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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. v«diii«»ngen für die Bcmttwortung von Anfragen: Der größte Teil der Fragen muß schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb »üb jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portoersatz der Betrag von SO Rpf. beizustigen. Für jede weitere Frage find gleichsalls je so Ryf. mitzusenden. Anfragen, denen weniger Porto ieigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet worden ist. Am Briefkasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt,» in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blatter anpassen, kann Auskunft nicht erteilt werden. Dio Schriftleitung. Frage Nr. 1. An Rindvieh wird ver füttert im Winter Runkel- und Kohlrüben, Heu und Stroh bis zur Sättigung. Außerdem erhält jede Kuh 2 kg Schrotgemenge, be stehend aus Roggen und Hafer, und etwa S kg gedämpfte Kartoffeln. Eine etwa fünf Jahre alte Kuh zeigte sechs Wochen den Ab gang einer unreifen Frucht, wonach sich Aus fluß cinstellte. Sie kalbte mit acht Monaten. Das Kalb wog 22,5 kg und hat nach neun Wochen ein Gewicht von 1,46 Zentner erreicht. Bei einer zweiten Kuh trat dieselbe Erscheinung auf, sie verwarf nach sechs Monaten und brachte zwei Kälber, die gleich nach der Geburt starben. Dieselbe Kuh hatte im vorigen Jahre ebenfalls Zwillinge, die normal ausgetragen wurden und sich gut entwickelten. Bei einer tragenden Färse schmollen jetzt Scheide und Euter stark an. Es hat den Anschein, als ob dieselbe mit sieben Monaten ebenfalls verwerfen wird. Ist diese Krankheit vielleicht ansteckend und wie kann man derselben vorbeugen? R. R. in I. Antwort: Die bei Ihren Kühen beob achtete Krankheitserschcinung ist die sogenannte Früh- oder Fehlgeburt. Die Ursachen hierfür sind sehr mannigfacher Art. Als solche kommen in Betracht: Mechanische Einwirkungen, wie Schläge, Stöße usw., innere und äußere Er kältungen, Diätfehler, wie schroffer Futter wechsel, nährstoffarmes Futter, verdorbenes, saures oder mit schädlichen Bestandteilen be haftetes Futter, schlechtes Tränkwasser usw. Wir möchten Ihnen empfehlen, eine Aendcrung der Fütterung vorzunchmen. Die Gabe an Rüben darf 15 kg je Tier und Tag nicht über steigen, die gedämpften Kattoffeln find fort zulassen. An Kraftfutter ist ein Gemisch von Haferschrot, Wcizenkleie und Oelkuchen (Palm- Kem-, Kokos- oder Erdnuhkuchen) zu gleichen Teilen zu verabreichen. Menge 6 Pfund. Roggen bleibt fort. Das Kraftfutter muß trocken verabreicht werden. Um etwa schädlichen Einwirkungen der Rübenfütterung entgegenzu- wirken, muß dem Kraftfutter je Mahlzeit ein Teelöffel voll phosphorsaurer Futterkalk oder Schlämmkreide bcigegeben werden. Der Stall muß äußerst sauber gehalten und gut gelüftet werden. Außerdem ist den tragenden Tieren möglichst viel Bewegung im Freien zu gewähren. Hört bei dieser Behandlung die Neigung zur Frühgeburt bei Ihren Kühen nicht aus, so ist mit ansteckendem Scheidenkatarrh zu rechnen. Dieser kann nur unter Zuhilfenahme eines Tierarztes behandelt werden. vr. Bn. Frage Nr. 2. Ich habe ein Saugekalb, welches ich gerne aufzichen möchte. Das Tier schwitzt aber sehr stark und fühlt sich immer naß an. Ist das Kalb trotzdem zur Auf zucht geeignet? M. L. in T. Antwort: Das übermäßige Schwitzen bei Ihrem Kalbe kann auf verschiedene Ur sachen zurückzusühren sein. Neber die Er nährung machen Sie keine weiteren Angaben. Wir nehmen an, daß das Kalb an der Kuh saugt und vielleicht noch nebenbei getränkt wird. In diesem Falle wäre cs möglich, daß das junge Tier zu viel Flüssigkeit auf nimmt und diese zum Teil durch die Haut wieder abgebcn