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wenigstens sreizugeben. In einem zweiten Schreiben an die Bundesführung der österreichischen Selbstschutz verbände wird betont, daß die Gründung der Bauern wehren zur Verhinderung der Schwächung des Heimat schutzgedankens notwendig gewesen sei und nicht als feind seliger Akt gegen die bestehenden Wchrverbände aufgefaßt werden dürfe, denn die Bauernwehren böten diesen die Hand, mit ihnen den Kampf gegen die vol's- und staats feindlichen Elemente zu führen. China. Die Unruhen auf Hainau. Marinestreitkräfte, die aus Kanton nach der Insel Heinau entsandt worden sind, haben den von den Auf ständischen besetzten wichtigen Hafenplatz Haihau ein genommen. Zum Schutze der Fremden haben das britische Kanonenboot „Magnolia" und der amerikanische Zerstörer „McLeish" vor Haihau Anker geworfen. Die „Magnolia" funkle, die Lage sei ruhig, es sei unwahrscheinlich, daß die Fremden in Kämpfe hineingezogen werden würden. Aus Zn- und Ausland Berlin. Gegen den preußischen Unterrichtsminicher Doktor Becker war wegen der Ministerialverfügung vom 17. Oktober 1929 über das Verhalten der Lehrer und Beamten zum Volks begehren Strafanzeige erstattet worden. Das eingeleitete Er mittlungsverfahren ist jetzt eingestellt worden, weil eine straf bare Handlung nicht ersichtlich ist. Berlin. Die Rote Fahne ist auch Sonnabend polizei lich beschlagnahmt worden, da in mehreren Artikeln zum Hochverrat und zur Begehung strafbarer Handlungen auf gefordert worden ist. Lissabon. Der portugiesische Präsident hat den früheren Kriegsminister Oberst Passos e Sousa mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt, die jedoch bisher nicht ge lungen ist. Moskau. Der Volkskommissarenrat der Russischen Föde rativen Sowjetunion hat den Straßenbahnwagenführer Bandurin zum Sekretär des Volkskommissariats ernannt. Wilhelmshaven. In den letzten Tagen wurden dem Amts gericht Wilhelmshaven einige Mitglieder der Kom munistischen Partei zugeführl, die sich durch Verbrei tung von Hetzschriften an die Mannschaften des Kreuzers -Emden" und anderer Marinefahrzeugc strafbar gemacht haben. München. Der Senat der Deutschen Akademie Hai den amerikanischen Botschafter Dr. h. c. Schurman in Aner kennung seiner die kulturellen Beziehungen zwischen Deutsch land und Amerika fördernden Tätigkeit zum Senator ernannt. Washington. Ein Buch mit einem von zwölf Millionen amerikanischer Frauen unterzeichneten Aufruf zur Ver minderung der Rüstungen wird in der ersten Fe bruarwoche der Londoner Konferenz zugestelll werden, gleich zeitig mit einem ähnlichen Aufruf von hunderttausend japa nischen Frauen. Madras. Der Nationalliberale Verband von Indien Hai einen Ausruf erlassen, in dem alle Inder ausgefordert werden, in Einigkeit daraus hinzuarbeiten, daß Indien sobald wie irgend möglich Vie Stellung eines b r i t I s ch e n G l i e d- staates erhalle. Neuer aus «Iler weil Ein Berliner Juwelcndieb in Paris verhaftet. In Paris verhaftet wurde der Juwelendieb Perlewitz, der Anfang November v. I. in einer Berliner Pension einem Juwelenhändler aus Frankfurt a. M. für 200 000 Mark Juwelen entwendet hat. Der Diebstahl hat seinerzeit großes Aufsehen erregt. Perlewitz hatte den Juwelen händler in die Wohnung einer Schauspielerin, die an geblich Juwelen kaufen