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Unterbringungsmöglichkeiten. Für die Kohl arten gilt besonders das, was oben schon über die Beschaffenheit des einzuwintemden Gemüses gesagt worden ist. Nur vollständig reife, feste, nicht aufgeplatzte und nicht nasse Köpfe kommen in Betracht. Ganz besonders wichtig ist, daß die Köpfe niemals geworfen werden, weil dadurch Druckstellen entstehen, die zum Faulen führen. Kohl ist im Winterlager mehr für Fäulnis als Kälte empfindlich. Er wird deshalb auch meistens in den weniger geschützten und dafür luftigeren Schuppen und Scheunen untergebracht. Hier werden die Köpfe dachförmig und nicht zu hoch aufgeschichtet. Bei feuchtem Boden liegen die untersten Köpfe auf Brettern. An milden Tagen ist zu lüften wie überhaupt alles geschehen muß, um den Kohlbestand vor dem Faulen zu schützen. Er ist aus gleichem Grunde unter Ausscheidung verdächtiger Köpfe hin und wieder durchzusehen. Kohlgemüse läßt sich auch im Freien, besonders in den oben beschriebenen Gruben, unterbringen. Möhren und Kohlrabi, die auch nicht zu früh dem Boden entnommen werden dürfen, kann man in Gruben oder Mieten unterbringen, sofern sie mäusesicher sind. Sie können je doch auch im Keller in Sand eingeschlagen werden, wobei sie, die Herzblätter nach außen, so aufeinander gelegt werden, daß auf jede Lage Gemüse eine fingerstarke Schicht Sand kommt. Grünkohl, Rosen kohl und Porree (Lauch) sind winter bart und bleiben des halb auch meistens im Freien unter einer leichten Decke von Laub oder Stroh. Unter unseren Gemüsepflan zen ist Lauch wohl am widerstandsfähig- ften gegen Kälte. Er überwintert deshalb auch meistens ohne Schaden auf seinem Standort. Vorsorg- Abbildung 2. liche Gärtner mögen ihn nach Entfernung der schlechten Wurzeln im Garten in einem etwa 20 om tiefen und etwas breiteren Graben einschlagen. Beim Sellerie entfernt man die äußersten Blätter, schneidet die Faserwurzeln ab und Pflanzt ihn in gleicher Weise ein. Petersilie kann sowohl in Töpfen wie auch im Mistbeet überwintem. Und ist auch dieses nicht vorhanden, dann umgibt man das Peter- silienbeet mit niedrigen Breitem, die durch kurze Pfähle befestigt werden. Über das Ganze legt man Kistendeckel oder Bretter und schützt die Petersilie gegen Kälte durch aufgepacktes Laub oder Stroh. Rote Rüben, die gegen Kälte etwas empfindlicher sind, werden deshalb auch von allem Wintergemüse am ersten geemtet, und zwar recht vorsichtig, da sie schon gegen ge ringe Verletzungen sehr empfindlich sind und dann beim Kochen ihren roten Saft verlieren. Die äußersten Blätter werden bei den Roten Rüben entfernt, und sie dann im Keller im Sande eingewintert. Was Nen unsere Mier werden? Von Gevatter Chrischan dem Jüngeren*). Ein Bravo unserem lieben Herrn Ge vatter Chrischan, daß er jetzt so warm für die Bildung des Bauernstandes eintritt! Erstlich *) Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß die früher herausgegebenen, so ungemein will er die Jugend dem ehrenwerten Bauern stände erhalten, und zweitens kann er nicht genug betonen, daß eine theoretische Vorbildung auch für den kleinen Landwirt eine unumgängliche Notwendigkeit ist. Nun wendet sich aber auch Gevatter Chrischan an unsere Töchter und zwar mit folgenden Ausführungen: Ihr lieben jungen Gevatterinnen! Glaubt mir, tüchtige Mädchen für den landwirtschaft lichen Haushalt fangen an, rar zu werden. Ein großer Teil der konfirmierten Mädchen drängt in die Fabriken, während