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Prägung von Kupfergeld sind getroffen, falls sich wirklich Mangel an Münzen einstellen sollte, was jedoch kaum augenommen wird, da außer den Beständen der Reichsbank vielfach noch große Mengen von Einpfennig stücken in den einzelnen Haushaltungen unbeachtet liegen. Mental aus den Württembergs» Ästtzmmister. Den Minister verletzt, der Täter entkommen. InStuttgart wurde der württcmbergische Justiz- Minister Dr. Beyerle in seinem Arbeitszimmer von dem 45 Jahre alten Händler Karl Stangler aus Stuttgart, den er wegen eines Gnadengesuches für seine in einer Strafanstalt befindlichen Frau empfangen hatte, mit einem Stiletmesser an der linken Hand verletzt. Die Verletzung dürfte dem Minister längere Zeit Schonung auserlcgen. Auch der Hausinspcktor, der zu Hilfe eilte, wurde an der Hand verletzt. Dem Täter gelang es zu ent kommen. MMonenschaöen Kurch Osterschnee. Schneebruchfolgcn im Schwarzwald. Im nördlichen Schwarzwald sind Zehntausende von Festmetern Baumbestand einem Schneebruch zum Opfer gefallen. Der Schaden wird Blättermeldungen zufolge auf mehrere Millionen Mark geschätzt. Die Höhenkurorte waren lange Zeit infolge der Zerstörung der Drahtverbindungen von der Umwelt abgeschnitten. Glühen, mchi Zloiy. Keine Währungsänderung in Danzig. Die polnische Presse, insbesondere die „Gazeta Polska", brachte in den letzten Tagen eine Mitteilung, wo nach im Zusammenhang mit der gegenwärtigen 'Wirt schaftslage der Plan gefaßt wurde, an Stelle des Danziger Guldens den polnischen Zloty einzuführen. Wie aus Danzig mitgeteilt wird, entspricht diese Meldung nicht den Tatsachen. Man weiß in Danzig genau, daß die Preisgebung der eigenen Währung den entscheidenden Schritt zur Polonisierung Danzigs und zur Aufgabe seiner wirtschaftlichen und politischen Selbständigkeit be deuten würde. Die Danziger Wirtschaft ist gewillt, die eigene Währung, die heute eine der bestfundierten Wäh rungen darstellt, mit allen Mitteln weiterhin zu behaupten. Schluß der Londoner Konferenz. Zweck nur teilweise erreicht. Im St-James-PaLast zu London wurde Montag die seit längerer Zeit tagende Konferenz der Seemächte Amerika, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan durch eine Schlußsitzung geschlossen. Der Zweck der Kon ferenz, eine alsbaldige Herabminderung der Rüstungen zur See zu erzielen, wurde kaum erreicht. Vielmehr unterzeichnete man einen Vertrag, der Anbahnungen zu einem Stillstand in dem bisherigen Wettrüsten schaffen soll. Im Gegensatz zur Eröffnung der Konferenz vor drei Monaten, die im dichtesten Londoner Nebel erfolgte, strömte Heller Sonnenschein durch die Fenster des St.-James-Palastes. Die Schlußsitzung machte einen sehr feierlichen Eindruck. Alle Delegierten erschienen im Gehrock und im Zylinder. Als erster traf Macdonald ein. ^eden und Unterzeichnung. Pünktlich »m 10.30 Uhr erhob sich Macdonald and erklärte einige technische Punkte mit Bezug auf den Entwurf des Vertrages und eines erläuternden Schrei bens, das er an den Völkerbund schicken werde. Mac donald verkündete hierauf, daß die nächste Flottenkon- fcrenz im Jahre 1935 stattfinden werde, außer wenn be sonders glückliche Ereignisse stattfinden, die sie nicht not wendig machen. Wir sind so weit gegangen, wie wir augenblicklich gehen konnten, und wir sind