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Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193009117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300911
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-11
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1930
- Autor
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„Was will die Deutsche Staatspartei?^ Zu dem für gestern abend nach dem „Adler" einberufenen Aufklärungsabend war eine stattliche Anzahl Besucher erschienen, die Möbelfabrikant S ch l i- chenmaier als Versammlungsleiter begrüßte. Den Vortrag hielt ein Herr Lantzsch aus der Pirnaer Gegend. Er bekannte sich weder Mm Iungdo noch zu den Demokraten und sprach über zeugt und überzeugend doch für die Deutsche Staatspartei, weil es keine Fortsetzung einer alten Sache, sondern wirklich etwas Neues sei, eine Partei, die nicht parteipolitisch beschwerte Män ner mitführe, sondern Menschen, die mit Heitzer Liebe am deutschen Vaterlande hängen und dem deutschen Volke in seiner Gesamt heit helfen wollen. Junge unverbrauchte Kräfte haben sich mit alten erfahrenen Politikern aus allen Lagern und Schichten zu- sammengefunden, um gegenüber der Erstarrung und Zersetzung unseres politischen Lebens die national und sozial positiven Kräfte zu sammeln und zu wahrer Volksgemeinschaft zu führen. Mit Diktatur ist das nie zu machen. Wäre die Staatspartei jetzt nicht auf den Plan getreten, dann bestand die Gefahr, daß den radi kalen Parteien immer mehr Mitläufer zugeströmt wären. Ehr liche, aufrechte Politik müsse getrieben werden. Die Staatspartei stelle die Ehrlichkeit des Wollens voran. Die Wirtschaftskrise sei letzten Endes eine Vertrauenskrise, weil die einzelnen Berufs stände sich gegenseitig befehdeten und gegeneinander stünden. Und doch gehörten alle zueinander auf Gedeih und Verderb. Die Staatspartei sei und werde, was ihre Mitglieder aus ihr machen. Die Hauptarbeit setze für sie erst nach der Wahl ein. Da werde sie zu zeigen haben, aus welchem Holze sie geschnitzt, von welchen Köpfen sie geführt werde. Da werde sie tatkräftige Aufbauarbeit leisten müssen, um zu retten, was noch zu retten ist. Parteipolitisch unbelasteten und wirtschaftlich unabhängigen Männern wie-Mah- raun, Abel, Bornemann usw. müsse man unbegrenztes Vertrauen entgegenbringen. Sie verbürgen die Unbestechlichkeit der Ueber- zeugung, die gerade Linie des Kampfes, hen Opfergeist, der in der Staatspartei herrsche. Mit ihnen zum wahren Vvlksstaat unter der Parole: wir kennen keine Furcht, wir sind die Starken! — Die Hörer gaben ihrer Befriedigung durch reichen Beifall Aus druck. Im Schlutzwort ging der Redner noch aus verschiedene an ihn gestellte Fragen ein. Schüler-Vergnügen der Städtischen Orchesterschule. Nach Mcnaten angestrengtester Arbeit veranstalteten die hiesigen Or chesterschüler mit Unterstützung ihres Meisters gestern im Linden- schlößchen ein Vergnügen, an dem die befreundete Jugend und viele Erwachsene tellnahmen. Nach dem am Nachmittag bereits vorausgegangenen Vogelschietzen wurde den Gästen ein schönes Konzert, humoristische Vorträge und ein hübscher Schwank ge boten und dann wurde flott getanzt. Mauerblümchen gab es dabei nicht, denn es bedarf keiner Erwähnung, datz