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Erbitterter Arbcitskampf an der Uutcrweser. Bremen. Nach dem Schiedsspruch des Schlichters sollen die Arbeiter bei den Metallwerken Untcrweser die Arbeit wieder ausnehmen. Indessen werden Arbeitswillige vielfach durch Streikposten von der Arbeit ferngehalten. In Butja dingen stehen Streikposten in Stärke von 50 bis 60 Mann. Es ist zu Tätlichkeiten gekommen. Die Gendarmerie wurde durch Hinzuziehung von Mannschaften aus Oldenburg verstärkt. Drei Arbeiter wurden verhastet. Für die kulturelle Selbstverwaltung Flanderns. Brüssel. Auf der Parteisitzung der belgischen Sozialisten wurde beschlossen, die kulturelle Selbstverwaltung Flanderns und Wolliniens zu fordern. Deutsch-chinesische Lustfahrtverhandlungen. Berlin. Zwischen der Deutschen Lufthansa und dem chine sischen Luftfahrtministerium finden Verhandlungen statt, um eine Gemischte deutsch-chinesische Luftfahrtgesellschast ins Leben zu rufen, die eine neue Linie Berlin—Moskau- Irkutsk—Chardin—Tientsin—Schanghai—Nanking betreiben soll. Riescnbrand in Borneo. London. Ein riesiger Brand zerstörte das gesamt« chinesische Vierte! von Pontianal auf Borneo. Der Schaden wird auf nahezu sieben Millionen Mark geschätzt. j Kus unlerer Keimst j W i l s d r u ff, am 11. September 1930. Merkblatt für den 12. September. Sonnenaufgang 5"° I Mondausgang 19" Sonnenuntergang 18^ j Monduntergang 10" 1819: Feldmarschall von Blücher gest. — 1829: Malei Anselm Feuerbach geb. Zm Zeichen der Waage. Im September, wo sich die Länge der Tage mit der der Nächte zunehmend angleichl, bis am 23. beide zwölf Stunden lang sind und die Herbst-Tag- und -Nachtgleiche erreicht ist, tritt die Sonne in das Zeichen der Waage. Das hat seit alten Zeiten für den Hausvater auch eine sinnbildliche Bedeutung gehabt. In diesem Monat, so lehren uns die Kalenderweis heiten unserer Vorfahren, soll man auf den Ausgleich sinnen. Der Landmann soll zusehen, ob bei ihm Scheune und Speicher ausreichen, um den Vorrat der Ernte unlerzubringen. Was er aber nicht aus Vorrat lagern kann, das soll er in die Stadt führen und verkaufen. Auch soll er überschlagen, ob sein Futter für den Viehstapel den Winter über durchhält: falls er zuwenig eingeheimst hat, soll er das überständige Vieh verkaufen. Noch heute finden in Verfolg dieser alten Sitten viele Jahrmärkte in diesem Monat statt. Der städtische Haus vater aber soll bedenken, daß jetzt die beste Zeit ist, um Wintervorrüte einzukausen, nicht nur Lebensmittel, sondern auch Feuerung und warme Kleidung, damit es damit nicht nachher zu spät werde. Dabei sollen beide, der Landwirt und der Stadtvater. ihre sonstigen Schulden und Abrechnungen nicht vergessen. Der "St. Michaelistag ist bis heule vielfach der Tag der Auszahlung der D i e n st b o t e n l ö h n e und der Miet zinse, aber auch derjenige für allerlei Vergleiche und Ge richtsentscheidungen geblieben. Richl umsonst führt der heilig« Erzengel neben dem schützenden Schwer! die ausgleichend« Waage als Sinnbild. Immer wieder finden wir in den alten Volksbüchern die Mahnung, daß „nun ein guter Hausvater Geld im Vorrat haben soll, aus daß er sein Haus aufs künf tige Jahr wohl bespeisen und nach Notdurft recht ver sehen kann"'. Auch für seine Gesundheit soll man jetzt noch etwas tun, ehe die böse Jahreszeit kommt. Das sind alles sehr gute Regeln, nur muß man eben Geld im Vorrat haben. Daran aber hat es