Volltext Seite (XML)
der. M unsere herzlichsten Wünsche. Lan»«» Ist L» eloreLIL^e» Se»edLtt«r in Vosen rn 6« ernLL»3iLlen kreisen ^on 22 nnä L4kt. ru dsdea. Veitere^nLUnwL Über Lnrnns «nä seine^irLno^ »ul VunseL äureL äie ^.v^ubt 7»eod1 ^.^t.-Oes., v»rrnst»ät. // Rot-Kreuz^weigveretn und d Unfällen konnte erste Hilfe g wurden vorgenommen und in Saalwache und Dienst bei i Als die Belegschaft der Fabrik Mittag machte, teilt- Streckeband den Gesellen die Neuigkeit mit. § Das war eine Sensation. Eifrig wurde disputiert. Streckeband wurde der Länge und der Breite nach ausgefragt. Aber er wußte auch nichts Näheres. Prokurist Steinicke, ein schlanker Herr mit blondem Spitz- bart und den Allüren eines Mannes von Welt, hörte davon. Gr begab sich sofort zu Manfred, dem Juniorchef, und teilte ihm die Neuigkeit brühwarm mit. > Manfred Dolle — im Gegensatz zu seinem Pater ein schlanker, bartloser Mensch, Ende der Zwanzig, mit etwas müden, abgelebten Zügen — wollte es nicht glauben. Er begab sich sofort zu seinem Vater. „Morsen, Jüngel* / „Morsen, Pappa! * „Ist es Tatsache daß du einen Betriebsleiter engagiert hast?" „Stimmt! Karl der Große . ., nee, nee, Karl Große heUt er. Ein höllisch fixer Kerl." Aergerlich ließ sich Manfred in den Sessel nieder. „Aber das ist ja Unsinn. Wozu brauchen wir einen Betriebsleiter. Der Betrieb ist ohnehin in dem letzten Jahre zurückgegangen „Eben deswegen, Junge. Siehste, damit haste den Nagel uff 'n Kopv getroffen. Der Mann, der morgen als Betriebs- leiter antritt, hat mir nämlich gesagt, unsere Wurst tauge nischt!" Entsetzt sah ihn Manfred an, , „Das ist ja unerhört!" ' „Daß mir dör Junge die Wahrheit gesagt hat? Das fin dest du unerhört! Nee, dat war man vernünftig. Jawoll! Un- sere Wurst taugt nischt. Gut! Det wird wohl stimmen, denn die Produktion ist zurückgegangen. Det liegt nur an de Ware. Ist ja keen Wunder. Streckeband ist 'n guter Kerl, aber im übrigen kann er nicht viel, und würzen kann er schon gar nicht. Un ich... ich bin nu auch alt geworden, Junge. Du verstehst von dem Wurstkram nicht das Schwarze unterm Nagel." „Erlaube, Papa!" „Stimmt wohl nicht? Junge, du hast sicher Fähigkeiten, aber ... die müssen auf 'nem anderen Gebiet liegen. Im Ge schäft habe ich noch nichts davon gemerkt. Und der Steinicke, den du in den Betrieb gebracht hast, na, mit dem ist die Welt auch nicht einzureißen. Also morgen tritt der Betriebsleiter; an. Haste sonst noch was auf dem Herzen?," Manfred erhob sich gekränkt. „Jedenfalls werde ichs Mama schreiben. Sie ist in St« Moritz und wird sich Nicht schlecht wundern." . Bolle dachte in diesem Augenblick: „Gott sei Dank, daß sie nicht daheim ist. Sie würde mir die Hölle nicht schlecht heiß machen.^ (Fortsetzung folgte nock llie veraltete, mülievolle Hsrekmellioile? 81« Sonn» ttr «lei» «rdelleol Intolg« »el»«» 6ek«Ite» »» Sor^nler» a« keolekessära»« Lun»»» »iUollel» 61« vonckerder« LlLe»«L»N, leit »Ueo Scluual« «n 6« WL»ed« »oko» dein» Llnvelcken »drolSre». Lor»»» besorgt »ornlt Se» Lrüsite» 'pell 6e» w»»cve»» L»»« ««Id»ttLtl^. vl« «leilorel» «rrielte» Lr»x»r»1»»« »» Vl»eb- »»6 Le»«m»jj»ma1e»i»I, «Ue Lr- le1clltero»L 6er Ardelt voll vor »Neu» 61« ScLonoaL cler WLscI»« «ln6 detrUcklUcv o»6 von vl»,«a«el»»1wcl»e» ^vtoriiLle», S»cl». leote» v»6 r«LIre!cke» tleortrsue» l» roo» r«U deLetslerieo 2o»edrltte» de»tLtlLt vonle». ve«L«1d le «In« »I>N« 42 Fahre SanttSlskolonne Aue. Zur Hauptversammlung der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, die am Sonnabend im Restaurant „Gambrinus" stattfand, hatten sich fast sämtliche Kolonnenmitglieder eingefunden. Vorsitzender und Kolonnen arzt Dr. med. Gaudlitz begrüßte alle, besonders den Ver treter des Zweigvereins vom Roten Kreuz, Dr. med. Müller, 1. Fortsetzung. „Hilft alles nichts. . . . Ihre Wurst taugt nichts!