die, die sonst nur für andere ausspielen, die Gelegenheit ausgiebig benutzten und steißig das Tanzbein schwangen. Die Stimmung war eine Hener-sroyuche und alle Teilnehmer haben sich daoei wohlgesühtt. Feuer an Bord. Zu den sensationellsten, aufregensten Bil dern, die jemals von einer Schiffskatastrophe im Film gezeigt wurden, gehören unbedingt die Szenen von dem Brand des Seg lers ,Southern Trotz" mitten im indischen Ozean, die einen Höhe- puntr in der Handlung des Desina-Wms: „Freibeuter der Sud- see" mlden. Mit geschickter Hand und unter restloser Ausnutzung aller ihm zur Verfügung stehender Mittel hat Regisseur John Francis Dillon diese Aufgabe gelöst und Bilder von autzerordent- licher Eindringlichkeit geschaffen. Der Mm, in welchem u. a. Richard Barthelmeß, Betty Compson und Loretta Ä-oung die Hauptrollen spielt, läuft diese Woche in den Schütz e n h aus - Lichtspielen. Der Deutsche Sängerbund hält das Urteil gegen Reblin für zu gering. Die Mnglieder des Hauptausschusses des Deutschen Sängerbundes hatten sich Montag vollzählig unter dem Vorsitz des Vorsitzenden des Deutschen Sängerbundes, Geheimrat Dr. Hammerschmidt-München, im Hotel Furstenhof zu Kassel zu einer Sitzung vereinigt, in der nach stundenlanger lebhafter Beratung zum Prozeßgang gegen den ungetreuen Schatzmeister Redlin fol gende Entschließung gefaßt wurde: „Der Hauptausschuß des Deutschen Sängerbundes hat das über Redlm am 26. Juni ge fällte Urteil einer eingehenden Besprechung unterzogen und seiner einmütigen Meinung Ausdruck gegeben, datz im Hinblick auf die Höhe der unterschlagenen Beträge und des jahrelang durchgeführ- len Vertrauensmitzvrauches das Urteil viel zu mild ist. Im übrigen hat Rediin sogar gegen das Urteil Berufung ein- gelegl. Der neue Verhandlungstermin findet am 9. Oktober statt. Der Hauptausschutz beschloß ferner, gegen den früheren Vorsitzen den List die geeigneten gerichtlichen Schritte zu unternehmen. Man darf doch vom Zuge aus photographieren! Ein Be amter der Reichsbahndirektion Essen hatte vor einiger Zeit einen Reisenden darauf aufmerksam gemacht, datz er unterwegs aus dem Zuge nicht photographieren dürft. Diese Tatsache gab Veran lassung zu einer lebhaften Erörterung. Die Ueberwachungsstelle der Reichsbahndirektion Köln teilt nun mit, daß dieser Beamte sich auf eine Bestimmung gestützt habe, die in den Verordnungen über Sicherheit und Ordnung im Verkehr noch bestehe, jedoch keine praktische Wirkung mehr habe. Sie war vor dem Kriege und während des Krieges durch den militärischen Bevollmächtigten bei der Reichsbahn aus Gründen der militärischen Sicherheit er lassen worden, die ein Verbot des Photographierens von Fe- ftungsgeländen und Brückenköpfen notwendig machten. Heute ist das nun nicht mehr nötig. Die Schönheiten der deutschen Lande können also auch vom Zuge aus festgehalen werden. Drachen gefährden Hochspannungsleitungen und die Men schen. Trotz zahlreicher Hinweise der Schulbehörden auf die grotze Gefahr des Steigenlassens von Drachen in der Nähe von Hoch spannungsleitungen sür die spielenden Kinder selbst, als auch für die Leitungsanlagen ist von den Elektrizitätswerken wieder sehr oft beobachtet worden, datz das Steigenlassen von Drachen in der Nähe von