bei vielen früher schon gerade so gefehlt, wie heute, und darum hat ein alter märkischer Prediger dem September, vielleicht aus eigener Erfahrung, die Kennzeichnung gegeben: „Die Deutschen nennen ihn auch Hcrbstmonat, ich mein, darum, wer» er herb ist, für den, der nit zahlen kann," Das ist immer so gewesen und so geblieben. Landbund - Wahlversammlung. Die starkbespchte Versamm lung gestern nachmittag im „Adler" eröffnete- Bezirksvorsitzender Wunderling- Neukirchen mit von nationalem Geiste durch drungenen Ausführungen, die jeden Einzelnen an seinem Platze zur Mitarbeit am Wiederaufbau der Staates aufforderten und mahnten, nicht den Glauben an das Endziel zu verlieren, zu kämp fen gegen das System von heute und die Auspowerung des Be sitzes und festzuhalten am nationalen Willen, um durch ihn zur Befreiung Deutschlands zu kommen. Den Hauptvortrag hielt der Vorsitzenoe des Pirnaer Landbundes, Landtagsabgeordneter Dr. Dankmeyer. Er warf zunächst einen Blick auf die politischen Verhältnisse in Sachsen und stellte in Aussicht, daß wir vielleicht bald schon wieder zum Landtag wählen müßten. Der jetzige würd^ im Oktober wahrscheinlich wieder auseinandergehen, weil er keine Regierung zusammenbrächte. Und dann bestünde nur die Mög lichkeit, mit dem Ausnahmeparagraphen 40 weiterzuwursteln oder neu zu wählen. Die Verhältnisse im Reiche hätten durch den Ein tritt Schieles als Vertrauensmann Hindenburgs in das Kabinett für die Landwirtschaft ein etwas freundlicheres Gesicht erhalten. Die Hauptfrage war und bleibe die Sanierung der Finanzen. In nenpolitisch sei so gewirtschaftet worben, daß der Ruin kommen mußte. Was nütze denn dem Arbeiter der hohe Tariflohn, wenn er keine Arbeit habe. Löhne, Steuern und Soziallasten hätten sich als Totengräber der Betriebe ausgewirkt. "Auch die Tributlasten, an denen der Arbeiter vorgebe, gar kein Interesse zu haben, seien mitschuldig am Darniederliegen der Wirtschaft und seiner Brot- losmachung. Wie der neue Reichstag aussehe, sei vorher kaum zu sagen. Sicher sei allerdings, daß nach Lage der Dinge dw radikalen Parteien zunehmen würden. Möglicherweise behaupte auch die Brüningkoalition die Mehrheit. Das sei zu wünschen, denn die Landwirtschaft könne eine Katastrophenpolitik nicht ver tragen und lehne auch eine Aenderung auf gewalttätigem Wege ab. Das Zentrum habe sich in letzter Zeit mehr nach rechts ent wickelt trotz Preußen und es sei erfreulich, daß es mit Schiele zu sammenarbeite. Seit Schiele dem Kabinett angehöre, sei wirklich schon viel getan worden. Es liege in der Natur der Sache, daß von der Auswirkung der Landwirt nach so kurzer Zeit noch nicht viel merke. Jedenfalls habe sich aber als richtig erwiesen, daß das Landvolk seine Geschicke selbst in die Hand nahm, da bei dem Sammelsurium von Parteien für das Landvolk nie viel übrig blieb Nach einer kritischen Beurteilung der einzelnen Parteien schloß der Redner seine beifällig aufgenvmmenen Ausführungen mit dem Appell an alle, am 14. September die Liste 10 zu wählen. Frau Gutsbesitzer Abb el-Zaschendorf wandte sich mit eindringlichen Worten noch besonders an die Frauen und machte sie auf ihre Pflichten aufmerksam, die Jugend und das Gesinde für die berufs- ftändische Liste zu gewinnen. An der sich anschließenden Aus sprache beteiligten sich die Herren Rode- Grumbach, OKen do r f e r - Limbach, Philipp- Blankenstein, K u n z e-Kessels- dorf, Pfützner- Grumbach