Volltext Seite (XML)
steige« wurden Dazu sind viele Hilfsmittel aus dem Auslande in gen j Form von Kraftfutter und Dünger herangezogen worden. Es "die 1 machte sich sofort ein Sinken Ler Erträge bemerkbar, als die and I Einfuhr im Kriege äbgeschnittcn war. Gegen Ende des Krieges und nach ihm machte sich das Bestreben der deutschen Dünge- der j mittel-Iirdustrie nach eigener Befriedigung des Inlandsmarktes eißt 1 besonders bemerkbar. Vor allem war es die Badische Anilin- und E l Sodafabrik, die das Leunawerk zur größten Kunstdüngerfabrik der l Welt ausbaute. Der Vortragende erläuterte nun die ganze histo rische Entwicklung der einzelnen Kunstdüngerarten von der ersten synthetischen Herstellung des Harnstoffes vor reichlich 100 Jahren '"N ' bis zu den neuesten Verfahren, die bei der Herstellung von Am- monsulfatjalpeter und Nitrophoska zur Anwendung gelangen. Die hochinteressanten Ausführungen fanden großes Interesse und dem Vortragenden wurde reicher Beifall und Dank zuteil. x.. Bellachim-Gastspiel im „Adler". Der Altmeister der Zauber- „" -R kunsl Pomröno Bellachini gab gestern abend im „Adler" eine ' i Veranstaltung, die Besucher von nah und fern heroeigelockt hatte. ieb Der Saal mußte wegen des stärken Andranges polizeilich ge- nö- D schlossen werden. Gegen ZLg Usw begann „der Mann aus der och - 1. Dimension" seine Vorführungen, die allesamt zeigten, daß zcn - man es mit einem Meister in seiner Kunst zu tun hatte. Ge ¬ ren schwindigkeit und Trickanwendung sind seine großen Stützen. So ine l wie er das Spiel mit den Billardbällen in allen Einzelheiten er- 1 zeigte, so könnte er selbstverständlich auch für alle anderen Sachen ns- R Aufklärung geben. Also hexen kann auch er nicht. Aber seine Dar ren i bietungen waren doch voller Rätsel, die der Zuschauer nicht zu res I lösen vermag. And so unterhielten sich die letzteren fast 3 Stunden wn > lang in angenehmster Weise und spendeten dem Zauberkünstler hte k und seiner Mitarbeiterin nach jeder Nummer reichen Beifall, die Sängertag in Riesa. Der Sängcrtag des Sängerbundes ins i Meißner Land, der auf den 16. Februar angesetzt worden war, -en i kann erst am Sonntag, dem 16. März, stattfinden. '0? Hauptvcrstand und Gefamtausschuß des Deutschen Sänger- j dundes tagten in Leipzig. Hauptvvrstcmd und Gefamtausschuß des c < Deutschen Sängerbundes in Leipzig eine zahlreich besuchte tte z Sitzung abgchalten. Dabei wunde zunächst der neue Satzungs- 1 cntwMf des Hauptvorstandes zugunsten der Aenderungsvorschläge einzelner Bünde zurückgezogen. Die Leitung des Deutschen Sän- chx gerbundes wird einem sechsgliedrigen Hauptvorstand übertragen ,er werden; für je 20000 Mitglieder aus den Bünden (bisher ne 12 000) soll ein Vertreter in den Gefamtausschuß kommen. Die Abstimmungen auf dem Sängertage dürfen in der Zukunft einzeln erfolgen, d. h. die Vertreter der Bünde sind nicht mehr wie bisher gehalten, einer Meinung zu sein. Gegen den Mißbrauch der Liederbücher des Deutschen Sängerbundes soll gerichtlich vorge- "z sangen werden. jx. Der Sächsische Militärvereinsbund hält seine diesjährige Bundeshauptversammlung vom 27. bis 29. Juni in Oschatz ab. Die Veranstaltungen beginnen am Freitag, dem 27. Juni, mit einer Tagung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen. Am Sonnabend werden die auswärtigen Gäste empfangen. Nach ln, internen Besprechungen folgen Platzkonzert, Aufziehen der Wache ele in den alten Uniformen und ein Platzkonzert des Sängerbundes em . Meißner Land". Der Sonntag ist den Bundesberatungen vorde ren halten. In