Hvchspannungsanlagen sehr überhand nimmt, so datz häufig Drachen in die Hochspannungsleitungen hineingefallen sind und Betriebsstörungen verursacht Haben. Die Eltern werden da her hierdurch nochmals dringend ersucht, ihre Kinder auf die grotze Gefahr, die das Steigenlassen von Drachen in der Nähe von Hochspannungsleitungen mit sich ringt, hmzuweisen, damit Anfälle von Kindern und Leitungsstörungen vermieden werden. Erweiterte Befugnisse der Gewerbe-Aufsichtsämter. Zur Vereinfachung der Verwaltung hat das sächsische Arbeits- und Wvhlsahrtsmimsterium unterm 26- August 1930 bestimmt, daß hie Aufgaben des Arbeitsschutzes ab 1. Oktober von den Kreis hauptmannschaften auf die Gewerbe-Aufsichtsämter übergehen sollen. Ihnen liegt vor allem die Genehmigung von Ausnahmen und die Ermächtigung von Aeberwachungsärzten ob. Oberste Lan desbehörde ist das genannte Ministerium, so daß die Kreishaupt mannschaften künftig ganz ausgeschaltet sind. Die Befugnis zur Bewilligung von Ausnahmen von Bestimmungen der Arbeitszeit verordnung ist ebenfalls den Gewerbeaufsichts- oder den Berg ämtern übertragen worden. Lebenskunde und Religionsunterricht. Da der Unterschied zwischen der Lebenskunde, in der nach dem Landeslehrplan auch religiöse Stoffe zu behandeln sind, und dem nach Art. 149 der Reichsverfassung zu erteilenden Religionsunterricht nicht allen klar ist, so läßt das Ev.-luth. Landeskonsistorium nochmals drin gend darauf Hinweisen, datz die religiös gefärbte Lebenskünde kein genügender Ersatz für den Religionsunterricht ist. Die evangelisch- lutherischen Eltern haben die kirchliche Pflicht, ihren Kindern Re ligionsunterricht nach den Grundsätzen der ev.-luth. Kirche zuteil werden zu lassen. Zur Aufnahme in den Konfirmandenunterricht berechtigt nicht die Teilnahme an irgendeiner Lebenskunde, son dern nur die Teilnahme am Religionsunterricht im Sinne von Paragraph 3 Abs. 1b des Konfirmationsgesetzes. Keine Auflösung des Brondströmschen Liebeswerkes. Durch die Presse ging vor einiger Zeit die Meldung, datz das Kriegs gefangenenkinderheim, das die edle Schwedin Elsa Brandström in Neusorge eingerichtet hat, mit Ablauf des Jahres aufgelöst werde, da die Kriegsgefangenenkinder nunmehr erwachsen seien. Diese Meldung trifft in dieser Fassung nicht zu. Elsa Brandström ge denkt nicht ihr Liebeswerk an den Kindern der in russischer Ge fangenschaft gestorbenen deutschen Kriegsgefangenen einzustellen. Wohl aber ist das mit Ende des Jahres ablaufende Pachtverhält nis in Neu-sorge gekündigt worden. Das Schloß wird zum größten Teile mit Ablauf des 31. Dezembers 1930, mit seinen letzten Tei len am 31. März 1931 geräumt werden. Das Kinderheim wird dann nach Dresden verlegt, wo Elsa Brandström, die sich in zwischen verheiratet hat, ihren ständigen Wohnsitz genommen hat. Naustadt. Das Ellbogen-Orchester Meißen konzertierte am Erntefestmontag im Gasthofe zu Naustadt. Der Besuch war im allgemeinen wesentlich schwächer als sonst, wirtschaftliche Nöte und allzuviel Veranstaltungen verschiedenster Vereine und dergl. häufen sich in Naustadt - Scharfenberg so, daß der Zuzug eben recht gering war; knapp 100 Personen „füllten" den Saal. Das gewählte Programm wurde flott abgewickelt. Zumeist waren es leichtere Anterhaltungsmusikstücke-und