muß, da die natürlichen Wasser- abgabcn durch das Atmen und den Harn nicht ausreichen. Vielleicht kommt als Ursache auch ein zu warmer Stall in Betracht. Die Stalt-j temperatur soll 14° v nicht übersteigen. Das übermäßige Schwitzen bet Ihrem Kalbe dürste sich von allein vermindern, sobald das Tier mehr an feste Nahrung gewöhnt wird. Im Alter von sechs bis acht Wochen können Sie bereits etwas zartes Heu und gequetschten Hafer in trockener Form vorlegen. Mit zwölf bis vierzehn Wochen kann ohne weiteren Schaden für die Entwicklung des Tieres das Abgewöhnen völlig durchgeführt sein. Wenn das Tier sonst gesund ist, wird durch diese Erscheinung die Zuchtbrauchbarkeit nicht ge fährdet. 0r. Bn. Frage Nr. 3. Eine etwa fünf Jahre alte braune, hornlose Ziege kann an einigen Tagen nicht aufstehen. Als ich ihr hierbei behilflich war, bemerkte ich, daß das linke Hinterbein ganz steif ist. Geschwulst ist in dem Gelenk nicht vorhanden, auch ist dasselbe beweglich. Das Tier tritt aber nicht auf. Die Frcßlust war bis dahin sehr gut, und der Milchertrag belief sich jetzt bei der Grünfütterung auf 4,5 bis 5 Liter täglich. Jetzt hat plötzlich die Freßlust nachgelassen. Wenn das Tier steht, hält es das Bein ganz steif ab und zittert. Mit Rücksicht auf den guten Milchertrag möchte ich die Ziege gerne behalten. Läßt sich diese Er krankung beseitigen oder muß ich an das Abschlachten denken? E. Sch. in L. Antwort: Bei Ihrer Ziege handelt es ick wahrscheinlich nicht um eine Erkrankung tes Sprunggelenkes, sondern um eine Aus- Kugelung des Hüftgelenkes, oder um eine rheumatische Erscheinung. Wir möchten Ihnen empfehlen, das Hüftgelenk genau zu unter- üchen. Finden sich hier nicht Spuren der vor erwähnten Erkrankung, so liegt voraussichtlich Rheumatismus vor. Hiergegen sind Einreibun gen mit Franzbranntwein oder Kampferspiritus zu machen. Auch mutz das Tier ein gesundes und trockenes Lager haben und vor Zugluft ge- chützt sein. Bessert sich bei dieser Behandlung )as Leiden nicht, so wird die Abschaffung sich kaum vermeiden lassen. vr. Bn. Frage Nr. 4. Meine drei Wochen alten Ferkel leiden vom ersten Tage an an Durchfall. Für ein bis zwei Tage zeigt sich eine Besserung, odann tritt die Erkrankung um so schlimmer auf. Die Muttersau füttere ich mit gekochten Kartoffeln, Magermilch, Hafer-, Gersten- und Weizenschrot. Darf ich von dem Schrot füttern? Können Sie mir ein Buch über Ferkelaufzucht empfehlen? H. Gr. in B. Antwort: Gegen die Fütterung Ihrer Muttersau sind Einwendungen nicht zu er heben, vielleicht war aber die Fütterung zu reichlich, so daß eine Verfettung des Gesäuges eingetreten ist und nicht genügend und zu trenge Milch abgesondert worden ist. Dieser lebelstand kann leicht dadurch abgestellt werden, daß Sie Ihre Sau mit Ausnahme der Futterzeiten den ganzen Tag frei umyer- laufen lassen. Reichliche Bewegung schasst ge sundes Blut und lebhaften Stoffwechsel. Hier durch bildet sich wiederum viel und gesunde Milch. Grünfutter in Form von Klee, Lu zerne usw. ist säugenden Sauen sehr dienlich. Als kleines Werk über Ferkelaufzucht emp fehlen wir: Bisantz: Einträgliche Schweine haltung, Verlag F. Neumann-Neudamm, Bez. Ffo. Preis 1 RM. vr. Bn. Frage Nr. 5. Wie kann ich einen sechs Wochen alten Malteserhund am sichersten groß ziehen? Welches ist die beste Nahrung? Wie schütze ich ihn vor Staupe? H. T. in S. Antwort: Die beste Nahrung für den eben abgesetzten Welpen ist Ziegenmilch. Auch gesundes, rohes Rindfleisch können Sre schon in kleinen Portionen füttern. Natürlich müssen Sie immer erst mit ganz geringen Mengen ansangen. Füttern Sie bis zum Alter von drei Monaten fünfmal täglich, dann bis zum