einer Sitzung, die am Sonnabend m Oschatz stattfand, -en wurden zur Durchführung der Veranstaltungen die erforderlichen en '' Laq^dcr Holzindustrie des Handelskammerbezirkes ten Dresden im 4 Vierteljahr 1929. Für die Sä g ew e r k e war der nn Geschäftsgang im 4. Vierteljahr denkbar schlecht. Trotz dem war- )0f men "Herbstwetter kam die Betätigung wegen des Geldmangels vorzeitig zum Stillstand. Neubauten, die sonst im 4. Vierteljahr noch im Rohbau fertigestellt werden, wurden nicht begonnen. A Auch die Großhändler, die sonst Wintera-ufträge zur Ergänzung v ihrer Lagervorräte erteilten, hielten zurück. Seit Mitte Dezember ruhen die Betriebe zum Teil vollständig. In allen Berichten wird wiederum lebhaft über die Drosselung der heimischen Sägemdu- ----- stne durch den ausländischen Wettbewerb geklagt, der infolge nied rigerer Einkaufspreise, billigerer Löhne und niedrigerer Frachten die Preise auf dem heimischen Markt mit Leichtigkeit unterbieten könne — Das Geschäft in Kisten und Kistenteilen flaute weiter ab. Die Aufträge wandern mehr und mehr an das Aus land ab. das Preise fordert, die für deutsche Hersteller gar nicht in Betracht kommen können. — Die Nachfrage nach Flaschen- kisten und Versandlisten für die Getränkeindustrie war gering. Selbst kapitalkräftige Großabnehmer hielten mit Bestel lungen auffallend zurück. — Der Geschäftsgang in der Faß- und Bottichherstellung blieb ungünstig. — Die Hersteller von gedrehten, gefrästen und geschnittenen Holz waren berichten über ein Nachlassen des Geschäfts. Besonders war der Monat Dezember durch sehr mangelhaften Auftragsein gang gekennzeichnet. Die Betriebe mußten zum Teil stillgelegt werden. — Die Sitzmöbelind ustrie war zwar teilweise gut beschäftigt, der Geldeingang soll aber derart schlecht sein, daß voraussichtlich'schon aus diesem Grunde Betriebseinschränkungen notwendig sein wenden. — Die Geschäftslage in der Ge brauchsmöbel industrie hat sich verschlechtert. Der mangel hafte Absatz stärkte den Schleuderwettbewerb. — Die Hersteller von Feinmöbeln fanden im Oktober noch angemessene Be schäftigung. Dann ließ aber der Auftragseingang beträchtlich und in steigendem Umfange nach. Das Weihnachtsgeschäft ließ sehr zu wünschen übrig. Im Dezember ist der Umsatz beträchtlich hinter dem des Dezember 1928 zurückgeblieben. Die Aussichten für das Frühjahr werden nicht besonders gut beurteilt. Fälschung von Dollarnoten. Die in letzter Zeit aufgedeckten Fälschungen amerikanischer Nolen in riesigem Umfange sind wahr scheinlich schon längere Zeit im Gange; denn die amerikanische Regierung hat mit dem Einzug der zur Zeit umlaufenden Noten durch Umtausch in neue Noten kleineren Formats bereits schon vor Monaten begonnen. Man beabsichtigte jedoch nicht, die alten Noten außer Kurs zu setzen, sondern, allmählich aus dem Verkehr zu ziehen. Durch den anscheinend außerordentlichen Umfang der Fälschungen könnte die amerikanische Regierung vielleicht aber doch genötigt sein, das jetzige Verfahren der allmählichen Ein Ziehung aufzugeben und zum mindesten die Notengattungen, die von der Fälschung besonders stark betroffen sind, bald außer Kurs zu setzen. Eine solche Maßnahme könnte später einmal den Be sitzern solcher außer Kurs gesetzter Noten unangenehme Ueber- raschungen bringen, und man möchte aus der ganzen Angelegen heit die Lohre ziehen, daß das gesparte Geld immer am besten bei der Sparkasse, bei der Girokasse oder einer guten Bank auf einem Konto aufgehoben ist. Die Möglichkeit einer Außerkurssetzung irgendwelcher Noten ist immer