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Wilsdruffer Tageblatt : 02.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193010023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301002
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-02
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.10.1930
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— Sonntag Len 19. Oktober findet von Nachmittags 3 Uhr im Schützenhause zu Kreischa die Herbstversammlung des Osterz- gebirgischen Schützengaues, zu dem auch die Wilsdruffer Gesell schaft gehört, unter Vorsitz von Gauvorsitzenden Stadtrat Schwind-Dippoldiswalde statt. Hauptpunkt der Tagesordnung ist die Rechnungslegung des 3. Gauschiebens in Wilsdruff am 29. und 30. Juni. Zu wählen ist ein Gauoertreter in den Vor stand des WettinschützenbunLes. Weiter steht die Wahl des Or tes für das nächste Gauschieben zur Debatte. Die Schützenfeste für 1931 sind festzulegen. Ueber Kleinkaliberschützenabteilungen ist zu verhandeln. Von Wilsdruff aus ist die Tagung mit dem Präsidenten, Len Delegierten und vom Oberzahlmeister zu be schicken. Der Bezirkslandbund Meisten hatte sich am Sonnabend nach mittag wieder einmal mit milchwirtschaftlichen Fragen zu beschäf tigen. Cs handelte sich dabei um die von der Landwirtschufts kammer in die Wege geleitete Kontrolle und Regelung des Milch absatzes, um eine möglichst gleichmäßige Belieferung der Ver braucher nach Menge wie nach Qualität und einen möglichst gleichmäßigen Preis für die Erzeuger zu erreichen, und um die zu diesem Zwecke von der Kammer angeordnete Erhebung Sines Sonderbeitrages von einer Mark je Kuh, um die für diese Or ganisation erforderlichen Geldmittel zu beschaffen. Der Vor sitzende, Bürgermeister Zimmermann, wies einleitend auf die jetzt bestehenden Ungleichheiten hin. Es bekommen beispiels weise die Landwirte der Lommatzscher Gegend teilweise nur 13 Pfg. je Liter, während in anderen Gegenden (Dresden, Pirna) 22 Pfg. für das Liter gezahlt werden. Das Hauptreferat hatte der Gutsbesitzer Häntzschel (Leubsdorf) übernommen, der Vorsitzende des Milchwirtschaftlichen Ausschusses der Kammer. Er behandelte hauptsächlich zwei Fragen: Was die Kammer ver- anlaßt hat, die erwähnte Organisation in die Wege zu leiten, und Zwecke und Ziele dieser Organisation. Zn der Aussprache regte sich starke Oppositionsstimmung. Man machte geltend, daß die Landwirtschaft absolut nicht in der Lage fei, neue Lasten auf sich zu nehmen, wünscht vielmehr den Ausbau der bereits bestehen den Kammeräbsatzorganisation und richtete auch- Angriffe gegen die Landwirtschaftskammer. Aus den Entgegnungen des Referen ten ist besonders hervorzuheben, daß die Kammer das Recht hat, mit Zustimmung der Regierung für bestimmte Betriebszweige Sonderbeiträge zu erheben, daß die Kammer von sich aus wirt schaftliche Betriebe nicht unternehmen darf und daß der Land bund als solcher mit der zu schaffenden Organisation nichts zu tun hat, daß aber auch der Landbundpräsident Hepp die Schaf fung solcher Organisationen für notwendig hält, mit denen man in anderen Teilen des Reiches (Süddeutschland, Schlesien usw.) Lem Freistaat Sachsen bereits vorausgegangen ist. Die Einsicht in die Notwendigkeit der von der Kammer getroffenen Maß nahmen dürfte mit Ler Zeit wohl auch die jetzt noch Wider strebenden besiegen, denn nur durch Einigkeit kann sich die Land wirtschaft behaupten, — Dem gemeinsamen Vorgehen der Land bünde Meißen und Großenhain in der Vertretersitzung des Sächsischen Landbundes in Dresden am 29. September ist es ge lungen, zu erreichen, Laß die Kammer ersucht wird, eine Neube arbeitung der Umlage auf -anderer Grundlage vorzunehmen. Un ter Hinweis hierauf müßen natürlich Lie Ortsgruppen diesbezüg liche begründete Gesuche beim Bürgermeister einreichen. Wenn der Sommer vorüber ist und unsere gefiederten Freunde sich