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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgehn »«»»«»»Illi»»«»»»»»»«»»»»»»!» W DI« »Ottnidorf« Dtttuna' erscheint Di»«»» E tag, Vonner»tag und Sonnabend. ? Dn Bein«, -Preis »trd mit Beginn jeden Monat» detannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg ad. sonst. - - irgendwelcher Störungen de« Betriebe, der H n Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,» n Einrichtungen) hat der Bezieher teinen An» - f» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » »» Zeitung ob. Rückzahlung d. Bezug,preise«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MkrhaltWö' K, M AizetzM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendors-Okttlla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Keim' und »Der Kodold". Cchriftlcitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 9i Sonntag den 3. August MO 29. Jahrgang Oertliche» und Sächsisches. Vttcndorf-Vkrilla, am 2. August iZzo. — WaS der August bringt. Mannigfach sind die Ge schenke, die der Monat August spendet. Von Obstsorten gibt 's die letzten Aprikosen, die letzten Kirschen und die letzten Stachelbeeren; dazu die ersten Wal- und Haselnüsse, Aepfel Und Birnen. An Gemüsen ist der August nicht mehr so «ich wie seine Norgänger, doch stehen immer noch Radieschen und Gurken, Lauch- und Rübenarlen, Spinat, Karotten, Salate, die ersten Bohnen uud anderes zur Verfügung. Jagdfreuden dringt der August in Fülle. Neben der Jagd auf den Hirsch, das Damwild und den starken, durch die Festzeit kräftig gewordenen Rehbock beginnt gegen Ende des MoualS auch die Hühnerjagd. Lie Jagd auf Wildenten — die schon im Juli begonnen hat — kommt im August «st richtig zur Geltung, da viele Jungenten erst flügge werden uud nun gut bei Wildbret sind. Auf seine Kosten kommt auch der Angler, jür de» der August einer der besten Monate des Jahres ist. Entsprechend seinem Charakter als Ernte monat hat der August eine ganze Reihe von „LoStagen", au denen sich die Verbundenheit des Menschen mit der Natur in Symbol uud Brauch erneuert. Der Oswaldtag (5.) ist dem Schutzpatron der Schnitter, dem heiligen Oswald, einem König in Nordengland aus dem 7. Jahrhundert, geweiht. Am 10. August ist Laurentiustag, in katholischen Gegenden durch Wallfahrt und Bittgang gefeiert, bei denen die amtierenden Geistlichen hoch zu Roß erscheinen. Am 15. folgt daun Mariä Himmelfahrt. Ersatz für die vielen in Vergessenheit geratenen Bi Suche aus alter Zeit bieten die großen und kleinen Erntefeste. Der Hundertjährige Kalender verzeichnet ihr den Monat August folgende WitterungSoussichten. Am 2. August trüb und Regen, am 6. schönes Wetter, jedoch Frost in der Nacht, am 7. Regen, am 8. ziemlich schön, vom 8. bis 14. täglich Regen, am 15. trüb, am 17. schön, am 18. Regen, dann bis zu Ende feucht. Bischofswerda. Verkehrs Unfall. Auf einem Aus flüge begriffen, stieß nachts in der Nähe des Rnmburger Schlachthoses ein mit vier hiesigen Einwohnern besetztes Auto in voller Fahrt gegen einen Baum und wurde da bei schwer beschädigt. Ein vorübersahrender Reisender ver anlaßte die Ueberführung der Verletzten ins Krankenhaus. Ter Kaufmann Georg Heinrich Drach aus Bischofswerda ist seinen, bei dem Unfall erlittenen schweren Verletzungen, erlegen. Oschatz. Eine Lokomotive überrennt einen Prellbock., Ein nach Strehla fahrender Güterzug ge riet, vermutlich infolge falscher