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Neues aus aller Aell 4V 000 Mark Bankgeld unterschlagen. Bei der Filiale Wismar der Mecklenburgischen Depositen- und Wechsel bank entdeckte man Fälschungen eines Kassierers, der zu gunsten einer auswärtigen Persönlichkeit und auf deren Anstifter: hin etwa 40 000 Mark unterschlagen hat. Der unterschlagene Betrag wird ersetzt werden, so daß die Bank keinen Schaden erleidet. Feuerwehr im Kampf mit einem Tobsüchtigen. Vor der Feuerwehr mußte in Berlin ein Tobsüchtiger, der sich mit einem Schrotgewehr bewaffnet in seiner Wohnung verbarrikadiert hatte und auf das von seiner Tochter her beigerufene Überfallkommando zu feuern drohte, kapitu lieren. Die Feuerwehr schlug die Tür ein und- richtete ein Strahlrohr auf den Geisteskranken, der aus seinem Jagdgewehr zwei Schrotschüsse abgab. Der erste Schuß ging fehl, der zweite verletzte einen Polizeiwachtmeister leicht im Gesicht. Erst dann konnte der Tobsüchtige, ein 72fähriger Pensionär, der selbst eine leichte Kopfverletzung davongetragen hat, überwältigt und ins Krankenhaus gebracht werden. Unaufgeklärter doppelter Todesfall. In Stellingen Sei Hamburg wurde vom Postboten ein 76jähriger Werft arbeiter in seiner Wohnung tot aufgefunden. Seine Haushälterin, eine 52jährige Witwe, die bewußtlos auf sein Fußboden lag, gab noch schwache Lebenszeichen von sich; sie ist dann im Krankenhause gestorben, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Der Arzt konnte die Todesursache nicht einwandfrei feststellen. Verbrechen oder Selbstmord scheinen nach dem Befund ausgeschlossen zu sein. Man nimmt an, daß beide Personen einer Ver giftung durch verdorbene Nahrungsmittel zum Opfer ge fallen sind Beispiellose Roheit. Einen Akt beispielloser Grau samkeit verübte ein Arbeiter in einer Fabrik in Lille. Er schlug einen 18jährigen Arbeitskollegen mit der Faust nieder, führte ihm dann den Schlauch einer mit kompri mierter Luft gefüllten Stahtflasche ein und ließ die Luft in den Körper des Unglücklichen einströmen. Der Be dauernswerte starb unter furchtbaren Schmerzen. Der Täter wurde verhaftet. Jäh unterbrochene Leichenwachc. In einem Hause iu der Nähe von Massa in Italien brach in der Nacht die Tragdccke unter einem Zimmer, in dem sich die An gehörigen eines Verstorbenen zur Leichenwache versammelt halten, ein. Fünf Personen wurden dabei mehr oder weniger schwer verletzt. Eisenbahnunglück infolge Sabotage. Infolge eines Sabotageaktes ist auf der Strecke Malaga—Linares ein Schnellzug bei Puente Genil entgleist. Die Lokomotive und der Packwagen wurden zertrümmert, drei Personen ivagen stürzten nm. Fünfzehn Personen wurden verletzt, davon acht sehr schwer. Nach den Attentätern wird ge fahndet. Spanische Posträuber. Die Madrider Polizei ver haftete zwei Postangestellte, die seit fast drei Jahren für das Ausland bestimmte Bank- und Wertsendungen plün derten. Nachdem die Diebe die Pakete ganz oder teilweise ihres Inhalts, der aus Banknoten. Edelsteinen und son stigen Kostbarkeiten bestand, beraubt hatten, leiteten sie die Sendungen an den Bestimmungsort weiter. Die Öff nung der Pakete war so geschickt vorgenommcn