andere sich in der Stadt vermieten oder in Geschäften An stellung suchen und so der Landwirtschaft ent fremdet werden. Gerade jetzt, wo nach Par zellierung vieler großen Güter kleine Renten güter geschaffen werden, kann cs jedem tüch tigen Knecht, wenn er nur eine tüchtige Magd als Gattin heimführt, ermöglicht werden, ein eigenes Besitztum zu erwerben. Viel mehr als in einem anderen Betriebe gehört zu dem tüchtigen Landwirt auch eine tüchtige Frau, und nirgends macht sich das Wirken derselben so vorteil haft geltend, als in der Landwirtschaft; aber Durchschnitt durch den Gemüsekellcr. auch nirgends rächt es sich schwerer, wenn der Landwirt keine tüchtige Frau hat. Wenn Mann und Frau einig sind, tüchtig zusammen arbeiten und sich selbst als die erstell Beamten ihres Betriebes betrachten, wenn sie aus innerem Herzen heraus ihre Berufspflichten erfüllen, dann treffen auch die Schillerschen Worte zu: „Da strömet herbei die unendliche Gabe, Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe; Die Räume wachsen, es dehnt sich das Hältst Ist der Bauer stolz auf seinen Beruf und halten es unsere Töchter nicht unter ihrer Würde, eine Bäuerin zu werden, so gereicht dies dem ganzen Stande und der gesamten Landwirtschaft zum Segen. Wer aber von seinem Stande ver ächtlich spricht, gleicht dem Vogel, welcher sein eigenes Nest beschmutzt. beliebten Artikel und Belehrungen von Gevatter Chrischan in Buchform, und zwar bereits in zweiter Auslage, erschienen sind Das Buch führt den Titel „Gevatter Chrischans Landwirtschaftliche Brosamen". Ein Buch gemeinverständlicher und anregender Be lehrungen aus allen Zweigen der Landwirtschaft. Zweite, vermehrte Auflage. Preis geheftet 1 kiel, kart. 1,50 l?^. Verlag von I. Neumann, Neu damm. Das inhaltlich unbezahlbare Werk kann zu Geschenkzwecken an alte und junge Landwirte sowie zur Einstellung in Vereins- büchercien nur bestens empfohlen werden. Der Beruf einer Hausfrau, Gevattern, ist ein hehrer, viel umfassender. In ihrem Walten und Mühen, in ihrem Tun und Lassen ruht des Hauses und der Familie Glück, Wohl und Wehe. Die Frau soll zunächst eine liebende Gattin sein, die den Mann im Kampfe ums Dasein ermutigt, die Sorgen verscheucht und den Schweiß von der Stirn trocknet. Die Frau soll auch die treu sorgende Mutter und die Er zieherin der Kleinen sein, und in der Wirtschaft muß die Frau des Landwirtes mit ihren Augen, Ohren und Händen und auch mit ihrem Herzen überall vorangehen. Sie hat die Milchwirtschaft, das Buttern und Käsen zu besorgen, die Ge flügelzucht ist ebenfalls ihre Sache, und im Garten soll sie pflanzen, anbauen und ernten. Nun frage ich Euch, Gevattern, sind Eure Töchter auch für ihren wichtigen Beruf genügend vorbereitet worden? Wissen sie, wie Butter fick' bildet, wie Käse bereitet werden muß? Ist ihu»» bekannt, wie sie das Futter zu mischen und zu reichen haben, und haben sie etwas gehört von den Gesetzen der Chemie, welche die Milchwirtschaft, Küche und Keller regieren? Gewiß muß an erkannt werden, daß viele Gevattern großes Gewicht auf die Ausbildung ihrer Töchter legen; aber im allgemeinen sieht es doch noch recht traurig damit aus; denn viele haben von dem, was eine Landwirtin wissen und verstehen muß, eine ganz verkehrte Vorstellung. Bis vor gar nicht so langer Zeit sandten viele Gevattern, Leute, die es sich leisten können, ihre Töchter in die Stadt in die Pension, wo sie „Anstand" lernen sollen. Was lernten sie aber in