Märsche, die geboten wur den. Im bekannten Potpourri „Vom Rhein bis zur Donau" von Rhode erklang auch das Lied von der Weser. Der aufmerksame Zuhörer muß sich da allerdings nach dem geographischen Rechte dazu fragen. Von größeren Kompositionen wurde das Vorspiel zur Oper „Martha" vorgetragen, auch Rossini kam zu Recht; nur Rich. Wagner, der deutscheste Komponist, wurde, wie oft genug, wieder einmal vermißt. Die Kapelle erntete verdienten Beifall und spielte dann zum Tanze auf. Vereinskalender. Kirchenchvr. Sonnabend für Kirchweih Probe. Dienstag Großer Chor. Wetterbericht. Keine wesentliche Aenderung des Witterungscharakters. Wol kig bis zeitweise aufheiternd, dabei örtlich noch etwas neblig oder dunstig. Schwache bis mäßige, in freien Lagen auch frische Winde aus östlichen und nördlichen Richtungen. Temperatur- Verhältnisse wenig geändert. Nachts kühl, tagsüber gemäßigt. Sachsen unä Nachbarschaft^ Dresden. Gr ostfeuer. Nachts brannte in der Cot- taer Straste ein mit Holz und Baumaterialien gefüll ter Lagerschuppen nieder. Es wurde beträchtlicher Scha den angerichtet. Dresden. Beim Spiel perunglückt. In Dres den-Trachau war ein 5jähriges Mädchen auf den Hinterer Teil eines Kohlenwagens geklettert, ohne daß es der Kut scher bemerkte. Der Wagen wurde zurückgeschoben,. das Kin! siel herunter, wurde überfahren nnd so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. Neustadt. Unter dem Verdacht der Brand stiftung verhaftet. In Ehrenberg wurde von der Gendarmerie ein hiesiger Einwohner festgenommen, der im Verdacht steht, vor kürzer Zeit den Brand bei Land wirt Schade verursacht zu haben. Crostau (Laus.) Ein Rohling. Im Verlaufe eines Streites wandte sich der Dachdecker Küchler gegen die Enkelsöhne der 74jährigen Frau Hauptvogel. Letztere wollte diesen zu Hilfe eilen, worauf K. mit einem Schiefer deckerhammer auf die alte Frau einschlug und ihr da bei den Knochen des rechten Unterarmes zerschlug. Mittweida. Unter dem Milchwagen. Auf der Hainichener Straste scheuten die Pferde eines Milchge schirrs, wobei der Wagen umstürzte und einen 5jährigen Knaben unter sich begrub. Das Kind erlitt eine Gehirn erschütterung und musste ins Krankenhaus gebracht wer den. Zwei weitere Personen wurden leichter verletzt. Burgstädt. Unglücks fall. Der 80jährige Tisch lermeister Uhlig geriet mit dem linken Arm in eine Kreissäge, die ihm, ehe sie angehalten werden konnte den Arin bis auf den Knochen zerschnitt. Chemnitz. Flug zeug Unfall. Das Flugzeug D. 1036 verunglückte über dem Chemnitzer Flugplatz. In Höhe von etwa 20 Metern über dem Flugplatz blieb plötzlich der Motor stehen. Der Führer versuchte wieder zu landen, das Flugzeug blieb aber mit seinem Flügel an einer Gartenlaube hängen und wurde stark beschädigt. Führer und Fluggäste sind unverletzt. Zwickau. Tödlicher Unfall. Als bei einer Ver- einssestlichkeit in einem benachbarten Orte ein Vogel durch Kinder abgeschossen werden sollte, wurde ein 5jähriger Junge von hier von einer sogen. Stechtaube so unglück lich getroffen, dass er den erlittenen Verletzungen erlag. Vielau bei Zwickau. Beyer-Gedenktafel. Am 75. Todestage des Schulrats Beyer, dem 21. September dieses Jahres, soll hier am Geburtshause des bekannten Pädagogen