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Reust Klobl Landi Vvrti za st leit i diese Pari Stiv das wür! gunt den stinu Er sl menti ergeb beder gutes beim das aller Beisi Kritik Und Und Und Und Wo Sic "'Wir haben ihn niemals wieder gesehen, aber sein Lied klingt noch in uns nach. Keiner sang es so wie er, weil keiner es so schmerzlich tief erlebte. Aber es war nicht das Lied, das Rückert schrieb und Radecke vertonte. Nur Rückerts Worte und Radeckes Melodie. » Fördert die Ortspresie » lutscht konstant am Aspirin, mittlerweile geht die Bande sagt: „Wir überstimmen ihn! alles wegen der Finanzen, feder seine Sorgen hat — wissen ja, im großen ganzen FIm heimischen s)erä llnierdsllungsbellsge rum „LMsüruNer Tageblatt" — Amtsblatt. Geht's auch bei uus damit nicht glatt. Da hört man immer: „Neue Steuern!" Und weiß nicht, wie und wo und was, Man will uns einiges verteuern, Bald ist es dies, bald ist es das. Auf Bier guckt alles wie ekstatisch, Von starker Steuerlust beseelt. Nur Bayern zeigt sich bierokratisch Und jodelt: „Sö. dös wär' g'fehlt!" Man muß da wirklich wen bedauern, Wenn man die Schwierigkeit bedenkt, Versetz' ich mich in Moldenhauern, Sag' ich energisch: „Nicht geschenkt!" Da sitzt man nächtelang und grübelt Sich ein paar schöne Steuern aus. Und dann wird's einem sehr verübelt, Und alles brüllt: „Nu aber raus!" Auch Sie erlagen der Verwässrung Der Steuerpläne, Herr Tardieu . ! . Ich wünsche Ihnen gute Bessrung, Und grüßen Sie Poincars! Gereimte Zeitbilder. Von Gotthilf. Da liegt der Mensch im Bett mit Grippe Und liest das Thermometer ab Und denkt ganz still bei sich: „Ich tippe, Daß ich noch achtunddreißig hab'!" Jedoch die Sache wird noch schlimmer, Denn während er die Zeit sich kürzt, Springt plötzlich jemand in das Zimmer: „Sie, Herr Tardieu, Sie sind gestürzt!" Nun sagen Sie mal selbst, ich bitte: Kann man noch niederträcht'ger sein? Wie finden Sie bloß solche Sitte? Was mich betrifft, ich find's gemein. Ein Mann ist mit der Kraft am Rande Heitere Umschau. Umschrieben. „Sagen Sie, Liesbeth, haben Sie gehört, wann mein Mann heute nacht nach Hause gekommen ist?" — „Nein, gnädige Frau, das kann ich nicht sagen. Ich machte gerade das Frühstück und hatte keine Zeit, nach der Uhr zu sehen!" Etwas Besonderes. Ein Auwliebhaber betritt ein Auto- geschäft mit den Worten: „Ich habe Interesse für einen schönen Wagen, und zwar möchte ich einmal etwas ganz Be sonderes haben, was nicht jeder hat!" — Daraus der Ver käufer: „Wie wäre es, mein Herr, mit einem Auto gegen Barzahlung?" Sic können zusammen nicht kommen. „Hans und Gerda lieben sich unsäglich, werden sich aber Wohl nie heiraten können!" — „Warum denn nicht?" — „Nun, Gerda sagt, sie könne ihn nicht heiraten, wenn er seine Schulden nicht be zahlt hat, und Hans sagt, er könne seine Schulden nicht be zahlen, bevor er Gerda nicht geheiratet hat!" Aberglaube. „Sie wissen doch, unter einer Leiter hin- durchzugehen, bringt Unglück." — „Wie kann man nur aber gläubisch sein! Ich gehe unter jeder Leiter durch, kreuze dabei die Daumen und lege die Fingerspitzen in die hohle Hand. Wenn ich dann noch einen bestimmten Spruch murmele, passiert mir nichts. Man darf sich bloß vom Aberglauben nicht beherrschen lassen!" Freilich schrieb am andern Tage ein kunstverständiger TZuker im städtischen Generalanzeiger, man müsse den Mantel