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OckE-M AL W N KM MW MM DM MM M W MW MM MM W W W ^s W W WM M W W W W 8^' WM MM W W M zlkUvvti^t ^-^ßMU8 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend llMHMW- Diese Leitung veröffentlicht die d« Gemrtnderatr, Mit dm V«vatz« ,R«u« JU»prt»rt^, Md Mk'MM amtlichen Vedanntmachuugev zu Ottendorf-VKM«. ,M»d« »d H«t«" «d ,v« R»d»^" PsDH-d-Kont, Lch^ M. »14L LehrkMeitrmg, Druck «d DeÄag Herma«« Rühl«, Ottenborf-Okriüa. Nummer 26. Jahrgang. Sonntag, den 25. Dezember 1927 Weihnachtsbräuche. Die verschiedenartigsten Gebräuche und Sitten, oft noch bis in die graue Vorzeit zurückreichend, umranken das Weib nachtsfest und die Tage vorher. War doch auch dies Feit, die Wintersonnenwende, den alten Germanen, ein hoher und feierlich begangener Festtag gewesen, so das; die römische Kirche, in kluger Kenntnis der Volksseele, diese alten ger manischen Spiele und Sitten zu christlicher Bedeutung um bog und die Gestalten der alten Götter in die christlicher Heiliger verwandelte, die oft die gleichen Symbole und Festsitten hatten. Noch immer sind diese alten Sitten mehr oder weniger innerhalb der christlichen Feste erkennbar. Zn der Thomas nacht zum Beispiel, der Nacht des 21. Dezember, fährt nach dem Volksglauben der heilige Thomas auf feurigem Wagen durch die Lüfte und segnet auf den Kirchhöfen die Toten, die leinen Namen tragen. Zu dieser Sage würde die ge heimnisvolle „wilde Jagd" verwandelt, in der Wotan mit den Seinen die Lüfte durchzieht, und in der Gestalt des heiligen Thomas ist die des Göttervaters noch deutlich zu er- ennen. Bis ins 17. und 18. Jahrhundert reichte auch noch )er Glaube an die ..Milde Zagd". die Menschen mitschleppen ollte, und vor der man ängstlich Türen und Fenster ver- chlotz, denn alle Dämonen trieben jetzt ihr Unwesen. Am 2. Weihnachtsfeiertag fand in vielen Gegenden die Sitte des Stephansrittes statt >Hier vertritt der heilige Stephan die Figur des germanischen Freyr, dem das Pferd geweiht war, ein Attribut, das nun auch auf den heiligen Stephan überging. Vis ins 19. Jahrhundert hinein wurde der Stephansritt feierlich begangen, und noch manche alte Lieder und Sprüche, besonders auch in Schweden, erinnern an ihn. In frühester Morgenstunde wurde ein Wettritt zu einer vorher verabredeten Quelle veranstaltet oder auch bei der Heimfahrt von der Kirche um die Wette geritten oder gefahren, wer zuerst zu Hause anlangte, würde, so ging der Volksglauben, auch zuerst im kommenden Jahre die Ernte einbringen. . Ursprünglich herrschte der Brauch, sich zu Weihnachten Lebensmittel HU schenken, und auch der Aermste sollte an diesem -Tage ein Stück Fleisch im Topfe haben. Auch dis Gesetze wurden nicht so streng gehandhabt wie sonst und Wald- und Jagdfrevel gar nicht, oder doch leichter bestraft. Gut hatten es besonders die Bettler, denn sie konnten in diesen Tagen zudringlicher und fordernder bitten als sonst, sie sandten besonders ihre Kinder aus, um das Mitleid der festlich Gestimmten anzurufen, und mit Sprüchen und Lie dern zogen die Kinder von Haus zu Haus, um Gaben einzu sammeln. Dieses Singen in der Christnacht hat sich erhalten, und in den verschiedensten Formen wird es noch immer ge übt. Uralte Sprüche, die eigentlich gar nicht mehr verständ lich sind, kommen zur Anwendung, Reste alter Zauber formeln, die die Kirche nicht auszurotten vermochte. Die weihnachtlichen Lieder stammen zumeist aus den Jahren 1808-1820, , B. O du fröhliche, Stille Nacht, -Heilige Nacht, O, Tannenbaum. Aelter ist das Lied: Es ist ein Ras' entsprungen,,das bereits 1599 im Druck erschien und jünger ist das oielgesungene Lied: Am Weihnachtsbaum -die Lichter brennen. Diese Reihe wird ja heutigentags durch «ine ganze Menge sehr schöner moderner Wsihnachtslieder und ausgesprochener Kunstlieder ergänzt, die vielleicht der» einst auch zum Volkslied geworden sein werden. Vertliche- «»d Sächsische-. vtt««d»rs.Vkrtlla, den r«. Dezember,-27. — Wie alljährlich so auch diese Weihnachten veran- stäket i« Hirsch der MG-V. „Deutscher Gruß" sein Wnhnacht«konz«t. Uber auch im Roß veranstaltet der M -L.