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WeMMM M HochW^MmMMrDisn Der deutschnationale Landtagsabgeordnete des Wahl kreises Chemnitz, Siegert, hat an Ministerpräsident Schieck ein Telegramm gerichtet, in dem die Regierung, ohne einen Landtagsbeschluß abzuwarten. um Hilfe für die Hochwasser geschädigten ersucht wird. Besonders groß seien die Schäden im Gebiet der Erzgebirgsflüsse. Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei weist in einer Anfrage daraus hm. daß es den Hochwassergeschä digten im Erzgebirge angesichts der ohnehin herrschenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht in sedem Falle möglich sein werde, aus eigener Kraft die Schäden zu beheben. Die Regierung wird gefragt, was sie zu tun gedenke, um die ent standenen Schäden beseitigen zu helfen. Wieder normaler Eisenbahnverkehr Vis zum Mittwochmittag sind alle Störungen, die in folge des Hochwassers im Verkehr im Bezirk der Reichsbahn- direkiton Dresden eingetrsten waren behoben worden. Le diglich auf der Strecke Glashütte-Lauenstein, auf der in folge des Hochwassers die Muglitz einige Brücken gefährdet waren, muß der Verkehr vorläufig noch durch Umsteigen aufrechtcrhalten werden, doch hofft man. daß auch hier am Donnerstag der normale Bahnverkehr wieder ausgenommen werden kann. Die Hochwasserschäden um Chemnitz Das Hochwasser um Cbemnitz beginnt sich setzt langsam ru verlaufen. In der Stadl werden noch zahlreiche Keller ausgepumpt. Der Fußgängerverkehr auf der Chemnitztal straße ist noch nicht möglich und wird durch Fuhrwerke auf rechterhalten; auch der Falkeplatz ist noch nicht passierbar. In der Annaberger Straße ist der Fußweg in beträchtlicher Länge aufgerissen worden. Die Schulstraße in Altchemnitz ist stark mitgenommen und weist große Löcher auf, mehrere Schleusen sind aufgerissen und die Felder mit einer dicken Schlammdecke überzogen. Besonders stark haben hier die Möbel der überschwemmten Wohnungen gelitten, die durch das Wasser aus dem Leim gegangen sind. In der Nacht zum Mittwoch ist die Elbe bedeutend ge stiegen. Der Dresdener Pegel zeigte am Mittwochabend einen Stand von 175 Zentimeter gegenüber plus 35 Zenti meter am Dienstagabend. Das Wasser ist weiter im Stei gen begriffen. Das HschWffer der Mwe Grimma. Nachdem das Wasser der Mulde mit 450 Meter den Höchststand erreichte, trat dann ein Fall um zehn Zentimeter ein. Für die Anwohner der Mulde bestand große Gefahr, da das Wasser bereits in die unteren Woh nungen eingedrungen war und man mit der Räumung be ginnen mußte. Feuerwehr, Reichswehr, Angehörige des Werwolfs, Pfadfinder und städtische Arbeiter beteiligten sich an dem Wasserschutz. Der angerichtete Schaden läßt sich noch nicht abschätzen. Am Schützenhaus wurde eine Mauer, am Amtsgericht wurden die Zäune umgelegt. Sehr ernste Gefahr bestand für das Gerüst der Neukonstruktion der im Umbau begriffenen Eisenbahnbrücke sowie für die alte Brücke. Die Züge passierten die Brücke in langsamer Fahrt. Dis Fahrgäste mußten vor der Ueberfahrt die Wagen ver lassen und stiegen jenseits der Brücke wieder ein. Eilenburg. Hier wurden die Anlagen des Schützenhau ses vom Wasser vollkommen überflutet; die überraschten Be wohner mußten mit Kähnen in Sicherheit gebracht werden. Die Deutsche Zelluloidfabrik hat den Betrieb wegen Ueber- slutuna aroßer Teile ihres Grundstücks einstellen müssen Mn Dammbruch vek vem eyemaltgen Zweigwerk ver Pianofortefabrik Hupfeld L Zimmermann setzte den Holz platz unter Wasser. Zum Schutz der Hinteren Stadt errichtete die Feuerwehr aus Balken und Sandsäcken einen Notdamm. Als