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Durch das neue Gesetz werden Streiks als illegal bezeichnet. Nach einer Meldung des britischen Botschafters in Tokio berichtet das japanische Regierungsblatt, daß Schanghai und Wusang als cholerainfi ziert bezeichnet werden. Absetzung Tschiangkaischeks. 15. August 1927 Wie die „Times" aus Schanghai zu berichten wissen, hat die Kuomintang Tschiangkaischek feiner Stellung enthoben. Diese Entschei dung ist auf einer am vergangenen Freitag abgehalte- »en militärischen Konferenz gefallen. Die kürzlichen Niederlagen Tschiangkaischeks haben dem Kanto- Ueser Flügel der Nationalisten die Mög lichkeit gegeben, in dem zum Befehlsbereich Tschiang- luischeks gehörenden Ningpo-Abschnitt wieder die Oberherrschaft zu erlangen. Damit war das Schicksal Tschiangkaischeks in die Hand der Kantonesen gegeben worden, die seine Absetzung vom Oberbefehl beschlossen und ihm ein kleineres Kommando an der Ostfront anboten. Dies hat Tschiangkaischek abgelehnt Und sich am Sonnabend nach Schanghai begeben. Von dort aus ist Tschiangkaischek gestern nachmittag an Bord eines chinesischen Dampfers abgereist, und zwar angeb lich nach Ningpo. Man glaubt allgemein, daß er sich nach Amerika begeben werde, wohin seine Frau bereits nor einer Woche abgereist ist. Der Aufruhr in Bolivien. 15. August 1927 Ermordung der Weihen. Die Aufstandsbewegung in Bolivien breitet sich Wner weiter aus. Wie aus La Paz gemeldet wird, lollen 200 000 farbige Bewohner an der Bewegung teil- gonommen haben. Zahlreiche Weihe sollen ermordet, ihre Besitzungen in Brand gesteckt worden sein. Die Eisenbahn von -en Indianern besetzt Nach den letzten Berichten aus La Paz ist die "age im Auf st ands gebiet der Indianer lohrernst. 200 000 Bewaffnete befinden sich zurzeit >ui Besitz der Eisenbahnlinie. Die Negierung gibt den lernst der Lage zu. Mitzlungener Staatsstreich in Portugal. 15. August 1927 Nach den letzten aus Lissabon vorliegenden Mel dungen ist der Staatsstreich mißlungen. Die Regierung Märt, Herr der Lage zu sein. Der Führer der Auf- llandsbewegung, Hauptmann Filomene Camaro, soll ver llostet worden sein. Weitere Kämpfe in Lissabon. Wie aus Lissabon berichtet wird, wird der Flug- llustn von Aplandora von legalen Truppen streng be wacht. Die Lage wird entgegen den Berichten, wonach ste Rebellion vollkommen unterdrückt war, als dunkel ^zeichnet. Eine starke Zensur wird ausgeübt. In Lissa bon haben weiter vereinzelte Kämpfe stattgesunden. Die Veranlassung des portugiesischen Umsturz versuches. war die Ernennung des Kriegsministers zum Vizepräsi- benten des Kabinetts, der mehrere Minister durch links ¬ gerichtete ersetzen wollte. Der Polizeichef von Oporto , Garmento drang daraus mit zwei Offizieren in den Präsidentschaftspalast ein und forderte von Carmona den Rücktritt des neuen Vizepräsidenten. Da Carmona die > Eindringlinge verhaften lassen wollte, schossen diese auf den Diktator, der jedoch unverletzt blieb. Von den Attentätern sind zwei verhaftet worden. Die Regierung, ! die sich im Lager Amandora bei Lissabon aufhält, ! hat starke Truppenmassen zusammengezogen, so dah die l Ordnung wieder gesichert scheint. Die Bunöesversassungsseier -es Reichsbanners Schwarz-Rot-GoL- in Leipzig. 