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Ankermast aus unternimmt, also ohne Halle ist. Zu seinen Leistungen zählen auch viele Überlandfahrten mit Passagieren. Es dient verschiedenen Zwecken: der Schäd lingsbekämpfung, der Führerausbildung, Luftbildauf nahmen, Reklame usw. Grus ZeWelin klar zum Start Lakehurst, 2. Juni. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" liegt klar zum Start. Ein Sonderzug bringt die Fahrgäste eine Stunde vor dem Abflug des Luftschiffes nach Lakehurst. Die Wetterbe richte sind nicht ungünstig und versprechen eine schnelle Fahrt zu rück nach Sevilla. Eine Rundfrage unter den Fahrgästen ergab, daß alle das Luftschiff als überrragende Leistung deutscher Tech nik, sowie als durchaus zuverlässiges und' dabei schnellstes Beför derungsmittel bewundern. polizeileiterposten und Schulgebete. Zwei Beschlüsse des thüringischen Kabinetts zum Konflikt B e r l i n—W e i m a r. Die thüringische Regierung beschloß in einer Kabi- netMitzung, dem Ersuchen des Reichsinnenminlsters auf Zurücknahme der Bestallung der Polizeidirektoren nicht stattzugeben und für den Fall, daß der Reichsinnen minister die Polizeizuschüsse aus diesem Grunde sperren sollte, den Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich anzu rufen. In der Angelegenheit der Schulgebete wurde be schlossen, nachdem die Verhandlungen mit der Kirche bereits zum Abschluß gekommen sind, nun mit den Ver tretern der Schule und der christlichen Elternräte zu ver handeln, und zwar eventuell bis zu dem Termin, an dein die vom Reichsinnenminister beantragte Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof über die Frage der Schul gebete stattfindet. Stillegung -es Mansfeldschen Kupferbergbaues. Keine Subventionen für die Mansfeld A.-G. Von der Mansfeld A.-G. für Bergbau und Hütten betrieb wird mitgeteilt, daß die Montag früh bei den Gruben und Hütten erschienenen Arbeitswilligen an der Aufnahme der Arbeit gehindert worden seien. Da unter diesen Umständen ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Schächte und Hütten unmöglich sei, habe sich die Werks leitung im Sinne ihrer Bekanntmachung vom 23. Mai dieses Jahres entschlossen, die sämtlichen mit dem Kupfer bergbau zusammenhängenden Betriebe mit sofortiger Wirkung stillzulcgcn. Das Gerücht, daß für die Mansfeld A.-G. Neichs- oder Staatssubventionen in Aussicht genommen seien, entspricht nicht den Tatsachen. Grundsätzliche Erwägungen sowie die Finanzlage verbieten, wie halbamtlich mitgeteilt wird, solche Maßnahmen. Die Stellungnahme der Gewerkschaften. Von selten ver Gewerkschaften wird mngeieilt, es sei nicht wahr, daß irgendwelcher Terror gegen Arbeitswillige verübl und daß die jetzt an den Grüben und Hütten erschienenen Arbeitswilligen zum größten Teil an der Auf nahme der Arbeit verhindert wurden. Die Weigerung fast der gesamlen Belegschaft, ein neues Arbeitsverhälinis zu neuen Bedingungen einzugel-en, sei ohne Terror erfolgt. Die Gegenwirkung habe sich auf die Aufklärung der Arbeiter schaft über die Absichten der Mansfeld A.-G. beschränkt. Hur unferer keimst Wilsdruff, am 3. Juni 1930. Merkblatt für den 4. Juni. Sonnenaufgang 3'"!! Mondausgang 12'° Sonnenuntergang 20"" ss Monduntergang 1°° Oer Zum in der Bauernregel. Der Landmann möchte einen warmen, trocknen Juni haben. „Brachmonat naß, leert Scheune und Faß", das ist das Leitmotiv der bäuerlichen Denkweise über den Juni, von dem es auch heitzl: „Im Juni viel Donner, bringt einen trüben Sommer". Vielsagend sagt ein weiteres Volkswort: „Regnet's am Siebenschläfertag, so regnet's noch sieben Wochen nach". Ganz ähnlich lauien die Bauernregeln: „Mach! St. Medardus naß, so regnel's ohne Unlerlaß." „Wie s Wetter zu Medardus fällt, es bis zum Monatsschluß anhält." „Regnet es an Peter und Paul, wird des Winzers Ernie faul." Urwüchsig ist ein