gegeben, und wer sich von fremden Geldsotten nicht trennen zu können glaubt, muß mit der Möglich keit rechnen. Warnlichter der Reichsbahn. Die Reichsdahnverwaltung ver sucht nunmehr, außer durch Warnkreuze auch durch Warnlichter ihren Sicherheitsdienst bei Wcgübergängen auszubauen. Zunächst sind an zwei Wegübcrgängen der Nebenbahn Grunow—Äönigs- wusterhausen Warnlichter dauernd in Betrieb genommen worden. Ihre Aufstellung war vom Allgemeinen Deutschen Automobil klub angeregt und unterstützt worden. Damit der Kraftfahrzcug- führer beim Versagen des Signals es nicht übersehen kann, ist es mit einem viereckigen rotweißen Rahmen eingefaßt, der ebenso wie das am gleichen Mast darüber angebrachte Warnkreuz rück- strahlend eingerichtet ist. Die Warnlichter find Blinklichter aus rotem und weißem Licht. Das rote Licht blinkt etwa 80mal in der Minute und etwa doppelt so schnell als das weiße Licht. Grumbach. (Gemeindeverordneten - Sitzung.) Das Gemeindeverordnetenkollegium tagte am vergangenen Mon tag in öffentlicher Sitzung.- Vorsitzender Bürgermeister Umlauft eröffnete die Sitzung bei Anwesenheit sämtlicher Gemeindeoer- ordneter um 7 Uhr. Der Zuhörerraum war gut besetzt. Die Tages ordnung wurde in der bereits bekanntgegebenen Form genehmigt. Von der Erwerbslosigkeit nach dem Stande vom 31. 1. 1930 (es sind 52 männliche und 17 weibliche Unterstützungsempfänger, 1 männlicher und 1 weiblicher Krisenempfänger und 45 Zuschlags empfänger, zusammen 71 Erwerbslose vorhanden. Ausgesteuerte Erwerbslose unterstützt die Gemeinde 3) und der Verpflichtung des Hauptmanns Beyer >der Frelw. Feuerwehr auf weitere drei Jahre nahm man Kenntnis. Der Antrag der sozialdemokratischen Partei, Haltung einer Kommunalpolitischen Zeitschrift für die Gemeindeverordneten auf Kosten der Gemeinde wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelchnt. Zu Punkt 3, den Arbeiter Walter Loose, nahm man einstimmig in die allgemeine Woh nungsliste auf. Dem Ersuchen der Witwe Richter ist sofern statt- gegeben worben,, daß man ihr das Standesamtszimmer gegen 100 R'M. jährliche Miete unter der Voraussetzung überläßt, daß das Zimmer im Bedarfsfälle wieder zu räumen ist. Das Baugesuch des Wirtschaftsbesitzer Max Sommer wurde bedingungslos ge nehmigt. Zu dem Antrag der soizaldemokratischen Pattei, Bau eines Vier- oder Fünffamilienhauses, faßte man keinen Beschluß, da der Gemeinderat bereits auf Grund des Beschlusses vom Vor jahre beim Bezirksverband um eine Beihilfe aus Mitteln der Aufwertungssteuer zum Bau eines Fünf- oder Sechsfamilien hauses nachgesucht hat. Zu Punkt 7 hieß man den Beschluß des Bauausschusses gut. Die Bedingung, daß derselbe im Bedarfs fälle das Land der Gemeinde für denselben Preis wieder abtritt. 250 RM. bewilligt Man zu den 750 RM. betragenden Ver messungskosten. — Hierauf geheime Sitzung, in welcher Anter- stützungssachen erledigt wurden. Schluß der Sitzung 8.15 Uhr. X Kesselsdorf. (Iahreshauptversam mlung Turn- vereinD. T.) Der Turnverein Kesselsborf hielt am vergange nen Sonntag im Bereinslokal Gasthof z. Krone seine 38. Jahres hauptversammlung ab, die sich eines sehr zahlreichen Besuches seitens der Mitglieder erfreute. Der langjährige, bewährte Vor sitzende des Vereins, Turnbruder Max Opitz, eröffnete die Ver sammlung X3 Uhr ünd hieß die erschienenen Mitglieder herzlich willkommen. Wenn man einen Rückblick auf das vergangene Ver- oinsjahr 1929 hält, so kann man getrosten Mutes sagen, daß es auf der ganzen Linie einen guten Schritt vorwärts gegangen ist. — Den Höhepunkt der Vereins-Veranstaltungen