worden, daß der Diebstahl erst nach der erneuten Öffnung durch den Empfänger festgestellt werden konnte. Die gestohlenen Postsachen haben einen Wert von etwa zwei Millionen Peseten. Schweres Unglück bei einem Tunnelbau. In dem im Bau befindlichen neuen Tunnel von Keresztvar in Siebenbürgen, der eine Länge von 2500 Metern haben wird, ist bei der Anlegung eines Lüftungsstollens das Gewölbe eingestürzt. Unter den Trümmern wurden zahl reiche Arbeiter begraben. Zwei wurden getötet, drei so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird; viele erlitten leichtere Verletzungen. Bewährungsfrist für den Polarforscher Frederic Eook. Das Haftentlassungsamt des Staates Kansas hat befürwortet, daß der Polarforscher und Petroleumquellen- besitzer Dr. Frederic Cook auf Ehrenwort aus dem Ge fängnis entlassen werde, wo er wegen Betruges eine Strafe von 14 Jahren neun Monaten verbüßt. Dr. Cook, der beinahe fünf Jahre im Gefängnis zugebracht hat, ist 65 Jahre alt. Bravourstück eines Funkers. Die „Chicago Tribune* berichtet aus Newyork, der technische Leiter der Kolumbia- Radiostation habe in dem Augenblick, in dem die Rede des englischen Königs zur Eröffnung der Londoner Ab rüstungskonferenz verbreitet werden sollte, festgestellt, daß die Kabel gebrochen waren. Da -zur Vornahme einer Reparatur keine Zeit mehr übrig war, habe er kurz ent schlossen seinen eigenen Körper als Kabel benutzt. Er habe mit beiden Händen die Enden der elektrischen Leitung angefaßt und trotz des 250 VoSt starken Stromes und der dadurch verursachten gewaltigen Schmerzen bis zur Be endigung der Rede durchgehalten; seine Hände seien stark verbrannt. Bunte Tageschronik Saarbrücken. In unmittelbarer Nahe der Saarbrücker Schleuse sank ein mit Eisenerz beladenes Saarschiff, das zu Tal fahren wollte. Schwandorf. Bei dem Großkraftwerkbau im benach barten Dachelhofen ist ein Hauptgestell des Gerüstes von 70 Metern Höhe eingestürzt. Dabei wurden em Arbeiter ge tötet, einer schwer und zwei leicht verletzt. Ncwqorl. Nach einer Meldung aus Tampico (Mexiko) sind bei einem heftigen Sturm zwei Fischerboote gekentert, wobei 21 Mann den Tod in den Wellen sanden. Nur ein einziger Fischer konnte gereitet werden. Damit im Bezüge für den Monat Februar keine Unter brechung eintritt, bitten wir unsere Postbezieher, das Abonnement auf das „W ilsdrusfer Tageblatt" bis zum 25. Januar beim Briefträger zu erneuern. Nach dem 25. dieses Mo nats verlangt die Post eine Verspätungsgebühr von 20 Pfennigen (bei Nachlieferungen 30 Pfennige). ! Körle - Kanae«. Airllcvstt j ^4444444444444444444S4»0S»444444SSS»»S000»44SS44S44444444444»4444444444444444^40 Amtliche sächsische AotierunAen vom 23. Zanuar. Dresden. Das Geschäft war klein, Neigung zur Schwäche vorherrschend. Von den Bankwerten gaben besonders Reichs- banl und Braubank nach. Von den Diversen büßten Polyphon 4,75, Europahof, Deutsche Werkstätten je 3 Prozent ein. Brauereiwerte behauptet bis auf Aschaffenburger, die 3 Pro zent, und Rizzi, die 2 Prozent verloren. Bei den Textil werten büßten Dittersdorfer 3 Prozent ein. Die Kursaestal- tung der Elektrowerte wär uneinheitlich. Bergmann gaben nach, während