Alter von sechs Monaten viermal. Später kann der Iunghund mit drei Mahlzeiten aus kommen, und im zweiten Lebensjahre braucht er nur zweimal gefüttert zu werden. Wenn in Ihrer Nähe gerade die Staupe herrscht, würde ich ihn schutzimpfen lassen, sonst aber genügt eine vernünftige, gesunde Aufzucht und das Fernhalten von anderen Hunden. Vct. Frage Nr. 6. In meinem Schreber garten, welchen ich seit 1. Oktober 1929 besitze, ließ ich einen Teil vier- oder fünfjähriger Erd beerstöcke stehen, und ein Teil wurde neu angepflanzt. Den Winter über waren die Beeren mit Pferdemist bedeckt. Im Frühjahr wurden sie sauber gemacht und das Erdreich) mehrere Male gelockert. Es zeigte sich auch ein guter Blutenansatz, obwohl das Blattwerk der alten Stöcke nicht besonders kräftig ist und die Fruchtstengel sehr dünn sind. An den neuen Stöcken läßt der Ansatz viel zu wünschen übrig, außerdem blühte eine Anzahl Stöcke überhaupt nicht. Nun entdecke ich, daß die Beeren sehr leicht anfaulen. Die Feuchtigkeit kann hier nicht allein Schuld sein, denn in den Nebengärten gibt es gute, gesunde und auch große Früchte. Künstliche Dungung ist nicht erfolgt, nur etwas Ruß wurde gegeben, und die alten Stöcke wurden gefurcht, hiip- jegen die neuen Pflanzen nur flach geharkt -lieben. Was habe ich zu tun, um eine gute Anlage und eine bessere Ernte in kommenden Jahren zu erhalten? vr. N. in B. Antwort: Ihre Erdbeeren sind degene riert. Wir empfehlen Ihnen, von einem «r- ölgreichen Erdbeerzllchter oder einem Ihrer Nachbarn reichtragende Sorten anzupflanzen. Beziehen Sie die Pflanzen von außerhalb, ö sind mehrere Sotten anzupslanzeft, die -esten hiervon sind in den nächsten Jahren dann weiter zu vermehren. In allen Fällen sind Erdbeeren auf solche Böden zu bringen, die mindestens zehn Jahre keine Erdbeeren ge tragen haben. Rz. Frage Nr. 7. Eine Zimmer-Tanne wird eit einiger Zeit unten an Zweigen und Stamm ;elb. Ferner werden oben die neuen Zweige an der Spitze braun. Woran liegt das, und wie ist so eine Zimmer-Tanne zweckmäßig zu behandeln? A. P. in B. Antwort: Wir empfehlen Ihnen, falls die Tanne den Tovf durchwurzelt hat, jetzt noch (sonst ist die Berpslanzzeit im Frühjahr) in einen nur wenig größeren Topf zu ver pflanzen; der Wurzelballen ist hierbei nicht zu verletzen. Als Erde ist eine Mischung zu gleichen Teilen von gut verrotteter Lauberde, Heideerde und lehmhaltiger Landerde zu nehmen, hinzu kommt etwas scharfer Sand. Auf guten Wasserabzug ist besonders zu achten, es werden am besten mehrere Scherben auf das Abzugsloch gelegt. Die Pflanze kann hierauf auf ihren alten Standort zurückgestellt werden. Hat die Tanne den Topf nicht durch wurzelt, so ist sie in einen etwas kleineren Topf umzupslanzen. Die lose, versauerte Erde wird vorsichtig vom Ballen abgeschüttelt, jedoch muß noch immer ein fester Erdballen bleiben. Di« Erde ist dieselbe wie oben, nur ist etwas Holz kohlenstaub hinzuzunehmen. Diese letztere Pflanze ist unbedingt in einen geschlossenen Raum zu bringen, bis sich neue Wurzeln ge bildet haben. Der Stand der Zimmer-Tanne ist im Winter so kühl wie möglich zu halten/ -P4 bis 5°6 genügen, hier ist nur mäßig zu gießen. Muß sie-in einen wärmeren Raum, ist entsprechend mehr zu gießen. Ein halbschattiger Platz sagt ihr am besten zu. 2m Sommer kauft dieser auch an einem geschützten Ort« im Freien liegen. Ein freier Stand verhindert das Eingehen der unteren Zweige. 