gemausert, d. h. ihr Federkleid gewechselt haben, dann müßen wir drei Vogelarten unterscheiden: Zugvögel, Strich vögel und Standvögel. Standvögel nennt man diejenigen, die trotz Nahrungssorgen und Kälte den Winter über in ihrer Hei mat aushalten. Strichvögel suchen ihre Nahrung in benachbar ten Gegenden, der Hang zur Heimat, in der sie groß geworden sind, läßt sie aber immer wieder einmal zurückkehren und Besuche machen. Die Zugvögel schließlich unternehmen aus Nahrungs sorgen, die sie voraussehen, und wegen der für sie zu großen Tem peraturunterschiede große Reisen in südliche Länder. Zugvögel sind in erster Linie unsere Sänger. Eine Ausnahme macht die Schwarzdrossel oder Amsel. Auch Rotkehlchen bleiben zuweilen im Winter in der Heimat und erfreuen Naturfreunde durch ihre Lieder. Den zurückgebliebenen Rotkehlchen kann man eine ganz besondere Freude durch Fütterung mit Mehlwürmern be reiten. Vielfach kommt im Winter eine Trennung der Geschlech ter vor. So ziehen Frau Amsel oder Frau Rotkehlchen manch mal nach dem Süden und verlaßen ihre Männer. Auch von den Waldschnepfen, die sonst ausgesprochene Zugvögel sind, pflegen in gelinden Wintern einige, namentlich in der Nähe warmer Quellen, zurückzubleiben. Auch die Ringeltauben, so genannt nach Lem weißen Querfleck, den sie an ihrem metallisch schillernden Halse tragen, sind nicht sämtlich ausgesprochene Zugvögel, son dern kleinere Gesellschaften pflegen auch in milden Wintern aus nahmsweise bei uns zurückzubleiben. In ganz milden Wintern bleiben in der Nähe warmer Quellen und an offenen Bächen so gar einzelne Kiebitze und erfreuen die Bewohner durch ihre inter- eßanten Flüge. Kreistag des D. H. V. in Riesa. Der Kreis Dresden im Deutsch-nationalen Handlungsgehilfen-VerbanL veranstaltet sei nen diesjährigen -(10.) Kreistag am 11. und 12. Oktober in Riesa. Dem Kreistag geht am Nachmittag Les 11. 10. eine Kreisvorstandssitzung voraus. Am Abend folgt dann um 8 Uhr ein Festabend aus Anlaß der 30jährigen Gründungsfeier der Ortsgruppe Riesa im Hotel Hoepfner mit einem auserlesenen Festprogramm. Der Kreistag selbst findet, -am Sonntag, den 12. 10. vormittags im Hotel Hoepfner statt. Die Tagesordnung sieht vor: 1. Erstattung Les Jahresberichts, 2. Behandlung von An trägen, 3. Neuwahlen zum Kreisoorstand und Wahlvorschläge für die Verbandstagsabgevrdneten. Ferner wird Herr Kreisvor steher Rüsch-Dresden einen Vortrag „Der Betriebsvertrauens mann im Rahmen unserer Organisation" halten und Herr Gau vorsteher Bierast-Leipzig das Schlußwort sprechen. Gegen die Krauler-Sammelwut. Viele Gebirgsbewohner verstehen unter ihrer Hausapotheke einen Vorrat von allerlei Kräutern und Heilpflanzen, die sie sich alljährlich selbst einsam meln. Tatsächlich wird >a noch immer das ganze Jahre hindurch „gesammelt". Im Herbst h-at das noch kein Ende. Im September beispielsweise stellt man noch folgenden Pflanzen nach: Alant, Andorn, Augentrost, Bibernell, Brunnenkresse, Eberwurz, Eisen kraut, Erdrauch, Fenchel, Gauchheil, Goldrute, Hauhechel, Hir tentäschel Honigklee, Hühnerdarm, Klette, Knöterich, Malve, Melisse, Odermennig, Rainfarn, Raute, Ringelblume, Schaf garbe, Stiefmütterchen, Taubneßel, Tormentilß Wallwurz, Spitzwegerich, Wegtritt und Wegwarte. Das ist allerhand Kraut. Von der Urgroßmutter her haben sich noch die Rezepte erhalten, n-ach denen bald das eine, bald das andere Tränklein bei der oder jener Krankheit gebraut werden muß. Aber im großen und ganzen nutzt diese Sorte Hausapotheke nichts, denn vielfach sind die Kräuter zur falschen Zeit gesammelt und meist taugen sie nichts, sondern können, falsch angewandt, ein -eiden nur verschlimmern. Die oft großen Vorräte, werden, sobald es neue Vegetation gibt, weggeworfen, weil die Pflanzen Aroma und sonstige Kräfte einbüßen. Es ist Unsinn, die Zeit mit solcher Sammelwut totzuschlagen, denn jede Drogerie