zusammen gekommen, um unsere Punkte, in denen wir Überein stimmung erzielt haben, zusammenzustellen und sie in einem Vertrag niederzulegen. Die Probleme, die sich nicht lösen ließen, müssen weiter in Angriff genommen werden. Nach Macdonald ergriff der Amerikaner S1 imson das Wort, nm zu erklären: Der Vertrag setzt unsere Flottenbeziehungen zu dem Britischen Reich auf gerechter, dauerhafter Grundlage fest und stellt mit unseren japa nischen Na cb barn Beziehungen her, die eine wach sende Freundschaft mit diesem großen Lande verbürgt. Erfreulicherweise setzen Frankreich und Italien ihre Verhandlungen fort in der Hoffnung, ein Fünf- mächteabkommeu über die Einschränkung der Flotten- rüstuugen herzustellen. Hierauf erhob sich B r i a n d, um zu sagen, die Kon ferenz sei auf zeitweilige Schwierigkeiten gestoßen, die nicht gestatteten, sofort eine so große Lösung zu erzielen, als man vielleicht gewünscht hätte Briand sprach sein Bedauern darüber aus, daß der Dreimächtevertrag keine größere Ausdehnung gesunden habe. Die französische Regierung werde jedoch alle Anstrengungen unternehmen, um die letzten Schwierigkeiten zu überwinden Der italienische Botschafter in Vertretung des Delegierten Grandi führte aus, die faschistische Auf fassung habe stets die Herabsetzung der Rüstungen auf den niedrigstmöglichen Stand befürwortet. Italien sehe mit Vergnügen dem Augenblick entgegen, an dem die Ver handlungen mit dem befreundeten Nachbarland wieder ausgenommen werden. Um 12.40 Uhr wurde der Vertrag von den Dele gierten unterzeichnet. Rus dem Vertrage. Der abgeschlossene Vertrag stellt einen Dreimächtepakt -wischen Amerika, Großbritannien und Japan dar, den die nicht übereingekommenen Staaten Frankreich und Italien mit unterzeichneten, ohne sich selbst zu binden. Der Vertrag zerfällt außer den Vorbestimmungen in fünf Teile und in eine Reihe von Anhängen. Der erste Teil enthält Weisungen für die Baupause in Schlachtschiffen, die Versenkungen, die Flugzeugmutterschiffe. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Unterseebooten, deren Höchsttonnage aus 2000 Tonnen festgesetzt wird. Jeder Ver tragsstaal soll die Ermächtigung erhalten, drei Unterseebote von 2800 Tonnen aufzulegen. Es ist bestimmt, daß die ver tragschließenden Mächte sich verpflichten, vor der Kiellegung jedes neuen Kriegsschiffes den Vertragspartner in Kenntnis zu setzen. Teil drei enthält den englisch-amerikanisch-japanischen Vertrag mit dem wichtigsten Teil des Londoner Vertrages, der Flouenla.bcllc. An Gropkreuzern erhalten: Amerika 180000, England 146800, Japan 108 000 Tonnen; an kleinen Kreuzern: Amerika 143 500, England 192 200, Japan 100 450 Tonnen; an Zer störern: Amerika 150 000, England 150 000, Japan 105 000 Tonnen; an Unterseebooten: Amerika 52 700, England 52 700, Japan 52 700 Tonnen. Ferner wird bestimmt, daß Amerika 18, England 15 und Japan 12 große Kreuzer besitzen dürfen. In diesem Teile ist auch enthalten die Vorbehaltsklausel für England. Darin wird bestimmt, daß jede Macht, die sich durch Neubauten einer anderen, nicht dem Dreimächievertrag angehörenden Macht in ihrer Sicherheit gefährdet glaubt, ihrem Vertrags partner Mitteilen soll, wieviel Neubauten sie braucht, daß sie die Gründe hierfür anzugeben hat und daß sie infolgedessen das Recht Hal, die Neubauten vorzunehmen. Teil vier