Elektrizitätswerke sich bis z> 2 Prozent be festigten. Bei den Fahrradpapieren gewannen Fries u. Höpf- linger 12 Prozent. Leipzig. Bei sehr ruhigem Geschäft war an der Börse eine rückläufige Bewegung sestzustellen. So büßten Leipziger Bier 2,50 Prozent ein. Fester notierten dagegen Leipziger Spitzen mit 2, Stöhr mit 2,50, Leipziger Feuer mit 4 Prozent. Chemnitz. Das Geschäft war ruhig und die Haltung zur Abwärtsbewegung unverkennbar. Etwas fester lag der Maschinenmarkt. Der Auswärtsbewegung schlossen sich Textil werte und Bankaktien an. Aftrawerke bröckelten 13 Pro zent ab. Leipziger Viehmarkt. Auftrieb: 225 Rinder, darunter 42 Ochsen, 75 Bullen, 96 Kühe, 12 Färsen; 769 Kälber, 195 Schafe, 1371 Schweine. Verlauf: Bei allen Gattungen schlecht. Preise: Bullen a) 50—54, b) 46—49; Kühe a) 45—50, b) 38 bis 44, c) 28-37; Kälber a) —, b) 70—78, c) 64—69, d) 60 bis 63, e) 55—59; Schafe a) 52—57, b) 45—50; Schweine a) 85, b) 84—85, c) 82—83, d) 80—81; Sauen 68—74. * Amtliche Berliner Notierungen von 23. Januar. Börsenbericht. Tendenz: Schwächer. Die vorbörslich genannten Kurse wurden bei Börsenbeginn nicht erreicht, da der erneute Rückgang der Farbenakrien verstimmte. Gegen über den gestrigen Schlußkursen war der Beginn jedoch be hauptet, teilweise sogar fester. Der Ordereingang war gering. Die Verkaussaufträge haben nachgelassen. Bereits nach den ersten Kursen kam denn auch eine durchaus freundliche Stim mung zum Durchbruch. Die Geldsätze waren unverändert. Tagesgetd 4,50 bis 6,50, Monatsgeld 7,50 bis 9 Prozent. Der weitere Verlauf wurde durch den Rückgang der Kunstseiden- werte beeinträchtigt. Die Börse schritt zu Realisationen, so daß die Kurse durchweg nachgaben. Der Privatdiskoni wurde infolge der starken Nachfrage erneut um */, Prozent auf 6 Prozent für beide Sichten ermäßigt. Devisenbörse. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,35 bis 20,39; holl. Gulden 168,03—168,37; Danz/81,34—81,50; franz. Frank 16,42—16,46; schweiz. 80,78-80,94; Belg. 58,24—58,36; Italien 21,89—21,93; schweb. Krone 112,22—112,44; dän. 111,88 bis 112,10; norweg. 111,75—111,97; tschech 12,37—12,39; österr. Schilling 58,83—58,95; poln. Zloty (nichtamtlich) 46,85—47,05; Argentinien 168,03—168,37; Spanien 54,45—54,55. Produktenbörse. Das Ausland bot keine Anregung, da Amerika fast unveränderte, England etwas mattere Depeschen sandten. Das Jnlandsweizenangebot ist ausreichend, die Nachfrage Wohl belebter, die Preise entsprechen ungefähr dem Vortagsnivcau Roggen fester. Roggenverkäufer haften vom Jnlandc zurück. Bei gleichzeitigen Sttttzungskäufen ver mochten die Roggenpreise auch hier sich im Prompt- und Zeit handel ein wenig aufzubessern. Gerste matter. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 23. 1. 22 1. 23. 1. 22. 1. Wetz., märt. 247-250 247-250 Weizkl. f.Bln. 9,740.2 10040,5 Pommersch. — — Rogkl. s. Bln. 8,2 8.7 8,5 9,0 Rogg., märt. 159461 156458 Raps — —— Braugerste 175-187 177 190 Leinsaat —— — Futtergerste 155465 157465 Vikt.-Erbsen 24,0-32,0 24,0-32,0 Sommergste. —— — kl. Speiseerbs. 21.7-24.7 214-24,7 Wintergerste — Futtererbsen 20 021.0 20.0 21,0 Hafer, märk. 135 144 135444 Peluschken 17,5-19,5 18,0-20.0 pommersch. — — Ackerbohnen 18,049,0 18.1.