15 August 1927 Das Reichsbanner hat am Sonnabend und Sonn tag seine Bundesverfassungsfeier in Leipzig abgehalten. - Die Beteiligung war sehr groß, die Festleitung erklärte, i dah selbst ihre hochgespannten Erwartungen übertroffen ! seien. Die Teilnahme des Publikums an den Veranstal tungen war sichtlich rege. Ein sehr starkes Polizeiauf- gebot sorgte für glatte Regelung des Verkehrs; es war notwendig, dah am Sonnabend abend und am Sonntag die ganzen Strahenbahnlinien, die normalerweise über den Augustusplatz geführt werden, umgeleitet wurden. - Auch diese Umleitung hat zu Schwierigkeiten nicht geführt, i Irgendein Efnschreiten der Polizei gegen Reichsbanner- ? leute oder gegen solche, die als Gegner des Reichsban- j ners anzusehen sind, ist nicht erfolgt. Der eigentliche Beginn der Feier war die Einholung des Bundespräsidenten Hörsing, die am Sonnabend um 18 Uhr am Bghnhof erfolgte. Neben einer großen An- - zahl von Reichsbannerleuten, die mit Fahnen und Musik erschienen waren, gab auch das Publikum dem Reichs- . bannerpräsidenten das Geleite zu seinem Quar- ! tier, das er zusammen mit dem ehemaligen Reichskanzler s Dr. Wirth im Hotel Haiserhof aufgeschlagen hatte. Das Hotel wurde so umlagert, und die Wege vom § Hotel zum Neuen Rathaus waren mit Menschen so an- . gefüllt, daß es Hörsing nicht möglich war, pünktlich Sell« WWWnM eines Zögers. Einem Bärenjäger im Kaukasus ist eine einzigartige Auf nahme gelungen, die ihn sogar das Iagdfieber vergessen ließ. Es glückte ihm, einen Schwarzgeier auf die Platte zu bannen, als er sich just auf dem Kadaver eines Kapitalen Bockes nieder gelassen hatte. zu der auf 19 Uhr angesetzten Empfangsfeier im Fest saale des Neuen Rathauses zu erscheinen; diese Feier konnte infolgedessen erst mit halbstündiger Verspätung beginnen. Anschließend an die Empfangs- und Be grüßungsfeier war auf dem Augustusplatz großer Zapfen streich. Im Neuen Rathaus hörte man als Redner zu nächst den Bundesvorsitzenden Hörsing und dann den Professor Dr. Nölting (Frankfurt a. M.), der die eigentliche Festrede hielt . Die Begrüßungsfeier war um rahmt von Eesangsvorträgen des Arbeitersängerbundes Leipzig. Auf dem Augustusplatz sprachen: Reichstags abgeordneter Lipinski und der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth. Die Reden auf dem großen Platz wurden durch einen riesigen Lautsprecher verstärkt, so daß jedes Wort bis in den fernsten Winkel gehört werden konnte. Am Sonntag war republikanische Kundgebung und Bannerweihe aus dem Augustusplatz. Die Festleitung teilt mit, daß hierbei 120 000 Reichsbannerleute teilge nommen hätten; sie haben 1026 Fahnen mitgebracht und haben 140 Spielmannszüge gestellt. Hier sprach: Kreis hauptmann a. D. Lange, der als Pertreter der Regie rung den Minister Elsner und den Kreishauptmann von Leipzig Dr. Marcus begrüßte, dann übergab Reichstags abgeordneter Peter Graßmann das vom Allgemeinen Deutschen Eewerkschaftsbund gestiftete Bundesbanner; ferner sprachen Reichstagsabgeordneter Dr. Krone, Reichstagsabgeordneter Erkelenz und zum Schluß noch einmal Hörsing. Die Ansprachen befaßten sich im wesent lichen mit dem Sinn der Reichsverfassung für das deutsche Volk, brachten vor allem nicht die insbesondere für Hörsing und PSirth vorhergesagten politischen Sensa tionen und waren, wenn man sie politisch werten will, durchweg abgestimmt auf den Mahnruf: Reichsbanner leute, seht, daß bei der nächsten Wahl nur noch wahre Republikaner in den Reichstag kommen, damit wir end lich die Möglichkeiten der Weimarer Verfassung in un serem Sinne auswerten können. Nach der Kundgebung aus dem Augustusplatz marschierten die Teilnehmer an Hörsing vorbei, der sich vor dem Volkshaus aufgestellt hatte und den Vorbeimarsch abnahm, der zwei Stun den