2m Sommer kann reichlicher gegossen werden, jedoch muß das Wasser bald wieder aus dem Abzugsloche ablaufen. Rz. Frage Nr. 8. Anbei eine Probe eines selbstgemachten Apfelweines. Er ist vor zwei Jahren hergsstellt und hat bis heute im Ballon gestanden, ist aber sehr trübe. Woran liegt dieser Uebclstand, ist er zu beseitigen und ist der Wein trinkbar ? A. A. in A. Antwort: Die übersandte Probe ist mit 14,5 Volumprozent als recht alkoholreich zu bezeichnen. Anscheinend waren die Aepsel nicht von besonderer Beschaffenheit gewesen, auch ist der Säst zu lange mit Eisen in Berührung gekommen. Unsere Klärversuche verliefen leider resultatlos. Sieht man von diesem Uebelstand ab, so ist der Wein zwar nicht als von be sonderer Beschaffenheit, jedoch aber noch als genießbar zu bezeichnen. Ks. Alle Zusendungen an die Echrisilritung, auch Ansrage», sind zu richten an den Berlag I. Neumann, Ncudamm tBes- Asa.). Der LMSmann Mocken-kett-ge äes Mlsciratter Tageblatt Mr ranäwirtscksst, Wilsdruff, am 2 Ottober 1830 Abbildung 1. bei an Wohlgeschmack. Natürlich spricht bei der Ernte auch die Witterung mit. Nur an trockenen Tagen darf eingeerntet wer den. Nasses Gemüse fault leicht, gefrorenes ist nach dem Auftauen bald zu verbrauchen, da es sich im Winterlager nicht hält. Dasselbe gilt von solchen Exem plaren, die kranke Stellen aufweisen oder fehlerhaft sind. Als Aufbewahrungsraum kommt bei einem Gemüsebau von geringerem Umfang haupt sächlich der Keller in Betracht. Er soll genügend groß und frostfrei sein und sich vor allem gut lüften lassen. Denn das Luftbedürfnis des ein gelagerten Gemüses ist kaum geringer als zur Zeit des Wachstums. Auch an leichten Frost tagen brauchen die Kellerfenster nicht gleich ge schlossen zu werden, dumpfe Luft ist für die Er haltung viel schädlicher als Kälte, die nicht so leicht in den Keller eindringt. Ein Gemüfekeller sollte eine mittlere Temperatur von 3 bis 6 Grad Celsius aufweisen. Ungeeignet sind feuchte, Zur Gemüseüberwinterung. Von vr. Weiß. Mit 2 Abbildungen.) Die einfachste Überwinterung von Gemüse ist die im frischen Zustande, besonders dann, wenn es sich um größere Mengen handelt. So lassen sich gut über Winter ausbewahren: Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Wirsing, Kohlrabi, Möhren, Rote Rüben, Sellerie, Schwarzwurzel, Grün kohl, Rosenkohl, Lauch. Mit der Ernte des Ge müses wird meistens zu früh begonnen. So wie die ersten Nachtfröste sich einstellen, wird von ängstlichen Gemütern alles was noch im Erd boden steckt, schleunigst herausgenommen und in sicheren Schutz gebracht. Das ist voreilig und außerdem nachteilig, denn vorzeitig geerntetes Gemüse treibt im Überwinterungsraum wieder aus und hält sich schlecht. Nach den ersten Frösten kommen immer noch wärmere und trockene Tage, zudem ver tragen die meisten Gemüsesorten , schon etwas Kälte ohne Schaden, ! die viel dazu beiträgt, > das Zellgewebe zu festigen und gegen Fäulnis widerstands fähiger zu machen. Zudem ist nur voll ständig ausgereiftes Geniüse zum Über wintern geeignet. Und ausreifen tut es erst am Ende seiner Ve- getationszcit, dann erst wird es fest und halt bar, dazu nimmt erst gegen den November hin das Gemüse an^ Größe und Gewicht zu und gewinnt da--f-M^ Ansicht des überwintcrungsrnumes. Eine andere Art der Überwinterung ist die in Scheunen, wie den Kohlscheunen in Holland, oder Schuppen oder Bodenräumen. Ein sehr geeigneter praktischer Über winterungsraum im Freien, dazu dicht an einem Gebäude belegen, läßt sich in folgender Weise Herstellen. Es wird der Erdboden vielleicht fußtief ausgehoben und dann wird, wie in der Abbildung 1 angegeben, ein Bretterverschlag mit schrägem Dach so hoch aufgerichtet, daß sich ein erwachsener Mensch darin bewegen kann. Beim Eintritt strengerer Kälte wird durch Überdecken mit Strohmatten und durch Anschütten von Erde ein ausreichender Schutz erhalten. Die Ab bildung 1 