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*NsHsrflrrZ an Tau macht -en Himmel blau" Der Monat August. Aus dem üppigen Vollwuchs des Hochsommers führt der August sachte in den Spätsommer hinein. Die Natur denkt freilich noch lange nicht ans Sterben. Noch wächst es in Millionenmassen von Lebewesen, geht die Frucht der Ernte entgegen und das Jungtier der Reife. Und so heiß, wie oft im August, brennt die Sonne das ganze Jahr nicht vom Himmel. Aber das muß so sein. „Was Wohl soll geraten, soll im August braten", sagt der alte Volksspruch, und unsere Vorfahren stellten den August denn auch gern als einen Mann dar, der mit beiden Hän den ein Trinkgefäß an den Mund hielt, während ihnr zur Seite bochaufgestapelt Früchte lagen und übervolle Ge- treidesäcke. Viel oder allzuviel Regen ist also im August nicht erwünscht, dafür verlangt die Wetterregel aber, daß reich lich Tau fällt. „Wenn's im August stark tauen tut, dann bleibt zumeist das Wetter gut", heißt es, und „Ueberfluß an Tau macht den Himmel blau", und wieder einmal hat da die alte Bauernweisheit recht behalten. Der August-Tau sorgt nämlich wirklich dafür, daß selbst beim schönsten blauen Himmel den Gewächsen doch etwas Feuchtigkeit zukommt. Ein deutscher Forscher, Professor Dr. Leick, hat die Taumenge, die im August auf einen Hektar bebauten Nutzbodens fiel, gemessen und ist dabei zu einem Ergebnis gelangt, das wahrhaft verblüffte, denn im Verlauf des Monats spendete der Tau der Meß fläche rund 20 v. H. der gesamten Durchschnittsregen menge, die überhaupt aus den August trifft. Es waren 138 000 Liter Wasser! In einer einzigen August-Nacht führte der Tau dem Hektar Land einmal 9000 Liter Wasser zu! Wenn die Sonne im August noch so sommerheiß auf die Erde strahlt, stellen sich viele Tiere doch schon aus den Winter ein, so fern er auch noch ist. In den Alpen hält das Murmeltier jetzt seine „Heuernte", huscht geschäftig über die Bergwiesen und schleppt eifrig Grashalme in seinen Bau, so lange, bis die ganze Höhle warm nnd weich mit Heu ausgepolstert ist. Auch die Kornliebhaber unter den Winterschläfern decken sich jetzt schon ein, weil die Zeit der Kornreife ausgenützt werden muß. Für den Hamster, das „Kornferkel", sind die Tage des Einsam melns feiner Wintervorräte zudem eine sehr aufregende Angelegenheit, weil er andauernd zu tun hat, fremde Hamster ans dem Gebiet, das er für sich allein bean- lvrucht. zu vertreiben. Da fetzt es denn nicht selten blu tige Kämpfe ab, bei denen die hitzigen Streiter allerdings immer zuerst ihre mit dem Körnervorrat prall gefüllten Backentaschen ausleeren müssen, weil sie mit den vollen Taschen ja kampfunfähig wären. Der August ist auch der Monat, der die Wespen im üppigsten Futter schwelgen läßt; überall locken schon die saftigen, süßen Früchte, und die Auswahl ist fast uner schöpflich. Aber diese Leckermäuligkeit wirkt sich mitunter auch wenig angenehm aus, dann nämlich, wenn der Mensch eine anfliegende Wespe verscheuchen will und da bei einen Stich abbekommt. Die Schmerzwirkung dieses Stichs beruht übrigens auf einer anderen Ursache als beim Bienenstich. Die Biene scheidet aus ihrem Stachel Ameisensäure aus, weshalb man den Schmerz am besten durch Behandlung mit Alkalien, wie z. B. Ammoniak, bekämpft, wogegen durch den Wespenstich ein alkalisch wirkendes Gift in die Wunde gelangt, daher der Schmerz in diesem Falle mit säurehaltigen Substanzen — etwa einem Brei aus Essig und Broiteig — gelindert wird. Der Jäger hat im August gute Tage. Die Hirsche treten in die Feistzeit, aber der „Feist-Hirsch" ist leider so mißtrauisch und vorsichtig, daß die erfolgreiche Pürsch auf ihn keine leichte Sache, sondern viel eher ein kleines Kunststück ist. Dagegen springt der Rehbock jetzt leicht aufs Blatt. Im ersten Drittel des Monats erreicht die Reh- Drei Mabel UrbcberrEichub Sritz-Mardicke-Vcrlag. Hamburg re Und mit einem Male setzte eine emsige Tätigkeit ein, daß die vier schwarzen Mädchen, die Trude resolut heranzog, große Augen machten. Rücksichtslos griff Trude durch. Zunächst ließ sie einmal alle Möbelstücke und Gegenstände aus der Küche herausrüumen, und dann wurde der Raum peinlich gesäubert. Alle Ecken wurden mitgenommen, und Trude gingen bald die Augen über, als sie sah, wieviel Schmutz in diesem gewiß nicht zu großen Raume vorhanden war. Das waren ja wahre Dreckhaufen, die hinausgeschafft wurden. Aber dann, mit einem Male, begannen die schwarzen Mädchen vergnügte Augen zu machen, und mit einer wah ren Lust räumten sie Tisch und Stühle und alles, was so zur Küche gehörte, wieder ein. Die alte Mamba, die Basutofrau, war ganz begeistert von Trude, und sie brachte sich förmlich um, ihr kräftig mitzu helfen. Jur Herd wurde Feuer gemacht und Töpfe mit Wasser aufgesetzt. Eine halbe Stunde später begann das große Aufwaschen. Trude zeigte ihnen einmal, wie sie es gewohnt war, und die Mädchen sahen ihr mit andächtigen Augen zu. Trude verschaffte sich vom ersten Augenblick an Respekt, denn die Mädchen sahen, wie Trude schaffen konnte. Eine Stunde später wgr die Küche nicht wiederzuerkennen. Dann gingen sie daran, das Wohnzimmer mit Wasser fluten zu überschwemmen und es gründlich zu säubern. Als sie damit begannen, da spürte sie doch, wie sehr sie das Arbeiten heute anstrengte. Gewiß war es im Hause kühler, aber es herrschte doch eine ganz beträchtliche Wärme, die ihr zu schassen machte. Aber sie ließ sich nicht unterkriegcn. Das Zimmer mußte noch fertig werden, ehe der Farmer mit seinen Söhnen kam. Sie riß die Gardinen herunter und ließ alle Möbel aus dem Hause schaffen, gab Auftrag, daß sie gründlich abge scheuert oder abgewischt würden. Bei dieser Gelegenheit machte sie eine seltsame Feststel lung: das kleine Tischchen, das in der Ecke rechts stand, das löste sich mit einem Male in Staub auf. Trude stand wie erstarrt. Sie begriff das nicht gleich. Dos kam ihr wie Zauberei vor! Was eben noch ein fester Körver war, das hatte sich in Staub aufgelöst? sirunst nämlich ihren Höhepunkt, und in seiner Liebestoll- heit achter der Bock gar nicht darauf, ob eine Ricke ihn lockt oder ein Mensch, der sich aufs „Blatten" versteht und genau so fein und hoch fiept wie das weibliche Reh. Nach dem alten Volksglauben sollen am 10. oder am 21. August die Störche ihren herbstlichen Wanderzug an treten, was aber natürlich nicht aus den Tag genau stimmt, im großen nnd ganzen aber doch, da sie in der Regel im Laufe des Monats abfliegen. Daz» ist es auch höchste Zeit, weil der Weg bis nach Südafrika rund 10 000 Kilometer lang ist und die Störche sich auf ihrer Reise so viel Zeit lassen, daß sie am Tage oft nicht viel mehr als 200 Kilometer zurücklegen, eine Strecke, die sie leicht in vier Stunden durchfliegen können. Die vor einigen Jahren mit Hilfe des Rundfunks festgestellte Fluggeschwindigkeit der von Nossttten aus beobachteten Störche war sogar noch geringer. Sie hatten binnen vierzehn Tagen nur 2000 Kilometer durchflogen und waren, als sie im südlichsten Peloponnes gesichtet wurden, jeden Tag durchschnittlich nur 143 Kilometer geflogen. Im Frühling zieht es den Storch freilich ganz anders in