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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 DI« -Ottendorf« Zrituna- erscheint Di«is« I tag, Vonneritag «nd Eonnadend. - v« »Preis »trd mit Begimi » jeden Monat» bekannt gegeb»». M Im Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonp. »! - irgendwelcher Störungen d„ Betriebes der " 2 Leitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 5 2 Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen An- m svruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » - Zeitung ob. Ättckzahlunz d. Bezugspreis«. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 3 Diese Zeitung veröffentlicht dis des Grmeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte-, „Mode amtlichen Bekanntmachungen M Ottendorf-Okrilla. und Kei«?- «G ,D«r Kvö»lk". Schriftleitung, Druü und Verlag Hermann Kühle, Ottendors-Okrills. Freitag den 6. Januar ^9^3 G««ei«d« - M. NR 32. Jahrgang Amtlicher Teil Geffentl. Ätzung der Gemeindeverordnetell Freitag, den 6. Januar, abends 8 Uln im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtübrett im Rathause ange schlagen. Hliendors-Hkrissa, am 4. Januar 1933. Der Vorsteher. vettenMche krinnming bett, yoraüzrabrungen aut Umsatz- unü ttttsensleuef. Ais zum 10. Januar 1933 find zn entrichten: I. Die auf das vierte Kalenderoierteljahr bezw die auf den Monat Dezember 1932 entfallenden Vorauszahlungen auf Umsatzsteuer. Gleichzeitig sind die Umsatzsteuer- Voranmeldungen hierzu einzureichen. Verzugszuschläge werden nicht erhoben, wenn die Zahlung bis zum 17. Januar 1933 erfolgt II. Hhne Schonsri st Krisensteuerabschlußzahlung in Höhe des zugestellten Krisensteuerbescheides für das Kalender jahr t'932. Eine besondere schriftliche Mahnung erfolgt nicht. Auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr wird hingewiesen. Nach dem 18. dss. Mts. werden die noch rückständigen Beträge nebst Verzugszuschlägen (l v. H. für jeden angefangeneu halben Monat vom Fälligkeitstage ab) auf Kosten der Steuer pflichtigen durch Postnachnahme eingezogen oder im Verwaltungs wege beigetrieben. Nadcbcrg. den 5. Januar 1933. Aas Jinauzamt.! Herttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am s. Januar ,yzz. — Ein bedauerlicher VerkehrSunfall mit tödlichen Aus gang ereignete sich am Dienstag Nachmittag in Lausa. Dort wollte der aus Lausa stammende und jetzt hier auf der Rade berger Straße wohnende verheiratete 33 Jahre alte Müller an der Fleischerei Beyer kurz vor dem auf der Heimfahrt begriffene Lieferwagen einer hiesigen Holzköhlerei mit seinem Fahrrad die Straße kreuzen. Der Führer des Kraftivagens konnte wohl ein Ueberfahren des so plötzlich in die Fahrbahn geratenen Radfahrers verhüten, durch das scharfe Bremsen drehte sich aber der Kraftwagen auf der schlüpfrigen Straße um seine eigene Achse und der Hinterteil des Wagens stieß mit dem Radfahrer zusammen. Bei dem Sturz auf die Straße zog sich M. einen schweren Schädelbruch zu, dem er im Krankenhaus erlag. Den Hinterbliebenen des so plötzlich Verstorbenen wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Dem Führer des Kraftwagens soll nach Zeugenaussagen keine Schuld treffen. — Vorauszahlungen: Auf die im amtlichen Teile er schienene Aufforderung zu Steuervorauszahlungen wird auf merksam gemacht. Befreiung von der Bürgersteuer Nach den rsichsgesetzlichen Vorschriften über die Bürger- steusr 1933 ist es möglich, daß in einzelnen Fällen der arbei tende Steuerpflichtige schlechter gestellt ist als der Unterstüt zungsempfänger, der gesetzlich von der Steuer befreit