und Werner- Meißen. Ritter gutsbesitzer Wunderling-Neukirchen schloß die Versamm lung mit der Aufforderung, am kommenden Sonntag so zu wäh len, daß der nationale Gedanke den Sieg davontrage. Hilfe für die Landwirtschaft werden zu lassen. Cs bestehen engste Zusammenhänge zwischen der Agrarpolitik und den unser Staats leben gerade gegenwärtig beherrschenden politischen Entschei dungsfragen auf wirtschaftlichem, sozialem, finanzpolitischem und staatsrechtlichem Gebiete. Die Wiederherstellung gesunder Wirt- schaftsverhällnisse in der Landwirtschaft und Ersatz der überflüssi gen Lebensmitteleinfuhr durch eigene Erzeugung schafft Arbeit und Brot für 1 Million Menschen. „Graf Zeppelin" auf dem Rückflug. Begeisterter Empfang des Luftschiffes in Moskau Das Luftschiff „Gras Zeppelin" ist am Mittwoch mittag 12 Uhr aus dem Frunseflugseld in Moskau glatt gelandet. Das Luftschiff wurde von einer vieltausend köpfigen Menge und von Vertretern der Sowjetregierung und der deutschen Botschaft begeistert empfangen. Zu Hilfeleistungen bei der Landung des Luftschiffes war auf dem Flugplatz eine Kompagnie Fliegertruppen als Haltemannschaft bereitgestellt. Der Flugplatz selbst war von dichten Menschenmengen überfüllt. Berittene Polizei und Truppen der O. G. P. U. hielten die Ord nung aufrecht. Auf dem Ehrenplatz sah man die Ver treter des Anßenkommissariats unter Führung des frühe ren Berliner Handelsvertreters Stomonjakow, den Leiter der Luftstreitkräfte, Baranow, Vertreter des Kriegs- und Revolutionsrates, den Oberbefehlshaber des Moskauer Militärbezirks, Kork, ehemaligen Militärattache in Berlin, die deutsche Botschaft unter Führung des Botschaftsrates v. Twardowski, die deutsche Kolonie und die Vertreter der deutschen sowie der übrigen ausländischen Presse. Die Vertreter der Sowjetregierung beglückwünschten Dr. Eckener zu dem erfolgreichen Fluge nach Rußland und der glatten Lan dung. Immer wieder jubelte die Menge dem deutschen Luftfahrer zu. Die Vertreter des Stadtrates übermittelten sodann Dr. Eckener die Grütze des Moskauer Stadt sowjets. G!atte Fahrt. Der Sonderberichterstatter der „Daß", der die Fahrt milgemacht hat, veröffentlicht einen Bericht, in dem es u. a. heißt: „Die FahrL^uar wundervoll. Man spürte nicht das geringste Schaukeln. Das Vertrauen der Fahrgäste zu dem Luftriefen war unbegrenzt. Von allen Dampfern und Eisenbahnzügcn, die wir unterwegs antrafen, sind wir mit Pseifen und Sirenengeheul begrüßt worden." „Graf Zeppelin" über Moskau, das er nach 28stündigem Fluge am Mittwoch, den 10. September, erreichte. — Im Hintergründe die Erlöser kathedrale, dahinter die Moskwa. Eckeners Dank und Abschied. Glatter Start in Moskau. Nach der Landung des „Gras Zeppelin" gab der Ches des russischen Militärflugwesens, Baranow, ein Früh stück zu Ehren Dr. Eckeners. Baranow begrüßte Dr. Eckener im Namen der Sowjetregierung und bezeichnete „Gras Zeppelins" Leistung als eine Spitzenleistung der Technik. Dr. Eckener dankte für die Begrüßung. Nach dem freundlichen Verlauf der Begrüßungsfeier lichkeiten stieg das Luftschiff um 15.41 Uhr mitteleuro päischer Zeit zum Rückfluge auf. Dr. Eckener richtete eine Botschaft an die Sowjetregierung, in der er sich für den freundlichen Empfang in Moskau bedankte. Von russischen Grenzwachen beschossen? Riga, 10. September. Wie sich das Rigaer Blatt Iauna-- kas Sinas von der lettländisch-russischen Grenze melden läßt, soll das