die deutsche Heimat zurück. Während dieser Reise kommt es ihm nämlich auf eine Taaesstrecke von 5000 Kilometern nicht an. M. A. v. Lützendorff. Der Sternhimmel im August Beobachtungszeit bei Monatsbeginn, etwa 22.00 Uhr Norden: Rechts vom Nordpunkt Fuhrmann mit Kapella und der Perseus. <;n der Milchstraße Kassiopeia. Im Nord westen der Große Bär. Zwischen ihm und Kassiopeia der Kleine Bär mit dem Polarstern. Osten: Nordöstlich vom Perseus Andromeda, rechts unterhalb von ihr das große Stcrnviercck des Pegasus. Süd östlich vom Pegasus die Tieckreisbilder Wassermann und Steinbock. Im Ostnordosten gehl der Widder aus. Süden: Hier ist die Milchstraße die Hauptzierde. Es leuchten in ihr die Sternbilder Schwan mit Deneb, rechts da von Leier mit der Wega, und südlich vom Schwan der Adler mit Atair. Die drei Hellen Sterne dieser Sternbilder bilden die Ecken eines großen, gleichschenkligen Dreiecks. Ueber dem Südpunkt das Tierkreisbild des Schützen. Westen: lieber dem Westpunkt Bootes mit dem Hellen Arkturus. Im Südwesten die Waage, anschließend nach Süden der Skorpion mit Antares. Links vom Bootes die nördliche Krone. Am westlichen Rande der Milchstraße dehnen sich die großen Bilder des Herkules und Schlangenträgers aus. Planeten: Merkur wird vom 21. August ab am Mor genhimmel sichtbar. Ende des Monats geht er um 3.25 Uhr auf und ist etwa 40 Minuten lang zu sehen. Venus glänzt am Anfang des Monats etwa 25 Minuten lang als Morgen stern; vom 1'8.August ab entschwindet sie unseren Äugen. Mars, im Schützen, ist bis 2.40 Uhr bei Monatsbeginn zu sehen, Ende August bis 0.30 Uhr. Jupiter, in den Fischen, aeüt am Doch dann ging ihr langsam ein Seifensieder auf. Natür lich, die Termiten hatten das Tischchen vollkommen ausge höhlt. Als das ganze Zimmer leer war, da floß das Wasser eimerweise, damit die Diele wieder einmal richtig blank werde, und Trude ließ die schwarzen Mädchen im Schweiße ihres Angesichts arbeiten, sorgte dafür, daß jede Schmutz ecke wirklich mitgenommen wurde. Oben wurden ein paar Spinngewebe entfernt, die die schwarzen Mädchen seit eini gen Wochen geflissentlich übersehen hatten; und als das Zimmer dann wieder abgetrocknet war, da stellte Trude fest, daß die Termiten an zwei Stellen in das Hans eingedrun gen waren. Ihre zoologisch?» Kenntnisse waren natürlich nicht so groß, daß sie wußte, wie man die Termiten am besten be kämpft, aber sie entschloß sich, es so zu machen, wie man es in der Heimat tat, wo man Petroleum nahm, um Ameisen zu vertreiben. Das ganze Zimmer wurde mit Petroleum ausgewaschen. In dem kleinen Gerätehaus standen zwei große Kannen, die Petrol und Paraffin enthielten. So klug war nun Trude, daß sie nun nicht etwas aus der Petrolkanne nahm, denn Petrol war in Wirklichkeit Benzin, während das Pe troleum Paraffin genannt wurde. An zwei Stellen waren die Ameisen durch die Diele ge kommen. Das stellte Trude sest, als sie die Diele abklopfts. An zwei Stellen war sie morsch, und flog wie Staub auf, und das Ganze löste sich in seine Bestandteile auf. Trude kratzte sich ein bißchen hinter dem Ohr, als sie diese zwei Lücken im Fußboden sah. Aber sie war ein resolutes Mädchen von der Kolo-Schule. Hier mußten eben zwei Stücke Holz in die Diele eingesetzt werden. Sie versuchte auch, es zu tun, aber dabei stellte sich heraus, daß es doch nicht so einfach ist, Zimmermann zu spielen, und so begnügte sie sich zunächst damit, an den zwei Stellen, wo die Termiten durchgekommen waren, zwei Stück Holz einzusetzen und die verbleibenden Hohlräume mit Ton zu verschmieren. Das sah ja