wollte, gelockt und mit der Leder tasche, die die Juwelen enthielt, das Schlafzimmer der Schauspielerin, vor welchem der Juwelenhändler wartete, durch eine zweite Tür verlassen. Zertrümmerung von EisenSahnsignattampen. Die Anschläge auf Eisenbahnanlagen in Schleswig-Holstein dauern an. An einem der letzten Abende wurden die Vor signallampen zum Bahnhof Halstenbek (Kreis Pinnebergs von unbekannten Tätern zertrümmert, Ferner wurden an einem Wärterhause der Eisenbahnstrecke die Scheiben von zwei. weiteren Lampen zertrümmert. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs wurde ein Mann gestellt, der an scheinend mit den Anschlägen in Verbindung steht. Totschlag bei einer Bauernhochzeit. Auf einer Hoch zeitsfeier in dem pommerschen Dorfe Degow kam es zwischen geladenen und nichtgeladenen, aber trotzdem reichlich mit Bier und Schnaps bewirteten Gästen zu einer Schlägerei, bei der der Handelsvertreter Gehrke aus Damit im Bezüge für den Monat Februar keine Unter brechung eintritt, bitten wir unsere Postbezieher, das Abonnement auf das „W ilsdrusfer Tageblatt" beim Briefträger zu erneuern. Nach dem 25. dieses Mo nats verlangt die Post eine Verspätungsgebühr von 20 Pfennigen (bei Nachlieferungen 30 Pfennige). Kolberg mit einem Ziegelstein erschlagen wurde. Der Täter entkam unerkannt im Dunkel der Nacht. Mit dem Auto in eine Gruppe junger Leute. In Ehrenbreitstein fuhr ein Auto in scharfer Fahrt in eine Gruppe junger Leute, die von einer Turnübungsstunde nach Hause zurückkehrten, hinein. Vier Mann wurden schwer verletzt, mehrere andere erlitten leichtere Ver letzungen. Vernichtungskampf gegen Panther und Wildschweine in Spanisch-Marokko. Nach einer Meldung aus Casa blanca herrscht in Spanisch-Marokko strenge Kälte. Panther und Wildschweine kommen, vom Hunger ge trieben, bis in die bewohnten Gegenden. Eine Eingeborene wurde von einem Wildschwein angegriffen und tödlich verletzt. Die Bewohner der gefährdeten Gegenden haben sich zusammengetan, um den Vernichtungskampf gegen die Raubtiere aufzunehmen. Die Newhorker Prohibitionspolizci verkauft Alkohol. Der Newhorker Abgeordnete Sirovich brachte im Kongreß der Ver. Staaten eine Entschließung ein, in der er eine genaue Untersuchung des Newhorker Prohibitionsamtes fordert. Bei der Begründung dieser Entschließung be schuldigte er die Newhorker Prohibitionsbeamten, daß sie selbst Alkohol an die Geheimlokale verkauften. Es be fänden sich unter den Beamten viele, die früher Verbrecher gewesen seien. Bunte Tagesckronik Paris. In einem Bergwerk in Algringen (Algrange) In Lothringen wurde infolge der Explosion einer Sprengpatrone ein Bergarbeiter getötet, während zwei andere lebensgefähr lich verletzt wurden. London. In Birmingham wurden bei einem Zusammen stoß zwischen zwei Lastautos, von denen das eine 20 Arbeiter von ihren Arbeitsstätten nach Hause s ' getötet und 16 verletzt. Turne», Sport und Spiel Wasserball Nord—West 4:3. Im Bremer Hansabadc Händen sich vor ausvcrkauftem Hause die Wasserballvertrc- tungen Nord- und Westdeutschlands erstmalg im Repräsen tativspiel gegenüber. Unmittelbar vor Schluß schoß Neumann für den Norden den Siegestreffer, der vom Publikum mit ungeheurem Beifall aufgenommen wurde. Vollstedt Deutscher Eisschnellausmeister für 1930. In den ersten Nachmitagsstunden des