ist. Dieser Fall wird immer dann eintreten, wenn zwar der Bruttolohn des Arbeitnehmers über der allgemeinen Frei grenze liegt, sein Nettoeinkommen (Bruttoeinkünfte nach Ab zug der Sozialversicherungsbeiträge und Bürgersteuer) aber unter dieser Grenze. Das Ministerium des Innern erklärt deshalb die in der Sächsischen Staatszeitung vom 13. Ja nuar 1932 veröffentlichte Verordnung für anwendbar auch auf die Bürgersteuer 1933. Danach kann in den obengenann ten Fällen der steuerpflichtige Arbeitnehmer bei seiner Ge meinde die Ausstellung einer Bescheinigung über die Nicht beibehaltung der Bürgersteuer beantragen. Die Bescheinigung ist dem Arbeitgeber vorzulegen, der seinerseits in diesen Fäl len von der Einbehaltung der Bürgersteuer absehen muß. Eine Vereinfachung des Verfahrens wird sich im einzelnen Fall durch allgemeine Vereinbarungen der Gemeindebehörde Mit dem Arbeitgeber herbeiführen lassen. 2. Sächsische Geldlotterie sür Leibesübungen Das Ministerium des Innern hat auch für das Jahr 1933 eine LU Gunsten der Leibesübunaen treibenden Verbände «uszuspielende Geldlotterie genehmigt. Der Reinerlös der Lotterie soll der Erhaltung debrohter'Uebungsstütten dienen. In Einzellosen zu SO Rpf. und Doppellosen zu 1 RM wer den 200 000 RM ausgespielt. Die Ziehung findet am 3. und 4. April 1933 in Dresden statt. Selbstmord des Bürgermeisters Jänichen Pirna. Wie bekannt, war Bürgermeister Jänichen aus Rathen seit dem 2^?Dezember vermißt. Wie nun aus Böh- misch-Zinnwald gemeldet wird, wurde Bürgermeister Jäni chen in einem dortigen Gasthaus erhängt aufgefunden. Man vermutet, daß Jänichen infolge eines Nervenzusammenbruchs aus dem Leben schied. Dienstliche Verfehlungen liegen nicht vor. Jänichen war 57 Jahre alt und seit 1924 Bürgermeister in Rathen. Dresden. Leichenfund. Im Mühlgraben in Dölz schen fand man eine männliche Leiche. In dem Toten wurde ein öOjähriger Arbeiter aus Potschappel festgestellt. Nach den Ermittlungen der Mordkommission konnte ein Anhalts punkt für ein Verbrechen nicht gefunden werden. Möglicher weise liegt ein Unfall vor. Dresden. Glatteis-Unfall. In der Bautzner Straße geriet ein Personenkraftwagen ins Schleudern und fuhr infolge des Glatteises gegen einen Leitungsmast; das Auto wurde zertrümmert. Der Fahrer, ein 64 Jahre alter Kaufmann aus Zehista, wurde schwer verletzt ins Kranken haus gebracht. Pirna. Arbeitsdien st williger vermißt. Der beim Freiwilligen Arbeitsdienst in Königstein beschäf tigte Arbeiter Kleppisch wird seit dem Silvestertag vermißt; er wurde zuletzt am Rietzschgrund bei Bad Schandau gesehen. Eine Durchsuchung des Rietzschgrundgeländes durch den Re- viersörster und sechzig Helfer blieb erfolglos. Die Jubiläumsfeier der Stadt Pirna Pirna. Neben den Städten Bautzen und Neustadt kann auch die Stadt Pirna in diesem Jahr ihr Jubiläum feiern, und zwar das 700jährige, in der Zeit vom 20. bis 28. Mai. Nach alten Urkunden kann das Bestehen der Stadt bis in das Jahr 1233 verfolgt werden; es wird aber angenommen, daß die ersten Ansiedlungen, aus denen später die Stadt hervor- aing, in den Jahren kurz nach 930 errichtet wurden, da Kaiser Heinrich I. in den zwei vorhergehenden Jahren die Burg und Stadt Meißen erbaut und in den folgenden Jahren aus dem Sonnenstein die ersten Bollwerke zum Schutz der deutschen Siedler angelegt hatte. Bei dem großen Rathausbrand im Jahr 1485 wurden die dafür in Frage kommenden Urkunden vernichtet. — Die Vorarbeiten für die Feier sind bereits ein- geleitet. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Notlage kann die Stadt Mittel für die Feier nicht bereitstellen; die Unkosten sollen aus den Einnahmen des Festes gedeckt werden. Leipzig. Demonstrationen. Nach Aufhebung des Burgfriedens setzten die Erwerbslosendemonstrationen wieder ein. Bereits in den Morgenstunden bewegten sich Züge Demonstrierender durch die Straßen. Mit Rufen im Sprechchor, die gegen die Regierung gerichtet waren, wurde Arbeit und Brot verlangt. Zahlreiche Fahnen mit Hammer und Sichel sowie Plakate der einzelnen Teilorganisationen werden in den Zügen mitgeführt In der Alberthalle fand eine Kundgebung statt, an der etwa 3500 Personen teilnah men. Anschließend formierte sich ein geschlossener Zug der Teilnehmer nach dem Meßplatz. Die Kundgebungen, di« unter polizeilichem Schutz vor sich gingen, verliefen im allge meinen ruhig. Ein Teilzug, der sich innerhalb der Bannmeil« auf dem Brühl zusammenschloß wurde aufgelöst. Waffen- und Wunitionsfunde Freiberg. Die Polizei in Brand-Erbisdorf war von Waffenschiebungen und Schmuggel aus der Tschechoslowakei unterrichtet worden. Darauf unternahm sie eine genaue Un tersuchung, die dazu führte, daß auch bei dem Führer de« Reichsbanners in Brand-Erbisdorf, Fröbel, Waffen gefunden wurden. Fröbel hatte in dem Brand-Erbisdorfer Gebäude der in Konkurs geratenen Konsum- und Spargenossenschaft, in eine Kiste verpackt,.,Revolver und Munition versteckt. Auch beim ehemaligen'Verwalter Bruno Meyer wurden Waffen und Munition gefunden. Die Beteiligten haben auch dem Führer des Reichsbanners in Langenau Waffen abge geben; es handelt sich insgesamt um dreizehn Revolver und zahlreiche Munition. Die Untersuchung wird fortgesetzt. Ver haftet wurde niemand, da die Beteiligten ein Geständnis abgelegt haben. Burgstädt. Einbrecher im Rathaus. Nacht« drangen Einbrecher mit Dietrichen in die Geschäftsräume des Rathauses ein, erbrachen in den Zimmern fast sämtlich« Schreibtische und Behälter und erbeuteten über 100 RM. Für die Ermittlung der unerkannt entkommenen Täter ist eine Belohnung ausgesetzt worden. Crimmitschau. DerGranatsplitterimMund. : Ein Einwohner in Frankenhausen, der noch am letzten Kampftag des Weltkrieges durch einen Granatsplitter im Gesicht schwer verwundet worden war, verspürte letzt, nach dem die Wunde gut verheilt war, unerträgliche Schmerzen, und man entdeckte bei der Untersuchung in seinem Mund einen wallnußgroßen Klumpen, der aus einem festen Blut- gerinsel bestand, M das ein etwa neun Quadratmillimeter großer Granatsplitter eingebettet war. Wahrscheinlich ist der Klumpen durch einen Nasenkanal in den Mund gelangt. Das lästige Kriegsandenken wird durch eine Operation ent fernt werden. Großschönau. Opfer der Glätte. Der 25 Jahre alte Sattlergehilfe Erich Kloß aus Schirgiswalde war wäh rend seines Weihnachtsurlaubs infolge Glatteises ausgerutscht und chwer auf den Hinterkopf gefallen. Jetzt klagte er über Kopfschmerzen und legte sich aufs Sofa, wo er einige Stunden später tot aufgefunden wurde. Hainichen. Vierzehnjähriger Selbstmörder. Der 14 Jahre alte Schüler Paul Claußnitzer in Berthelsdorf ließ sich vom Eisenbahnzug überfahren; er war auf der Stelle tot. Der Grund des Selbstmordes ist nicht bekannt. Wurzen. Eine geheimnisvolle Entführ» ng. Hier trug sich ein eigenartiger Vorfall zu. Eine 19 Jahrs alte Kontoristin wurde, wie sie später angab, in einer unbe lebten Gegend der Stadt plötzlich von einem Unbekannten von hinten umfaßt und auf den Kopf geschlagen. Dann wurde Las junge Mädchen in ein Auto geschleppt, in dem zwei Männer saßen, und die Fahrt ins Ungewisse begann. Durch den Schlag auf den Kopf war die Entführte bewußtlos ge