Luftschiff „Gras Zeppelin" beim Uebersliegen der russischen Grenze von Grenzwachen beschoßen worden sein. Im ganzen sollen 16 Schuß gefallen sein. Eine Bestätigung dieser Nachricht bleibt abzuwarten. WvhnungsvoM und Gemeindesteuer. Die Ansicht des Ministers Bredt. Reichsjustizminister Dr. Bredt gab eine Erklärung über die künftige Wohnungspolitik und die Realsteuer- polttik ab. Die Wohnungsnot sei keine Frage des Bauens mehr, sondern nur noch eine Folge anderer Schwierig keiten. Nach Ansicht des Ministers ist der Zeitpunkt nahegerückt, an dem die Zwangswirtschaft aufgehoben werden könne. Tie Hanszinsstmer sei im Grunde nur ein Mißverständnis der Steuergesetz gebung. Nach dem Aufwertungsschlußgesetz müsse eine Her absetzung der Hauszinssteuer vorgenommen werden. Eine Erhöhung der gesetzlichen Miete für solche Zwecke sei un tragbar. Schließlich äußerte der Minister sich noch zu den Realsteuern und erklärte, es bleibe nichts anderes übrig, als den Gemeinden wieder ein Zuschlagsrecht zur Einkommensteuer zu geben. Die neue „Kopfsteuer" in ihrer Staffelung sei ein erster Ansatz in dieser Richtung. MMmsvrscherüber dieKalenderresom Festlegung des Ostertermins vorgeschlagen. Auf der Hauptversammlung der deutschen Ärzte und Naturforscher in Königsberg i. Pr. behandelte Dr. Rudolf Blochmann die Kalenderreform. Er trat für eine Einteiluna des Jahres in 12 Monate mit einer stets gleichen Zahl von Werktagen (26) und gleMRber.'sem Kalendarium ein. Erreicht könne diese Reform dadurch werden, daß der Schalttag stets am Ende des Schaltjahres angefügr werde, und daß alle Jahr ein Tag ohne Werk- tagsname zwischen Sonnabend, dem 30 Juni, und Sonn tag, dem 1. Juli, also genau in der Mitte des Jahres, ekngefügt werde. Ferner brachte er die Festlegung des Ostertermins auf Sonntag, dem 8. April, iu Vorschlag. Der Völkerbund in Genf hat den Bloch- mannschen Kalenderreformvorschlag in den Vordergrund der Erörterungen über die Kalenderrefom gestellt. politische AusschreilmWk in Sellin. Angriff aus den Posten vor dem Reichspräsidcntenpalais. Am Mittwoch atzend zog ein starker kommunistische! Trupp durch die Wilhelmstraße in Berlin. Vor dem Pattic des Reichspräsioenten wurde der Polizeiposten von oer Kommunisten belästigt und durch Schlüge ins GesW leicht verletzt. Ter Beamte gab aus seiner Dienstpistoli einen Schreäshuß ab, worauf die Kommunisten von ihn abließen. Zwischen der Behrenstraße und der Straße Unter den Linden wurde Ser kommunistische Zug wegen Verletzung der Baunmeilenvorschrijten aufgelöst. Fürst Kommumstm wurden festgenommen. pilsuM verhaftet die Opposition. Vorbereitung zur Wahl. Auf Anordnung des Innenministers sind in Warschau zahlreiche Führer der Opposition verhaftet worden. Es wurden festgenommen: der sozialistische Abgeordnete Barlicki (Vorsitzender des Exekutivkomitees der Partei), die Abgeordneten Liebermann, Putek, Dubois (Führer der sozialistischen Jugendbewegung) und Senator Pra- gier. Von den Bauernparteien sind verhaftet worden: die Abgeordneten Witos, der ehemalige Innenminister Kiernik, Baginski, dann der Führer der Nationalen Arbeiterpartei Popiel, Dembski (Nationaldemokrat). Eine Reihe weiterer Verhaftungen soll noch in der Provinz vorgenommen worden sein. Zweifellos handelt es sich darum, die Oppositions parteien bei den bevorstehenden Sejmwahlen möglichst lahmzulegen. Die Verhaftungen erfolgten nicht auf Grund eines Haftbefehls, sondern