be schäftigt sich mit der Vermenschlichung des Unterseeboot krieges und Teil fünf mit der Inkraftsetzung des Vertrages. Kleine Nackricbten 26 Tore durch OfieramounfäLe in Frankreich. Paris. „Paris Midi" gibt die Zahl der bei Auto- zusammcnstötzen an den beiden Osterfeiertagen in Frankreick Getöteten ans 20, die der Schwerverletzten aus 75 an. Raubüberfalt mit dem Maurerhammer. Waldenburg (Schlesien). Als der Gastwirtssohn Alfred Vogler in Freiburg einen Unbekannten auf dessen Bitte im Auto nach Seisersdorf (Kr. Schweidnitz) fuhr, erhielt er unterwegs plötzlich von seinem Fahrgast mit einem Maurer hammer drei Schläge auf den Hinlerkopf und, als er sich um wendete, noch einen vierten Schlag unter das rechte Auge. Zwischen beiden entstand ein Kampf im Auto, wobei Voglei die Oberhand behielt. Das Auto fuhr gegen einen Baum unk einen Chausseestein und stürzte schließlich aus einer angrenzen den Wiese um. Vogler erlitt schwere Schnittverletzungen. Ei besaß aber die Geistesgegenwart, den Täter unter dem Aule hervorzuholen und mit einem Schal zu sefseln, woraus er ihn mit vorgehallenem Revolver in das etwa 20 Minuten ent fernte Gasthaus brachte. Die Polizei nahm vcn Täter, den 18 Jahre alten Maurerlehrling Sieber aus Nicdersalzbrunn, fest. Der Verhaftete erklärte, er habe geglaubt, daß Voglei 500 Mark bei sich habe. In einer mitgeführten Lcdcrlaschs wurden noch ein Dolch und Chaufscursachen gefunden. linkerer Wilsdruff, am 23. April 1930. Merkblatt für den 24. April. Sonnenaufgang 4'° Mondaufgang 3" Sonnenuntergang 19°°!, Monduntergang 14°° 1891: Generalfeldmarschall Graf Hellmuth v. Moltke gest. Schüler lehren. Auch von Schülern, die selbst genug zu lernen haben, kann man lernen — sogar fürs Leven lernen. Man soll durch aus nicht lächelnd und geringschätzig von der Jugend als Lehrmeisterin sprechen, denn es gibt Fülle, in denen sich junge Menschenkinder, selbst ganz junge, oft als bessere Beobachter erweisen als die Erwachsenen, und wenn dann ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen einem sagen: „Nicht so, sondern so mußt du das machen!" so soll man nicht einfach mit einem: „Das verstehst du nicht!" darüber hinweggehen. Vor einem Jahre oder vor zwei Jahren schrieb in Berlin Vie Straßenbahngesellschafi einen zeichnerischen und dich terischen Wettbewerb aus unter Schülern und Schülerinnen: sie sollten in prägnanten Bildern und in kurzen Merkversen sarstellen, wie sich der auf- und absteigende und der fahrende Mensch ans der Straßenbahn zu benehmen habe, um in allen Lebenslagen ein guter Fahrgast zu bleiben und nicht vom Trittbrett zu purzeln. Was bei dem originellen Wettbewerb herausgekommen ist, das kann man bis zum heutigen Tage schön plakaiieri in den Berliner Straßenbahnwagen finden, und man Hal seine Freude an dem, was die Schuljugend da jusammengereiml und aufgemalt Hai. Nun sind ja Straßen bahnen etwas, das eigentlich nur die größeren Städte angcht. Aber auch kleinere Orte können m gar mancher Beziehung von ver Jugend lernen. Wieder fängt es mit Berlin an, aber diesmal gehl das. was hcrausgekommen ist, uns alle an. Wieder war cs ein Schülerwettbewerb mit Zeichnen und Formen und Kleben und Dichten, aber diesmal bandelte es sich nicht um Verkehrsregeln, sondern um Dinge, die beinahe noch wichtiger sind, weil sie unser ganzes gesundheitliches