worden und kann nähere Angaben über den Verlauf der Fahrt nicht machen. Das junge Mädchen erklärte weiter, es wisse nur noch, daß die Fahrt durch einen Tunnel gegangen, daß außerhalb der Stadt die Beleuchtung des Wagens abge- stellt und daß schließlich zwischen der Oeljchützer Straße und Dehnitz gehalten worden sei. Man habe es bedroht, aus dem Auto geworfen, vor die Brust getreten und liegenlassen. Durch die Kalte habe das Mädchen die Besinnung wieder gewon nen und um Hilfe rufen können. Diese Rufe wurden tatsäch lich von zwei Männern gehört, die nach längerem Suchen die Kontoristin auffanden. Die Polizei nahm sich dieser ver worrenen Angelegenheit au. Leipzig. Kautionsbetrüger. Der 1881 in Anna berg geborene Kaufmann Bruno Paul Schiffel ist nach Ver übung von Kautionsbetrüaereien flüchtig. Er suchte für sein angeblich von ihm betriebenes Seifengeschäft Kraftwagen führer, von denen er Kaution verlangte. Am 31. Dezember entlieh er sich einen Kraftwagen der am 2. Januar in Straß kirchen bei Straubing in Bayern gefunden wurde. In Be gleitung des geflüchteten Schiffel befand sich der von ihm ebenfalls geschädigte Kraslwagenführer Friedrich Kurt König, in Leipzig-Mockern wohnhaft, über dessen Aufenthalt bisher nichts bekannt geworden ist. Gegen Schiffel liegen beim Kriminalamt mehrere Anzeigen wegen Kautionsbetrugs vor. Svort Aufruf des Sächsischen Landesausschusses für Leibes übungen Der Sächsische Landesausschutz für Leibesübungen richtet ar seine angeschlossenen Verbände und Vereine folgenden Aufruf zur Mitarbeit am Notwerk sür die deutsche Jugend: „Die Reichsregierung ruft zum Notwerk für die deutsche Jugend aus. Sie will, daß dieses Notwerk auch der körperlichen Ertüchtigung dienen soll. Daran knüpfen wir die Bitte an alle angeschlossenen Verbände und Vereine, sich tatkräftig in den Dienst des Notwerks für die deutsche Jugend stellen und in gemeinschaftlicher c-Arbeit über die Verbandsgrenzen hinweg damit der deutschen Jugend dienen zu wollen; insbesondere in kleineren Orten und auf dem platten Lande wird es notwendig sein, das, Kameradschaftsgruppen herauswachsen, die „die Hilfe für die ÜWendlichen aus ihren Reihen selbst heraus organisieren können". Wir erhoffen, das, das Notwerk für die deutsche Jugend zu kameradschaftlicher Gemeinschaftsarbeit führt." Sächsische Skimeisterschaft 1SZZ Der Skiverband Sachsen veröffentlicht die Ausschreibung für die Sächsische Skimeisterschaft 1933, die am 28. und 29. Januar in Gcisin g-A ltenberg im Osterzgebirge durchgeführt wird. Der Nennungsschluss ist aus den 24. Januar, mittags 12 Uhr, festgesetzt worden. Meldungen sind an den durchführenden Kreis Osterzgebirge im SVS (Geschäftsstelle Sporthaus Böhme, Dres- den-A. 1, Eeoraplatz 16) zu richten. Die Ausschreibung enthält die nachstehenden Wettbewerbe mit folgender Zeiteinteilung: Sonnabend, 28 Januar: 9 Uhr 17-Kilometer-Langlaus der Klassen 1, 2a, der Altersklassen 1—3; anschließend 8-Kilometerlaus sür Junqmannen, 14 Uhr: 2-Kilo« meter-Abfahrtlauf der Klassen 1, 2a der Altersklassen 1—3 und der Jungmannen: 1,8-Kilometer-Absahrtlaus der Damen für Klassen 1, 2 und Altersklassen Ibis3. - Sonntag, 29. Januar: Meisterschaftssprunglauf an der neucn Sachsenschanze am Eei- singberg für die Klassen 1, 2a. die Altersklassen 1—3 und die Jungmannen. Die Sächsische Skimeisterschaft wird Sachsens bedeutendste skisportlichs Konkurrenz werden. Unter den Teilnehmern werden sich auch die beiden ausgezeichneten Norweger Birger Ruud und Knud Kobberstad befinden, von denen Kobberstad den Meister titel zu verteidigen hat. --