bildete die am 31. August und 1. September abgehaltene Turnhallen- und Fahnenweihe, durch welche der lang gehegte Wunsch, ein eigenes Heim zu besitzen, seine Verwirklichung fand. Dieses Werk zu voll bringen, war nur durch den überaus großen Opfersinn und die stete Hintansetzung des eigenen Ichs sämtlicher Mitglieder und Freunde des Vereins möglich. Eine besondere Würdigung fand die Turnhallenweihe noch darin, daß sich mehrere Gönner des Ver eins in hochherzigster Weise und im Bewußtsein für unsere edle deutsche Turnsache zu handeln, zufammengetan hatten, um dem Verein die langersehnte Bereinsfahne zu stiften. Ihnen sei auch an dieser Stelle nochmals aufs herzlichste gedankt. Der vom Ober- turnwart des Vereins, Turnbruder Oskar Pietzsch, verfaßte Turnbericht zeigte, daß auch im Besuch der Turnstunden ein steter Fortschritt zu verzeichnen ist. Geturnt wurde im Jahre 1929 an 97 Abenden mit einem Gesamtbesuch von 2172 männlichen Teil nehmern gegen 95 Turnstunden im Jahre 1938 - mit 1740 Tur nern. Der Höchstbesuch der Turnstunde belief sich auf 38 Turner und Iugendturner im Jahre 1929 gegenüber 28 im Vorjahre. Die Turnerinnen turnten an 44 Abenden im Jahre 1929 gegen 37 im Jahre 1928. Gesamtbesuch 432 Turnerinnen im Jahre 1929 gegen 315 im Jahre 1928. Höchstbesuch der Turnstunde im Jahre 1929 mit 14 Turnerinnen gegen 11 im Jahre 1928. Eine Iugend- turnerin, welche sämtliche Turnstunden besucht hatte, wurde mit einer Urkunde ausgezeichnet. Der vom Spielwart, A. Neu mann, gegebene Spielbericht zeigte, daß das im Verein gepflegte Faustballspiel im vergangenen Jahr infolge der zahlreichen Vor bereitungen für die Hallenweihe, nicht so zu seinem Recht ge kommen ist wie in den Vorjahren. Es trug nur eine Mannschaft Pflichtspiele aus, wovon 4 gewonnen und 2 verloren wurden. Freundschaftsspiele wurden 4 ausgetragen und zwar 3 gewonnen, 1 verloren. Die neugegründete Handballmannschaft trug 2Freund schaftsspiele aus, welche sie beide gewann. Bei der Neuwahl des Turnrates wurden neu bezw. wiedergewählt: Zum 1. Vorsitzenden Turnbuder Max Opitz, 2. Vorsitzenden u. Oberturnwatt Turn bruder Oskar Pietzsch, Kassierer Turnbruder Max Höhne, Schriftführer und Spielwart Turnbruder A. Neumann, Pressewart Turnbruder F. Jentzsch, Gerätewart Turnbruder Erh. Iltzsche, Vorsitzender des Vergnügungsausschusses Turn bruder Herm. Becker sowie 7 Beisitzer. Nachdem noch über ver schiedene geplante Veranstaltungen Beschluß gefaßt worden war, schloß der Vorsitzende die Versammlung mit der Mahnung, auch im neuen Jahre dem Verein die Treue im Geiste unsres Turn vaters Jahn zu erweisen. „Gut Heil!" Burkhardswalde. (M i l it ä r v e r e i n.) In seinem Vereins lokal beging der Verein am Sonntag, den 9. 2., sein 55. Stif tungsfest. Zu diesem fanden sich außerordentlich viele Kameraden mit ihren Angehörigen in Gumperts Saal ein, selbst die ältesten Mitglieder fehlten nicht. Der Abend wurde durch einen flott ge spielten Marsch eingeleitet. Danach begrüßte Vorsteher Pietzsch- Groitzsch die Anwesenden. Nach dem allgemeinen Gesang des 1. Verses des Deutschlandliedes begann die Tafel. Während die ser nahm Kamerad Pvppe-Tanneberg Gelegenheit, dem Vorsitzen den im Namen der Mitglieder den Dank für die unermüdliche Arbeit auszusprechen. Es folgte die Keberreichung der Ehren urkunde an Kamerad A. Fischer. 