der Liebe über diese Aufführung decken. Wagner gehöre nicht aus eine solche Bühne, und der ganze Abend wurde unerträglich gewesen sein, wenn nicht Thomascheck den Der Soldatenkönig als Ehestifter Skizze von Käthe Erdmuthe Michel. Der Bankier und Hofwechsler Spittgerber besaß nicht nur die größten Geldsäcke; seine beiden einzigen Töchter konnten unbestritten den Anspruch erheben, die beiden größten Frauen zimmer in der Hauptstadt Friedrich Wilhelms l. zu sein. Wenn sie in ihren mächtigen Reifröcken einher gerauscht kamen, die Köpfe durch die gepuderten Frisuren noch um eine halbe Elle erhöht, boten sie einen mehr als imposanten Eindruck, der für manchen Mann zweifelsohne etwas Erschreckendes hatte. Aber die Demoisellen wie ihr Vater sorgten sich nicht um Freier, im Gegenteil, der Alte hatte nur Furcht vor ihm nicht zusagenden Bewerbern. Für ihn war nicht die Passende Lei- vesgröße der zukünftigen Schwiegersöhne die Hauptsache; der Umfang der Geldsäcke, die jene neben den seinen auf den Tisch stellen sollten, lag ihm weit mehr am Herzen. Solche Freier waren in Berlin schwerlich zu finden. Aber wozu hatte man seine Geschäftsfreunde in Amsterdam und Frankfurt? Wie jede andere Rechnung in seinem Leben würde auch diese gut aufgehen, wenn es an der Zeit war: darum übersah der Hofwechsler nicht nur nachsichtig die Liebelei, welche die zwei mächtigen Jungfrauen mit zwei seiner Kommis anfin gen, sondern unterstützte sie sogar. Man mußte jungen Mäd chen eine kleine Zerstreuung gönnen! So durften die beiden verliebten Seladons ihren Schönen die Pompadours tragen, ihre Schoßhündchen an der Leine führen und sie auf ihren Spaziergängen begleiten; denn ohne Begleitung ging das Frauenzimmer in der damaligen Zeit nicht auf die Straße. Die beiden Schönen waren aber sehr schaulustig. Wo sich irgend etwas ereignete, der Einzug einer fremden Fürstlichkeit, das Auftreten einer neuen Schauspieler truppe oder gar eine Exekution — ein in der damaligen ab wechslungslosen Zeit sehr willkommenes Spektakel —, die De moisellen mußten dabei sein. Am liebsten aber ginget: sie zu den Paraden, die der Sol datenkönig regelmäßig im Lustgarten abhielt. Auch heute ver weilten sie mit ihren Anbetern dort, während sich Vater Spitt gerber befriedigt in seine Bücher vertiefte. Den weiten Lustgarten umgab eine dichte Menschen menge. Die Berliner waren schon damals stolz auf ihre Sol daten, auch sah Seine Majestät scharf daraus, daß seine Unter tanen Freude an dem kriegerischen Schauspiel bezeigten. Die Potsdamer Riesen exerzierten heute. Wie eine Maschine mar schierte die Masse der gewaltigen Menschen unter den strengen Augen Seiner Majestät und des Fürsten Leopold von Dessau. „Vorwärts! — Marsch! — Stillgestanden!" — Der schärfste Blick hätte keine Unregelmäßigkeit entdecken können. In genau gleicher Höbe flogen die Beine in den Weißen Ga maschen in die Luft, die Gewehrspitzen bildeten eine einzige, stahlglänzende Linie, das ganze Regiment war ein mächtiger Körper. Selbst der anspruchsvolle König lächelte befriedigt, und die ihn umgebenden Generale senkten erleichtert aus. Die Parade war zu Ende. Der König schritt noch einmal die Reihen entlang und blieb dann neben dem längsten der Riesen, dem Flügelmann stehen, dem er trotz seiner stattlichen Figur nur knapp bis an die Schulter reichte. Dann musterte Seine Majestät die