verabfolgt für wenige Pfennige, was man haben will, und zwar in gutem und wirksamem Zustande. Wer will, mag sich auf diese Weise von den hauptsächlichsten Tees (Lindenblüten, Pfeffermünze, Holun der usw.) einen bescheidenen Vorrat über Winter sichern. Belohnung für die Ermittlung von Brandstiftern. Leider hat die von der Brandversicherungskammer mit Bekanntmachung vom 3. Februar 1927 erfolgte Zusiche rung einer Belohnung im Betrage bis zu 5000 Mark für die Ermittlung von Brandstiftern nicht den vollen ge wünschten Erfolg gehabt. Da nun in den letzten Mo naten das Brandstifterunwesen eher zu- als abgenommen hat, wurde beschlossen, die erwähnte Belohnung auf den Betrag bis zu 10 000 Mark zu er höhen. Arbeitsvermittlung sür Wohlfahrtserwerbslose. Der Geschäftssührende Ausschuß des Landesarbeitsamtes be handelte in seiner letzten Sitzung auch die Frage der Ar beitslosenvermittlung für Wohlfahrtserwerbslose und stellte fest, daß, wie eine Umfrage bei den sächsischen Arbeits ämtern ergeben hat, eine Zurücksetzung der Wohlfahrts- erwerbslosen bei der öffentlichen Arbeitsvermittlung zu Sachsen nicht stattfindet. Ihre lange Arbeitslosigkeit si chert ihnen vielmehr ein gewisses Vorrecht in der Ar beitsvermittlung. Wenn es trotzdem nicht geuo.gl, die Wohlfahrtserwerbslosen in größerem Umfange in Ar beit zu vermitteln, so liegt das allein an der gegen wärtigen trostlosen Wirtschaftslage. Neue Zehn- und Zwanzigmarkscheine in Sicht. In einigen Wochen wird, wie verlautet, die Reichsbank zwei neue Noten in den Verkehr geben, nämlich einen Zehn- und einen Zwanzigmarkschein. Das neue Papiergeld soll in seinen Bildern die deutsche Landwirtschaft und die In dustrie bildlich zur Darstellung bringen. Die Zehnmark note trägt auf der Vorderseite das Bild des großen land wirtschaftlichen Wissenschaftlers Thaer, auf der Rückseite die Figur einer Schnitterin. Der Zwanzigmarkschein zeigt Werner von Siemens und auf der Rückseite einen In dustriearbeiter, der den Hammer schwingt. Außerdem weisen beide Scheine entsprechende Verzierungen auf. Für später ist die Ausgabe neuer Fünfzig-, Hundert- und Tausendmarkscheine geplant. Grund. (Treue Mieter.) Schuhmachermeister Otto Kretzschmar wohnt am 1. Oktober 25 Jahre im Hause von Kaus- m-ann Kietz. Vereinskalender. Turnverein D. T. 4. Oktober Wanderung. Wetterbericht. Meist schwache Winde, vorzugsweise aus östlichen Lis nörd lichen Richtungen. Heiter, örtlich Nebelbi-ldung. Nach kalter Nacht (Frostgefahr) tagsüber ziemlich kräftige Erwärmung. Sachsen uns Nachbarschaft j Klingenberg. Verschiedenes. Die der Orgel im Kriege entnommenen Prospektpfeifen wurden jetzt Lurch neue ersetzt. — Im Sachsenhofe hier findet vom 4. bis 6. Oktober O b st-A us - stelIung statt. — Die S t a a t s st r a tz e im oberen Teile des Ortes wurde jetzt gepflastert. Dresden. Diamantene Hochzeit. Der Stell machermeister Riehle in Dresden-Löbtau feierte mit seiner Ehefrau das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Dem Jubelpaar wurden reiche Ehrungen zuteil. Bautzen. 50 Jahre Kriegerverein. Unter großer Beteiligung beging der Kriegerverein Bautzen- Seidau das Fest feines 50jährigen Bestehens verbunden mit Fahnenweihe. Vertreter des Sächsischen Milttär- vereinsbundes und seines Bautzner Bezirks sowie zahl reiche Brudervereine und die Ortsvereine des Stadtteils Seidau gaben durch Glückwünsche und Ehrungen ihre Anteilnahme an der Jubelfeier kund. Freiberg. Ein Schwindler mit gestanzten Bildern. Hier treibt ein 28 Jahre alter Schwindler sein Unwesen. In Abwesenheit der Wohnungsinhaber er- fchien er bei Angehörigen und gab Scherenschnittbilder ab, die er angeblich selbst hergestellt hat. Für die Bilder verlangte er einen Preis, der ihrem Werte entsprechend viel zu hoch war. In Wirklichkeit handelt es sich um gestanzte Bilder. Rammenau. 