* Großes Ruhe wirkte. Der Zorn Bolles legte sich. Er sah Große von der Seite an und sagte dann: „Meine Wurst soll nichts taugen? Bei mir wird das beste Fletsch verwandt, besser, als in jeder anderen Wurstfabrik." „Daran zweifle ich nicht, Herr Bolle . . . aber Sie können nicht würzen, oder . . . nicht mehr würzen." Bolle drohte wieder einen Wutanfall zu kriegen, aber die Rllhe seines Gegenübers hielt ihn im Zaum. Er schritt ein paarmal im Zimmer auf und ab. „Ich kann nicht würzen? Hm! Also, ich kann nicht Würzen! So versteht es die Konkurrenz wohl besser?" „Zweifellos!" Wieder schritt Boll« einige Male durchs Zimmer. Dann pflanzte er sich vor Große auf. „Können Sie es noch besser?" „Ja.' „Dann engagiere ich Sie!* „Ist gemacht!" „Wenn sich aber Ler Umsatz nicht binnen vier Wochen ver doppelt, dann . . ." schmeißen Sie mich raus!" Die Augen der beiden so ungleichen Männer trafen sich. Plötzlich lachten sie beide. Dolle war mit einem Male wieder guter Laun«. . ,Lerr Große . . . Bombenelement . . . Sie haben die Kurve raus. Also, Sie können gut würzen? Das wäre viel wert! So . . . was könn Sie sonst noch?" „Alles, was gebraucht wird! Dor allen Dingen verstehe ich, mir Raisson zu verschaffen. In bin 'ne Seele von Mensch, aber wo ich bin, da wird gearbeitet, daß die Schwarte knackt. Organisieren kann ich. Sie sollen mich kennenlernen!" Bolle ließ ihn nicht aus den Augen. „Die Hauptsache ist, daß wir üns verstehen, und daß Sie überhaupt was verstehen." ,/leine Sorge. Ich werde mit Ihnen und mit der Fabri- kation zu Fache kommen. Heute kann ich nur den Mund auf machen, aber von morgen ab zeige ich's Ihnen." „Abgemacht! Und das Gehalt?" „Ist Ihre Sache! Erst will ich Ihnen mal was ordent- liches vorführen, und dann reden wir darüber. Ich halte Sie für einen guten Kaufmann, der mit den Gehaltsgroschen nicht knausert, wenn er sieht, sie bringen's doppelt und drei fach ein.". ,/klar, Herr Große. Wohnen müssen Sie aber hier. Sie kriegen ein nettes Zimmer im Ouergebäude. und Frau Schrippe wird Sie gut versorgen. Das ist dem seine Frau." Dabei wies Dolle mit dem Daumen auf den kleinen Schrippe. „Famos! Aber einen Gefallen müssen Sie mir" tun!* „Und. . .?" „Ich brauch 'nen Vorschuß!" „Vorschuß? Sie sind nicht recht bei Trost!" „Durchaus! Sehen Sie, verehrtest«: Herr Bolle, morgen trete ich an, und dann muß ich doch meinen Einstand geben. Wer woher nehmen und nicht stehlen?" Bolle lachte schallend auf. „Dann allerdings! Ich will Ihnen fünfzig Mark geben. Langts?" „Vollkommen! Besten Dank, Herr Boll«. Also morgen trete ich an. Kann ich heute noch einziehen?" Bolle sah auf Schrippe. „Wie is et, jetzt et, Schrippe?* Der Diener nickte. „Wird jemacht, Aujustl* Also war beschlossen, daß Karl Große am gleichen Tage noch einziehen konnte. Wer Bolle ließ ihn jetzt noch nicht gehen. Der fixe Junge hatte ihm imponiert. Die unbeküm- merte, frisch-fröhliche Art gefiel ihm. Er bot ihm eine Zigarre an. Schrippe mußte den französischen Eognae holen. Sie blieben noch eine Stunde in angenehmer Unterhal tung zusammen, dann verzog sich Karl Große. Als Dolle mit Schrippe allein war, meckerte er lachend: „Na, wat sagste nu, Schrippe? Is det nicht 'n Teuwelskerl! Nee, nee, alle Hochachtung! Kommt rin und zwingt mich dazu, det ich ihn als Betriebsleiter nehme. Wat wird der Steinicke un wat wird mein Sohn dazu sagen?" „Na, ich meen, Aujust, du bist Herr im Hause!" steifte ihm der Vertraute den Rücken. „Det sowieso!" sagte Bolle stolz und verließ das Büro, um pfeifend durch den Betrieb zu schlendern. . Die Gesellen horchten bei der Arbeit auf. Dunnerkiel war der Atte heute lustig! Bolle ging zu Meister Streckeband: „Ich ha- 'nen Be triebsleiter engagiert. Morgen tritt er an." Der brave Meister sah Len Chef an, als könne er ihm nicht glauben. „Tschawoll, Streckeband! Een verdammt fixen Kerl, der wird mal Schwung in den Betrieb bringen. Wir zweie, wir verstehn das nicht mehr so recht." Und pfeifend schritt er weiter. » E * freiw. Feuerwehr. Bei 36 et werden. 