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riendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendo^-OKMa und Umgegend P»Pch«ck-Kont» Letp^g Nr. WILL Schristleituns. Druck und Verlag Hermann Rühl«, Ottendors-OLrMa. Gemeind« - 4^» --d«tto Ka VßC Nummer ^34 Mittwoch, den (6. November 1927 26. Jahrgang. OertlicheS p«v Gächpsche». Gtt«ndorf-Dkrilla, den November ^-27. — D'r Vnkehrilau»schuß der Bahnlinie Dresden— Klotzsch«—Königsbrück—Schwepnitz hielt sein« Herbsttagung in der Teichwirtschaft in Lausa ab. Sie war von samt- licht« Gemeinden, di« sich im Ausschuß -usammengeschlossen haben vollzählig besucht. Zurrst wurde mtlgetiilt, daß di« in der Zwischenzeit au Reichsbahn und Post gerichteten Eingaben z. T. beantwortet worden sind, und daß die Unter suchungen noch nicht abgeschlossen find; letztere« betrifft b«. sonder« da« unnötige Halten verschiedener Züge auf freier Strecke und die schlechte Beschaffenheit der Wagen 3. und 4. Klaffe. — Von der Reichspostdirektion ist mitgrteilt worden, daß eine zweite- Orttbriefzustkllung in Lausa und Ottendorf-Okrilla durchgeführt werden soll, dem dir Mittel bewilligt werden. — Di« Zahlung von 5 Ml. an den Bund deutscher V<rlehr«v«reinr wurde beschlossen. — Zahlreich sind die Wünsche der Interessen!«« au den Jahre«foh:plan. Nach längeren Beratungen aller Beteiligten beschloß man solgeudr«: a) Richtung Schwepnitz—Dresden: Zug 2746 a (jetzt ab Ottendorf-Orilla Süd) soll künftig von Ottendorf- Okrilla verkehren und bi« Hauptbahvhos durchgeführt werden. Zug 2746 möchte durch Anhängen weiterer Achsen ver größert werdrn; Zug 2732 hält ost lange aus sreirr Strecke um Abstellung de« Uebelftande« wird erneut gebeten; Zug 2734 soll '/« Stunde eher vrrkchreu, um wichtige Anschlüsse zu «rreiche«; Zug 2760 soll auch im Winterhalbjahr täglich vtlkehreu. b) Richtung Dresden-Schwepnitz: Zug 2743 soll monatlich zweimal—Mittwoch» und Sonntag»— Nach Schwepnitz geführt weiden; Zuz 2734 soll 1 Stunde früher gelegt werden, damit di« Postsachen zeitiger ausg«. tragen werden können; Zug 2740 soll Sonnabend« einen Entlastungszug erhalten; Zug 274t soll von Druden tzptbh. und bi« Ottendors-Okrilla fahren; zwischen 2751 und 2743 ist ein u-uer Abendzug einzulegen, etwa 22,15 ab Dr.-H.; Zug 2743 ist zugunsten d«r Feruzüge etwa »ine halb« Stund« spätir zu legen, e) Sonstig« Wünsche Der Lonntagsverkehr ist unbedingt zu erweitern. Ein Uitiger Frühzug (im Sommerhalbjahr 2744) muß al» Wintersportzuo verkehren. Zug 1762 soll auch Sonntag» verkehren. Sämtliche Züge sollen in Oltendorf - Okrilla halten. Der Zugverkehr soll nicht leiden, wenn viel Militär rn Königsbrück ist. Der Borortscharatter von Dresden nach Ottendors-Okrilla möchte weiter ausxebaut werden durch Ein legung von Leichtzügen oder Motorwagen. Die Fahrzeit muß veriugert werden und Wagenmatertal von guter Be- schaffmheit sein. All« Züg« müssen im gedruckten Fahr, plan st«h«u. Die Weiterfühmn , der Bahn von Schwepnitz nach Straßgräbchrn steht zu erhoffen. — Dem „Gablonzer Tageblatt* entnehmen wir folgende«: Sachs,usängttfahrt in« Kamnitztal. Am Sam<- tag den 29. Oktober traf auf dem Bahnhof« Josrfstal- Maxdorf der sächsische Gesangvretn „August Walther und Eöh"« — Ottendorf - Okrtll ," bei Dresden ein, um den »Deutschen Sängerbünde" in Unter-Maxdorf einen Besuch abzuratten. Dir Sängerinnen und Sänger erwarteten di« rrichsdeulschkn Gäst«, di« in der stattlichen Anzahl von 32 Manu onkamrn, auf dem Bahnhof u»d empfingen sie mit frohen „Grüß Gott", worauf die SachsensSngrr kraftvoll und volltönend den sudelendruscheu Sängergruß r „Einig durch des Liede« Band, schirm dich Gott, Sudetenlandl" an. stimmten. Unter Lampionsbeleuchtung bewegte sich der lange Zug der Sänger nnd Sängerinnen in« Vrreinsheim „Zur Post" in Unter-Maxdorf, wo der Obmann de« „Deutschen Säagerbuuve»" Herr Berthold Eitler, die Gäst« herzlich willkommen hieß und ihnen treudeutsche Gastsreundschüft anbot. Er gab im Namen der Maxdorfer Sänger und Sängerinnen seiner Freude darübrr Ausdruck, mit den Freunden au« dem Deutschen Reiche einige Stunden da« deutsche Lied gemeinsam zu pflegen, da« auch trotz der GrrnzpfShle seine einigende Kraft unter allen Stamme«- brüder« bewahrt hat. Nach einer ku jeu Rast v«rsammelt«n sich die Teilnehmer im Hotel „Zentral" in Josefrtal zu einen gemülltcheu Beisammensein. Die Sachsensänger sangen unter Leitung ihre« Liedrrmeister« Henn Lehrer Artur Begrr einige Lieder, die an Klangfülle und Vortrag den geschulten und tüchtigen Männerchor verrieten. Auch die Maxdorfer boten ihr Beste» und erntete der Dam«nchor für s«in« ftimmung»voll vorgetrageneu Rheinlirder wohlverdienten Beifall. Li« Enthüllung de« mitgebrachten Tischbanner« der Dachseusänger löste allgemein« Freud« aus und ganz überrascht war«« die Maxdorfer al« ihnen der (sächsische) Rade berger Sängerspruch: „Was in uns jubelt, drängt und klingt, zur Andacht alle Herzen zwingt, von Not und Kummer uns be freit, ist brutschen Liede« Seligkeit" auf schöner Platte al« Wandschmuck für ihr Vrreinsheim al« Andenken über- reicht wurde. SangtSbruder Berthold Eisler sagte schlichten, au» aufrichtigem Herzen kommenden treudeutschen Dank. Dm schönen, warmen Herbstsonntag benützten die Gäste, um da« herrliche Kawnitztal Konen zu lernen. Die sonnige Herbstpracht des Mischwaldes grüßte in bunten Farben von allen Hängen und Höhen di, rrtchsdeutschen Sauge«brüd«r die unsere Jiergrbtrgshrimat mit Entzücken betrachteten und fi« al« ein schöne» Fleckchen de« Sudetenlandes priefln. Sonntag abend 7 Uhr wurde der geplante Kommer« im Saale des „Deutschen Hause«" in Autotttwald abgehalten. Der Saal war dicht gefüllt und di« Sänger und Sängerinnen de« Kamuitztale« sowie die Sachsensänger boten ein« Fülle von Liedern, von denen eine ganze Reihe unter der Leitung der beiden geschätzten Chormeister, der Sangesbrüder Beger und Posselt, zu waren Perlen der Vortragskunst wurden. Der Sang der Sachsen mit ihren wohlausgebildeteu Stimmen war voll, «inheitlich abg«rundet, gleich