Wcichenstellung, auf ein tütes Gleis. Dabei überrannte die Lokomotive den Prell- böch schob ihn einige Meter vor sich her und blieb dünn im Erdreich, stecken. Ein Hilsszug aus Engelsdorf beseitigte, jede weitere Gefahr. Personen sind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. Wechselburg. Da werden Weiber zu — Ama zonen. Ein hiesiger Verein hatte eine Herrenpartie an- gesetzt. Mit bezug auf diese stand in einer Zeitung folgende vielsagende Aufforderuna im Inseratenteil zu lesen: ..Zur Verabschiedung ihrer lieben, treuen Männer am Sonntag, dem 27. Juli, treffen sich die betrübten, hinterlassenen Frauen früh 6 Uhr mit Stock und Schirm auf dem Markt- vlan Wechselburg. Einige Energische." Tas dürfte is eine Nette Partie geworden sein. Leipzig. Uebersall. Nachts wurde in der Gohliser Straße ein Kaufmann plötzlich von hinten überfallen. Ter -Väter schlug mit einem Lattenstück, in welchem sich zwei Nägel befanden, auf ihn ein. Durch die energischen Ab- ivehrmaßnahmen und lauten Hilferufe des Ueberfallenen ließ der Unbekannte von ihm ab und ergriff die Flucht über das angrenzende Wicscngrundstück. Vermutlich hat er einen Raub an dem Ueberfallenen ausführen wollen. Eine sofort vorgenommene Polizeistreife nach dem Täter verlief erfolglos. , Leipzig. Ein Lastauto in den Straßengra ben gestürzt- Auf der Landstraße, Leipzig—Wachau, die Mit einem neuen Belag versehen wird, geriet ein aus Leipzig kommender Lastkraftwagen durch scharfes Brem sen ins Schleudern. Der Wagen drehte sich um seine Längsachse und stürzte in den Straßengraben, wobei er die i!Ni beim Straßenbau beschäftigten Arbeiter Kurt Heinze uns Bahnhof Kieritzsch Und Erich Liebau aus Leipzig Erfaßte und zu Boden warf. Beide erlitten schwere in- Vere Verletzungen, die ihre U-eberführung ins Kranken bäus erforderlich machten. , WttrzeN. Uttsa l ü An der Kurve am Deubener Gasthof kam ein Leipziger Baumeister mit seinem Motor- bäd ins Rutschen Und stürzte mit der schweren Maschine äufs Pflaster. Mit schweren Verletzungen wurde er auf- Moben und nach dem Krankenhaus überführt Löbau. Brandstifter am Werk. In der Nacht ging auf dem Rittergut Oberstrahwalde eine Ziegel scheune in Flammen auf. Sie brannte mit reichen Heuvor räten und landwirtschaftlichen Maschinen vollständig nie der. Man vermutet böswillige Brandstiftung, da in letz ter weit wiederholt in der Gegend Bränoe vorgekom men sind. Kamnitz. Ter schlafende Kirchen räuber« In zwei auseinaudersolgeuden Nächten wurde in oer An tonius- und in der Lourdeskapelle eingebrochen Md die Opserkassen gesprengt. Auch hatte der Täter der Stadt" kirche einen Besuch abgestattet und eine der Sammelbüchse» gewaltsam geöffnet. In allen Fällen wurde nicht unb^ deutender Sachschaden angestellt. Als nun der Nachtwächter seine letzte Runde machte, fand er in der Veranva von Hübels Hotel in der Bahnhoisstraße einen jungen Mann schlafend an, dem verschiedene Einbruchswerkzeuge auR der Tasche herausschaulen. Einem herbeigeeilten Polizisten gestand der junge Mann die Kircheneinbrüche ohne Um schweife zu. Er will Anton Nagel heißen, nach Prag zu ständig sein und nur zum Zwecke von Kircheneinbrüchen nach Nordböhmen gekommen sein. , Ale Falschmünzeraffäre Worm Weitere Kreise beteiligt Wie durch das Geständnis des Hauptschuldigen in der Falschmünzeraffäre Worm als festgestellt erscheint, gehen die Versuche, falsches Geld anzufertigen, bis auf das Jahr 1927 zurück. Wie