Zuschauer. Hin und her fuhren die scharfen, grellblauen Augen. Wehe, wenn sie eine der verhaßten Perücken oder gar einen Rock aus verbote nem ausländischen Tuch erspähten! Es kam dem König gar nicht darauf an, seinen Aerger mit dem gefürchteten Stock höchst drastisch Ausdruck zu gebeu. Aber heute schien nichts sein Mißfallen zu errege«. Im Gegenteil, sein Gesicht verzog sich Plötzlich zu einem bärbeißigen Schmunzeln. Er sprach leb haft auf den neben ihm stehenden General von Grumbkow ein, indem er mit seinem Stock auf eine Gruppe von Zu schauern wies. „Seine Majestät sieht uns an!" flüsterten die Demoisellen Spittgerber entzückt ihren Anbetern zu. Und tatsächlich, der König ließ seine Blicke längere Zeit befriedigt auf den über ragenden Schönen haften. — Am späten Abend schlug der Türdrücker laut und hastig au der Wohnung des-Hofwechslers. Erschreckt eilte der Bankier selber hinunter; aber er beruhigte sich, als er in dem späten Gast den General von Grumbkow erkannte, den Adjutanten und gefürchteten Liebling des Königs. Der Offizier war ihm nicht unbekannt, denn trotz des hohen Gehalts und der reichen Mittel, die Oesterreich dem General für die heimliche Ver tretung seiner Interessen zubilligte, befand sich Grumbkow öfter in Geldverlegenheiten und nahm die Hilfe des Hof wechslers in Anspruch. „Sind wir auch allein, Spittgerber?" Damit sah sich Grumbkow forschend in dem Kontor um, in das er hastig ge treten war. „Ja, Exzellenz, mein ganzes Haus schläft schon. — Wenn ich mit etwas dienen kann . . .?" „Diesmal will ich Ihm dienen, Spittgerber." Dann teilte er dem entsetzt Anfhorchenden mit, daß der König heute auf der Parade beschlossen habe, die großen Töchter des Bankiers mit den beiden Flügelmännern seiner Potsdamer Riesen zu vermählen, um ein Geschlecht von Enakssöhnen für seine Garde aus solcher Vereinigung zu erzielen. „Unmöglich, Exzellenz!" „Bei seiner Majestät gibt es kein .unmöglich'. Es ist sein fester Entschluß, er will sogar die Aussteuer aus der eigenen Tasche bezahlen." Diese Mitteilung scklug durch, kannte der Bankier doch besser als jeder andere die eiserne Sparsamkeit des Königs. Verzweifelt fuhr sich der erschreckte Vater in die Haare, daß der Weiße Puder stäubte. „Tröste Er sich, Spittgcrber, es sind anständiger Leute Kinder." „Aber mein Geschäft, was soll ich mit zwei Soldaten als Schwiegersöhnen!" Der General zuckte die Achseln, dann — nach einer Pause — sagte er init schlauen: Augenzwinkern: „Das einzige wäre, Wenn die Demoisellen schon gebunden wären. Das Sakrament der Verlobung würde unser frommer König sicher respek tieren." „Aber woher jetzt in der Nacht zwei Schwiegersöhne nehmen?" > „Das ist Seine Sache, Spittgerber. Ich habe getan, was ich konnte. Nun ist es an Ihm zu handeln." Vorsichtig ver ließ Grumbkow das Haus und schritt im Schutz der Dunkel heit nach dem Schlosse zurück. Eine Stunde später wurden die beiden verliebten Kom mis aus ihren Betten geholt und zu ihrem Chef berufen. In dem festlich erleuchteten Zimmer fanden sie ihre beiden großen Schönen und bei ihnen den eilig herbei gerufenen Notar. Ehe kontrakt und vier goldene Ringe lagen auf dem Tisch; die beiden jungen Männer brauchten nur noch ihre Namen neben die der Angebeteten zu setzen. Daß sie dies ohne Zureden und ohne viel Fragen taten, versteht sich von selbst. Am nächsten Morgen um