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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit den Beilagen „Neue Illustrierte-, „Mode und Heim" und „Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. WeOIiWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates »»»»IUI»»«»»«»»»»»»»«»»!» — — - Dt» »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» - tag, Donnerstag und Sonnabend. v« B«l»g «»Preis wird mit Beginn » jeden Monat, bekannt gegeben. - »» I« Fall« HSHerer Gewalt (Krieg od. sonst. H M irgendwelcher Störungen de» Betriebes der H L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung-- 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An« - »» spruch auf Ltefemng oder Nachlieferung der -- ü Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise», ü »iiiiiiiiiiiiiiiiiirniiiiiiiiiiiiiiiH Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 2 Anzeigen werden an den Trscheiuungstagen 8 bi» spätesten» vormittaa 10 Uhr in »t» * Geschästrstell» «riete«. - Di- Festsetzung de» Anzeigen-Preis,, » - wird bei eintretenter Aadenmg ein« Nuuaa« st st vorher bekanntgcgeb^ st Jeder Anspruch auf Nachlatz «Lischt, wen» st st der Anzrigen-Vetrag durch «läge »ingyog« st » werd«u »atz »der wenn der Anstraggev«, ist 8 Konkur» gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Nummer 26 Mittwoch de?r 2. März M7 26. Jahrgang. OertlicheS and GüchfischeS. Mttendorf.VkriNa, den s. März jyr?. — Dit öffemlichi! Gemsindeverordnetensitzung wurde am 25. Februar von Herrn Vorfieber Zech eröffnet. Zu. nächst nahm man Kenntnis, davon, daß das Finanz ministerium die U bernahme der Rndeburgerstmße in StaalS- Unterhaltung ablehnl, da der Durchgangsverkehr noch nicht außerpewöhnlich stark sei: da« Ministerium ist aber bereit, für. den Ausbau der Straße Staatsunterstützung zu gewähren. Herr Bürgermeißer Richter teilte angesichts des Drängens der Erwerbslosen auf Beginn de« Wafferleitungsbaues mit, daß seitens der Verwaltung alle« geschehen, um baldigste Arbeitsaufnahmen zu ermöglichen. Zunächst steht die offi- »ielle Anerkennung als Notstond«arbett noch au«. Für die Wahl von drri Gemeindeäliesten lagen Wahlvorfchläge der drei Fraktionen vor. Herr Wirth stug zunächst an, warum nach dem Verhältniswahlsystem gewählt werden soll, da doch da« Slärkeverhältnt» der Parteien dasselbe sei wie vor 3 Jahren. Damals sei jeder Partei ein Gemeindeältester zu- gebilligt worden. Bon Herrn Vorsteher Zech wurde er- widert, daß die Gemeindeordnung Verhältniswahl vorschreib». Bei der Abstimmung entfielen 8 Stimmen auf den Wahl vorschlag Pietzsch, 7 Stimmen auf Wahlvorschlag Hausdorf, 4 Stimmen aus Wahlvorschlag Raser. Gewählt wurden daher vom Wahlvorschlag Pietzsch die Herren August Pietzsch und Maurer August Wolf, und vom Wahlvorschlag Haus- darf Herr Hermann Hausdorf, während Wahlvorschlag Raser leer au-ging. An diese Wahl schloß sich »ine stundenlange, zeitweis« heftige Aussprache zwischen den Ver tretern der sozialdemokratischen und kommunistischen Fraktion an. Zum 1. Stellvertreter de« Bürgermeisters wurde mit 15 gegen 4 Stimmen Herrt Pietzsch gewählt, mit der gleichen Stimmcvzahl ging Herr Hausdorf al« 2. Stellver treter au« der Wahl hervor! Den Satzungen de« Fort- bildungtschulverbandes Ottendorf-Okrilla — Lausa — Herms dorf wurde mit einigen Aenderungen zugestimmt. Für das Wasserwerk soll rin besonderer Ausschuß eingesetzt werden. In den Verkchr-aurschuß wurden die Herren Bürgermeister Richter, Kantor Beger, und Verordneter Petzold gewählt. Die Gewährung von Beihilfen an bedürftige Konfirmanden wurde dem Wohlfahrtsausschuß überlassen. Hieraus geheime Sitzung. — Am vergangenen Sonntage fand im Gasthof zum Hirsch in Gegenwart eine» Vertreters des Sächstschen Lande«- Vereins vom roten Kreuz und de« Herrn Dr. Haring au» Klotzsche die Prüfung der Lehrabtrilung der hiesigen Sanitätrkolonne vom roten Kreuz statt. Die Prüfung ist von allen gut bestanden worden. Damit erhöht sich die Zahl d«r au-gebildeten Mitglieder der Kolone um 1b. Es ist sicher begrüßt worden, daß außer Herrn Pfarrer Gräf, die Herren der Gemeindeverordnetrn König und Uhlig zur Prüfung erschienen waren, zeigten sie doch damit, daß sie für die Ideale Arbeit der Roten Kreuze« Interesse haben. Der Kolonne jedoch ist für weitere» rastloses Schaffen aller Gute zu wünschen. — Am Sonnabend veranstaltete der hiesige Turnverein „Jrhn" im Saale de« Gasthof« zum schwarzen Roß ein Winzerfest in Abmannshausen. Dazu war der Saal festlich geschmückt. Und auch die sich nach Beginn des Festes sehr zahlreich einfindenden Mitglieder und Gäste halten zu einem großen Teile dem Charakter det Feste« angepaßte Kleider angelegt. Neben dem Tanz, gab es auch verschiedene Ab wechslungen. Winzer und Winzerinnen hielten ihren Einzug und Studenten gesellten