-19,0 westpreuß. — — Wicken 21,0-24,0 21,0-24,0 Weizenmehl Lupin., blaue 14,045,0 14,0-15,0 p. 100 kg sr. Brl.br.inkl. Lupine, gelbe 17.0-18.0 17.0-18,0 Seradella 25,0-30,0 25,0-30,0 Sack(feinst. Rapskuchen 17,047.5 17047.5 Mrk.ü.Not. 30035,5 300-35 5 Leinkuchen 22,2 22,6 22 2-22,6 Roggenmehl Trockenschtzl. 7.2 7.4 7 2 7.4 p 100Kg fr. Sorm-Scbrot 14 344 6 14.3-14,5 Berlin br. Torfml. 30/70 — — tnkl. Sack 22 2 25 2 22 0-25 0 Karioffelflck. 13.6-14,0 13.6-14.0 Berliner Magerviehmarlt. (Marktbericht vom Mager viehhof Friedrichsfelde.) Auftrieb: 140 Rinder, darunter 139 Milchkühe, 1 Jungvieh, 36 Kälber, 500 Pferde. Verlauf: Schleppend, da es an Käufern fehlte, wurde von einer Notie rung abgesehen. — Pferdemarkt: Je nach Qualität 150—1100 Mark, Schlachtpferde 40—150 Mark. Tendenz: Langsames Geschäft. — Schweine- und Ferkel markt. Austrieb: 297 Schweine und 274 Ferkel. Verlauf: Ferkel lebhaftes Ge schäft bei anziehenden Preisen. Läuferschwetne ruhig. Es wurden gezahlt im Großhandel für: Läuserschweine 5—6 Monate all 70—90, Pölke 3—4 Monate alt 54—70, Ferkel 9-13 Wochen alt 40—54, 6—8 Wochen alt 30-40 Mark je Stück Milchpreis. Unverändert 15 Pfennig je Liter mit den üblichen Zuschlägen. 4- Prcisnotierungen für Eier. (Festgestellt von der Berliner Eiernotierungskommission am 23. Januar.) 1. Deutsche Eier: Trinkeier vollfr., gest. über 65 Gramm 16 60 Gramm 15, 53 Gramm 13, 48 Gramm 10,50—11; frische Eier 53 Gramm 12,50. 2. Auslandseier: Dänen 15,50; Holländer 60—62 Gramm 14—14,50, 57—58 Gramm 13—13,50, leichtere 11.50: Belgier^ 68 Gramm 15,50, 57—58 Gramm 13,25, So hab' ich MW dich gefunden Roma« vo«MargareteElzer 80. Fortsetzung (Nachdruck verboten) Sie sind die Opfer eines schrecklichen Autvunsalls." Laver starrte Gundula erst ein paar Minuten tief erblaßt an, dann ließ er ihre Hand los und atmete tief auf. — — „Hergott, ich danke dir!" Aufschluchzend brach Gundula zusammen. „Laver, lieber Bub, das bist ja gar nimmer du selbst!" Eine Weile blieb Stille und dann sprach Laver mit würgender Stimme: „Das kann eine Frau nicht nachfühlen, was ich hab' durchmachen müssen, wie ich den verfluchten Brief ge sunden hatte. Und das kann ein guter Mensch wie du nicht begreifen, daß man einen so wilden Haß fühlen kann und einen solchen Ekel, der keine Ausnahme ma chen will. Ich bin ein verlorener Mensch, Gundel, einer wie ich kann nicht leben, wenn er nicht glauben und vertrauen kann. Verstehst du das? Ich, der nie, nie an Arg und Verstellung gedacht habe, bin zum Hanswurst gemacht von einer gewissenlosen Frau!" „Du gehst zu weit, Laver, du bleibst doch du!" „O nein, weit gefehlt! Ich bin das Jammerbild meiner selbst. Ich hab' keine Treu und Glauben mehr!" „Hör mich an, wenn du ruhiger geworden bist, wirst du dich zu dir selbst zurückfinden." „Werd' nie wieder voll Vertrauen unter den Menschen gehen. Wem soll ich glauben, wenn ein Ge sicht, wie das meiner Frau, so unverschämt lügen konnte. Wo soll ich den Mut hernehmen, einem Lächeln zu trauen, wo das reizende Lächeln meiner Frau lügen konnte. Wann soll ich dem reinen Blick eines Auges Glauben