groß die Zahl der von ihnen verausgabten Falsifikate ist, läßt sich natürlich nicht fest stellen. Sicher scheint nur zü sein, daß mit den bisherigen Verhaftungen der Kreis der Beteiligten noch nicht abge schlossen ist. Verhaftet und dein Bezirksgericht Warnsdorf eingeliefert wurden bisher außer dem Ehepaar Worm der 47 Jahre alle W. Hieke aus Niederkreibitz, der Schlos ser Riebel und seine Gefährmi E. Christoph. Bei der Haus suchung bei Worm und Riedel wurden eine Menge Fünf-, Drei- uud Einmark-, sowie nachgemachte Fünf kronenstücke vorgefunden. , Sie sächsischen Notverordnungen vor dem Awischenausschuß des Landtages Auf Antrag der Regierung trat der Zwischenausschuß des Landtages zu einer Sitzung zusammen, um zur Ab sicht der Regierung, eine Reihe von Fragen im Wege der Notverordnungen zu regeln, Stellung zu nehmen. Es handelte sich zunächst nm die Bereitstellung eines einma ligen Sonderzuschusses von 4 Millionen RM., mit denen den Bezirksfürsorgeverbänden die Durchführung ihrer Auf gaben, die ihnen infolge der Fürsorge für die Krisenunter stützungsempfänger und sogenannten Wohlfahrtserwerbs losen als Folge der anhaltenden großen Arbeitslosig keit erwachsen, finanzielle Hilfe gewährt werden soll. Weiter soll das Stempelsteuergesetz, wie es vom letzten Landtag bereits bis zur zweiten Beratung fertiggestellt worden war, durch Notverordnungen in Kraft gesetzt wer den. Die Regierung begründete diese Maßnahme mit der Notwendigkeit, die sächsischen Stempelsteuersätze denjeni gen anderen deutschen Bundesstaaten anzugleichen, um auf diese Weise der sächsischen Wirtschaft Erleichterungen zu gewähren. Tiefe Maßnahme sei auch vom Stand punkt der Staatsfinanzen aus erforderlich, damit dem Staate nicht Stempelsteuern verloren gingen, was unbe dingt der Fall sei, wenn die, Notverordnungen nicht er lassen würden. Durch die dritte Notverordnung soll die Weitergeltung der vom vorigen Landtag genehmigten Not verordnung über die Grundsteuer für die Rechnungsjahre 1928 und 1929 auch auf 1930 vorgeschrieben werden. Durch diese Notverordnung wird erreicht, daß die Ein heitswerte vom 31. Dezember 1925 auch fernerhin die Grundlage für die Erhebung der sächsischen Grundsteuer abgeben. In der Aussprache wurde wiederholt die Frage auf geworfen, ob und inwieweit die rechtlichen Grundlagen für den Erlaß dieser Notverordnung in der Verfassung gegeben sei. Die Mehrheit des Ausschusses stellte sich auf den Standpunkt der Regierung, daß nach der Verfassung die Voraussetzungen für die Notverordnungen nicht zu bezwei feln seien. Es handele sich in allen Fällen um dringende .Maßnahmen, tue sowohl im Interesse des Staatswohles wie im Interesse der Wirtschaft getroffen werden müßten. Die,erste Notverordnung billigte der Zwischenausschuß einstimmig, die Notverordnung zuin, Stempelsteuergesetz lehnten die beiden Linksparteien ab, die dritte Notveroro- nung fand lediglich die Billigung oer bürgerlichen Par teien mit Ausnahme der Nationalsozialisten, was ihre Ab lehnung bedeutet. Ta die Regierung verfassungsmäßig ledig ich verpflich tet ist, den Zwisch enau sichuß zu hören, ist aber kaum am Erlasse der gekennzeichneten Notverordnungen zu LwKifelm Ungünstige Entwicklung der sächsischen Finanzen Die sächsischen Staatsfinanzen haben sich im ersten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1930 (April bis Juni) entsprechend der wirtschaftlichen Lage äußerst ungünstig entwickelt. Die