Leben betreffen: um hvgienische Vorschriften. In einer Ber liner Gemeindeschule waren die Schülerzeichnungen mit den hygienischen Merkversen ausgestellt, aber dabei sollte es nicht bleiben: man sollte vielmehr das. was die Schuljugend hier über Reinlichkeit und Sporl, über Wohnungselend und Alko hol und über die gesundheitlichen Aufgaben des Elternhauses gesagt und gemali Hal, in Form einer Wanderausstellung durch das ganze Reich gehen lassen, auf daß jeder sich daran nn Beispiel nehme. „Kratz nicht aus dem Kops herum — Denk auch an das Publikum!" — „Gesundheit ist der beste Schatz, drum merke dir den schönen Satz: Treib eifrig Sport, lieg nicht im Bett! Damit beseitigst du dein Fest !" — „Reine Zähne, saub're Beene, Hygiene!", das sind Vorschriften, wie sie auch der beste Arzl nicht besser hätte geben können. Und nun senke man sich dazu noch die Zeichnungen. Wir können nur sagen: Zur Nachahmung dringend empfohlen. * Die Freiwillige Feuerwehr hielt am gestrigen Abend beim Kamerad Pätzold eine Kommandvsitzung ab. Man beschloß, in der Feuerschutzwoche vom 27. April bis 4. Mai die Aebung am 29. April auf abends X>6 Uhr anzusetzen. Die Wehr wird um 6 Uhr vom Gerätehaus nach dem Marktplätze abrücken und da selbst ihre Uebung abhalten. Am gleichen Abend werden von den Feuerwehrleuten kleine Hefte zum Preise von 12 Pfg. angeboten, die über „Feuerverhütung" zu jedem sprechen werden. Die Frei willige Feuerwehr bittet dringend die Einwohner, die angebotenen Büchlein abzunehmen, zumal es ja im Interesse der Allgemeinheit getan wird. Die Bevölkerung muß zu praktischer Mitarbeit her angezogen werden. Ihr müssen die vielerlei Gefahren in Haus und Betrieb, in Stadt und Land vor Augen geführt und die Wege zur Verhütung gewiesen werden. Niemand ist zu die ser großen erzieherischen Aufgabe mehr berufen als der Feuer wehrmann. Die hervorragendsten Merkmale der Feuerwehren, selbstlose und tatkräftige Nächstenliebe unter Hintansetzung alles Persönlichen, ja selbst des eigenen Lebens, Km sicht und schnelle Entschlußkraft sind auch die Grundlagen für jegliche Feuerver hütung. Die Feuerwehren zeigen also allein schon durch Gewäh rung von Einblicken in ihr Leben und ihre Aufgaben dem Volke ein Vorbild, dem nachzueifern Ziel jedes Einzelnen sein müßte. Deshalb achtet den Wehrmann in seinem einfachen Kleid und tretet ein in die Feuerwehr, ihr, die ihr noch abseits steht, zum Wohle für die Allgemeinheit und zur Feuerverhütung. Ihre Erfolge werden sich zum Wohle des ganzen Volkes auswirken. Oe. Oster-Konzert der Städtischen Orchesterschule. Tas gute Wetter am gestrigen 3. Feiertage war nicht ohne Einfluß auf den Besuch des Konzertes im „Lindenschlößchen". Die gestellten Tische und Stühle reichten nicht, es ^mußten ihrer noch weitere gesetzt werden. Das will hier allerhand heißen. Die Vortrags folge war ein bunter Blütenstrauß aus dem unerschöpfliäM Füllhorn der Musik und Teike, Flotow, Wallace, Geldard, Hü- dach, Adam, Ziehrer, Lehar und Henrion seine Schöpfer. Die Kapelle zeigte sich zum ersten Male wieder nach den großen Osterveränderungen in neuer Zusammenstellung. Auf die Plätze der Abgegangenen waren die nächsten Anwärter gerückt. Sie machten ihre Sache so gut, daß ein merklicher Unterschied gegen vordem nicht festzustellen war. Das Finale a. d. Op. „Marijana' und die