ist zu verlieren. Ohne sich zu besinnen, stürzt er sich aus die erste beste Dachluke; sie ist ziemlich hoch - er muß zum zweiten Male springen - muß ins Dunkle hineinspringen „Ich habe etwa fünf Minuten Zeit," überlegt er. „In sünf Minuten werden sie mir auf der Treppe entgegen- kommen." (Fortsetzung folgt.)