90 Jahre alt. Die älteste Ein wohnerin unseres Ortes, Frau Juliane verw. Lehmann feierte ihren 90. Geburtstag. Zwenkau. In die Maschine geraten. Der 16 Jahre alte Schlosserlehrling Kurt Saupe aus Zwenkau geriet in einer Lindenauer Maschinenfabrik aus bisher noch ungeklärter Ursache in das Getriebe einer Maschine. Es wurde ihm der linke Unterarm abgeguetscht und außerdem erlitt er noch einen komplizierten Bruch des linken Oberschenkels. , Klingenthal, Sa. Diamantene Hochzeit. Das Ehepaar Wilhelm Schlott, das in den 83er bzw. 81er Jahren steht, konnte die Diamantene Hochzeit feiem. Adorf i. V. Ein Riesenkürbis. Emen Kürbis im Gewichte von 77 Pfund baute der Oberlehrer i. R. Voit in Bergen bei Adorf. Leipzig. Ein Grei^ überfahren. Der im 74. Lebensjahre stehende Händler Schild wurde auf der Bran denburger Straße von einem Kraftwagen überfahren und so schwer verletzt, daß er auf dem Wege zum Kranken haus verschied. Leipzig. Autodiebe fest genommen. Durch die Aufmerksamkeit eines Polizeibeamten ist es gelungen, zwei, junge Leute festzunehmen, die in der Zeit von Mitte Juni bis jetzt neun Personenautos und drei Krafträder von hiesigen Parkplätzen weggefahren haben. Sie haben damit Fahrten durch die Stadt und in die Umgebung unternommen und die Fahrzeuge dann irgendwo stehen lassen. Die in den Autos liegenden Gegenstände, Mäntel usw., haben sie mitgenommm. Auch Autouhren und an dere Teile haben die Diebe von den Fahrzeugen ent fernt und gestohlen. der ungesicherte Salmübergang. Wieder ein Todesopfer. An dem ungeschützten Bahnübergang bei Böhlen wurde der aus Leipzig stammende Kaufmann B. mit jemem Motorrad von der Lokomotive eines Persanen- zug erfaßt und sofort getötet. Sein auf dem Sozius- Utz mrtwbrender Begleiter blieb wie durch ein Wun- Ler Sie Parteien zur Regierungsbildung. Vorschläge für ein Regierungsprogramm. -3M Landtag fand eine Besprechung statt, zu der die Wirftchaftspartei, die Deutsche Volkspartei, die Deutsch- naftoncfte Bolkspartei, Landvolkpartei und die National sozialisten Vertreter entsandt hatten. Auch die Christlich- Sozialen, Bolksrechtpartei und Konservativen waren ver- treten. Die Volksnationalen sowie oie Demokraten waren, wie schon bei früheren Besprechungen, ferngeblieben. Die Sitzung wurde vom Abg. Kaiser (Wirtsch.-P.) stAttet, her vorschlug, die gemeinsamen Bemühungen auf Schaffung eines Regierungsprogramms zu richten. Hier zu wurden von der Wirtschaftspartei folgende Richtlinien vorgelegt: 1. Sparsamste Wirtschaft in Staat und Gemeinden mit dem Ziele oer Balancierung der Haushaltpläne ohne rede steuerliche Mehrbelastung der sächsischen Wirtschaft. ...^2. Maßnahmen gegen das weitere Zusammenbrechen sächsischer Betriebe und zur Wiederbelebung der säch sischen Wirtschaft. 3. Durchgreifende Maßnahmen zur Behebung oer Arbeitslosigkeit. 4. Regiebetriebe und alle in das Aufgabengebiet der Wirtschaft eingreifenden Einrichtungen des Staates und der Gemeinden sind planmäßig abzubauen. 5. Der Wohnungsmarkt ist wieder zu einem wert vollen Auftraggeber für die Wirtschaft durch Entlastung und Selbstbestimmung zu gestalten. 6. Aufstellung eines Vier-Jahres-Planes, in dem ein planmäßiger Abbau von Ausgaben und die Verein fachung der Verwaltung ourchgesührt wird mit dem Ziele der steuerlichen Entlastung. 7. Der religiöse und nationale Geist ist in Schule uns Kultur zu fördern uno zu festigen. 8. Die Anstellung von Beamten ersolgt nur nach ihrer Vorbildung uno fachlichen Tüchtigkeit. Sachlich einer Beamtenstelle nicht gewachsene Partcibeamte find aus 0er Verwaltung zu entfernen. 9. Die Mindestgehälter sind mit sofortiger Wirkung zu senken. Die Gehälter der Bürgermeister sind dement sprechend umzugestalten. Die Gehälter oer leitenden An gestellten in staatlichen und gemeindlichen Betrieben sind entsprechend der Notlage des Volkes herabzusetzen. 