auf eine Verordnung wegen angeblicher Vorbereitung bzw. Vollendung von Verbrechen gegen das Staatsoberhaupt und gegen die Sicherheit des Staates. Den letzten Anstoß zu Pilsudskis Vorgehen gab die Tatsache, daß die fünf Parteien der Linken und des Zentrums mit einem gemeinsamen Pro gramm und gemeinsamen Listen in den Wahlkampf ziehen. Der Parlamcntspräsident darf nicht ins Ausland. Dem Sejmmarschall Daszinski hat die Paßstelle des Außenministeriums den Auslandspaß entzogen, den er zur Ausreise nach Karlsbad zum Kurgebrauch erhalten hatte. Der Patz wurde wenige Stunden nach seiner Aus fertigung unter Berufung auf eine Anordnung höherer Stellen wieder abgefordert. Eine Aluminiumpulversabrik in die Lust geflogen. Über 100 000 Mark Schoden. In der Aluminiumpulversabrik Launerbach u. Co. in Schwarzenfeld bei Amberg ereignete sich eine Explosion, die von einem furchtbaren Knall begleitet war. Gleich zeitig wankte der 23 Meter hohe Turm des etwa 1000 Quadratmeter umfassenden Gebäudes. Eine riesige Stich flamme schoß aus dem Turm hervor und im nächsten Augenblick wurde das Zimmerwer! des Turmes über die Straße hinwcggeschleudert. Das Eisengcstänge des Turmes samt mehreren wertvollen Maschinen flog in die Naab, die an der Fabrik vorbciflietzt. In dem cin- gestürzteu Turm war die Pulvermühle untergebracht, in der das Aluminium zu Pulver zermahlen wird. Glück licherweise erlitten nur zwei Personen leichte Verletzungen. Der Luftdruck war so groß, daß in einem Umkreise von 500 Meiern die Fensterscheiben, Fensterstöcke. Blumentöpfe usw. aus die Straße geschleudert wurden. Die Ursache der Explosion ist noch nicht mit Sicherheit fcstgeftellt. Das Werk dürfte einen Schaden von über 100 000 Mark erleiden. Mesenfeuer in Antwerpen. Eine Sauer st offabrik niedergebrannt. In Merxes bei Antwerpen brannten die Werke einer Sauerstofsabrik bis auf den Grund nieder. Dabei explodierten Hunderte von gefüllten Sauerstoff flaschen, so daß die umliegenden Häuser beschädigt wurden. Ein Arbeiter fand dabei den Tod. Der Sach schaden ist sehr bedeutend. ! ifteine Nackrickten ! Strafantrag gegen den Völkischen Beobachter. Berlin. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Ministerpräsident Dr. Braun aus Grund eines Beschlusses des preußischen Staatsministcriums Straf- nurag gegen den Völkischen Beobachter gestellt. Das Blatt hatte am 12. Juli d. I. einen Artikel „Einspruch des Reichs cates gegen Amnestierung der Femerichler" veröffentlicht, durch ven sich die preußische Staatsregierung schwer beleidigt suhlt. RuhrschiedsspruK für verbindlich erklärt. Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Der Schiedsspruch som 4. September 1930 für den Ruhrkohlcnbcrgbau ist für lerbindlich erklärt worden. Nach dem Genuß von eingemachten Bohnen gestorben. Altona. Ein hiesiger Kaufmann und feine Ehefrau sowie üne bei ihnen tätige Hausangestellte sind einer Speisevergis- ung zum Opser ge,satten. Die Frau hatte am Freitag ver- zangener Woche frische Bohnen eingemacht und das Weck- ilas nicht fest verschlossen. Als man einige Tage daraus von den Lohnen aus diesem Glase atz, erkrankten alle drei Hausinsassen in schweren Vergistungserscheinungen, die in allen drei Fällen >um Tode führten. Die Bohnenreste sind zwecks amtlicher Untersuchung beschlagnahmt worden. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß schcHliche Bakterien in das richt verschlossene Glas gelangt sindi