Sonnabends wurden die offiziellen Ergebnisse der Eisschnelläufe sowohl für die Deutsche Meisterschaft 1930 als auch für die Kampfspiele und die Junioren bekanntgegeben. Wie es nicht anders zu er warten war, siegte im Gesamtergebnis der Deutschen Meister schaft wieder der Altonaer Vollstedt, allerdings nur ganz knapp, gegen den bayerischen Eisschncllausmeister Sandln er, München. Dritter wurde der Berliner Lötsch vor Donaubaucr, München. In der Gesamtwertung für die Kampsspiele nahm der Österreicher Riedl den ersten Platz vor Barwa, Berlin, ein. Der Dritte konnte nicht ermittelt werden, da die in Betracht kommenden Läufer — in erster Linie die Österreicher — beim 10 000-Meter-Lauf ausgaben. Das Ju- niorenlaufen war dem Berliner Kube II nicht mehr zu nehmen. — In dem aus 15 Kilometer verkürzten Skilang lauf blieb erwartungsgemäß der deutsche Skimeistcr Müller von 35 Gestarteten erfolgreich. Mit 55 :18 lies er eine ganz hervorragende Zeit heraus. Die französischen Rckordflieger gelandet. Die franzö sischen Rekordftieger Costes und Codos sind am Sonnabend nachmittag um 14,33 Uhr in Jstres gelandet, nachdem sie sich 33 Stunden 22 Minuten und 49 Sekunden in der Lust ge halten und drei neue Weltrekorde an sich gebracht hatten. »unÄunk-progrsmm Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,1). Dienstag. 21. Jan. 12: London: Eröftnung der Internationale! See-Konferenz. » 14.30: Neuerscheinungen aus dem Musuauenmarn « 15.15: SchaUvIatten » 16: Pros. Dr. Briefs: Auswanderung uni Arbeüsloitgkeü. » 16.30: Opern-Nachmittag. Leipz. Slnsome-Orch » 18.05: Oberreg.-Nat Helene Zeitzier: Gewerblicher Kinder- un! Iugendlichenschutz » 18.30: Französisch. « 19: Prof. Dr. Klemm Arbeitseignung und ArbeiGgenaitung. »19.30: Heuere musikalisch- Stunde Mitw.: Erna Siebiger-Peihler (Gelang), Sigrid Urbar! (Klavier). A Rappoldi (Violine). Rubinstein: Galopp. — Älbeiuz Kreisler: Tango — Lhaminade-Kreisler: Serenade espagnole. - De Falla-Kreisler: Danse espagnole - Marr: Der bescheidene Schaler — Trunk: Frühlingssomme: Das Hemd. — Urbach: Konzertwalzer — Rimsky-Korsakow-Kreisler: Arabischer Gesang. — Wieniawski, Polonaise. - Marr: Und gestern ha! er mir Rosen gebracht. - Karpa: Unterricht. — Weingartner: Schuhmacherlied: Motten - Thießen: Humbug. « 20.30: Studio der Mitteldeutschen L-ndei Golshorn: „Streu um die Stadt" Sonetts. — Fritzsche: Streich quartett Ausf.: Genzel-Quartett, Leipzig- ff 21Ü5: Lieder oo: Emil Mattiesen Mitw.: Lotte Meusel, E. Böhmer (Gelang). »22.1a Zeit Welter. » Anschl: Unterhaltungsmusik. « Danach: Blaser Kammermusik. Ausf.: Gewandhaus-Bläser-Vereinigung. Reicha: Quin rett in Es-dur. — Mozart: Divertimento für Flöte, Klarinette un Fagott — Schmid: Quintett für Flöte, Oboe. Klarinette, Hör: und Fagott. Dienstag, 21. Januar. Berlin W. Welle 418. — Berlin O., Magdeburg, Stettin Welle 283. 9.00: Kinder erzählen für Kinder. 4- 12.00: Die Eröffnung der Internat. Seckonfcrcnz in London (Unterredung zwischen dem König Georg V. und den Hauptvertretern der genannten Konferenz). 4- 15.20: Elsa Herzog und Julie Elias: Mode und Küche. 4- 15.40: E. Nevermann: Schachstunde. 4- 16.05: Miu.- Dirigent Dr. K. Häntzschel: Bildung eines internationalen Ehrengerichtshoses der Presse. 4- 16.30: Opernnachmittag. Das Leipziger Sinfonieorchester. 