acht Uhr fuhren die beiden Brautpaare feierlich in der Stadt umher, ihre Besuche zu machen. Und als um zehn Uhr seine Majestät dem ins Schloß gerufenen Hofwechsler höchstselbst seinen Entschluß mitteilte, das Glück seiner Töchter zu machen, mußte der von so viel Huld beglückte Vater leider Seiner Majestät sagen, daß seine beiden Töchter schon verlobt seien. „Aber wenn Seine Maje stät Wünschen —" Doch Friedrich Wilhelm besaß einen zu großen Respekt vor dem Sakrament der Ehe, von dem er die Verlobung als ersten Teil ansah. - Grumbkow hatte richtig vorausgesagt. Wenn auch mit großem Bedauern ließ er seinen Wunsch fallen, aus der Vereinigung der beiden großen Paare ein Ge schlecht von Riesen für seine Garde hervorgehen zu sehen. Und so kamen die beiden unbedeutenden Kommis wörtlich genommen „über Nacht" zu den größten und reichsten Frauen Berlins. Freilich blieben sie auch in der Ehe dasselbe, was sie schon vordem gewesen waren — die gehorsamen Diener ihres Schwiegervaters und ihrer Frauen. Wotan gesungen hätte. Zwar mit einer alten und nunmehr unzulänglichen Stimme. Du liebe Not! Aber die Seele dieses Künstlers, der einst zu Angelo Neumanns Zeiten der zeitlich erste Wotan in Prag gewesen sei, wäre nicht alt ge worden, und so sei es immer noch so gewesen, als ob ein großer Geiger auf einer verbrauchten Geige spielte. Denn dieser Thomascheck sei ein großer Künstler mit einem nun mehr leider verbrauchten Instrument. Deshalb verehrten wir Thomascheck und versuchten, mit ihm bekannt zu werden. Es gelang uns in einer späten Nacht. In einer Kneipe, die einsam am Ende der kleinen Stadt lag, waren sie fast alle eingekehrt, Männlein nnd Weiblein von der Oper. An dem alten Tafelklavier saß schwer betrunken der Kapellmeister und spielte ohne Noten alles, was man verlangte. Man mußte ihm aber einen Schnaps bestellen. Für zwei Schnäpse sang der Tenor eine Arie. Schweiß triefend jodelte er am Klavier: „Winterstürme wichen dem Wonnemond!" Und für ein Glas Sekt trat auch Frigga ans Klavier, um sich mit Wotan zu zanken, Frigga, die Frau Direktor. Bald zankte sie sich auch mit Thomascheck. Der sei auch nicht mehr als sie alle und brauche sich nicht zu gut zu fühlen, um hier im Kreise ehrenwerter Bürger ein paar Arien zu singen. „Bist doch auch auf dem Hund, Thomascheck. Endest genau so wie wir als Herr Sonstwas ans der Landstraße. Bist doch nicht mehr in Prag, Mensch. Mit Deinem Ruhm von einst kannst Du keinen Hund hinter dem Ofen hervor locken." Thomafcheck saß allein in einer Ecke der Kneipe bei einer Tasse Tee. Als Frigga keifte, hob er das ausgestützte Haup! aus der Hand und knurrte: „Halt das Maul! Für mich soll keiner der ehrenwerten Bürger Schnaps oder Sekt bezahlen, Kanaille. Thomascheck zahlt selber, was er trinkt, und so tief ist Thomascheck noch nicht gesunken, daß er in einer Bier kneipe Arien gröhlt." „Gröhlt?" Der Tenor schäumte, während sein Schweiß troff, aber er wagte sich nicht an Thomascheck. Der war ein Riesenkerl. Da entstand aus einmal ein großes Schweigen im Raum. Ein Herr trat zu Thomascheck. Wir kannten ihn gut. Es war der Lehrer, der im Generalanzeiger die Kritik ge schrieben hatte. Er stellte sich vor, und Thomascheck erhob sich. Der Lehrer sprach laut mit ihm. Thomascheck möchte doch ein ganz einfaches Lied singen, und dann wolle man alle Tische zusammen rücken und