-B. „F'Ur Sänger" und der Frauenchor „Einigkeit" «in Weibnachttkonmt. Beide Veranstaltungen erfreuen sich bet der Einwohneischaft großer Beliebtheit und dürfte mit zahlreichen Besuch zu rechnen sein. (Nähere« stehe Inserate.) — Die nächste Ztumm« unserer Zeitung gelaugt wegen der Weihnachtsfeiertage erst Mittwoch mittag zur Au«qabe. — Am. 1. Weihnachtsfeiertage werden im hiesigen Ort«- und Landzustrllbreiche Brtefsevduugen und Pakete aue- getragen; am 2. Feiertage findet keine Postzustellung statt. Dre« den. Am Mittwoch in den Mittag«stunden wurde auf einem Lagerplatz an der Hindenburgstraße in dem umschlossenen Führersitz eine« Lastkraftwagen» ein Kraft- Wagenführer leblo« aufgefundru. Er wurde sofort nach dem Johannstädter Krankeuhau» tran«portiert, wo aber die Arrzte nur den Tod feststelleu konnten. Anscheinend hatte der Mann auf seinem Sitz in einer Ruhepause geschlafen vom Motor au« sind Gas« entströmt, die den Fahrer töteten. — In der Nacht zum 22. Dezember meldeten die beiden Feuermelder Kefftldorfttstraßr 1 und Freibergerstraß« S1 Feuer. Al« brr zu erst au«rückende Löschzug 3 der Wache Löbtau au der Brandstelle eiutraf, stand der hohe Dachstuhl de« Hauptgebäude« der ehemaligen Pulvermühl« der jetzigen Sächsischen Stahlwind-Motorrn- und Maschinen fabrik Herzog in voller Ausdehnung in Flammen. Der Löschzugführer gab sofort an di« Feuerwehrzeutrale Groß- feuer und ging mit drei Schlauchleitungen gegen den ge- wattigen Brand vor. Die auf Meldung „Grobfeuer" her- beigiritten vier weiteren Löschzüge, darunter der Großbrand- löschzug, die schon im Stadtzentrum den großen Feuerschein sahen, wurden in der Siebrnlehner Straße und am Weißeritz- mühlgrabrn sowie Fabrikstraße eingesetzt. Der gleichzeitig au der Brandstelle eintreffend« Branddirektor übernahm die Leitung der Löschangriffe«, dir von den dr«i Seit«« üb» Treppen, Seitengebäude und mechanische Leitern sorge- tragen wurde. Di« Löscharbeiten gestalteten sich bei zwölf Grad Kälte schwierig und stellten an di» Führer und Feuerwehrmannschasteu, die am Nachmittag bereit» in der Bremer Straße ein größere» Feuer zu bekämpfen hatten di« größten Anforderungen. Lritergäug« Gebäudedächrr und alle Zugänge zur Brandstelle waren, wie di« Uniform«« der Feuerwehrmaunfchaften völlig vereist. Kurz nach Ein leitung de» ersten Angriff» er«gnUr sich ein ernster Unfall. Der Löschzugführer d«» Löjchzug« Löbtau, Brandmeister Lehmann, ist bei dem zuerst vorgenommeneu Löschaugriff üb«r da» Dach eines Seitengebäude» durch «in Oberlicht- senster fünf Meter hoch abgestürzt und auf «in« Werkbank aufgrschlagen. Er hat innere Verätzungen erlitten. Im spätereu Verlauf ist ein Amt»baurat in «ine Vrrtiefung ge stürzt. Er hat aber nur leicht» Verletzungen im Gesicht erlitten. tzosena bei Kamenz. Nacht» g«g«n V,2 Uhr bemerkten Bewohner de« Orte« Feuer in der Kirche. Au dem Läugrbalkeu auf d«r Seit« drr Kauze! auf d»m da« Tonnengewölbe ruht, schlugrn bereit« lichterloh di« Flammen empor. Auf da« Alarmgrläut eilten die Feuerwehr und Ortsbewohner herbei und löscht«» drn Brand vom Kirch boden au« untrr großen Anstrengungen. Der Längballen mündet in den Schornstein. Bei der etwa« starken Feuerung war der Balken in Brand geraten. Nur dem rrtztzeittgen Bemerken de» Brande» durch einem Ort»bewohner ist die Kirche vor Vernichtung bewahrt worden. Bautzen. Währ«nd der Abwesenheit der Dienst- Herrschaft wollte da« Dienstmädchen ein Bad nehmen. Al« die Herrschaft zurückkehrte, fand st« da« Mädchen tot aus. Ein Defekt am Gaibadeofen sollte die Ursache de« Unglücks- falle» sein. — Beim Gut»befitzer Pietsch in Grubschütz stürzt« die 17 jährige Dienstmagd Fritsche vom Scheunenbodeu auf die Tenne. Außer anderen Verletzungen «litt da» Mädchen einen schweren Schädelbruch. — In der großen Mühleuanlage der Lehmanuschrn Mühleuwerke A.