50 Jahre ist er dem Verein treu geblieben und wurde dafür zum Ehrenmitglied ernannt. Es wurde ihm auch das Ehrenzeichen für 50jährige treue Dienste überreicht. Die Kameraden Miersch - Seeligstadt und Leh mann - Schmiedewalde erhielten das tragbare Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft. Die Gewehrabteilung präsentierte vor den Ausgezeichneten das Gewehr. Einige Mitglieder und Ange hörige führten sodann Zwei Theaterstücke auf und zwar ,Im Schützengraben" und „Moderne Mädels". Ihr flottes Spiel und besonders die musikalischen Einlagen des ersten Stückes fanden ein recht dankbares Publikum. Es folgten noch eine Verlosung und oin Coupletvortrag. Der Tanz hielt noch viele Stunden die An wesenden in Fröhlichkeit und echter Kameradschaft zusammen. Kirchennachri kdten Wilsdruff. Donnerstag X8 Uhr Bibelstunde. Verein* Kalender. Iungdeutscher Orden. 12. Februar Volksnationaler Auf klärungsabend im „Adler". D. H. V. 1. März Gründungsfeier. Turnverein Wilsdruff D. T. 15. Febr. „Tonhalle" Monats - Versammlung. Vereinigte Wilsdruffer Kegelklubs. 15. Februar Keglerball im „Lindenschlößchen". Wetterbericht Bedeckt bis wolkig, strichweise etwas Niederschläge möglich. Flachland Temperaturen vorwiegend über Null Grad, nachts ört lich geringer Frost, oder nur Bodenfrost, Gebirge schwacher Frost vorherrschend. Flachland schwache bis mäßige, Gebirge mäßige bis frische Winde meist aus westlichen Richtungen. Dresden. (ZweiKindervoneinemAuto tödlich überfahren.) Ein schwerer Unfall trug sich am Dienstag kurz vor 3 Uhr nachmittags in Dresden unweit der Albertbrücke zu. Als Bürgermeister Angermann aus Klotzs ch e mit seinem Brennabvrwagen die Hindenburgstraße landwärts fahren wollte, liefen ihm an der Ecke der Gneisenaustrahe zwei Kinder plötzlich vor das Auto, die alsbald erfaßt, überfahren und ein Stück mitgeschleift wurden, wodurch sie schwere und sofort tödlich wirkende Verletzungen erlitten. Die Kinder waren zunächst unbe kannt. Sie wollten eine Eisbahn aufsuchen. Man brachte deren Leichen nach dem Krematorium. Erst abends konnten ihre Namen festgestellt werden. Es handelte sich um die Kinder eines in der Hopfgattenstr. 5 wohnhaften Oberrechnungsinspektors Weber aus dem Finanzministerium. Die Tochter Hildegard hatte das 10., ihr Brüderschen Erich das 8. Lebensjahr erreicht. Seitens der Kri minalpolizei und Staatsanwaltschaft wurden zwecks Klärung der Schuldftage sofort umfangreiche Erörterungen vorgenommen, die bis in die späten Abendstunden sortda'uetten. Bürgermeister Angermann blieb in Verwahrungshaft. Er wird heute Mittwoch dem Gericht zur weiteren Vernehmung und Entschlie ßung zugeführl werden. Leisnig. (Opferbereite Stadtväter.) In der letz ten Stadtverordnetensitzung wurde ein nationalsozialistischer An trag, die Diäten der Stadtverodneten abzuschaffen, angenommen. Kötzschenbroda. Klementine von Schuch- Proska80Jahre. Am 12. Februar vollendet die ehe malige Königlich sächsische Kammersängerin Frau Geheim rat Klementine Edle von Schuch ihr 80. Lebensjahr. Ein gesegnetes Künstlerleben liegt hinter der trotz ihrer hohen Jahre noch erfreulich rüstigen Jubilarin, ein Künstler leben, das reich an Erfolgen und Triumphen war. Ist doch Frau von Schuch die letzte überlebende einer großen Kunstepoche der Dresdener Oper, nachdem Therese Malten und Graf Seebach vor kurzem zur letzten Ruhe eingingen. Zwickau. Ein Wohltäter Zwickaus ge storben. Hier starb nach kurzer Krankheit im fast voll endeten 83. Lebensjahre der Seniorchef der Speditions firma Ernst Naundorff, Ernst Gotthilf Naundorff. In ihm ist eine Persönlichkeit, die weit über die Grenzen Zwickaus und des Sachsenlandes hinaus bekannt war, dahingegan gen. Er gründete die Firma Ernst Naundorff am 1. Juli 1887, so daß diese 