Ouvertüre z. Op. „Wenn ich König wär" wurden ganz vorzüglich wiedergegebcn. Die schönsten Weisen aus der Operette „Das Land des Lächelns" erweckten auch bei dem hiesigen Kon zertpublikum soviel Begeisterung, daß Meister Philipp nicht umhin konnte, wenigstens den strahlenden Schlußsatz zu wieder holen. Gern hörte man auch die Geldardsche Kvnzertfantasie siir Xylophon-Solo, in der Schüler K. Schuster zeigte, daß er es auf dem Instrument schon zu anerkennenswerter Fertigkeit ge bracht hat. In einer Einlage kam Eugen Hildach mit seinem besten und bekanntesten Liede „Der Lenz" zu Worte. Schüler Richter war ihm auf der Trompete ein ganz annehmbarer Interpret. Ein gut Teil des Interesses der Besucher konzentrierte sich auf die Schlußmärsche für Heroldstrompeten und Pauken, die Stadtmusikdirektor Philipp zum ersten Male ins Pro gramm ausgenommen hatte. Für die jungen Bläser bedeuteten sie freilich eine große Anstrengung, aber sie entledigten sich ihrer Aufgabe doch in befriedigender Weise. Der nicht Ruhe haltende Beifall erzwang auch hier eine Zugabe, die ebenso dankbar be- jübelt wurde. Dem Konzert folgte Ball. Zum Werbeturnen des Turnvereins DT. „Turnt, spielt, schwimmt und wandert in der Deutschen Turnerschaft!" Mehr und mehr, immer tiefer und überzeugender bricht sich die Be rechtigung dieses Wortes Bahn und auch das Werbeturnen des hiesigen Turnvereins DT. am Sonnabend im „Löwen" will Üeberzeugung davon geben. Mehr als ein Jahrhundert alt ist das deutsche Turnen. Es ist eine hohe, hehre Volkssache. Man mag die Leibesübungen im allgemeinen und das deutsche Turnen im besonderen beleuchten von welcher Seite man es auch wolle, von der ethischen und ästhetischen, von der gesundheitlichen oder von der vaterländischen-. Sie sind und bleiben ein Segen für unser deutsches Volkstum, sie sind das Allheilmittel, das wie kein anderes geeignet ist, den Wiederaufbau unseres niedergebrvche- nen Vaterlandes zu bewirken. Drum auf, ihr Volksgenossen, unterstützt diese vaterländische Bewegung, dieses wahrhaft volks tümliche Tun. Steht nicht gleichgültig abseits, tretet ein in die Reihen der Deutschen Turnerschaft! Schickt eure Kinder zum Turnen und vor allem die aus der Schule Entlassenen; gerade sie bedürfen einer geregelten Körperpflege und der Tugenden, zu denen das Turnen erzieht. Turnvater Jahns Wort in seinem deutschen Volkstum hat noch heute und mehr wie je Geltung' Die Turnkunst ist die Lebensader unseres Volkes. Sie wird ein Iungtum und ein Manntum gewähren und der Verarmung des Geistes, der Auszehrung des Gemütes ein Heilmittel bereiten. In ihr liegt ein Einigungsmittel, was die Unterschiede von Glau ben, Landschaft und Stand.hinwegräumt! Tierseuchen im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamts über den Stand von Tierseuchen am 15. April 1930 waren in der Amts hauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: Räude der Einhufer in 1 Gem., 1 Geh.; Schweineseuche in 1 Gem., 1 Geh.; ansteckende Blutarmut der Einhufer in 2 Gem., 2 Geh.; Bienenseuchen 1 Gem., 2 Geh. Vorsicht beim überholen von Lastautos! Wie daö Neichsverkehrsministcrium mitteilt, sind in letzter Ze'/ öfters Autounfälle dadurch hervorgcrufen worden, nuS auf schmalen Straßen Lastautos mit Anhängern v»u anderen Kraftfahrzeugen überholt wurden, ohne daß der Führer des Lastantos das