-G. in Nadelwitz brach tu der Nacht zum Freitag kurz nach 11 Uhr ein Feuer aus, wodurch da» riesig« Gebäude vollständig «»geäschert wurde. Kurz nach 11,30 Uhr entstand auch im Bautzurr Zweigwerk da« brrrit» vor kurzem von einem verheerendeu Braud hetmgrsucht worden war, eiu Großseuer au». Auch diese« Werk fiel den Flammen zum Opfer. Großenhain. Am Dieuttagoormittag entgleiste aus einer RaugiergrUppe auf der Strecke Großenhain- Priestewitz bei einer Kriuzungsweich, ein Güterwagen. In folgedessen war di« Strecke Großen Hain—Priestewitz für einige Zeit gesprrrt. Der Personenverkehr wurd durche Um steigen aufrechterhalten. Personen sind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. Der Sachschaden ist gering. Leipzig. Auf den Bahnhof Gohli» Eutritzsch wurde von einem Aufsicht«beamteu kurz vor dem um Mitternacht «inlaufeuden Personrnzuge «in Manu auf den Gleisen liegend bemerkt. Er gab dem eiulaufeudeu Zug Haltezeicheu. Der Maschinist konnte aber drn Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen, so daß die Räder über >rn Körper hinwegrollteu. Bei näherer Untersuchung ergab ich, daß der Uebersahrene bereits längere Zeit tot war. Der Körper war steif grfroreu. Vrrmutlich waren schon 2 D-Züge über die Leiche hiuweggegaugeu. E« wurd« in >«n Toten ein in Gohlis wohnender Abteilungsoorstrher festgestellt. Er war vermutlich mit einen Zuge tu Gohli« »«gekommen, hatte sein Abteil nach der falschen Seit» ver- affe» und «ar bei dem Versuch nach der anderen Seit» siuüberzuklettern, von den Rädern de« wiederaufahreuden Zuge« erfaßt worden. Wittgen» darf. Bei einer vom Kinderhort ver anstalteten Weihnacht»aufführung sollte ein 7 jähriger Knabe al« Zwerg die Lichter des Tauuenbaums aurlöschen. Da- bei kam da» Kind mit dem langen Barte »dem Kerzen zu- nahe, so daß dieser Feuer fing. Da» unglückliche Kind erlitt schwere Brandwunden au Gesicht und Händen. Di» Mutter, die da« Unglück ihr,« Kind»« mit anseheu mußte wurd« ohnmächtig. Orlsnitz i. E. Di« Betri«b»direktiou d«r Gewirk- chaft Deutschland teilt mit, daß sich aus d«n außer B«tri«b »efindlichen 150er-Schacht d«r Bstri»b«abt«ilung „Hedwig Frieden" durch die Grube ziehend« Wett«r selbst entzündet und einen großen Braud verursacht hab««. Menschenleben find glücklicherweise nicht zu beklage». Ei« Bergmaan hat leichtere Verletzungen erlitten. E« gelang, dar Feuer abzu- dämmrn. Markneukirchen. Der früher in Adorf ansässig» gewesen«, jetzt hier wohnhafte Dentist E. Hauf» ist vou der Gendarmerie in Markneukirchen verhaftet worden. Der gastbchhl war erlass»» worden, weil Hauf» b»schuldigt wird seit Jahren umfangreiche Schädigungen vou acht Kraul««- kaffeu vorgeuommiu zu hab«u. Flöha. Beim Rodeln auf der steilen Hau»dorfer Straße verlor da« Kind»rmädchen de« Prokuristin Z., hier da« mit dem achtjährigen Sohne de« Arbeitgeber« auf d«m Schlitten saß, die Herrschaft über den Schttttin und fuhr b«t der Einbiegung in die Chemnitzer Straße in ein vorbei- kommeude» Auto. Da« Mädchen und der Knabe wurden b«io» erheblich verletzt. Sport, 2. Weihuachtrseiertag. Fußball. Jahn I — Radeberg II. Anstoß nachm. 2 Uhr aus hiesig»« Platz». Mrche«»achrichtei« Heilig« Abend. V« 6 Uhr d« Zug d«r Kinder zur Kripp«. 1. Weihnachttseiertag. Borm. V« 10 Uhr Predigtgottt«di«nst. Weihnachten v. Bern (Gemischter Chor) 2. W«ihuacht«seiertag. Vorm. 10 Uhr Predigtgott,«dienst. »Ein Seufzen geht durch alle Lande". (3 stim. Kiuderchor) Vorm. 11 Uhr Kindergotterdieust. Kathol. «ottesdieust vorm. 10-° Uhr im Ring.