nicht gerade schön aus, aber es erfüllte vorläufig seinen Zweck. Als die Stube nun mit Petroleum ausgewaschen war, da befaßte sich Trude mit dem Hausrat, der vor der Tür stand. Sie freute sich über die schwarzen Mädchen. Ihre Ar beitsfreude hatte sie mitgerissen, und sie arbeiteten wie ver rückt, um Trude zu befriedigen. Bei dieser Gelegenheit stellte sich heraus, daß die Ter miten noch allerhand anderen Schaden angerichtet hatten, der sich aber leichter heilen ließ. Scheinbar hatte das Zer störungswerk der Termiten erst vor kurzer Zeit eingesetzt, und es war gut, daß sie jetzt dahinter kam. 1. August um 21.45 Nhr auf Und kann bis zum Verschwinde«M der Morgendämmerung gesehen werden. Vom 24 August «d leuchtet er die ganze Nacht hindurch. Man beachte seine Montz«. Saiurn, im Widder, ist zunächst von 22.30 Uhr, am End« des Monats von 20.35 Uhr ab bis zur Morgendämmerung sichtbar. Mond: Am 8. August letztes Viertel, am 15. August Neu mond, am 21. August erstes Viertel, am 29 August Vollmond. Sonne: Sie tritt am 24. August in das Zeichen der Jung frau oder durchläuft den 150'/-. Grad ihrer fcbeinbaren Babn. Sport Leipzig ertzölt FutzbM-Lönderjpiel Das Hsrbstprogramm des deutschen Fußballjports steht u. a. auch sechs Länderspiele der deutschen Nationalelf vor. Eines dieser Spiele wird in Sachsen, und zwar ln der Rdichs- messestadt durchgeführt. Am 17. September werden sich in Leipzig die Nationalmannschaften von Deutschland und Lett land gegenüberstchen. Runge schlug Kleinhowcrmann. Bei den Amateurbor- kämpfen im Verlauf der Sendereihe „Sport und Mikrophon" bei der Großen Rundfunk- und Fernseh-Rundsunk-Ausstellung in Berlin gab es fünf mit Spannung verfolgte Begegnungen der Amateure. Unser Olympiasieger Runge «Wuppertal) zeigte sich dem Berliner ff-Mann Kleinholdermann überlegen und gewann klar nach Punkten. Die übrigen Ergebnisse: Obermauer (Köln) schlug Bamberger «Frankfurts nach Punkten; Schnö- berger (Frankfurt) schlug Klahrer (Leipzig) nach Punkten. Ferner gewann Schmidt (Hamburg» gegen Kubiak iHerne) und Pepper (Dortmund) gegen Preiß «Wanne-Eickel) nach Punkten. Waller Nensel zeigte einen Ausschnitt aus der Trainingsarbeit der Berufsboxer. Lehner spielt für München 1860. Der Nationalspieler Ernst Lehner bat seinen Stammverein Schwaben-Augsburg verlcissen und ist München 1860 beigetreten. Ter großartige Rechtsaußen wird für die „Löwen" eine willkommene Ver- stärkung sein. 45 000 Kilometer Gcsamtflugstrecke. Am 9. Wettbewerbs- tag der 20. Rhön wurden Flüge in Richtung Tempelhof ver langt. Eine große Zahl von Segelfliegern löste die Ausgabe nahezu restlos. Die bisherige Gesamtslugstrecke erhöhte'sich um insgesamt 6000 Kilometer aus 45 000 Kilometer. Dessau, Bitterfeld, Liste bei Leipzig und Halle wurden erreicht. Ueber sieben Pässe. Die Teilnehmer der Internatio nalen Deutschen Alpensahrt hatten am Dienstag sieben Pässe zu erklimmen. Nachdem am Vortage bereits 17 Fahrzeuge ausgefallen waren,plagen noch 271 in Konkurrenz, davon 205 ohne Strafpunkte. Vermischtes Schlanker Unterleib für 50 Francs. Frankreich ist ein Land, in dem der Hokuspokus jeder Art gedeiht. Ein flüchtiger Blick in die Zeitungen genügt, um zahlreiche Anpreisungen von Wahrsagern aufzuspüren. Auch ein gewisser Jean Hernan hielt es sür richtig, unter die Deuter der Zukunst zu geben und nebenbei noch andere einträgliche Geschäftchen aufzuziehen. Er gab sich als „hochwürdiger Vater Denis de Saint-ÄndrS" aus und pries in üppig ausgemachten Prospekten seine Fädig keiten als Sterndeuter und Heilkundiger an. Wie das