Volltext Seite (XML)
Ernste orte des Reichsfinanzministers. Stuttgart, 6. Januar. Auf der Tagung der schwäbi- schen Demokraten hielt der Reichsfinanzminister Dr. Die t- rich eine Rede, in der er unter anderem ausführte: Das Jahr 1932 wird ein Jahr der schwersten Entscheidungen werden. Außenpolitisch geht der Kampf um die Regelung der deutschen Privatschulden und um die Reparationen, innenpolitisch wird das heutige System darum zu kämpfen haben, sich gegen die anstürmenden neuen Gewalten zu verteidigen. Soeben hat der Beratende Sonderausschuß bei der B. I. Z. aus dem Gang der Dinge Schlußfolgerungen gezogen, die dahin gehen, daß von einer Zahlung der geschütz ten Annuitäten durch Deutschland auch im nächsten Jahr keine Rede sein kann und daß alle Voraussetzungen des Poungplanes entfallen sind. Der Aus schuß hat ausgesprochen, daß die Krise, wenn nicht bald etwas geschieht, das gesamte Europa auffressen werde, und daß durch die Transferierung von einem Lande zum an deren das augenblickliche Chaos nur ver schärft werde. Ganz besonders wichtig ist ferner, daß im zweiten Kapitel des Berichtes gesagt ist, daß eine ge wisse Stabilität nur dann wieder erreicht werden kann, wenn die obigen Schlußfolgerungen berücksichtigt werden. In einer, wenn auch verklausulierten Form ist hier ausgesprochen, daß ohne eine gründliche Neuordnung des Reparationsproblems eine Genesung nicht ein treten wird. Es steht also fest nach Meinung aller Sachverständigen, daß die heutige Krise mit in erster Linie auf die Zahlungen Deutschlands aus dem ver lorenen Kriege und die Verrechnung der Kriegsschul den unter den Alliierten zurückzuführen ist. Es steht weiter fest, daß in Verfolg dieser Zahlungen eins Goldverteilung in der Welt stattgefunden hat, die förmlich dazu anreizt, darüber nachzudenken, ob das Gold überhaupt noch irgendeine Bedeutung im bisherigen Sinne des Wortes, d. h. als Deckung der in Umlauf be findlichen Noten beanspruchen kann. Ich bin aber nicht vermessen genug, zu behaupten, daß die Reparationszah lungen und Schuldenverrechnungen allein die Schuld an der Weltkrise tragen. Vielmehr sind daran ebenso sehr schuld die unmöglichen Friedensverträge, die den Kriegszustand in latenter Form fortgesetzt haben und die wirtschaftlichen Fehlgriffe der vergangenen Jahre, in denen eine Ueberspekulation in Wertpapieren und in Waren stattgefunden hat, die schließlich unter Zerstörung einer ungeheuren Menge von Kapital zusammenbrach und damit einen großen Teil der Betriebsmittel der Weltwirt schaft vernichtete. Dietrich geht dann auf die i n n e rp o l i t i l s ch e n Fragen über. Hinter uns liegt, so führte er aus, das Jahr der Not Verordnungen. So wichtig der Inhalt der Notverordnungen ist, entscheidend für die Zukunft des deutschen Volkes wird der Ausgang des Kampfes sein, der sich in einigen Monaten bei der Wahl des Reichspräsiden ten entspinne» wird. Hier wird sich zeigen, ob das deutsche Volk gesonnen ist, einzusehen, daß map nur mit Einsicht, Beharrlich keit und rücksichtsloser Anspannung aller Kräfte die Not meistern kann, aber nicht dadurch, daß man ir gendeinem Phantom nachläuft, das dem deutschen Volke Wunder verspricht. Hier ist die Schicksalswende Deutschlands. Die Frage, ob die besonnenen Elemente, die die Schwere der Zeit erkennen, oder die Desperatos, die alles Heil von einem Zusammenbruch erwarten» sich durchsetzen, wird über Sein oder Nichtsein des deutschen Bölkes entscheiden. Mit Befriedigung stellte