Wirklich keit? Die ersten Seiten aus der französischen Grammatik, den Donauwalzer klimpern, ver rückte Liebesromane lesen, sich putzen und auf blähen wie ein Truthahn, und wenn sie dann zurückkvmmen, dünken sie sich für viel zu vor nehm, um in der Landwirtschaft tätig zu sein Bald erwachen Heiratsgedanken, und so wird dann eifrig Jagd auf Beamte gemacht' denn einen ehrsanren Landwirt zu heiraten, fällt ihnen gar nicht ein. Manche erreichen ihr Ziel, andere bleiben aber auch sitzen, und das Ende vom Liede ist — eine alte, unzufriedene Jungfer, mit der kein Mensch fertig werden kann Gevattern, in ein Pensionat gehören unsere Töchter nicht, sondern auf ein großes, schönes Gut. Dort lernen sie die Molkerei, das Kochen, das Behandeln der Wäsche, Sauberkeit und Ordnung, das Behandeln der Leute und die ganze Wirtschaft kennen. Vor einiger Zeit hat man auch damit begonnen, sogenannte Haushaltungsschulen zu gründen, die sich sehr bewährt haben, und an den meisten landwirt schaftlichen Schulen bestehen Mädchenklassen, in denen die Töchter unserer Landwirte eine ebenso gediegene gründliche, für den praktischen Berus zugeschnittene Ausbildung erhalten, wie sie den Landwirtssöhnen schon seit langem zuteil wird Alles Nähere ist von dem Direktor der nächsten landwirtschaftlichen Schule zu erfahren. Der Kursus dauert gewöhnlich fünf Monate, und es wird Unterweisung erteilt im Kochen und Backen, Stricken, Nähen und Kleidermachen, im Waschen und Bügeln, in Molkerei und Garten bau, Buchführung und Gesundheitslehre. Gevattern, wer es irgend möglich machen kann, lasse seine Töchter eine solche Schule be suchen, der dafür aufgewendete Betrag macht sich später reichlich bezahlt Haltung und Klitterung der Pelzkaninchen. Von Kleffner. Bei der Erzeugung von Pelzwerk spielt die Kaninchenzucht eine große Rolle. Die weitaus meisten Pelzwerke werden aus Kaninfellen her gestellt. Bei richtiger Haltung und Fütterung wirft die Zucht von Pelzkaninchen einen recht be achtenswerten Gewinn ab, so daß man die Zucht von Pelzkaninchen allgemein nur sehr empfehlen kann. Das ist besonders für die kleinbäuerlichen Betriebe der Fall, weil hier das Futter in der eigenen Wirtschaft erzeugt wird und darum billig ist. Fütterung und Haltung von Pelzkaninchen unterscheiden sich durch nichts von jeder anderen rationellen Kaninchenhaltung. Bei der Pelz kaninchenzucht kommt es in erster Linie daraus an, ein möglichst hochwertiges Kaninchenfell zu erzeugen, das in der Pelzverarbeitung, sei es un gefärbt oder als Jmitiation, Verwendung finden kann. Reiche Unterwolle ist hier immer die erste Forderung. Die Pelzqualität ist abhängig von der Raffe als solche, mehr noch aber von der Haltung und Fütterung. Ganz selbstverständlich dürfte es sein, daß das Klima eine Rolle spielt und daß die besten Felle die sind, die im Winter, etwa gegen Ende Januar, reif werden. Außenställe sind hierfür Be dingung. Reinlichkeit ist unbedingt ein wichtiger Faktor, ebenso aber auch genügendes Licht. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß die intensive Einwirkung der Sonne nicht auch nachteilig wirken kann und nicht wünschenswerte Farbveränderungen Hervorrufe, wie z. B. den Rost in der Färbung der Blauen Wiener. Eine sehr große Rolle spielt die Fütterung bei der Pelzqualität. Wir haben in dieser Hinsicht eine Anzahl Versuche gemacht. Allgemein dürste bekannt sein, daß die im Früh jahre einsetzende Grünfütterung einen großen Einfluß aus den Pelz ausübt und das Haar und seine Bildung günstig beeinflußt. Es muß auch zugegeben werden, daß namentlich Löwenzahn in dieser Hinsicht eine besonders günstige Wirkung hat. Aber auch ohne Grünfütterung kann die Pelzkaninchenzucht hinsichtlich der Pelzqualität günstig beeinflußt werden, also auch zu einer Zeit, wo es an Grünfutter fehlt. Und das ist' besonders wichtig für die Wintermonate, weil gerade die in dieser Zeit anfallenden Felle für den Pelzhandel in Betracht kommen. Es dürfte vielen Züchtern nicht unbekannt sein, daß durch Verabreichung von Pohimvetol im Weichfutter ein günstiger Einfluß erfolgt. Durch Pohimvetol wird der Blutumlauf stark gefördert, und das kann nicht ohne.günstigen Einfluß bleiben. Die von mir gemachten Versuche bei Blauen Wienern waren überraschend. Wer in dieser Hinsicht Versuche machen will, wende sich an die Chemische Fabrik Güstrow in Mecklenburg. Ein weiteres Mittel, die Pelzqualität günstig zu beeinflussen, ist „Vigantol für Tiere". Hier handelt es sich um ein reines ^-Vitaminpräparat, das von den Firmen I. G. Pharma, Leverkusen, und der Chemischen Fabrik E. Merck, Darmstadt, her gestellt wird. In erster Linie tut es bei der Auf zucht hervorragende Dienste, aber auch gerade sein Einfluß auf die Entwicklung des Pelzes ist un verkennbar. Zum Schluffe sei dann auch noch die Verwendung der „künstlichen Höhensonne", der Hanauer Quarzlampe, genannt, deren Anwendung aber wohl nur in größeren Betrieben in Betracht kommt, aber eine vorzügliche Wirkung hat. Neues aus Stall und Hof. Durchfall bei Trankkälbern. Der Magen des nerigcborenen Kalbes faßt nur etwa ein Liter. Das junge Tier soll deshalb in den ersten acht Tagen fünfmal, von der zweiten Woche an täglich dreimal getränkt (oder der Mutter zugeführt) werden. Saugen die Kälber zu hastig und mehr als ihr Magen fassen kann, dann ist Durchfall die Folge. Verdauungs störungen, die sogar eine bedrohliche Art an nehmen können, entstehen ebenfalls, wenn man die Milch kalt statt kuhwarm reicht oder es an Reinlichkeit, welche besonders In pein lichster Sauberhaltung der gebrauchten Gefäße geübt werden muß, fehlen läßt. Bor dem Eingießen der Milch in das Tränkgefäß spüle man deshalb dasselbe nochmals schnell In reinem, heißem Wasser durch, verabreiche nur die Milch der eigenen Mutter, falls diese gesund (ohne Euterentzündunq oder -tuberku löse) ist, koche aber die Milch von fremden Kühen zuerst ab. Zur Vermeidung von zu hastigem Saufen legt man etwas gutes (nicht verschmutztes) Heu In den Tränkelmer. Durch fall kann aber auch entstehen durch unrichtige Fütterung des Muttertieres. Erhält dieses zu große Mengen Saucrfutter oder gar ver dorbenes, schädliche Bestandteile enthaltendes Futter, dann wirkt seine Milch beim jungen Kalbe verdauungsstörend. Vorsicht ist be sonders am Platze bei ausländischen Futter mehlen und -Kuchen. Als schwer schädigend dürfen Mohn-, Hanf- und Rizinussamen in größeren Mengen gelten, auch Rapskuchen kann, wenn er aufgeweicht statt trocken den Mutterkühen verfüttert wird, den Kälbern schädlich werden. Dann entwickelt sich nämlich aus ihm das scharfe Senföl, welches teilweise in die Milch übergeht. Auch lange gelagertes oder durch Seetransport geschädigtes Baum wollsaatmehl ist bedenklich) Sobald es seine natürliche, grünlichgelbe Farbe verloren hat und gelb geworden ist, soll es an Muttertiere mit Kälbern und auch an hochtragende Tiere nimmer verfüttert werden. — Erwähnt sei auch die ansteckende