82 Transporte Iretchen Fällen wurde durch tlichen Devanstaltunaen tm Interesse des Gemeinwohls gevsirkt. Äüunaen un- Versamm lungen erfreuten sich trotz der Ungunst der Zeitverhältnisse guten Besuches. Die Dienste der einzigen Helferin, Frl. Zesewitz, fanden lobende Erwähnung. Mit Dankesworten und einem Appell an di« Kolonnenkameraden zur weiteren Treue schloß der Jahresbericht. Nachdem Dr. Müller als Stell vertreter von Hüttendirektor Georgi die Grüße und Wünsche des Rot-Kreuz-Zweigvereins und Stadtrat Dr. Otto die der Stadt übermittelt hatten, legte Kassenführer Prokurist Schlötzer das Rechnungswerk vor. 1217 Mk. Einnahmen stehen 826 Mk. Ausgaben gegenüber. Der Kassenbestand be läuft sich auf 390 Mk. Es folgt Richtigsprechung und an schließend der Bericht des Zeugverwalters Joh. Oeser. Die Kolonne verfügt dank großzügiger Unterstützung und pfleg- licher Behandlung der Artikel über einen reichhaltigen, wert- vollen Bestand an sanitärem Material und anderen Aus rüstungsgegenständen. Der Vorsitzende dankt den Herren des Vorstandes für ihr« Wbeit, und die Kameraden erkennen die Verdienste der Führer dadurch an, daß einstimmige Wieder wahl des Gesamtvorstandes erfolgt. Außer den be reits Genannten gehören dem Vorstand an Kolo-nnenführer Schneider," sein Stellvertreter Richard Yeser, stellv. Zeugwart Eßbach, stellv. Schriftführer Alfred Schnei der und die Beisitzer Vieweger und Burkhardt. Au Kassenprüfern bestellt man die Kameraden Schubert und Schulz. Den Höhepunkt der Hauptversammlung bildet di« Ehrung des hochverdienten Kolonnenfiihrers Schneider, der in Anbetracht seiner 25jährigen Zugehörigkeit zur Kolonne (davon 16 Jahre als Führer) zum Ehrenführer ernannt wird. Im weiteren Verlauf der Beratungen wird beschlossen, eine Damenabteilung ins Leben zu rufen, für die durch Anzeigen in den beiden Ortszeitunqen geworben werden soll, und deren Ausbildung Dr. Gaudlitz übernehmen will. Mit einem Aufruf zum Beitritt in die Sängerabteilung der Ko- lonne und mit der Ernennung des Kam. Burkhardt zum Pressewart schließt die Jahreshauptversammlung, der sich die bewußte, feuchtfröhliche, gemütliche Sitzung anschließt. Der be währten Auer Sanitätskolonne für das 43. Geschäftsjahr den Beauftragten der Stadt, Stadtrat Dr. Otto, und die Der- treter der beiden Ortszeitungen. Den Bericht über da» 42. Ge schäftsjahr der Kolonne erstattet« Schriftführer An tont. Danach zählt die Kolonne 71 aktive und 35 inaktive Mitglie- Entlassungsfeier tu -er Staatlichen Spi-enKIVppelmufterschule zu Schneeberg. Aushebung der Staatlichen Gewerbeschule. „Das war uns allen eine erbebende und unvergeßlich- Feierstunde", so sagten dem Berichterstatter verschiedene Eltern von Schülern und Schülerinnen, die am 20. März au« der Gtaatl. SpitzenklSppelmusterschul«, Zeichen« schule für Textilindustrie und Geweroeschul« zu Schneeberg entlassen wurden. Einem gemeinsam ge« sungenen Ehoral folgte «in Andante von Gluck für zwei Mo- tinen und Harmonium, das durch eine Schülerin, «inen Schü-, l«r und Hrn. Felix Trautmann jun. sehr fein zum Dortrag ge-i bracht wurde. Daraus sprach eine Schülerin in gebunden«« Form tiefe Worte über Treue und Dankbarkeit, Worte, an die der Direktor der Schule, Professor Lorenz, in seiner Ent- lassungsrede