gemeinsam den Tag feiern, an dem man Thomascheck in einem kleinen Kreise gesehen und gehört habe. „Wissen wir denn", sagte der Lehrer, „was aus uns allen, die wir heute hier eingekehrt sind, noch einmal werden kann? Niemand weiß, was das Schicksal ihm aufgespart hat. Aber keiner von uns ist je so groß gewesen wie Sie." In den Augen Thomaschecks leuchtete es auf. „Sie sind ein guter Mensch", sagte er herzlich. Und wie in Gedanken verloren, fügte er ein Wort hinzu, das uns albern und ab geschmackt erschienen wäre, wenn nicht er es gesagt hätte: „Es gibt so wenig gute Menschen auf der Welt." Dann sang er. Aber er duldete nicht, daß der betrunkene Kapellmeister ihn auf dem Klavier begleitete. „Warum nicht?" fragte der. „Weil Tu ein Lump bist, Hegewart." Thomascheck sang nur ein einziges kleines Lied. Dabei saß er auf einem Stuhl, den einen Arm über die Lehne ge legt, und blickte in eine Ferne, die niemand sah. Aber in seinem Liede gespensterte diese Ferne auch vor uns, die wir noch jung waren. Wir fühlten, daß in diesem Liede sein Leben rauschte, und erstarrten in dem Gedanken, daß es der einst auch unser Lied werden könnte, dieses „Aus der Jugendzeit". „Als ich Abschied nahm, waren Kisten und Kasten schwer. Als ich wiederkam, war alles leer." Wir dachten nicht an Rückert, der dieses Lied geschrieben, nicht an Radecke, der es vertonte; wir dachten nur an Thoma scheck und an das Leben. Als er gesungen hatte, stand er auf. Niemand wagte Beifall zu spenden, Seine große Kunst hatte die Seelen gebannt. Jedes Gesicht war ernst und bleich. Er hatte mehr gegeben als das Lied. Leise sagte er: „Ich glaube nicht, daß von Euch noch einer den Wunsch hat, mich singen zu hören. Ihr werdet auch nicht die Tische, zusammen rücken." Dann ging er hinaus. Vor der Bierstube war ein klei ner Garten. Dort saß Thomascheck zurück gelehnt auf einer Bank und starrte in die ewigen Sterne, von denen niemand weist, was sie seinem Leben bescheren. Thomascheck Skizze von Benno Ludwig Manns. Das waren große Tage in der kleinen Stadt. Eine Operntruppe trat auf! Nicht in einem Theater. Das gab es nicht. Im größten Gasthaussaale spielte sie und stand unter der Leitung einer Frau, die einmal Sängerin gewesen war und zu ihrem Glück neben ihrem Quentlein Künstler- lum ein gutes Stück Geschäftsgeist mit auf den Lebensweg bekommen hatte. Man nannte sie Frau Direktor, und für die Künstler hatte sie wenigstens den einen Vorzug, daß sie pünktlich bezahlte. Thomascheck nannte sie eine Kanaille. Die Stadtkapelle hatte schon Wochen vorher die unge wohnten Partituren durchgeackert, um vor der Operntruppe in Ehren bestehen zu können. Sie bestand auch in Ehren, weil der Kapellmeister, den die Frsu Direktor mitgebracht hatte, noch jeden Musiker durchexerzierte wie ein Feldwebel seine Rekruten. Ein genialer Lump, dieser Kapellmeister! Er konnte nur arbeiten, wenn er betrunken war. Die Äuf- sührung leitete er ohne Noten vor einem Klavier; und wenn auf der Bühne ein Sänger oder eine Sängerin ins Wanken geriet, spielte er auf den Tasten die Melodie mit. Uns störte das nicht. Die Musik berauschte uns, nnd wir verstanden nicht, warum der Pensionierte Rechnunqs- rat, der früher in einer Großstadt gewesen war, heimlich lachte, wenn in bengalischer Beleuchtung der bitterste Ernst über die Bühne schritt. Er saß neben uns, und wir groll ten ihm.