schenken, da doch der Kinderblick meiner Frau Lug und Verrat gewesen ist? Nichts und niemand wird mir das wiedergeben können, was mir dieser elende Brief vernichtet hat." „Und was soll nun werben?" „Ich bleibe wo ich bin!" „Und die Beerdigung?" „Ohne mich!" „Laver, du weißt nicht, was du redest, du kannst doch nicht aller Sitte so in das Gesicht schlagen. Das müßte sich doch eines Tages rächen an dir selbst." „Ich soll dort hinunter, unter die lügenden und trügenden Menschen, soll das Tuscheln und Raunen ertragen, mit dem sie um mich herum summen werden — seht, da ist er, der Dummkopf, der dem Lächeln einer Frau glaubte, der Idiot." „Laver, bitte, nimm dich zusammen. Ich kann es nicht mit anhören, wie du gegen dich selber wütest. Wer sollte auf die Idee kommen. Es weiß doch außer mir und Inges Eltern niemand um das Geheimnis." „Und Frau Ziegler." „Sie weiß, daß du einen Schmerz erlitten hast, aber hat keine Ahnung welcher Art. Und so mag noch man cher dich in deinem Leid haben laufen sehen, aber es weiß niemand den Grund." „Kannst du das beschwören?" „Ich schwöre!" „Warum hast du die Eltern eingeweiht?" „Weil ich eine Erklärung brauchte für dein rätsel haftes Fernsein." Unsicher fah er sie von der Seite an. „Du siehst sehr'elend aus. Ich mache dir viel Mühe. Hab' Dank." „Du kommst?" „Unter einer Bedingung!" „Und das wäre?" „Du verrätst niemand meinen Schlupfwinkel und läßt mich ruhig wieder hier herauf?" Enttäuscht sah Gundula ihn an nnd meinte zag haft: „Deine Wirtschaft, Haus und Hof?" „Mag zugrunde gehen! Für wen soll ich es pflegen - und bebauen?" Gundula sah voller Angst in Lavers Gesicht. Er war krank. Er mußte ja krank sein! Anders war ja diese entsetzliche Apathie gar nicht zu erklären. Vielleicht war es das beste für ihn, wenn er hier oben blieb und un gestört znr Ruhe kam. Daß sein Hab und Gut nicht zu schänden wurde, dafür wollte sic schon sorgen, und da mochte seine Klausur dauern so lange sic wollte. Nach kurzem Besinnen versprach sie ihm dann: „Du sollst gewiß und wahrhastig sofort wieder hier herauf zurückkchren. wenn die Beerdigung überstan den ist. Ich werde dafür sorgen, daß die Leute an eine erneute Reise glauben." „Und niemand soll mich fragen, oder eine Erklä rung von mir erwarten." „Auch das!" „Gundula, ich glaube, du weißt gar nicht, was du von mir verlangst!" Er war schon wieder entschlossen, sein Wort zurück zunehmen Es tat Gundula so weh, den sonst so ruhigen und ausgeglichenen Mann fetzt jeder auf ihn einstür- meuden Regung nachgeben zu sehen. Einmal stumpf zum Verzweifeln, und dann wieder sich wild aufbäu mend gegen irgendeine Wallung. Er packte ihre Hand und flüsterte heiser: „Erlaß es mir! Sag ihnen, ich sei verrückt geworden, weit gefehlt ist es nicht einmal, sag ihnen was du willst, nur laß mich hier oben Ich ftihle, es wird über meine Kraft gehen, an dem Sarg der Frau zu stehen, die mich betrog, um mein Heiligstes, um meinen gan zen Menschenglauben. Ich kann mir nicht ruhig mit anhören, was der gute alte Pastor vou ihren edlen Eigenschaften für Wunder zu erzählen haben wird Nein, nein, lügt euch da drunten an, aber ohne mich, ohne mich!" (Fortsetzung folgt.)