überholende Fahrzeug bemerk' hatte. Hierbei ist der Lastkraftzng, der vorher die Straßen- mitte innehatte, plötzlich während des Überholens ans du' Straßenseite eingelenkt. so daß das überholende Fahrzeug mit ihm zusammenstieß. Auch die Gefahr der Schleuder Wirkung von Anhängern wird oft nicht genügend beachtet. Es kann deshalb nicht oft genug den Kraftfahrzengfiihrern ancmpfohlen werden, beim Überhole» von Lastkraftzügcn besondere Vorsicht walten zu lassen, ebenso wie es an gebracht erschein,, daß die Inhaber von Firmen, die Last, kraftzüge im Betrieb verwenden, die Führer öfters daraui Hinweisen, daß sic sich mit ibren Lastkraftzügcn möglich" weit rechts halten und auf Kraftfahrzeuge, die ihre Last kraftzüge überholen wollen, mehr achten. Dresdner Gustav-Adolf-Hauptverein. Der Verein versendet seinen Jahresbericht für 1929. Man sieht daraus, daß bas Werk evangelischer Bruderliebe weiter treu gepflegt wurde. Ueber 100 MO Mark wurden für notleidende Gemeinden und Anstalten verwendet. Die Gaben gingen überallhin, wo evangelische Deut sche wohnen, nicht nur nach Schlesien, Böhmen und Oesterreicb- auch nach Polen und Siebenbürgen, selbst nach Bessarabien und Brasilien. Angeschlossen sind dem Hauptverein 34 Zweig- und 26 Frauenvereine, von denen der Zweigverein Dresden und der Frauenverein Radeberg die bedeutendsten sind. Doch kommen in Sachsen kaum 5 Pfg. Gustav-Adolf-Gaben auf den Kopf der evangelischen Bevölkerung. Sein Iahresfest feierte der Haupt' verein in Großröhrsdorf. — Im Ium dieses Jahres will er in Zittau tagen. Das Maikäserjahr 1930. Um der zu erwartenden Maikäfer- plage vorzubeugen, hat das Wirtschastsministerium ungeordnet daß der Vernichtung der Maikäfer besondere Aufmerksamkeit zu zuwenden und das Auftreten des Maikäfers in allen Anpslam gen von Gehölzen und Obstbäumen Zu überwachen ist. Die Ver tilgung des Maikäfers kann durch Abschütteln von den Bäumen- Einsammeln und Töten energisch verfolgt werden; die frühe" Morgenstunden sind für das Vertilgen des Maikäfers am gün stigsten, weil die Käfer meist erstarrt sind, leicht abfallen und nicht sofort wieder hochfliegen. Die Polizeibehörden sind ange° wiesen worden, die Durchführung der Maikäfer-Bekämpfung evtl, durch Strafandrohung sicherzustellen. Schnellere Schiffsverbindung von Dresden nach der Säch sischen Schweiz. Das Mvtorschraubenboot Hindenburg der Per- sonenschiffahrtsgesellschast, das der Schnellverbindung mit den Hauptorten der Sächsischen Schweiz dient, ist während des Win ters umgebaut worden. Dadurch wurde seine Schnelligkeit um etwa 5 Kilometer pro Stunde vergrößert. Das wurde dadurw erreicht, daß das Heck des Bootes verändert und die Schraub"" teilweise verlegt wurden. Die Wiederaufnahme des regelmäßig"" Schnellverkehrs wird etwa Mitte Mai erfolgen. Hervorragende Mediziner fordern Roggenbrot. Wie d'" Pressestelle der Landwirtschaftskammer mittelst, haben bekannt" Ernährungsforscher wiederholt darauf hingewiesen, daß da" Roggenbrot die unbedingt notwendigen und wesentlichsten Au - baustoffe des Körpers einschließlich der Vitamine in idealer Zu sammensetzung enthalte. Blutarmut und Bleichsucht, Knomem schwäche und Zahnfäule seien die Folgen eines einseitigen W"v zenbrotgenusses. Auch eine Reihe von Aerzten und Zahnarzt hat sich mit der Frage des für die Ernährung am vorteilhaften