Kälberruhr, welcher man am besten durch Vorbeugen begegnet. Wo sie erst einmal Platz gefaßt hat, gibt es für die jüngsten Kälber sobald keine Abhilfe. — Der Durchfall der Tränkkälber, von dem oben die Rede ist, kann fchnell und zweckmäßig gestopft werden durch Verabreichung von schleimigen Leinsamen- und Haferabsuden, auch durch Beimischung von Buchenasche, pulverisierter Kreid« oder Schlämmkreide an die Tränkmilch. Sobald sich Durchfall zeigt, wende man die Abwehr mittel an, denn derselbe und die damit ver bundene Magen- und Darmentzündung bringen die Tiere in so jugendlichem Alter schnell von Kräften. Al. Der Ziegenstall bei Wintersbeginn. Mit Eintritt der kälteren Jahreszeit ist der Ziegen stall hinsichtlich seiner baulichen Beschaffenheit einer gründlichen Besichtigung zu unterziehen. Wände und Dach müssen dicht sein. Besonders ist Zugluft abzuhalten, denn ste kann den weiblichen Tieren, die in der Winterzeit tragend sind, besonders gefährlich werden. Meistens ist die Tür die Stelle im Ziegenstall, von der her es am meisten zieht, von wo her am ersten kalte Luft von außen eindringt. Deshalb sind hier wie auch am Fenster alle Ritzen zu dichten und während der sehr kalten Nächte noch Strohmatten vorzustellen. Es soll den Tieren eine behagliche Wärme im Stall ver- schafft werden, dabei darf aber die Luft keines wegs stickend sein. Im Gegenteil, wenn irgend möglich, sollen auch im kalten Winter die Tiere ihr Stallgefängnis jeden Tag auf längere oder kürzere Zeit verlassen können, während dessen zu lüften ist, damit gesunde, sauerstoff reiche Außenluft die verbrauchte Stalluft ver drängen kann. Biele Erkältungen und sonstige Erkrankungen haben ihre Ursache im kalten Stallfußboden. Besteht er unglücklicherweise aus Zement oder Stein, dann ist eine Holz pritsche zu legen und auf ihr das Strohlager zu breiten. Die Holzpritsche ist aber nur dort angebracht, wo. sie täglich gereinigt werden kann, denn sonst würde sie zu leicht vollständig verschmieren und durch ihren üblen Duft die Stalluft verpesten. Deshalb wird meistens von dem Legen einer Holzpritsche abgesehen und dafür um so stärker eingestreut. Denn ein warmes Lager muß unter allen Umständen vor handen sein. Dazu kommt noch, daß die Iauchcnrinns stets offenzuhalten und sorgfältig zu säubern ist. I—w. Neues aus Kel- und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Nur ein garer Boden lohnt Kunstdüngung in hohem Maße. Erst wenn Gare im Boden vor handen, seine bakterielle Tätigkeit in vollem Gange ist, die Kleinlebewelt in ihm günstige Lebensbedingungen findet, dann erst wird auch Kunstdünger befriedigend wirken. Besonders ver langt der Kalkstickstoff einen garen Boden, sonst läßt seine Wirkung zu wünschen übrig. Wenn daher in einem unaaren, verkitteten und ver krusteten Boden die Kleinlebewelt abgestorben, die Bodengare verloren gegangen ist, muß zu deren Wiederbelebung mit Stallmist oder auch mit Kompost gedüngt werden. Es darf eben nicht alles vom Kunstdünger erwartet werden, sonst bleiben die Rückschläge nicht aus. Unsere organischen Düngemittel, Stallmist und Kompost, bilden nach wie vor die Grundlage aller Düngung und des durch sie erzielten Erfolges. E—w. Um ertragsichere, Winterhärte Walnüsse heranzuziehen, sät man drei große, hartschalig« Nüsse im Herbst nach der Ernte mit einem geringen Abstand auf dem zugedachten Standort aus. Dabei ist zu achten, daß das Saatgut nicht nachträglich von Mäusen vernichtet wird. Man