1927 auf ein 40jähriges Bestehen zurück blicken konnte. Ernst Naundorff hat sich in aller Stille als Wohltäter größten Formats der Stadt Zwickau erwiesen. Zwickau. Beim Rodeln überfahren. Auf der Staatsstraße, die durch Oberlungwitz führt, ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Der 4^ Jahre alte Sohn des Gutspächters Henny ist, als er mit dem Schlitten rodelte, von einem Lieserkraftwagen überfahren worden, wobei er schwere Verletzungen erlitt. tSrimma. B o l k s k i r ch l i ch e r Aufbau. Der „Bund für eine lebendige Volkskirche" veranstaltet in Grimma eine Arbeitstagung, in der folgende Themen be handelt werden: „Der Auftrag der gebildete« Stände für die religiöse Erneuerung unseres Volkes", „Der Auftrag der Kirche und ihrer Helfer" und „Die Bedeutung der Bibelstunde für den kirchlichen Aufbau". Anmeldungen an die Bundesgeschäftsstelle in Annaberg. Leipzig. Ein sächsischer Kommunist wegen Hochverrats vor dem Reichsgericht. Der Ver antwortliche Schriftleiter des Chemnitzer K.-P.-D.-Blattes Der Kämpfer, Rudolf Keller, ist am 11. Februar durch den Vierten Strafsenat des Reichsgerichts wegen Vor bereitung eines hochverrätischen Unternehmens zu einem Jahr Festung und zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Keller, der aus Werdau stammt, ist verantwort lich für den Inhalt einer Extra-Ausgabe des Kämpfers, in der u. a. zum Massenstreik aufgefordert wurde. In dieser Aufforderung hauptsächlich wurde der Versuch des Hochverrats erblickt, da die Auffordernden hätten wissen müssen, daß der Massenstreik der Vorläufer zum Bürger krieg sei, auf dessen Entfachung allein es ihnen schließlich nur angekommen sei, mit dem Ziel, die Verfassung zu be seitigen und die Diktatur des Proletariats zu errichten. Leipzig. Die diebische Wahrsagerin fest- genommen. Vor kurzem warnte das Leipziger Krimi nalamt vor einer diebischen Wahrsagerin, die beim An bieten von Bedarfsartikeln den Wohnungsinhaberinnen erzählte, daß sie Krankheiten vertreiben könne, und dabei Diebstähle ausführte. Durch die Aufmerksamkeit eines Kellners, bei dessen Eltern die Betrügerin ein gleiches Manöver ansführen wollte, ist es gelungen, die Täterin festzunehmen. Es handelt sich um eine 19 Jahre alte Musikerin Fichta P. aus Harburg. Sie ist geständig und wurde der Staatsanwaltschaft Leipzig zngeführt. Leipzig. Raub Überfälle in Leipzig. Nach dem bereits kurz vorher auf den Inhaber einer Schoko- ladengroßhandlung in der Südstraße ein Raubüberfall, bei dem der Geschäftsinhaber durch einen Schlag auf den Kopf betäubt wurde, verübt worden war, wurde der In haber eines Zigarrcngeschäftes in der Harkortstraßc von einem Unbekannten, der Tabak verlangt hatte, mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen, so daß der Geschäftsinhaber bewußtlos zusammenbrach. Der Täter nahm die auf dem Ladentisch zufällig liegende Brieftasche mit 130 Mark Inhalt und das in der Kasse befindliche Wechselgeld in Höhe von etwa zehn Mark an sich und flüchtete. * EvangettscheGeistliche gegen dasFaschingsireiben. Tie evangelischen Geistlichen der Stadt Dresden haben in einer Ephoralkonferenz beschlossen, die Glieder der Stadtgemeinde zu bitten, alle mit der Faschingszeit meist verbundenen Ausgaben zu meiden und sich vom ganzen Treiben fcrnzuhalten. Die Not allein von 55 000 Arbeitslosen in Dresden, die sonstigen sittlichen und sozia len Röte der Zeit sollen es jedem ernsten Christen un möglich machen, sich an Veranstaltungen zu beteiligen, die das Gewissen des Volkes betäuben, statt die Verant wortung zu Wecken.