4- 17.30: Jugendstunde. Crawl- schwimmen. 4- 18.00: Stunde mit Büchern. 18.30: Mar Hansen singt. Hans Sommer (Flügel). 4- 19.00: Das Physi kalische Weltbild der Gegenwart. Prof. Dr. H. Reichenbach: Licht und Strahlung (Die Bausteine des Lichts). 4c 19.30: Orchesterkonzert. Pros. A. Földesy (Violoncello). Berliner Funkorchester. — Während der Pause: Francis Jammes. 4- 21.20: Zeitberichte (Die Auseinandersetzung zwischen Pilsudsti und dem polnischen Sejm). 4- Anschl.: Politische Zeitungsschan. Deutsche Welle 1635. 9.00—9.25: Fröhliche Märchen. Kinder erzählen für Kin der. 4- 10.00—10.25: Einführung in die Flugtcchnik und An leitungen zum Bau von Flugzeugmodcllen. 4- 12.00—12.25: Französisch für Schüler. 4- 14.30—15.00: Tanziurnen für Kin der. 4- 15.00—15.30: Warum sammeln wir Bricsmarken? 4- 15.45—16.30: Frauenstunde. Künstlerische Handarbeiten. 4- 16.30—17.30: Nachmittagskonzert Leipzig. 4- 17.30—18.00: Welt und Mensch. Der Einfluß der Sterne. 4- 18.00—18.30: Schöpfe risches Musikerkennen (Arbeitsgemeinschaft). 4- 18.30—18.55: Französisch für Fortgeschrittene. 4- 18.55—19.20: Die Schweiz als Volksstaat. 4° 19.20—20.00: Gedächtnisstunde für Walter Calö. 4- 20.00: Emil Lucka liest aus eigenen Werken. 4- 20.30: Newyork—Berlin im 19. Jahrhundert. Mitwirt.: Lisa Frank (Sopran), Fr. Düttbernd (Bariton). * Anschl.: Politische Zci- tungsschau. So hab' üb Liebste M gefunden Roma« vo« Margarete Elze r. 69. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). Aber was bedeutete dieser Trost gegenüber dem Riesenleid, das auf Laver wartete? In vielen Wochen vielleicht konnte ihm das zum Trost erwachsen. Und immer heißer senkte sich die Angst und Not aus Gun dulas sorgenbeschwertes Herz. Mit Erbarmen gedachte sie der Eltern Inges. Und erleichtert empfand sie, daß der arme Berty mit seinem Tod niemand in Verzweif lung jagen würde, weil er ja keinen hatte, der zu ihm gehörte. Beim Talwirt angekommen, ließ sie sich von dem gutherzigen Alte» einen Enzian aufschwatzen, deu er für das Allheilmittel in allen Lebenslagen zu halten schien. Und wirklich fühlte sie sich ein wenig besser nach dem Trunk. Wenigstens lieb das lästige Flimmern vor den Augen und das dumme Zittern in den Knieen nach. Nachdem sie sich ein paar Minuten erholt hatte, sand sie sich dann auch wieder zurecht und den alten, kräftigen Ton und die kluge Besonnenheit wieder. Sie verhandelte mit dem Wirt wegen eines Fuhrwerks, das die beiden Verunglückten in Lavers Haus bringen konnte, und einem anderen, das das Auto abschleppen sollte. Dann legte sie dem Alten ihre wohlgefüllte Geldtasche in die Hand: ,Für die Leute! Es sind fast alles Holzarbeiter, die ein paar Mark gut brauchen können. Teilen Sie es, bitte, gleichmäßig unter sie aus, wenn ich fort bin, denn ich möchte es nicht selbst tun!" Der Talwirt zog sein Käppchen und machte einen tiefen Diener. Alles was wahr war, die Gundula Reichberger war ein Prachtweib. Jetzt hatte er ja das erstemal mit ihr zu tun gehabt, und er konnte nur be stätigen, was die anderen alle von ihr sagten: gut, hilfreich! Ein Weib mit einem guten, opferwilligen Herzen. Und Gundula hatte ein paar Bewunderer mehr gewonnen. Sie wandte sich nun zum Gehen und fragte den Doktor, ob sie ihn mitnehmen dürfe: „Mein Wagen steht beim Kronenwirt!" Der Doktor nahm gern an. Er war