gefährdet gilt auch der Hindenburgdamm, der einige uw dickste Stellen aufweist. Vollkommen von den Fluten bedeckt sind auch die Dörfer Kollau und Kanitz. Unser in das Hochwassergebist der Mulde entsandte Son derberichterstatter meldet vom ersten Teil seiner Fahrt Eilen burg-Düben, daß die Flutwelle hier bereits vorüber ist. In Eilenburg ist ein Fallen des Wasserspiegels in den letz ten 24 Stunden um 70 Zentimeter zu verzeichnen. Bis zum Eifsnbahndamm ist die Gegend ein unübersehbarer See. Von einzelnen in der Aue liegenden Gebäuden ragen nur noch die oberen Teile heraus. Wiesen und Felder sind weithin mit Wasser bedeckt; nur die Kronen der Bäume sehen aus dem Wasser heraus. Auf der Strecke nach Düben mußte verschiedentlich an den Deichen gearbeitet werden. Das Wasser drohte hier bei den von der Mulde weit entfernt lie genden Orten den Damm zu durchbrechen. Mit Sandsäcken, Steinen, Pfählen und Dunghaufen mußten die Dämme ge sichert werden. In Zschepplin mußte an drei Stellen in angestrengtester Arbeit der Damm verstärkt werden. Hier reicht das Wasser noch bis an die wesentlich höherliegendc Chaussee heran. In Hohenprießnitz bestand nur für einzelne Häuser Gefahr. Die Aue ist vollkommen unter dem Wasser verschwunden. Durch Versagen eines Wehres floß ein Teil des Wassers ab und drang bis zu den Häusern vor. An einer Stelle der Chaussee, wor Ausschachtungsarbei ten vorgenommen worden waren, mußte mit Brettern und Pfählen der Straßendamm versteift werden, um einen Bruch zu vermeiden. Die jenseits der Mulde liegende Ziegelei steht unter Wasser. In dem ganzen Gebiet sieht man nur die Kronen der Bäume herausragen. Bei Düben reicht das Wasser auf weite Strecken bis an die Chaussee heran. In der Nähe des Flusses stehende Häuser sind vom Wasser um spült. In Bitterfeld ist das ganze Gebiet der Mulde niederung weithin eine einzige Wasserfläche. Die in die Stadt führende Chaussee durchzieht diesen unübersehbaren See als schmalen Streifen, der nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche liegt Hinter Bitterfeld-Wolffen be ginnt das Katastrophengebiet. In Ießnitz ist der gesamte Verkehr unterbunden. Die Straßen sind teilweise bis Meter höhe vom Wasser bedeckt. Ein Dammstück bei Retzau-Soll nitz brach auseinander und konnte bisher nicht geschlossev werden. Die Fluten wurden durch einen zurückliegenden alten Damm aufgehaltsn. Eine Kompagnie Reichswehr aus Dessau, Schutzpolizei, Technische Nothilfe und Anwohner be mühen sich um die Sicherung des äußerst gefährdeten Dam mes in Raguhn. Nach Eintritt der Dunkelheit arbeiten die Mannschaften in angestrengtester Arbeit im Scheinwer ferlicht weiter. Da überall ein langsames Fallen des Wasserlnieaels zu verzeichnen ist, hofft man, den Damm hal ten zu können. Die Elbe steigt Die Elbe steigt stündlich weiter um etwa fünf Zentimeter und hatte Dienstagabend einen Stand von plus 35 Zenti meter erreicht, also binnen drei Tagen einen Wuchs von nahezu zwei Meter zu verzeichnen Der Strom geht wieder in imposanter Breite, die Wiesen überflutend, durch die Elb- brücken. Die Wasserbaudirektion sagt für Mittwochabend einen Pegelstand von 210 Zentimeter über Null an. — Auch die Röder führt starkes Hochwasser. Im Gottleuba- wie im Müglitztaie toben gewalt-ge Wassermassen zu Tal. Doch scheint die unmittelbare Gefahr jetzt überall überwunden zu sein. Störungen im Fernsprechverkehr Durch das Hochwasser der letzten Tage sind Chemnitz und seine nähere und weitere Umgebung in erster Linie be troffen worden. Neben allen anderen Schäden waren auch die Störungen im Fernsprechbetrieb besonders schlimm. Nicht weniger alshundertLeitungen nach dem Erzgebirge und Westsachsen waren beschädigt. Auch im Chemnitzer Ortsverkehr waren zeitweise über 600 Anschlüsse gesperrt. Die Störungen waren auch Dienstagabend noch nicht überall behoben, obwohl zahlreiche Bautrupps des Telegraphenamts unausgesetzt an ihrer Beseitigung arbeiteten. Die akute Hoch wassergefahr gilt übrigens allenthalben als überwunden, da der Schnee fast überall weggeschmolzen und abgeflossen ist. Letzte Nachrichten Indien boykottiert Ahmedabad. 