erläutert alles Nähere und erspart eine eingehende Beschreibung. Ein anderer Überwinterungsraum, eine Art Gemüsekellsr, der etwas tiefer in der Erde dumpfige Keller und solche, m denen stark duftende Materialien, wie Petroleum, Heringe, Käse, lagern, weil von ihnen das Gemüse, ebenso wie das Obst, einen üblen Duft erhält und un schmackhaft wird. Vor dem Einbringen der Garten früchte wird der Keller gründlich gereinigt, ge weißt und womöglich noch ausgeschwefelt. Der Sand, in den das Gemüse eingeschlagen wird, soll etwas feucht, keineswegs zu trocken sein, damit kein Welken der Gewebe eintritt. Der Sand wird in zweckmäßiger Weise mit Zuhilfe nahme von Breitem zu kleinen Beeten von etwa 30 vm Höhe ge formt. Dadurch erhält der Keller auch ein ordentliches Aussehen. teckt,taßi sich aus sechs Bretterwänden—denzwei Schmal- und zwei Längswänden, dem Boden und dem Dach — in einfacher Weise zusammen- etzen, wie das die nächstfolgende Abbildung zeigt. Die Größe der Wände richtet sich nach dem Vorrat, meistens genügt ein Außenmaß der Längs- 'eitenwände, des Bodens und des Daches von 1,80x2,50 m, die Vorder- und Hinterwand werden bei gleicher Höhe von 1,80 m schmaler genommen. Die Bretter, die nicht zu schwach 'ein dürfen, erhalten an der Außenseite einen Überzug von Dachpappe. Die Vorderseite erhält dazu eine Öffnung, die als Einsteigeloch dient. Nach Fertigstellung der Wandung wird die Gmbe in der erforderlichen Größe 1 m tief ausgehoben. Dann erhält die Bodenwand einige Feldsteine als Unterlage, die Seitenwände werden aufgestellt, miteinander befestigt und dann schließlich das Ganze, soweit es aus dem Erdboden herausragt, mit Erde oder Stroh überdeckt. Ähnlich dem Gemüsekeller sind einfache Gruben. Nur wird man entsprechend dem geringeren Vorrat sie Keiner anlegen, vielleicht 50 om tief und 1 m breit, die Länge richtet sich nach.dem Bedarf. Die ausgehobene Erde wird an den Seiten aufgeworfen, wodurch sich die Wände der Gmbe erhöhen. Auf die Sohle kann man Sand bringen, um in ihn das Gemüse ein zuschlagen. Die gefüllte Grube wird mit Stangen abgedeckt, die auf den Erddämmen ruhen, und auf die Stangen kommt Laub, Stroh, Heidekraut als Schutz gegen den Frost. Die beiden Schmal seiten bleiben zur Entlüftung möglichst lange offen, um erst bei stärkerem Frost geschlossen zu werden. Größere Erdgruben oder Mieten, in gleicher Weise wie sie zum Einbringen von Rüben oder Kattoffeln angelegt werden, können auch für Wintergemüse verwendet werden. Die Mietenbreite beträgt hier meistens nur 1 m, und damit das Gemüse trocken liegt, wird der Boden mit Heidekraut, Ginster, Stroh ausgelegt. Nach Füllung wird die Miete mit Langstroh bedeckt und mit Erde beworfen. Damit keine zu starke Erwärmung eintritt, die leicht zur Fäulnis führen würde, ist für ausreichende Entlüftung, ähnlich der Bodenentlüftung bei Kartoffel- und Rübenmieten zu sorgen. Wer einen Frühb eetkasten besitzt, kann auch in diesem Gemüse, besonders Kohl, überwintem, nachdem statt der Fenster Bretter aufgelegt worden sind, auf denen bei Bedarf Laub mü> Stroh auf gepackt wird, wobei die Seitenwände einen gleichen Schutz gegen Kälte erhalten müssen. Schließlich kommt noch eine sehr einfache Überwinterung im Freien, das Einschlagen in Gräben oder flachen Gruben in Be tracht. Voraussetzung aller Überwinterungs- verfahren im Freien ist die Bedingung, daß keine Mäuse in den Vorrat eindringen können. Er würde mehr oder weniger stark zerfressen und vom Kot beschmutzt werden. Wer Mäuseeinwanderung fürchtet, ist auf einen mäusesicheren Über winterungsraum beschränkt. Wir kommen zur kurzen Besprechung der verschiedenen Wintergemüsearten und deren