Dietrich fest, das in den einzelnen Kämpfen, die wir auf politischem Gebiete erleb ten, die Staatspartei sich überall behauptet habe, und zwar aus dem Grunde, weil die einsichtigen Elemente im Volke, die noch an eine bürgerliche Wirtschaft und Politik denken, ein gesehen haben, daß d i e S t a a tspartei alleineine gerade Linie eingenommen hat, indem sie die Republik verteidigte, die für sie die Basis der bürgerlichen Zukunft ist. Das Äeberlaufen eines großen Teiles des Bürgertums zum Nationalsozialismus ist ein Zeichen der schlimmsten g e ist i g e n Verwirr u n g. Mit dem Ge schrei, es muß anders werden, ist nichts anzufangen. Das Bürgertum muß sich endlich die Frage vorlegen: „Wie stehen die Nationalsozialisten zum Privateigentum und wie soll das Dritte Reich aussehen, das sie zu gründen erklärt haben?" Der Zustand ist doch heute so, daß nicht nur Kommunisten und Sozialdemokraten das heu tige Wirtschaftssystem bekämpfen, sondern auch die Nationalsozialisten. Schon sind wir in einem Zustand, bei dem die Gefahr besteht, daß der Staat in einem Matze in die Privatwirt schaft hineingedrückt wird, das kaum zu ertragen ist. Der Redner geht dann noch ein, auf die Frage der Arbeitsbeschaffung, die leider im vergangenen Jahr nicht mit der Energie be trieben wurde, die wünschenswert sei und legt dar, daß durch die Auftragsvergebung der Reichsbahn, durch die Umgestaltung des Siedlungswesens wohl etwas, aber nicht genug erreicht sei. Zum Schluß führte der Redner aus, daß die Außen politik nur mit Erfolg beschritten werden kann, wen» der Kampf im Innern gedämpft wird. Dabei wird entscheidend sein, ob bas Bürgertum neben den staatsbejahenden Par teien des Zentrums und der Sozialdemokratie gesonnen ist, sich zusammenzuschließen, um eine politische Rolle zu spielen. Wenn dies Bürgertum allerdings den Glauben an sich selbst aufgiüt und Parteien nachläuft, die seine Ver nichtung auf ihre Fahne geschrieben haben, dann kann man ihnen für die Zukunft nur eine gefährliche Prognose stellen. Die Reichsregierung kann und wird ihre Pläne durchsetzen, und das Volk wird durch die Schwierigkeiten der Zeit hin durchkommen, wenn es entschlossen ist, an seinen Teil den Kampf um die Zukunft aufzunehmen. Das gärende Indien. Planmäßiger Widerstand. London, 6. Januar. Der „Kriegsrat" des Kongresses in Bombay hat in einer Sondersitzung die Einzelheiten für den Ungehorsamkeitsfeldzug festgelegt, darunter die Boykottierung englischer Schiffahrtsgesellschaften und Versicherungskonzerne, die Ausstellung von Streikposten vor englischen Läden, sowie die ungesetzliche Herstellung von Salz. Ferner ist die Einrichtung von zwei Hospitä lern mit je 450 Betten in Angriff genommen worden. Gelder zur Unterstützung der Kongreßaktion werden ge sammelt. Die bisherigen Sammlungen hyben bereits über zwei Millionen Mark eingebracht. Weiter soll der Kon greß mit der Vombayer Eoldbarrenbörse in Verbindung getreten sein, um die Eoldausfuhr e i n z u st e l l e n, Der Provinzialkongreß von Gujerat hat sämtliche' Mühlenbesitzer aufgefordert, die Aufträge von eng lischen Maschinen in Höhe von mindestens 7 Mil lionen Mark für ungültig zu erklären. Der Vizekönig hat seine Reise nach Alwar auf geschoben und bleibt wegen der kritischen Lage in Delhi. Die neuen Notstandsmaßnahmen sind am Dienstag in den Präsidentschaften Bombay und Madras sowie in den Pro ¬ vinzen Pundschab, Bihar, Orissa und Bengalen in Kraft getreten. Verhaftung der Kongretzführer in Bombay. Weitere