müde, und dankbar, daß er nicht zu lausen brauchte. Mit keinem Gedanken bedauerte Gundula, daß sie zu ihreu wichti gen Geschäften nun nicht gekommen war. Ihr Herz war ganz und gar nur ausgefüllt von ihrer Angst nnd Not nm Laver. Als sie sich in Bewegung setzte, sah sie den Kainzer stehen. Da kiel ihr ein, daß sie seine jnnge Frau im Ort daheim gesehen hatte. Im Vorübergehen sagte sie dem Mann deshalb: „Wenn Sie die Louis treffen wollen, so können Sie aussitzen bei mir. Ich hoffe, daß Sie auf die Art die Zeit einholen, die Sie hier mit all dem Traurigen ver säumt haben. Damit die Louis nicht warten muß und sich ängstigt. Es ist so schlimm, wenn man um einen Menschen in Angst und Unruhe sein muß." Und bei diesen Worten fiel ihr wieder schwer ans das Herz, daß Laver vielleicht jetzt schon in Angst und Sorge um Inge war. Mit schnellen Schritten ging sie ihren Begleitern darum voraus nnd bestieg beim Kronenwirt hastig ihren Wagen. Die beiden anderen saßen aus. Und erst als Gundula die Zügel in die Hand nehmen wollte, da sah sie die verbundenen Hände, und zeigte sie mit amem hilflosen Lächeln dem Arzt. ^„Was nun?" Aber schon war der Kainzer von seinem Hinterplatz des Jagdwägelchen herabgeklettert und stand bescheiden vor Gundula: „Ich kann kutschieren." „Tas heiß ich einen Netter in der Not!" Ohne weitere Worte sprang Gundula schnell und geschickt vom Bock nnd kletterte zum Doktor hinten auf den Wagen. „Fertig! Und schonen Sie die Gäule nicht! Ich muß lange, lange vor den Unglücksboten im Haus Lohneck sein. Den Doktor setzen wir vor seinem Hanse ab." Und los ging die Fahrt. In ein paar Minuten hielt der Wagen mit scharfem Ruck vor dem Doktor haus, nnd der alte Herr war taktvoll genug, den Wa gen nicht aufzuhalten. Kaum standen die Pferde, war er auch schon herunter, und ehe er noch in sein Haus treten konnte, sauste der leichte Wagen schon wieder davon. Die Fahrt würde Gundula niemals vergessen. Wie sie dem Unglück, das unentrinnbar auf den gelieb ten Mann zuschritt, die Zeit abrang, die sie zu brauchen glaubte, um ihm schonend wie möglich das Entsetzliche zu berichten. Laver hatte seine Arbeit an einer anderen Stelle seiner großen Besitzung nicht beenden können, und war auf diese Art nicht, wie er vorgehabt hatte, nach Scho lastika gekommen. Dadurch war er ein wenig früher mit seinen Anordnungen fertig geworden, und froh darüber, nun einen gemütlichen Spätnachmittag für Inge nnd Berty erobert zu haben, nach Hanse geritten. Es hatte ihn schon leicht verstimmt, daß die beiden Aus flügler noch nicht zurück waren. Aber dann tröstete er sich wieder damit, daß er Zeit gewann, sich erst ein bißchen aufzufrischeu. Sie mußten ja jede Minute hcim- kommen. Er malte sich ans, wie froh und beglückt Inge sein würde, daß er auch einmal Zeit für sie hatte. Vergnügt ein Liedchen trällernd, machte er ein wenig Toilette. Aber es war in ihm eine ganze sonder bare Unruhe, alle paar Takte unterbrach er seine musi kalischen Hebungen und lauschte gespannt hinaus, ärgerlich auf sich selbst, daß er so unleugbar nervös mar. Als er dann fertig war, bummelte er auf die Straße und dachte, daß er vielleicht noch einen kleinen Schwatz mit Gundula machen könnte. Ans dem Neich- bergerhof war es ziemlich still. Der Steiner Franzl lief ihm in den Weg. (Fortsetzung folgt.)