anderes Won über den Peler- und Paulslag: „Schön zu St. Paul, sülll Taschen und Maul." Im großen und ganzen lassen sich also alle Bauernregeln für den Juni aus die Formel bringen: Im Juni muß ein warmes lrockenes Welter herrschen, das der Heuerme uno zugleich dem Blühen und Wachsen der Getreidefelder günstig ist Landmanns Arbeitskalender im Zuni. Der milde Frühling und das ungewöhnlich günstige Mai wetter hat in fast allen Teilen unseres Vaterlandes einen aus nahmslos günstigen und vorgeschrittenen Stand der Kulturen erzielt, so daß wir dieses Jahr viele Arbeiten etwas werden vorverlegen müssen. Andererseits hat sich freilich das Unkraut und die Schädlingswelt üppig ver mehrt und erfordert einen gesteigerten Abwehrkampf. Je nach der Lage ist die Heuernte schon in vollem Gange, in manchen bevorzugten Teilen Süd- und Westdeutschlands ist der erste Schnitt sogar schon eingebracht, oder sie wird bald beginnen, und unmittelbar an sie schließt sich dann die nicht mehr ab reißende, drängende Erntearbeit an, so daß jetzt schleunigst nachgeholt werden mutz, ob die Erntegeräte in Ordnung und vollzählig sind, ob die Wagen, Heuleitern usw. nicht schad haft sind und überholt werden müssen. Das Weidevieh ist vor Bremsen und anderen Plagegeistern zu schützen, das Stallvieh will luftig gehalten werden. Gegen die Fliegen- plage die Fenster der Ställe blau streichen. Im Garten nimmt der Kampf gegen das wuchernde Unkraut manche Stunde in Anspruch. An den Rosen erscheint der Meltau (dagegen schwefeln), auch die Blattläuse haben jetzt ihre Hauptvermehrungszeit. (Dagegen spritzen mit Spritz mitteln oder Tabakbrühe, Ameisen vertilgen.) Die zuletzt blühenden Blumen kommen jetzt in die Erde, z. B. die Herbst astern. Dagegen sind die Zwiebeln und Knollen abgeblühter Gewächse, Ranunkeln, Hyazinthen, Tulpen usw. heraus zunehmen und zum Nachreifen einzuschlagen. Mit dem Ab ranken von Nelken kann begonnen werden. Speiserüben (Stoppel-, Mai-usw.-rüben) können gesät werden, um frei gewordene Beete auszunutzen. Die Setzlinge werden weiter gepflanzt und bei Trockenheit gut gegossen. Erbsen und Bohnen brauchen Stütze. Gewürzkräuter werden, vor der Blüte, gesammelt und getrocknet oder eingelegt. Am Bienen stand wegen der Hauptschwarmzeit ständige Überwachung von nöten. Nur starke Völker halten. Schwache Schwärme nach Entweiselung wieder mit dem ^Muttcrvolke vereinigen. Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasferwärme 20 Grad. Geht ins Sonnenlicht! Es ist ganz allgemein bekannt, daß ein sonniger Tag unser Gemüt erheitert und daß anderseits frohe Stimmung bei nebligen, düsteren Tagen arge Einschränkungen erfährt, wie ja auch keine Pflanze gedeiht, wenn ihr Sonnenlicht und -wärme genommen werden. Worauf beruht eigentlich die so auffallende Einwirkung des Sonnenlichts? Darauf, daß es die Hauttätigksit anregt und mehr schädliche Produkte durch die Haut ausscheidet, als es sonst geschieht. Das führt zunächst zu einer Schonung der ohnehin so rastlos tätigen Nieren. Wer viel im Sonnenlichte sich aufhält oder arbeitet — auch das Gehen ist be kanntlich eine Arbeitsleistung — merkt das selbst daran, daß er schwitzt. Aber auch die Prozesse des Stoffwechsels wevden durch das Sonnenlicht erleichtert, weil sich die Blutgefäße erweitern. Wissenschaftlich erwiesen ist die bakterientötende Wirkung der Sonnenstrahlen; unbewußt hat das bereits Hippokrates erkannt, indem er darauf hinwies, daß an sonnigen Tagen die Zahl und Schwere gewisser Krankheiten abnimmt und daß durch Sonnen bäder die Körperkraft gesteigert wird, damit aber auch die Wi- derstandsfähigkest gegen die Krankheiten. Die neuere Wissen schaft verordnet Sonnenbäder auch Nervenleidenden, ja, sie spricht den Sonnenschein direkt als ein Mittel gegen das Altern an! Das ist natürlich die einfache Schlußfolgerung aus allen Vor