Zusammenstöße. Bombay, 6. Januar. Um 1 Uhr morgens MEZ. begann die englische Polizei mit der Verhaftung der Kon greßführer in Bombay. Unter anderem wurde auch Wit- Halbay Patel, der ehemalige Präsident der gesetzgebenden Versammlung Indiens, der Bruder des bereits verhafteten Präsidenten Vallabay Patel, sowie der Vizepräsident des Bombayer Vollzugsausschusses des Kongresses Nariman verhaftete. Zu schweren Z u s a m m e n stö ß e n kam es zwi schen der Polizei und Kongretzanhängern in Benares: Eine riesige Menschenmenge veranstaltete eine Sympathiekundgebung für Gandhi. Die Polizei ging mit Stöcken gegen die Menge vor, wobei eine Person getötet wurde. Als die Menge sich weigerte, auseinanderzugehen, gab die Polizei 14 Gewehrsalven ab. Die Zahl der Verluste ist noch unbekannt. Die anhaltische Regierung gestürzt. Dessau, 5. Jan. Der Anhaltische Landtag nahm am Dienstag einen deutschnationalen Mißtrauensantrag mit 19 gegen 17 Stimmen an'. Für den Mißtrauensantrag stimmten Deutschnationale, Deutsche Bolkspartei, Haus besitzer, der Nationalsozialist und die Kommunisten, da gegen Sozialdemokraten und Demokraten. Die Regierungsneubildung dürfte auf große Schwierig keiten stoßen, da die Rechte eine bürgerliche Regierung wegen der Stärke der Kommunisten nicht bilden kann. MWs WWMW in MW. Unterrichtung über die Tributkonferenz. Berlin, 6. Januar. Die deutschen Botschafter von Hoesch, von Neurath und von Schubert werden am Donnerstag in Berlin erwartet. Sie werden hier Besprechungen mit dem Reichskanzler und den für die Tri butfrage zuständigen Ressort-Ministern haben, um sich ein gehend über die Absichten der Reichsregierung bezüglich der Tributkonferenz zu unterrichten. Es handelt sich also um die übliche Unterrichtung der Botschafter, die vor allen größeren internationalen Konferenzen zu erfolgen pflegt. Der Tributausschuß des Reichskabinetts wird voraus sichtlich am Donnerstag zum ersten Male zusammentreten, um sich mit der kommenden Konferenz zu beschäftigen. Der endgültige Zeitpunkt für den Beginn dieser Beratung hängt davon ab, wann Vizekanzler Dietrich wieder in Berlin ist. Mit seinem Eintreffen wird für Donnerstag ge rechnet. UMMNillW RiNW Mil MWU LiW. Berlin, 6. Januar. Reichskanzler Dr. Brüning wird heute mittag an dem Frühstück teilnehmen, das der amerikanische Botschafter Sackett zu Ehren des in Ber lin weilenden amerikanischen Botschafters in Paris, Edge, geben wird. Das Frühstück wird voraussichtlich Gelegenheit zu einem eingehenden Meinungsaustausch zwischen dem Reichskanzler und dem Botschafter Edge geben, da es zwei fellos vom deutschen Standpunkt aus wünschenswert ist, daß auch der amerikanische Botschafter in Paris die An sichten der Reichsregierung in der Tributfrage kennen lernt. Botschafter Edge dürfte keinen Auftrag haben, eine größere Aktion vorzubereiten, wie das vermutet worden ist. Edge wird Berlin heute abend wieder verlassen. MiWM des WW MMS. Mainz, 8. Jan. Im Mainzer „Journal", dem Main zer Zentrumsblatt, veröffentlicht der Vorsitzende der hes sischen Zentrumspartei, Rechtsanwalt Dr. Bock ins, Mit glied des Reichstages, einen Artikel „Im Jahre 1932 hinter Brüning". Es heißt darin: „Soweit es an uns liegt in Deutschland, müssen wir geschlossen auftreten, d. h. aber nichts anderes, als daß das ganze deutsche V o l k klar nnd vffen hinter den Verantwort lichen Staatsmann, den Kanz l e r u n d K u ß e n- mi nist er Brüning zu treten hat. Das ist das Gebot der Schicksalsstunde