anknüoste. Nach Begrüßung der Gäste und de« Eltern der Abgehenden, die der Schule die Ehre ihres Besuche« gaben, bedauert« «r, daß gerade die Kreise, denen die Schul anstalt seit fünf Jahrzehnten jederzeit so treu gedient hat —! Industr e und Handwerk —, leider nicht vertreten seien. Aus-s gehend von der allgemeinen großen deutschen Wirtschaftsnot^ die besonders auch die Wirtschaftsschulen bart treffe, gedacht« er mit ehrenden Worten der Gründer, Förderer, Freunde und! Lehrer der nun 50 Jahre zum Wohle der «rzgebirgischen Jn^ dustrie und des Handwerks von Schneeberg und Umgebung! tätigen Schule, die weit über 2000 jungen Menschen das für, ihren Beruf notwendige geistige und praktische RU-stze geben habe und die heute an einem Wendepunkt ihrer Ge angelangt sei. Mit tiefer Bekümmernis sei die Leh« und auch wohl mancher Schneeberger erfüllt über di« voms Wirtschaftsministerium verfügt« Awfhebun« der Abteilung Gewerbeschule, die ein Opfer des Notzeit, wohl aber auch der örtlichen Verhältnisse und «ich« zuletzt der durch die Schulgeldfreiheit bevvMigten Berufs^ schulen geworden ist. Mit ernsten, warmen Worten wendet« sich der Redner dann an die abgehenden Schülerinnen und Schüler und gab ihnen die besten Wünsche mit auf den Lebens weg, indem «r sie mahnte, immer treu und dankbar zu sein, fleißig weiter zu arbeiten an ihrer Vervollkommnung und den Mut trotz der schweren Zeit nicht sinken zu lassen, vor allem aber sich dessen bewußt zu sein, daß nur im besten Sinn« des Wortes wirNich frei ist, wer/ich selbst in straffer Zucht hält. Einem Gedicht, das ein zurückbleibender Schüler den Abgehen den widmete, folgten herzliche Abschiedsworte in freier Rede und in gebundener Form. Das Adagio von Beethoven füy eine Violine und Harmonium leitete über zum Abschiedneh men von Gewerbelehrer Freitag, den seine Mitarbeiter, Schüler und Schülerinnen gleich lieb gewonnen hatten und dessen Weggang außerordentlich zu bedauern ist. Professor D Oertttche Angelegenhetten. Preisabbau «nb LSeKerhanbwerK. Die Wirtschaftliche Bereinigung für Handel und Gewerbe d«8 Erzgebirges, e. D., und di« Bäcker- Innungen deS Bezirkes V schreiben dem „E. V."r Bor einigen Monaten hat daS Bäckerhandwerk in allen Teilen deS Reiches auf Grund der PreiSabbau-Aktion der Reichsregierung die Brotpreise herabgesetzt. Diese Preisermäßigung war eine Vorleistung, weil vom Bäcker handwerk fest angenommen wurde, daß eine Senkung der Gestehungskosten nachfolgen würde. Das Bäckerhandwerk hat fest geglaubt, daß eine Ermäßigung der Mehlpreise und der Tarife für Strom, Wasser und Gas erfolgen würde. Das Bäckerhandwerk stellt mit größter Enttäuschung fest, daß die notwendige Ermäßigungder behördlichenTa- rife nicht eingetreten ist. Es ist sogar im Gegenteil eine wesentliche Erhöhung der Gestehungskosten gekommen, die Mehrpreise sind in den letzten Wochen geradezu in ungeheuerlicher Weise "gestiegen. Wir stellen hierdurch fest, daß der Preis für einen Zentner Roggenmehl in den letzten Wochen um 2.50 Mk. und für einen Zentner Wei zenmehl um ca. 3 Mk. gestiegen ist. Das Bäckerhand- werk hat den festen Willen gezeigt, die Preisabbau-Aktton der Reichsregierung zu unterstützen, steht sich aber nunmehr außerstande, die Ermäßigung des Brotpretses aufrecht zu erhalten, wenn nicht in den nächsten Tagen eine wesentliche Senkung der Gestehungskosten etntritt. Wir teilen diese Tatsachen hierdurch der Bevölkerung mit, damit die Be völkerung erkennt, daß eine etwaige Erhöhung des Brotpreises durch die Erhöhung der Gestehungskosten und durch die Richtsenkung der behördlichen Tarife be dingt ist. der Urheber - Rechisihuh durch Verlag Orlax Meisser, Werbau, Sa. Roman von Wolfgang Marken^