eine Gedenktafel angebracht werden. Etwa 300 sächsische Lehrer haben ihre Anwesenheit zugesagt. Leipzig. Die „P flich tar b eiter" Woller starken. Ausgesteuerte Erwerbslose, die in Leipzig z» Erdarberten herangezogen werden, haben in Form eine- brs 10. September befristeten Ultimatums vom Rate ge lordert: Sofortige Ueoerführung aller Pflichtarbeiter'm em festes Arbeitsverhältnis, tarifmäßige Bezahlung, ko stenlose Lieferung von Arbeitskleidung, Bezahlung der Zett, wo durch Witterungseinfluss nicht gearbeitet Werder kann, lofortrge Einberufung des Stadtparlaments, um zu dreien Forderungen Stellung zu nehmen. — Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, so wollen diePflicht- arberter in den Streik treten. Altenburg. Streik der Studierenden. Seit einigen Tagen sind die Studiennden dec Altenburger Ingenieurschule in Streik getreten, uni dadurch die wei tere Anstellung eines Dozenten zu erzwingen, der für das neue Semester nicht wieder beschäftigt werden tollte. Ent gegen anderslautenden Meldungen har sich die Lage ver- ichärft, da die Einignngsverhandlungen mit der Anstalts- lcttung zu keinem Ergebnis führten. Dec grösste Teil der studierenden ist entschlossen, die sofortige Abmeldung aus dtt Anstalt zu vollziehen. Selbst die 95 Eramenskan- dwaten haben beschlossen, einen eintägigen Sympathie streik durchzufuhren. Die Lage der Oberlausitzer Landwirtschaft. Mit der Lage der Oberlausitzer Landwirtschaft uns den zu ergreifenden Massnahmen beschäftigte sich ein« Sitzung der Kreisdirektion der Lanvwirtschaftskammer fm die Oberlausitz. Man stellte fest, dass die Erträge in oer Oberlausitz immer überschätzt würden, während sie in Wirklichkeit wesentlich unsicherer und geringer als in an deren sächsischen Bezirken seien und sich infolge der un günstigen Witterungsverhältnisse in den letzten Monaten noch bedeutend verschlechtert hätten. Zahlreich seien di< Zusammenbrüche, in der Verschuldung der Lanowirtschaft stehe die Oberlausitz mit an der Spitze. Eine Aussprache im Wirtschaftsministerium habe ergeben, daß eine allgemein« Notstaydsaktion^ nicht ist Frage kommen könne. j Korse - kanckel »üftrftchsft f Amtliche sächsische Notierungen vom 10. September. Dresden. An der Börse herrschte eine unsichere Ten denz. Die widersprechenden Melsungen aus.Berlin nah men der Spekulation den letzten Rest von Unterneh mungslust. Verlangt wurden nur Görlitzer Waggon, die 3,75 Proz. gewannen, während Dresdner Albumin-Ge nussscheine 3,50, Uhlmann und Erzholz je 2 Proz. an zogen. Abgegeben wurden dagegen Zwickauer Kammgarn, die 5 Proz. und Reichelbräu, die 4 Proz. nachließen. Leipziger Hypothekenbank verloren auf einen kleinen Ver- kaussauftrag aus Berlin 2 Proz., und Photo-Genuss scheine 3 Pros. Von Renten stiegen 7proz. Dresdner Stadt anleihe Serie 1 und 2 und 8proz. Zwickauer Stadtanleihe um je 0,50 Proz. Dagegen verlogen 6proz. Sächsische An leihe und 8proz. Dresdner Stadtanleihe je 0,50, Zit tauer Stadtanleihe 0,25 Prozent. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 11 Sept. Auftrieb: 1 Ochse, 6 Bullen, 2 Kühe, 632 Kälber, 104 Schafe, 351 Schweine. — Preise: Rinder, Schafe, belanglos. Kälber: a) —; b) 82—87 (135); c) 75—80 (129); d) 66 bis 74 (127). Schweine: a) 61—62 (77); b) 62—64 (81): c) 65—66 (87); d) 63—64 (88); e) 62—63 (89). —lleberstand: 6 Rinder, davon 1 Ochse, 4 Bullen, 1 Kuh, außerdem 47 Schafe, 3 Schweine. — Geschäftsgang: Alles langsam. Amtliche Berliner Notierungen vom 10. September. Börsenbericht» Tendenz: Schwächer. Die Ge schäftsstockung hielt an. Trotz festerer Auslandsbörsenmeldun gen bröckelte das Kursniveau unter dem Eindruck der großen Geschäftsstille ab. Beachtung fand der Monatsbericht der Dresdner Bank, die keine Veranlassung zu grenzenlosem Pessi mismus sieht und erwähnt, daß manche Anzeichen darauf Hin weisen, daß man zu einer gewissen vorläufigen Stabilisierung der Gesamtlage gekommen sei. Dagegen wurde die Stimmung durch in London verbreitete unsinnige Gerüchte über die Finanzlage Deutschlands ungünstig beeinflußt. Die Versionen, die deutsche Regierung beabsichtige, ein Moratorium für die Zinszahlungen auf die Young-Anleihe nachzusuchen, sind völlig aus der Lust gegriffen, gaben aber am Berliner Platz im Zu sammenhang mit dem Kursrückgang der Young-Anleihe an der Londoner Börse zur Verstimmung Anlaß. Tagesgeld war mit 2—1 Prozent weiter reichlich angeboten. Monatsgeld erforderte unverändert 4H—5l4 Prozent. Im Verlaus traten keim wesentlichen Kursveränderunaen ein. Gelrewe und Olfaaren per MOV Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 10 9 9 9. > 10.9. 9.9. Wetz., mark. 246-251 246-251 Wetzkl. f. Bln. 9,0-9,2 9,0-9,2 pommersch. — Rogkl. s. Bln. 8,2-8,5 8.28,7 Rogg., märk. 187 187 Raps — — Braugerste 204-222 204-222 Leinsaat — Futtergerste 183-196 >.83-196 Vilt.-Erbscn 30,0-34,0 30,0-34,0 Sommergerste —- kl. Speiseerbs. — — Wintergerste — — Futtererbsen 19,0-20,6 19.0-20,0 Hafer, mark. Peluschken 21,0-22,0 21.0-22,0 alte Ernte 176-189 176-189 Ackerbohnen 17,0-18,5 17,0-18,5 neue Ernte 158-169 158-169 Wicken 21,0-23,5 21,0-23,5 Weizenmehl Lupin., blaue — — p. 100 kg fr. Lupine, gelbe — — Brl. br. mkl. Seradella — — Sack (feinst. Rapskuchen 9,8-1 Och 9,8-10.5 Mrk. ü. Not. 28,5-36.5 28 5-36,5 Leinkuchen 17,5-17,8 17,6-17,9 Roggenmehl Trockenschtzl. 7,4-8,2 7,6-8,4 p. 100 KZ fr. Soya-Schrol 14,8-15,4 14,3-15.6 Berlin br. Torfml. 30/70 —— — inkl. Sack 25.2-27.7 25.4-27.7 Kartoffelslck. — — Der durchschnittliche Berliner Börsenroggenpreis für 1000 Kilogramm betrug in der Woche vom 25. August bis 30. August 1930 ab märkischer Station 180 Mark. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten mit der Beilage „Der Landmann". Extrabeilage. Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Wahl- flugblatt der Konservativen Volkspartei bei. Markt 12 Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagskitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff, Freiwilliger Kirchenchvr Bitte Sonnabend 8 Uhr Probe im Löwen für Kirchweihfest Dienstag, den 16. Pept- Großer Chor stz8 Uhr Damen, 8 Uhr Herren. Speise-AM empfiehlt NMerei Wilsdruff Telephon 507 Hochtragende Kuh nahe am Kalben und eine starke Kalbe preiswert zu verkaufen Gasthof Weistropp. Lohnpflügen übernimmt Leibger, Wilsdruff Telephon 41 ff felbstmarinierte und geräucherte Heringe Bratheringe, Roll möpse, Lachs, Oelsar- dinen, saure Gurken. Pfeffer» u Senfgurken empfiehlt Fa. Hugo Busch
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