Deutschlands im Anfang des Jahres 1932. Deshalb ergibt, sich für uns in Hessen dar aus auch die Konsequenz,'daß. wir von jeder Partei, die mit uns in eine Regierung treten will, verlangen müssen, daß es in Deutschland nur eine Außenpolitik gibt, die. Außenpolitik der Reichsregierung Brüning, die im Reichs rat unterstützt werden muß. Wir stehen vor Wahlen in Preußen und vor der Reichspräsidentenwahl ebenfalls in diesem Schicksalsjahr. Niemand kennt den Ausgang dieser Wahl. Soviel jedoch erscheint als sicher: in den nächsten Jahren wird keine Partei die absolute Mehrheit erhalten. Dies haben die Hessenwahlen gezeigt. Es wird im übrigen Deut schen Reich genau so sein, weil der katholische Bolksteil dem Zentrum die Treue hält, wenn auch alle Parteien rechts von ihm zerschlagen werden sollten. Nach allen Wahlen wird das Zentrum mitregieren müssen. Mit dem Zentrum kann man jedoch nur verantwortlich regieren und auch Wohl: auf. weite Sicht hinaus uicht. vhne Brüning, dem gegenwärtigen Exponenten des Zentrums. Auch die Na tionalsozialisten, die nicht dazu, k o m men wer den, auf Grund von Wahlen in Deutschland allein zu regieren, müssen sich eventuell einmal entscheiden, vom Negieren sich dauernd fernzuhalten oder völlig verant wortlich zu regieren, also umzulernen, wie es vor ihnen schon so viele andere Parteien tun mußten. Vielleicht könn ten sie in der Zukunft einmal als eine Z usam m e n - 1 fassung einer Rechten in einer Verantwortung eine geschichtliche Bedeutung im aufbauenden Sinne erhalten, die sie bis jetzt nicht haben. Das wäre allerdings eine Zeit, wo SS. und SA. neben den gesetzlichen Machtmitteln des Staates-.aufgehvrt hätten, zu bestehen." Die «GW WmMsM ! Eine Mitteilung an die Reichsregierung. Moskau (über Kowno), 5. Januar. Wie wir erfahren, hat Außenkommissar Litwinow der Reichsregierung durch den Botschafter C h i n tschuk mitteilen lassen, daß die kommenden russisch-französischen und russisch-pol nischen Nichta.ügriffsv ertrage keine Schä digung der p-o l itischen Inte ressen De utsch - lands enthalten, würden. Die Verträge würden sofort nach ihrer Unterzeichnung veröffentlicht. Rußlands Verhandlungen mit seinen " westlichen Nachbarn. Riga, 5. Januar. Das Mitglied des- sowjetrussischen Außenkommissars Stomonjakow traf am Dienstag hier ein, um sowohl mit der lettländischen Regierung als auch mit dem rumänischen Geschäftsträger, dem Prinzen Sturdza, Verhandlungen über die Nichtangriffsver träge zu führen. Die lettländisch-russischen Verhandlungen werden, am 7. Januar, die rumänisch-russischen Verhand lungen erst später beginnen. Wie die „Rigaische Rundschau" meldet, dürften sich die rumänisch-russischen Verhandlungen schwieriger gestalten, da man in Bukarest auf eine offizielle Anerkennung der gegenwärtigen Grenzen durch Rußland hofft. Es sei jedoch anzunehmen, daß sich Rumänien wohl mit der russischen Erklärung werde begnügen müssen, daß Sowjetrutzland auf eine gewaltsame Aenderung Ler Gren zen verzichtet. Ferner erfährt die „Rigaische Rundschau", daß bei den polnisch-russischen Verhandlungen die Polen nicht mehr auf ihrer früheren Forderung, der Bildung eines Schiedsge richts zur Lösung der zwischenstaatlichen Streitigkeiten, be stehen. In dem Nichtangriffsvertrag mit Polen werde viel mehr, wie auch in anderen Garantie- und Nichtangriffsver trägen, die Sowjetrutzland abgeschlossen habe, nur vorge sehen, datz Streitigkeiten jeglicher Art einem Schlichtungs verfahren unterworfen