teilen und Wirkungen des Sonnenlichtes. Wer also gesund blei ben will, kann nichts Besseres tun, als die Strahlen der Sonne möglichst intensiv und so oft auf sich einwirken zu lassen, soweit es eben seine Konstitution zuläßt. Gustav Adolf-Verein Wilsdruff und Umgegend. Auch an dieser Stelle machen wir noch einmal darauf aufmerksam, daß morgen Mittwoch von Nachmittag 144 Uhr an unter Vorsitz des Pfarrers He übel - Taubenheim im „Adler" die Jahreshaupt versammlung des Wilsdruffer Zweigvereins der Gustav Adolf- Stiftung stattfindet. Dabei wird der übliche Jahresbericht, der Kassenbericht zu erstatten sein und man wird Beschluß über das in Wilsdruff abzuhaltcnde Iahresfest des Zweigvereins fassen. Recht zahlreiche Beteiligung erwartet der Gesamtvorstand: Bors. Pfarrer Heubel, 2. Vors. Oberlehrer Leonhardt - Kaufbach, Kassierer Bankbeamter Wilhelm und Schriftführer Oberlehrer Kantor Hientzsch. Das Korn blüht. Das Brot des neuen Jahres duftet süß. Alles ist jetzt in dem Stadium des Wachstums, in dem es nach Erfüllung drängt. Wohin man schaut: fruchtschrvangere Erde. Die Hoffnung des Landmanns u. des ganzen Volkes steht in Aehren. sieber das noch grüne Meer weht der notwendige befruchtende Wind. Wir empfinden im allgemeinen zu wenig in der Natur, deren Urkraft uns nährt. Wir halten es für selbstverständlich, daß der stimmst seinen Segen gibt zu aller Saaten Reife. Nach dem Hundertjährigen Kalender ist es vom 2. bis 4. Juni empfindlich kalt und rauh, den 5. regnerische den 6. naß kalt, vom 7. bis 9. warmer Regen mit Sonnenschein vermischt, vom 10. bis 24. mittelmäßig, den 26. regnerisch, den 28. präch tiges Wetter und am 30. trüb. Verlängerte Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingsten. Zu Pfingsten gelten die Sonntagsrückfahrkarten auf der Eisenbahn zur Hinfahrt am Freitag, dem 6. Juni, ab 1^ ühr mittags, am Sonnabend, dem 7. Juni, und an den tagen, 8. und 9. Juni, während des ganzen Tages; die Rucksakn kann angetreten werden an den beiden Feiertagen zu jeder Stun de und am Dienstag nach Pfingsten, dem 10. Juni, bis 9 4hr vormittags. Verband für Homöopathie und Gesundheitspflege. Der Fme Verband für Homöopathie und Gesundheitspflege e. V Sitz Dresden hielt am Sonntag hier seine 18. Jahreshauptversamm lung ab, an der 133 Vertreter von 31 Vereinen tmnakmcn. Nach kurzer Begrüßung durch den Verbandsvorsitzendcn erstattete Geschäftsführer Schumann den Geschäfts- und Kassenbericht, aus dem hervorging, daß der Verband 7136 Mitglieder zählt. Das Gesamtvermögen weist einen Bestand von 19 048.50 RM. auf. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt, der Haushaltpian Höhe von 5812 RM. für 1930/31 genehmigt. Die Wahlen er gaben Wiederwahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder. W nächster Tagungsort wurde Herrndorf bestimmt. 102er-Wiedersehensfeier in Zittau. Lachender Sonnenschein viele wehende Fahnen, Girlanden und bändergeschmückte Kränze grüßten am Sonnabendmorgen die ersten auswärtigen Feftteu- nehmer, die aus allen Gauen des Sachsenlandes nach Zittau ge eilt waren. Statt der angemeldeten 1300 Kameraden trafen weit über 3000 auswärtige Teilnehmer in Zittau ein. sinter diesen simständen war natürlich der gewaltige und raumgreifende Kw- nensaal, in dem am Sonnabendabend die Begrüßungsfeier stattfand, viel zu klein. Major a. D. Fiedler, der Vorsitzende des Arbeitsausschusses, begrüßte mit herzlichen Motten die ehemali gen 102er. Die Festrede hielt Generalleutnant a. D. Fortmüllcr, der als ehemaliger Kommandeur des 102. Infanterie-Regiments der alten Garnisvnstadt Zittau und ihren Bürgern herzlichst? Grüße überbrachte. Der Sonntag brachte eine große Reihe von Veranstaltungen. Den Festgottesdienst am Vormittag hielt der ehemalige Feldgeistliche Pfarrer Titus Reuter-Dresden, m dessen Mittelpunkt eine Ehrung des mit der Fahne