und 6 Minuten dauerte und an dem sich, — wieder nach den Mitteilungen der Festleitung, — 80 000 Mann beteiligten. Die gesamte Veranstaltung ist ruhig und ohne Zwi schenfall verlaufen. Aus aller Well. * Ausländische Offiziere bei den Manövern des Neichsheeves. Auch an den diesjährigen Manövern des Reichsheeres werden wieder eine Anzahl ausländischer Offiziere auf ihren Antrag hin teilnehmen. Wie wir erfahren, haben amerikanische, bulgarische, schwedische, russische, ungarische, finnische, chilenische, japanische und schweizerische Offiziere um die Erlaubnis zur Teilnahme nachgesucht. * Unterschlagungen eines Finanzinspektors. Nach einer Meldung der Morgenblütter aus Weimar wurden beim Rentamt Geisa (Rhön) Unterschlagungen in Höhe von etwa 40 000 Mark festgestellt. Der Finanzinspek tor Hofmann hat bereits Veruntreuungen in Höhe von 20 000 Mark zugegeben. * Professor Pulfrich aus Jena ertrunken. Einer Meldung der Morgenblütter zufolge ist Prof. Dr. Karl Pulfrich, Leiter der Abteilung für wissenschaftliche Meß instrumente der Firma Carl Zeiß, im Ostseebad Tim mendorfer Strand beim Baden ertrunken. Der 69jüh- rige Gelehrte gehörte den Zeiß-Werken seit 37 Jahren an und genoß in Fachkreisen hohes Ansehen. * Drei Personen vom Blitz erschlagen. Wie die Morgenblütter melden, wurden bei einem Wer Witten berg niedergehenden kurzen Gewitter drei Personen durch Blitzschlag geleistet. Ein Frau und ein Knabe wurden ebenfalls durch Blitzschlag schwer verletzt. * Flucht eines französischen Kommunisten nach Ruß land. Dem kommunistischen Stadtrat Cremet und sei ner Sekretärin, die vor einigen Monaten wegen Spio nage zugunsten Rußlands in Abwesenheit zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurden, soll es nach nunmehr bei der Pariser Geheimpolizei vorliegenden Nachrichten ge lungen sein, nach Rußland zu flüchten. Aurores Hochzeitsreisen. vornan von Ulrik Uh land. Berechtigte Übersetzung aus dem Schwedischen von Rhea Sternberg. H (Nachdruck verboten.) g. Diese Glorie des Geldes veranlaßte den Grasen Henning, dem jungen Leutnant ein freundliches und Zierliches Interesse zu beweisen, und die Gräfin, ihn mit Mm liebenswürdigen Lächeln willkommen zu heißen, ?ann immer er sich an dem Horizont des gräflichen vauses zeigte. So war Axel auch heute mit Gustaf nach Vifsta hin- ?usgefahren. Es war Aurores dreiundzwanzigster Ge- Mrtstag und die Familienfeste pflegten stets auf dem Lande gefeiert zu werden. Axel hatte einen prachtvollen Strauß herrlicher Rosen "'sd seltenster Orchideen mitgebracht. Aurore hatte ihn einem Ausdruck des Entzückens in Empfang genom men und ihm einen so dankbaren Blick geschenkt, wie ihre Zahlenden, doch meist recht kalten Augen ihn zu spenden -"Mochten. Axel hatte sich tief vor ihr verbeugt und ihr "einer nicht mißzuverstehenden Weise lange ins Auge ueschaut. Nach dem Frühstück begab sich der Graf für eine Weile m Ruhe und auch die Gräfin zog sich zurück. Axel schlug daß sie einen Spaziergang machen wollten. , »Ja, aber wohin wollen wir gehen?" fragte Metta, stets lachendes, hoch aufgeschossenes, schlankes Mäd- Mn von sechzehn Jahren. „Wollen wir uns mal die "bllulosefabrik ansehen?" .. »Hast du keinen besseren Einfall, so können wir ^nsogut hierbleiben," meinte Aurore. ^,^»Aber gerade du hast es ja neulich so interessant ge raden," wandte Metta ein. üi »Interessieren Sie sich für die Zellulosesabrik, Frau- Z" Aurore?" fragte Axel lachend. Er stand an einem * breiten Fenster neben ihr. ^ »Jch?" fragte sie und lachte