werden. Die Elbe steigt weiter. Höchststand am Donnerstag mit 240 Zentimetern über Null zu erwarten. Die Elbe steigt stündlich um etwa fünf Zentinketer und hatte am Dienstag abend - einen Stand von' 35 Zenti metern über Null erreicht, hat also binnen drei Tagen einen Wuchs von nahezu zwei Metern zu verzeichnen. Der Strom geht wieder in imposanter Breite, die Wiesen überflutend, durch die Elbbrücken. Die Sächsische Wasserbaudirektion veröffentlicht Diens tag früh folgende Voraussage: Elbe Dresden Donnerstag früh 2 4 tt Zen t i meter üb e r N u l l, nahezu: Höchst stand. Im Gottleuba- wie im Müglitztal toben,,ge- walttge Wassermassen zu Tai. Doch scheint die unmittelbare Gefahr jetzt überall überwunden zü sein. Das Hochwasser im Erzgebirge sinkt. Das: Hochwasser der Che mnitz geht langsam zurück. Die Mulde ist stzit gestern um einen Meter gefallen. In der Stadt Aue ist das Wasser in das Flußbett zurück getreten. Das Schwarz wasser Hat stellenweise Steine von über einem Zentner Schwere fortgespült. Im Klingenthaler Gebiet ist ebenfalls ein Rückgang des Wassers eingetreten: In Herrnskretschen stürzte ein Schiffssteuermann in den hochgehenden-Kamnitzbach. Seine Leiche konnte bisher nicht gefunden, werden.,An einem Steil hang über der Bergstraße löste sich ein gewaltiges Wiesen stück und schwamm zu Tal. Es traf ein in der Bergstraße stehendes Haus und drückte die Hinter- und Vorderwand ein. Von den durch das Haus hindurchschietzenden Erd- und Wassermassen wurde fast die gesamte Einrichtung ver nichtet. Der Elb pegel bei Schandau ist um dreiviertel Meter gestiegen. Da aus Böhmen bereits wieder sehr starkes Hochwasser gemeldet wurde, hat man a l l e H o ch wasser- Vorbereitungen getroffen. Ein werterer Dammbruch der Zschopau ereignete sich am Dienstag' in E r d m a n n s d o r f. Da'die örtlichen Kräfte;, Feuerwehr und Polizei,"Meiü^ nicht mehr Herr wurden, müßte'auch hier'die-T^ Nothilfe eingreifen.' Der Bereitschaftsttüpp^ stellte zunächst ein weiteres'Komniando'von- 25 NothelfLrn, die mit Lastkraftwagen, ausgerüstet mit Deichschutzgerät, Sandsäcken usw., auf- Umwegen zur Unglücksstelle transpor tiert wurden. An beiden Dammbruchstollen wird fieber- - Haft gearbeitet. Weitere Nothelfertrupps stehen den Amts- . hauptmattnschaften auf Anfordern noch zur Verfügung. Von den durch Hochwasser vorübergehend gesperrten Reichsbahn st r e ck e w wurde der Verkehr aus der Linie Wilischthal—Thum gestern abend ausgenommen; die, Linie Schönfeld—Geyer wird voraussichtlich heute wieder befah ren werden: Beträchtlicher Schaden im Tal der Zwickauer Mulde. Penig, 5. Januar. Der Schaden, den das Hoch- wasser der Zwickauer Mulde angerichtet hat, ist beträchtlich. So haben die reißenden Fluten auch die eisernen Konstruk tionen zweier Wehre nicht verschont. 8m Dorfe Remse, das dem Ansturm des Wassers der Glauchauer Flutrinüe besonders preisgegeben war und zum größten Teil ützter Wasser steht, wurden die Wasserleitungen zerstört, so daß das Trinkwasser von Glauchau herbeigebrächt werden muß. Lange Stratzenzüge wurden vom Hochwasser vollständig äuf- gerissen. InPenig gelang es den eingesetzten Hilfsmann schaften noch rechtzeitig, die Möbelstücke der gefährdeten Wohnungen an der Lunzenauer Straße in Sicherheit zu bringen, ehe die Straße zum größten Teil unter Wasser gesetzt wurde. In einem Wassergraben am Bahnübergang in Wal denburg sand man am Dienstagvormittag die Leiche des 86jährigen, im Ruhestand lebenden Waldwärters Eöh-