Publi kum mit seinem Hokuspokus zufrieden war, konnte noch nicht ermittelt werden; aber die Gesundheitskräuter. Talismane und Schönbeitstees scheinen doch nicht immer von Erfolg gewesen zu sein, denn eines Tages erhielt die Polizei einen Wink, sich den „hochwürdigen Vater" einmal näher anzuseben. Und siebe da! Man entdeckte in seiner Wohnung zwar einige geistliche Gewänder, mit denen er zuweilen in der Oeffentlichkcit ber- umzuwandcln pflegte, aber der fromme Mann war ebenso wenig fromm wie viele, die wirklich befugt sind, ein hoch würdiges Gewand zu tragen. Er war einer von den Men schen, denen Geschäft eben Geschäft ist. und so ist vs auch kein Wunder, daß er in einigen Prospekten noch andere recht merk würdige Dinge zur Verschönerung und Verjüngung alternder Frauen anbot. So u. a. einen schlanken Unterleib für N Francs, eine jugendliche Brust für 25 Francs, formschöne Waden für 70 Francs und vieles andere mehr. Tas nennt man Ausdauer! Einen „Anzeigen-Rckord" bükt eine Firma in Massachusetts, die vom 3. April 1881 ab Tag sür Tag in der gleichen Zeitung in Brockton ein Inserat er scheinen ließ. In den 58 Jahren ist in dem Text dieser An zeige nicht ein einziges Wort geändert worden. Abends gegen sechs Uhr war alles wieder eingeräumt, frische Gardinen aufgezogen und das Zimmer sah wunder voll aus. Es waren die letzten frischen Gardinen, die Trude auf- getrieben hatte. Ein Riesenpacken schmutziger Wäsche war da, und Trude hatte beschlossen, für den nächsten Tag ei« gründliches Waschfest anzusetzen. Jetzt stand sic in der Küche und bereitete das Abendbrot- Das Vorratshaus, das sich unweit des Hauses befand, hatte sie inspiziert und war von dem originellen zweckmäßi gen Bau äußerst befriedigt. Beim Bauen hatte man immer einen Ziegel ausgelassen, so daß Hohlräume vorhanden wann, durch die Lust dauernd streichen konnte. Die Hohlräume waren mit Gaze abgeschlossen, so daß keinerlei Insekten in den Vorrats raum eindringen konnten. Nur die Luft hatte Zutritt, und sie strich an der in dem Hohlraum befindlichen Holzkohle, die ständig seucht gehalten wurde, vorbei, so daß im Vor ratsraum dauernd eine feucht-kühle Temperatur herrschte, so daß sich alle Lebensmittel ausgezeichnet hielten. Das war herrlich anzuschaucn, die großen Vorräte! Da ließ sich wenigstens großartig weiterschaffen. Ein paar Schweine waren auch im Stall, und der Vorrat ließ sich leicht ergänzen. Also bereitete Trude das erste Essen für ihren künftigen Brotherrn. Gegen halb sieben Uhr kam Albert Gerstenkorn, ein mittelgroßer Mann in den Fünfzigern, mit einem verwit terten, gutmütigen Gesicht, aus dem ein Paar vergnügte Äuglein lachten, zusammen mit seinen zwei Söhnen Otto und Christian, begleitet von mehreren Hereros, von den Weideplätzen der Rinder zurück. Im Gegensatz zu dem lebhaften Vater waren die Söhne zwei sehr große, kräftige Gestalten, die den Vater um Haupteslänge überragten, zwei ganz hübsche Kerle, aber zwei schweigsame Gesellen, die kaum den Mund auftaten. Natürlich stürzten die Schwarzen wie ein aufgeregter Ameisenhaufen auf den Aubaas und teilten ihm die welt umstürzende Sensation mit, daß ein weißes Mädchen ein« getroffen sei. Albert Gerstenkorn, der Farmer, grinste übers ganze Ge sicht und sah seine Söhne vergnügt an. „Na, was sagt ihr, Jungens, da haben sie uns doch eine Neue geschickt." Otto und Christian nickten stumm. Sie sahen sich beide an, als wenn sie was sagen wollten, aber sie brachten kein Wort heraus. Da erschien Trude plötzlich in der Haustür und sah lächelnd auf den Farmer. . lFortsetmna koksU