7. Januar. Die hiesige Stadtverwaltung hat mit großer Mehrheit üne Entschließung angenommen, keine britischen waren zu kaufen. Sturm über London London, 7. Januar. Lin schwerer Südweststurm wütet seit 24 Stunden über England. Der Dampfer »Jersey Lily" (6322 Tonnen) befindet sich bei den Scilly. Inseln in Not. In der Themsemündung bei Southend ist ein Mototschoner ge sunken. Die Mannschaft konnte mit Mühe gerettet werden. Die Hochwassergefahr für Dessau beseitigt Dessau, 7. Januar. Als die Hochwasserwelle der Mulde Mittwochfrüh Dessau erreichte, traten Deichschuh, Reichswehr, Schutzpolizei, Technische Nothilfe und politische Organisatio nen in Tätigkeit. Zur Zeit des höchsten Wasserstandes war zwischen Wasserspiegel und Muldebrücke kaum zehn Zenti meter Raum. Durch die rechtzeitig ergriffenen Maßnahmen galt am Abend die Gefahr als beseitigt. Keine Hoffnung aus Rettung der verunglückten Beuthener Bergleute Reuthen, 6. Januar. Die Bergbehörde gab gestern spät abends folgenden amtlichen Bericht über das Einsturzunglück auf der Zeche Karsten-Centrum aus: Die Rettungsarbeiten sind weiter im Gange. L« wurde sestgestellt, daß die Streckenbetriebe, in denen die verschütte ten Bergleute waren, vollkommen zusammengebrochen sind. Die Ausräumungsarbeiten werden sich voraussichtlich noch mehrere Tage hinziehen. Er steht fest, daß keiner der Ver schütteten mehr am Leben ist. Der Unfallausschuh der Gru bensicherheitsrommission tritt am Mittwoch, dem 6. Januar, aus der Grube zusammen. EMgnis für Oustric Paris, 6. Januar. Das Pariser Strafgericht verurteilte den Bankier Oustric zu 18 Monaten Gefängnis. Es wurde in der Verhandlung als erwiesen angesehen, daß Oustric vor den Aktien einer von ihm kontrollierten Schuhfabrik 70 000 Stück zu leinen Gunsten beiseite gebrach« hatte. ^1» I»»» «Ib Emen Tonfilm aus ckem sLeben der Heidelberger Studenten Alles in allem ein Film der durch seinen Humor und sein heiteres Spiel alle, besonders die weiblichen Zuschauer restlos befriedigen wird. Weiter wird gezeigt: Die 2aktige Groteske Ferner: Km Steiuörnch in der Schwävischeu Jura und die Wochenschau. Preise: 0.70, 0.90, 1.10, Erwbsl. u. Rent 0.20 Ermaß. Spielz.: Freitag 8.I5, Sonnabend 8.15, Sonntag 3, 5 30, 8.15 Sonntag, 3 Mr Kstra-Kindervorführuvg (20 RVer von H»nikln Drucksachen 2urücst^cstebrt vom 0>abe unserer lieben Nuttor, Lcbwio^er- null Qrossmutter cler Brau LmMe v«n WursedkL dräuet es uns, allen lieben Nacbbaru, freunden und Bestaunten für die rabl- reieben Beweise der Mebe und Peilnabme bierdurcb unseren derrUvdstea Nuuk ausrusprecbeu. Besonders dausten rvir nocb Herrn Or. Ooldammer für seine öemübun^eu, sowie Herrn Blarrer Bolster kür seine tröstenden IVorte. Oebe wobl, geliebtes Uutterberr Dir die R.ube, uns der Zcbmerr. Ottendoi'k-Okl'jll», am 7. Januar 1932. L>ie Ifsuemöen ^iniei'bliebenen. ««»WMWWWUWM lmD ÄM-WMW in allen Holzarten sowie LiimvI-Mbell aller Art und sämtl. ins Fach schlagende Arbeiten liefert in sauberster Ausführung zu mäßigsten Preisen. 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