10. Die Wohlfahrtslasten sind mit einer alle er werbstätigen Einwohner treffenden Steuer zu verkoppeln. Die Nationalsozialisten betonten wiederholt, daß ihr Anspruch auf das Jnnenmiuisterium unter allen Um ständen ausrechterhalten würde. Diese Forderung sei durch den Ausgang der Reichstagswahlen besonders begründet, merksam gemacht, daß das Zustandekommen einer Rechts- Von deutich-volksparteilicher Seite wurde darauf auk- regierung von den fünf Stimmen der Demokraten und Volksnationalen abhängig sei. Es empfehle sich, zuerst über ein sachliches Regierungsprogramm zu verhandeln. Eintritt der Nationalsozialisten in oie Regierung Die Deutsche Volkspartei sei prinzipiell mit dem einverstanden. Die Vertreter der Landvolkpartei, der Deutschnationalen, der Christlich-Sozialen und der Wirtschaftspartei erklär ten übereinstimmend ihr Einverständnis mit der Ueber- lassung des Innenministeriums an die Nationalsozialisten. Die Aufwertungspartei behielt sich eine diesbezügliche Er klärung noch vor. Den nationalsozialistischen Darlegun gen war zu entnehmen, daß man auf jener Seite an die Zusammenlegung des Innenministeriums und des Ar beitsministeriums in einer Person denkt. Auf Uebertra- gung des Arbeitsministeriums an die Nationalsozialisten wird schließlich entscheidender Wert nicht gelegt. Das von der Wirtschaftspartei vorgelegte Regierungsprogramm wird in den demnächsfigen Fraktionssitzungen zur Be sprechung stehen. In der Parteibesprechung hat eine end gültige Stellungnahme hierzu nicht stattgefunden. In der Zwischenzeit wird hierüber mit den Demokraten und Volks nationalen verhandelt werden, und am Freitag folgt eine weitere interfraktionelle Besprechung. Sine neue Elvdrme. Die feierliche Eröffnung. In Dresden fand die feierliche Eröffnung der neuen Elbbrücke statt. Stadtbaurat Dr. Ing. Leske begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und gab ein Bild von der interessanten technischen Brückenanlage, die das noch unbesiedelte leere Gebiet rechts der Elbe mir den Stadtteilen Cotta und Löbtau verbindet. Neben dieser örtlichen Bedeutung soll die neue Brücke später einmal die geplante Schnellbahn Pirna—Meißen an dieser Stelle über die Elbe führen. Oberbürgermeister Dr. Blüher taufte hierauf die Brücke auf den Namen „Kaditzer Brücke und übergab sie dann dem Verkehr. Anschließend rollte ein Film ab, der die einzelnen Phasen des Baues festhält. Die Bauarbeiten wurden in 17 Monaten — ohne Behinderung der Schiff fahrt und ohne daß sich ein größerer Unfall ereignete — zu Ende geführt. Die festgesetzten Gesamtkosten in Höhe von 3,28 Millionen Mark find nicht überschritten worden. Mit ihrer Hauptstützweite von 115 Meter ist diese neue Dresdner Elbbrücke heute die weitestgespannte Blech trägerbrücke der Welt. * Opfer des Berufs. Der bei einer Leipziger Firma beschäftigte 66 Jahre alte Arbeiter Nieder stürzte beim Reinigen eines Essen schachtes ab und zog sich dabei mehrere schwere Rippen brüche zu. An den Folgen dieses Unglücksfalles ist er am folgenden Tage gestorben. Was man noch wissen muß. Hindenburg-Spende. Berlin. Die vom Reichspräsidenten geschaffene Stiftung Hindenburg-Spende schüttete anläßlich des Geburtstages ihres Schöpfers und Vorsitzenden 425 000 Mark aus. Rund 2200 be sonders notleidende Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene und Veteranen wurden mit Beträgen von durchweg je 200 Mark bedacht. Sparmaßnahmen in Württemberg. Stuttgart. Das württembergische Staatsministerium hat wettere Sparmaßnahmen veranlaßt in der Richtung, daß in den beiden nächsten Jahren die Zahl der nichtplanmäßigen Beamten und der Angestellten nicht erhöht werden darf, ferner, daß dte in den beiden nächsten Jahren frei werdenden Plan stellen erst nach Ablaus von drei Monaten wieder besetzt und die mit dem betreffenden Amt verbundenen Gehaltsbeziige wahrend dreier Monate eingespart werden.
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