sicher bei allen Bortrag«- zeichrn und ihr Lied«rm«ist,r holte aus den Sängern da« Best« heraus. Der Sang d«r h«imischen, feingrschulten Sängerinnen und Sänger war tadellos in Harmonie Mit ihrer Gemütstiesk haben sie sich auch diesesmal wieder in alle Herzen gesungen. Auf dem Vortrag in sächsischer Mundart antworteten die Kamnitztaler Sängerinnen und Sänger unter großen Beifall der Sachsen mit drei köstlichen Liedern im heimischen Dial«kt. Die g«m«insam gesungen«« Massen- chöre „Zieh mit" und „Mein Vaterland", vorgetrageu von beinahe 70 Sängern, erklangen machtvoll und knüpften da« Band d«r g«meiusam«n Pflege de« deutschen Liede« noch inniger und fester. Di« Eindrücke, di« an beiden weihe- vollen Abenden im Drenste de« deutschen Liede« gegenseitig gewonnen wurden und di« wieder viel« deutsche Herzen «inander näher gebracht haben, werden gewiß iu wertvoller und unvergeßlicher Erinnerung bei allen Teilnehmern bleiben. Dir Abfahrt der lieben Gäste, die dem Kamuitztale eine so hohe Ehrung bereiteten, erfolgt« Montag nachmittag um S Uhr. Klotzsch« Hi«r erschienen 2 bisher unbekannt ge bliebene Spitzenhändlerinnen —- Zigeunerinnen — in drr Wohnung «ine» Geschirrführer«, dessen Frau au Veitstanz erkrankt ist, und v-rsprachen si« zu heilen. Di« Fcau mußte zunächst alle« im Haus« befindlich« Geld hrrbrischaffen und auf den Tisch leg«n. Dann wurde der übliche Hoku«poku« veranstaltet und da« „Vcrsprechrn" der Krankheit vorg«. nommen. Hierbei wurde die Frau abgelenkt; gleichzeitig verschwanden von den Geld« 30 Mk. und damit auch di« beiden Zigeunerinnen. Den Veitstanz ist die Frau nicht los geworden. Die beiden diebischen Spitzeuhändlerinnen sollen etwa 30 bi« 35 Jahr« alt sein. Dresden. Am Sonutag in der dritten Nach- mittagsstunde ereignete sich au der Ecke Sternplotz und Güterbahnhofstraße ein schwerer Unfall. Ein iu den 50 r Jahren stehender Schlosser Grüner, im dritten Stockwe k d«S Grundstückes Güterbahnhofstraß« 1 wohnhaft, war mit dem Einhängen der Wtuterfeuster beschäftigt, stürzte aber dabei mit dem Fenster auf die Straße hinab, wobei er sich schwere Verletzungen zugezogen hatte. Nach stiller Wohnung getragen, erlag Grüner bald darauf d«u Folgen de» so tragischen Unfalles drr rasch eine große Menschcnan- sammlung zur Folg« hatte. — Montag vormittag kurz nach 11 Uhr wurde an Bürgerwiese vor dem Kreuzgymnasium ein junge« Mädchen da« «in« Karr« schob, von einem Kraftwagen angesahren und sofort getötet. Heidenau. Bei der heutigen Einfahrt de« Früh- personevzugo nach Dresden sprang ein in der hiesigen Glasfabrik beschäftigter Arbeiter, trotzdem er von seinem Freund« noch g«warnt worden war, vorzeitig ab, rutschte aus und kam unt«r die Rädrr de» nachfolgenden Wagen», schwer verletzt wurde er aufgehoben und nach d«m Johanniter Krankenhaus übergrjührt. Königstein. Verschwunden ist seit Wochrvfrist der hier in Stellung befindliche gewesene Krastwag-nfüber Willi Bilatsch-k mit einer grün angestrich«ueu Limousin«, Elk«nnung»numm«r 1127197. Er hatte