Steuereinnahmen brachten im ersten Vier teljahr nur 52,4 Millionen Mark bei einem Jahressoll von fast 251 Millionen Mark. Bessern sich die Steuer einnahmen nicht, so wird allein dieser Posten am Schluß s des nächsten Jahres einen Mruderertrag von rund 40 Millionen Mark bringen. Die staatlichen Betriebe haben im ersten Vierteljahr Zuschüsse in Höhe von 1,49 Mil lionen Mark erfordert. Die Gesamteinnahmen betrugen im ersten Vierteljahr 80,8 bei einem Jahressoll von 408 Millionen Mark, so daß sich Mindereinnahmen von an nähernd 60 Millionen Mark ergeben werden, da die Uebcr« schüsse der Staatsunternehmungen, die mit 22,8 Millionen Mark veranschlagt sind, im allgemeinen erst ain Schluß des Rechnungsjahres einlaufen und hierdurch oer aus obigen Zahlen zu errechnende Minderertrag der Einnah men von rund 80 Millionen Mark entsprechend verringert wird. — Tie Ausgaben betrugen im ersten Vierteljahr rund 95 Millionen Mark, so daß, wenn diese Vermin derung anhält, eine Verbesserung gegenüber dem Voran schlag um etwa 25 bis 28 Millionen Mark eintreten dürfte. Insgesamt ergibt sich für das erste Vierteljahr ein Fehlbetrag von 14,4 Millionen Mark, während der Haus haltplan bekanntlich überhaupt keinen Fehlbetrag vorsah. , Im außerordentlichen Hausbaltplan betrugen die Aus gaben bisher 4,16 Millionen Mark bei einem Jahressoll von 13,91 Millionen Mark. . „ . - ,. Zum Waffendiebffahl tu Leiv-lg NeuesWaf fenlagerentdeckt Die Ermittelung der politischen Abteilung der Kri minalpolizei Leipzig über den Verbleib des Nestes der im Januar d. I. aus einem Waffenhaus der Reichswehr in Leipzig gestohlenen Waffen wurden erfolgreich fortge setzt. Beamte der politischen Polizei fanden in einem Gar ten zu Leipzig-Kleinzschocher zwei Maschinengewehre 08, zehn Jnfanteriegewehre, vier Karabiner, 1250 Schuß ge gurtete Maschinengewehrmunition, 2800 Jwauterirmuni« tion, ferner Handgranaten, Zündschnur und Gewchrgra- naten. Alle diese Gegenstände waren in einer von Mit gliedern der KPD. sorgfältig mit Blech ausgeschlagenen ; großen Kiste gelagert. Die Ermittelungen werden weiter- geführt. Zu der Auffindung eines kommumstischen Wassen/ lagers in Leipzig kann jetzt noch mitgeteilt werden, day es sich nicht um Waffen handelt, die Awang" 1930 der der Reichswehr in Leipzig gestohlen worden sind, souderu wahrscheinlich um Waffeu, die nach den Unruhen im Jahre 1923 von Kommunisten beiseite gebracht wurden. Dresdener Produktenbörse. Kirchennachrichte«. Sonntag, den 3. August 1930. Vorm. 8 Uhr Gottesdienst. 1. 8. 28. 7. —-----—-—-—- 1. 8. 28. 7. Weizen 77 Kilo 259 —26 i 259-261 Wei,.-KI Nogg -Kl. 104-i 10,0—11,6 10.4-10.8 10,0-11.0 Roggen 73 Kilo 159 — 164 161-166 Kaiseraus- zugmelU 51,0—,2.1 4,0—52.5 Wtmergst. Somniergst l <0-176 170—176 Bäcker- mundmchl 15,0—46.: >5,0-46,5 Hafer, tnl. RapS, lr. 170-178 230-235 170-178 230-235 Welzen nachmehl >5,5-16,: 11,5— >6,5 Mats Laplata Ctnqu. Rotklee 230—235 21,2-28,2 239—235 Jnlanv- weizen m. Love 70 A Roggen- 43,0—44,' 13,0-14,0 Trocken» schnitzel 9,80-10,0 9,80-10, mehl O l Tvve 6V H 27,5—28,5 ^.7,o—2t>,g Zucker, schnitzel Kartoffel, flocken Kuttermehl 18,5-19,1 13,0-14,0 18,5-19,0 Roggen» mehl I Tvpe 70 A Roggen- nachmeb! 26.0-27.0 11.5-16 5 6.0—27,0 >4.5-16,5 Turnen - Spiel - Sport. Sonntag, den 3. August 1930. Handball. Radebeul Jgd. — Jahn Jgd- Anwurf vorm. 10 Uhr in Radebeul. Abfahrt mit Rad früh 7 Uhr ab Bahnhof Ottendorf- Olrilla-Süd.