hat die Beobachtung gemacht, daß Aus saatbäume wüchsiger und ertragsicherer sind als gepflanzte. Man kann die Nüsse auch in feuchten Sand im Kebler einlegen oder rn Kistchen, in Sand eingeschichtet, in die Erd« vergraben, um sie !m März in das freie Land zu legen. Sie erscheinen dann im April oder Mai als kräftige Sämlinge. E—w. Neues aus Haus, Rüche und Roller. Fischpudding. Dazu gehört: 1 kg Fisch, 125 g Butter, fünf Eier, das Weiße zu Schnee, zwei geriebene Brötchen, Zwiebel, Sar dellen, Salz, Pfeffer. Der Fisch wird von Haut und Gräten befreit und durch die Ma schine gemahlen. Butter und Eigelb rührt man schaumig, gibt das Fischfleisch, eine geriebene Zwiebel, einige gehackte Sardellen und die geriebene Semmel daran, würzt mit Salz und Pfeffer und zieht zuletzt den steifen Schnee der sünf Eier durch die Masse. In einer fett ausgestrichenen Puddingform kocht man den Fischpudding im Wasserbad 35 Minuten lang und serviert ihn mit holländischer Tunke. A. in L. Gefüllter Weißkohl. Von einem festen mittelgroßen Weißkrautkopf entfernt man die äußeren Blätter und schneidet den Strunk aus, ohne daß die Blätter sich loslösen, dann biegt man die Außenblätter zurück und höhlt inwendig den Kopf mit einem Messer oi»r Gemüsebohrer aus, daß ein hohler Raum ent steht. Man bereitet aus rohem, gewiegtem Schweinefleisch, geriebener Semmel, gedämpften und rohen, geriebenen Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Eiern eine gut abgeschmeckte Masse, die man mit einem Löffel fest in den Kohlkopf drückt, worauf man die Blätter darüber zu sammenbindet. Man legt den Kohl in eine Serviette, die man kreuzweise darüber zu- fammenbindet und läßt ihn in kochendem Wasser gar werden. Dann hebt man ihn vor sichtig auf eine Schüssel und reicht dazu eine recht pikante Mostrichtunke, von der man auch etwas über den Kohlkops füllt. Frau A. in L. Grüne Erbsen mit Reis. Etwa 500 g grüne Erbsen, die auch schon etwas mehlig sein können, werden m Butter oder Pflanzenfett mit Salz gedämpft. Dann füllt man Fleisch brühe auf oder auch Wasser, in dem ein Fleischbrühwürfel aufgelöst wird, und gibt einen Teelöffel voll Zucker dazu, womit man die Erbsen weich dämpft. 125 g Reis werden in Butter angedünstet, mit Brühe abgelöscht und gesalzen. Wenn er weich, aber noch körnig ist, mischt man ihn unter die fertigen Erbsen, läßt alles noch zusammen 10 bis 15 Minuten durch ziehen, schmeckt ab und gibt reichlich geriebenen Parmesankäse darunter. Frau A. in L. Neue Bücher. Neu« Aussichten in der Bienenzucht. Von Krause. Verlag I. Neumann-Neudamm. Preis I ftiA. Mit diesem Titel überschreibt Friedrich Krause ein Heft von 61 Seiten, in dem er „Neue Wege" in der Bienenzucht zeigt. „Neue Wege" und doch uralte, längst als gut Jahr hunderte lang durchgegangene Wege führt der Verfasser den Imkern, die nur wenig Zeit für dis Bienenzucht erübrigen können, also hauptsächlich Siedlern, Schrebergärteninhabern und kleinen Landwirten, vor. Er empfiehlt einen Kubikkasten, den Moritz-Bauernstock. Den alten Strohkorb der Heideimker, der ja billig und gut, doch zur Wanderung unbequem zu fahren ist, hat ein Imker Moritz-Hamburg rn Holz und Kork inhaltlich gleich als kubische Beute gebaut. Er läßt im Brutraum ge drahtete Waben ohne Rähmchen ausbauen, und nur im Honigrnum sollen Rähmchen oder „Boxes" verwendet werden. Eine lesenswerte Schrift, die jedem Leier die Vorteile des „Moritz-Bauernstockes" deutlich vor die Augen treten läßt. 'Qu.