Auftrag erhalten da« Fahrzeug au« «iner Kamenzer Wrrkstätte abzuholen, was er auch getan hat, aber seit dieser Zett verschwunden ist. Schwepnitz. Am Mittwoch Abend g«gen 6 Uhr brannte der etwa 1000 Zentner fassende Strohschober de« hiesigen Rittergute«. Al« da« Feuerhorn ertönt«, schlug be reit« ein« riesig« Fm«rsäul« zum Himmel empor, die bi» Bernsdorf und Königsbrück sichtbar mar. Der entstandene Schaden ist leider nicht durch Versicherung gedeckt. E» liegt bestimmt Brandstiftung vor. Schon in voriger Woche wurde versucht, den hiesigen Gut-pächter zu schädigen, indem ihm sämtliche« Rindvieh nacht« lo«grkettet und eu« den Ställen getrieben wurde und erst nach zwei Tagen konnten die letzten Rindrr auf den Gotschdorf« Wiesen und bei Otterfchütz eingefaugeu werden. Leipzig. Der mit Zuchthaus vorbestrafte Dieb und Einbrecher Schmieder, der sich im GerichtSgefängui« in Markranstädt bei Leipzig in Untersuchungshaft befand, ist durch einen verwegenen Ausbruch entkommen. Er hat i« Laufe der Nacht d«n Steinbelag drr ZellendeS« teilweise ab- grlöst, an den Holzbalken auf den er traf, Feuer gelegt und die Decke durchgrbrannt. Hierauf kletterte er an dem Blitz- ablettsr zur Grd« und verschwand unbemerkt. Da« Feuer - hat « sich vermutlich au« der Glut drs Ofen« verschafft. Schmieder hat sich wahrscheinlich nuch der nächsten Groß stadt, nach Leipzig ode' H ue, gewandt, um dort durch neu« Einbrüche G ldmittel uuo Kleidung zu erlangen. Mrchesmachrichten Bußtag, den 16. November 1927. Vorm. 9 Uhr Predigtgotteidtenst mit Abendmahl bis. für di« Jug«»d. Zu diesen Gotte«di«nst haben sich alle Konfirmanden und Konfirmandinnen einzufindeu, da nach d«m Gottetdieuft und Abendmahl «ine Unterredung mit ihnen stattsiudet. Dafür Dienstag und Mittwoch keine Konfirmandiustund«. Abend« V« 6 Uhr Beichte und Abendmahl. Sport. Sonntag, den 13 November 1927. Fußball. Jahn Jugend — H -turberg Jugend. Diese» Spi«l umßte ausfalleu da der Gegner nicht antrat. Dresdner Gchlachtviehmartt. 14, November 1927. Auftrieb: 293 Ochsen, 231 Bullen, 441 Kalben und Küh«, 720 Kälber, 655 Schafe 3975 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 33—62, Bullen 43—62 Kalben und Kühe 25—56, Kälber 60-85, Schafe 33-63, Schweine 53-67. Die Stallpretst find nach den neuen Richtlinien der Lande»prei«prüfuug»stelle für Rinder 20 °/„ für Kälber uud Schafe 18 "/. und für Schweine 16 »/. niedriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. Prodnttenbörfe. 14. November 1927. Weizen 25,8—26,3. Roggen inländischer 25,4—25,9. Wintergerste 23,2—24,2. Hafer 21,9—22,5. Mal« 19,4— 19,7 Rap« 32,5-33,5. Erbsen 33-37. Wck.u 28- 29,50. Lupinen 21—22, Trockenschrritzel 12,50—12,90. Kartoffelflocken 26—26,50. Weizenklrie 14,9 —15,40. Roggen- kl«i« 15,5—16,8 Weizenmehl, Typ, 70°/, 38-39 Roggeumehl, Typ« 70°/, 38,50—40. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mngen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden alle» andere in Mindrstmengen von 10000 Kilogramm wgsr. Droben.