gefallenen Sergean ten Bachmann durch Oberstleutnant a. D. Haensel stand. Eine Reichswehr-Fahnenkompagnie ehrte die Gefallenen durch einen Vorbeimarsch am 102er-Denkmal. Der Festzug am Nachmittag war mit seinen Tausenden von Teilnehmern ein Bekenntnis zu treuer Kameradschaft. Ein großes Parkfest im Burgteichrcstau- rant (Westpark) schloß den Sonntag und die Wiedersehenstage in Zittau ab. Ameisennester darf man nicht in Gärten dulden, weil ge rade die Ameise der Blattlausvermehrung Vorschub leistet, öst trägt die jungen Läuse immer wieder nach den zartesten Trieb spitzen und sorgt so dasür, daß die Blattlausplage während des ganzen Sommers nicht zum Stillstand kommt. Bringt man glem beim ersten Erkennen von Ameisennestern in deren Ocffniing einen Teelöffel voll Schwefelkohlenstoff, schließt sie dann soglc>°> mit Erde und übersprengt das ganze leicht mit Wasser, so ver nichtet man diese Blattlauszüchter samt ihrer Brut, und der Kampf gegen die Blattläuse wird dann erst erfolgversprechend. Nähere Auskunft über die Blattlausbekämpfung erteilt kostenlos gegen Voreinsendung des einfachen Briefportos die Staatliche Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2. Neue Beitragsmarken in der Angestelltenversicherung. Wirkung vom 1. Juli 1930 ab werden neue zweifarbige Bst tragsmarken der Angestelltenversicherung ausgegeben. Die stur tigkeitsdauer der bisherigen Beitragsmarken läuft mit dem K. Juni 1930 ab. Sie dürfen also zur Beitragsentrichtung sür^ Zeit nach dem 30. Juni 1930 nicht mehr verwendet werden. bisherigen Beitragsmarken werden von der Post nur bis ciM' 30. Juni 1930 abgegeben. Wer nach diesem Zeitpunkte noch '- st träge für die Zeit vor dem 1. Juni 1930 zu entrichten h^-".° hält nur noch die neuen Marken. Es ist ratsam, etwaige stst tragsrückstände noch vor dem 1. Juli 1930 zu beseitigen. M . schädigte Stücke der bisherigen Beitragsmarken können, lewst zur Beitragsentrichtung für die Zeit vor dem 1. Juli eine Bcr- wendungsmöglichkeit nicht mehr vorhanden ist, bei der Pest zum 30. September 1930 gegen neue Beitragsmarken der Ange- stelltenversicherung umgetauscht werden. Keine weitere Verschlechterung des kaufmännischen Stellst- Marktes im Mai. Nach den Beobachtungen der kausmänmM Stellenvermittlung des Deutschnationalen Handlungsgehmst verbandes hat der Stellenmarkt im Mai keine weitere Verscklcch- terung erfahren. Der Bewerberzugang hat sich im Verhaltnu zum April allerdings noch um 5.5 v. H. gesteigert. Diese Feststst lung findet ihre Begründung in dem zum Kündigungtermin (f^ Mai) ausgesprochenen Massenkündigungcn. Besetzungsauftst^ gehen nach wie vor sehr zögernd ein. Dennoch wäre es mögn", die Auftragszahl und die Vermittlungen in feste Stellungen ge genüber dem Vormonat etwas zu steigern. Zahlenmäßig ausgc- drückt, ergibt sich folgendes Bild: Andrangsziffer (Bewerber um eine gemeldete offene Stelle) 21,4 (im April 1930 22,1), über 9,4 im Berichtsmonat des Vorjahres. Ein ausgesprocheist Wirtschaftspessimismus kennzeichnet auch im Mai die Stellen- Marktlage. Traurige Lege im sächsischen Baugewerbe. Die Lage im säch sischen Baugewerbe ist nach wie vor denkbar traurig. Jetzt, dem Höhepunkt der Bausaison, ist noch fast jeder zweite Bau arbeiter erwerbslos, denn nach der letzten Zählung vom vergu»' Bild links: Der Reichspräsident beim Hindenburg - Rennen in ' Rennen, das am 1. Juni gelaufen wurde, beizuwohnen und die Berlin-Hoppegcrten. Auch in diesem Jahre ließ Reichspräschent - Ehrenpreise persönlich zu überreichen. — Bild rechts: Nach dem von Hindenburg es sich nicht nehmen, dem nach ihm benannten - Hindenburg-Prozeh gegen Dr. Goebbels, den Führer der Ber ¬ liner Nationalsozialisten, der wegen Beleidigung Präsidenten zu 800 Mark Geldstrafe verurteilt wur.c. bels wird beim Verlassen des Gerichtsgcbäudes vo hängern begeistert empfangen.