leise. »Nein, wirklich ihre Augenbrauen, die sich in einem nach den Schläfen ge j schwungenen Vogen wölbten, ihren langen, schlanken Hals ' und ihre vornehmen Hände. Sie trug eine schlichte schwarze Seidenbluse mit engen Ärmeln, einen schwarzen Nock und Halbschuhe mit Stahl- s spangen. Alles war einfach, aber raffiniert elegant. Sie war mondän bis in die Fingerspitzen. Und, o Gott, dieser Mund! dachte er. „So," rief Metta aus, „sagtest du nicht dem Inge nieur — wie heißt er doch, dem schicken, du weißt schon, es sei das Interessanteste, was du je gesehen hättest?" „Sagte ich das?" fragte sie. „Dessen erinnere ich mich nicht." Sie blickte aus den See hinaus. „Allerdings tatest du das!" fuhr Metta unbeirrt fort. „Aber das sieht Aurore so recht ähnlich. Sie sagt immer so vieles, was sie gar nicht meint." „Liebe Metta," erwiderte Aurore, ein wenig unge- duldig, „weißt du, woher das kommt? Ich rede ja nicht halb soviel wie du, aber wenn ich mit einem fremden Menschen spreche, so muß es natürlich das geeignete Wort sein." „Tun Sie das immer?" fragte Axel. »Dann darf man ja nicht glauben, was Sie sagen." Sie zog die schöngeschwungene Oberlippe hoch, so daß die gleichmäßig weiße Zahnreihe leuchtete. „Wie romantisch die Menschen doch sind," meinte sie ein wenig verächtlich. „Metta verlangt vermutlich, daß man immer nur Worte des Glaubens, der Liebe, der Hoff nung spreche. Und Sie, Axel, meinen wohl dasselbe, wie mir scheint?" „Ich erlasse Ihnen den Glauben und die Hoffnung," sagte Axel leise. Aurore schwieg, doch ihre Augen nahmen einen Aus- druck an, den Axel nicht zu deuten vermochte, der ihn aber auf eine seltsame Art reizte. Wie merkwürdig sie war, wie sie locken und dann wieder so gründlich abkühlen konnte, daß man an eine hohe, kalte, unerreichbare, nicht zu beugende Statue denken mußte. Es war, als verheiße sie in der einen Minute und nehme es in der nächsten rücksichtslos wieder zurück. Die Sonne im Rücken, lehnte sie achtlos gegen das Fensterbrett. Ihre Haltung war weder gesund noch plastisch, aber sie kleidete sie. Etwas von der Eleganz einer alten, verfeinerten Rasse lag über allein, was sie tat, etwas Stolzes, doch vollkommen Harmonisches in jeder Linie ihres Körpers. Er betrachtete ihr braunes, unter dem altererbten Kamm im Nacken sich kräuselndes Haar, „Was ist denn das für ein geheimnisvoller Ingenieur, der so schick ist, um Mettas schöne Sprache zu zitteren?" fragte Gustas. ; „Ach, es ist ein neuer in der Fabrik, einer, der aus; Amerika gekommen ist," erzählte Metta lebhaft. „Ich er- j innere mich nicht, wie er heißt. Weißt du es, Aurore?" r „Er heißt Nelson!" antwortete diese. „Ach ja, richtig!" „Doch wollen wir nun nicht gehen?" fragte Aurore ungeduldig. „Wohin?" sagte Gustaf. „Das ist ja ganz gleich," meinte Metta. „Aber wißt Ihr was?" Sie wurde eifrig. „Wollen wir uns mal wahrsagen lassen?" „Das ist ja eine wundervolle Idee!" rief Gustaf aus. „Ja, beim Lehrer wohnt eine Person, von der sie erzählen, daß sie wahrsagen kann. Und sie soll immer das Richtige prophezeien." „Wer erzählt das?" fragte Gustas. „Die Köchin," antwortete Metta verlegen. Die drei anderen lachten. »Ja, Ihr lacht!" Metta war rot geworden. „Glaubt Ihr vielleicht nicht, daß es Leute gibt, die wahrsagen können?" „Ja, gewiß," beteuerte Axel. „Aber wer Vie wahre Gabe Hai, muß in einer Erdhöhle am Kreuzweg wohnen. Und dann muß es Nacht sein und stockfinster. Wer könnte in einer Lehrerwohnung und bei Hellem Vormittag wahr sagen?" (Fortsetzung solgt.)