sich dazu. Der Bürgermeister von Aßmannshausen, im Auto vorsahrend, begrüßt» di» Er schienenen auf« herzlichste. Die Darbietungen der Mitglieder der Vereins gefielen sehr durch ihre gute Ausführung. Großen Effekt machte auch das Dampfschiff, welcher die Personen von und nach dem Weinschank beförderte. Aber auch im „Toten Punkt" herrschte bei Schrammelmusik und echt bayrischen Doppelspülen Hochbetrieb. Eine Gabenver losung spendete schöne Gewinne. So war er kein Wunder, daß sich bald eine fidel« Stimmung in dem so wunderhübsch mit Weinsvalierrn und Grün dekorierten Räumen in denen auch alle Lampen durch extra dazu angcfertigte Weintrauben überklridet waren, entfaltete, di« bis zum frühen Morgen auhielt. — Aus ein« Eingabe hat der Reichsjustizministtt« mitg«-! teilt, daß die Relch«reg!erung bereit sei, Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen über die Polizeistunde in Zukunft K Nicht M»h* »l« ahnden. Deshalb sehe auch der Reichsrat vorliegende Ent- wurf einer Schaukstädiengefttzr« die Aufhebung des Artikels 1 de« Notgesetzes vom 24. Februar 1923 vor. Ebenso sei im Entwurf eines allgemeinen deutschen Strafgesetzbuches di« Bestrafung solcher Verfehlungen al« Uebertretung vorg«- sehen. Das hat zur Folge, daß die Bestrafungen wegen PolizeißundeN'Uebertrelung nicht mehr vom Staatsanwalt wie da« bi« jetzt der Fall ist, sondern künftighin von den Polizeibehörden geahndet werden. -- Am 26. Februar fand in Leipzig unter dem Vorsitz dr« Präsidenten Kluge der Reichsbahndirektion Dresden die 7. Sitzung dr« Landeseisenbahnrate« Dresd«n statt. Di« Versammlung wurde durch den Vertreter der Handel«- kammer Leipzig begrüßt. Nach Erledigung einiger geschäft licher Angtlegenheiten, insbesondere Zuwahl von Dr. Weber in Schw«pnitz als stellvertretendes Mitglied in den Ständigen Ausschuß de« Landeseisenbahnrate«, zunächst gab der Vor sitzende eine Darstellung der finanziellen Belastung und der wirtschaftlich n Lage der Deutschen Reichsbahn und der Ver- wrndung der ihr gewährten Kredite. Hierauf wurde in eine Besprechung der Güler- und Ttertarife eingetreleu und es wurden dabei der gegenwärtige Stand der Frage der Neu gestaltung des Normalgütertarif« und die in dem Jahre 1926 eingetretrnen Tarisänderungen, insbesonder« die zahlreichen, seit der letzten Sitzung gewährten Ausnahme- tarise, erlkUtert. Als für Leipzig besonder« bedeutungsvoll konnte bekanntgegebeu werden, daß unverkauft gebliebene Ausstellungsgüter der Leipziger Technischen Messe unter be stimmten Vorausfttzungen künftig frachtfrei zurückbrsördert werden. Daraufhin wurden Fragen der Personen-, Gepäck- und Expreßguttarife eiörlert und einige Wünsche betreffend Sonnlagskarten besprochen. Weiterhin nahm der Lande», eisinbahnrat verschiedene Mitteilungen vtrkihrsdienstsicher Art entgegen. Zum Schluffe wurde der Sommerfahrplan 1927 einer eingehenden Beratung unterzogen. Lausa. Sonntag nachmittag wurde hi«r ein Motor radfahrer an der Kurve bei der Bäckerei Blümel zuweit, hinausgetragen und fuhr gegen «inen Baum. Ein zufällig dort stehender Knabe wurde zu Boden geschleudert und so schwer vrrletzt, daß sich sein« Uebersührung in« Krankenhaus notwendig machte. Dresden. Am Sonnabrndvormittag stürzte von einem Baugerüst am Elektrizitätswerk Wettiner Plotz hier au» 35 Meter Höhe ein 26 jähriger Arbeiter ab. Mit schweren lebensgefährlichen Verletzungen wurde er in« Krankenhaus gebracht. An sein«« Auskommen wird ge zweifelt. — In der Nacht zum Sonntag beobachteten Straß««- passant«« im Grundstücke Sidonienstraße 10 b, dem Eck- und Geschäftshaus Prager- und Sidonienfiraß« in der ersten Morgenstunde starke Rauchentwicklung aus d«m Boden des der Pragerstrab? zu gelegenen Hausteile«. Gegen 1 Uhr hatten die Flammen, deren Ursache bis fitzt unbekannt ist und die an großen Mengen von Bodenrummel und Kisten reiche Nahrung fanden, da« Dach durchschlagen und loderten nun mächtig am nächtlichen Himmel empor. «/» 1 Uhr traf die Feuerwehr ein, die mit drei Rohren und von der Prager Straße aus mit «tner mechanischen Leiter drn Brand herd erfolgreich bekämpft«. DaS Feuer hat die Seite de« Dachstuhles ausgebrannt, di« mit Holzspänen gefüllte Zwischendecke zum fünften Obergeschoß und doit die Arbeit-, stube einer Damenkosektionsstrma vernichtet. Das an- grenzende Hotel ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Wehr hatte bi«l/, 3 Uhr zu arbeiten. Die Aufräumer und Wachen rückten 6 Uhr früh ab. — Ende Januar verhandelte da« Dresdner Schöffen gericht, wie berichtet, gegen die Handlung«gehilfen Alfred Wilhelm Mrugalla und Edgar Albert Stenzel, denen u. a. zwei verwegene Einbrüche in den Nächten zum 7. September und 12. November in die Geschäftsstelle der Vereinigung Sächsischer höherer Staatsbeamter in Dresden zur Last ge- legt wurden, wobri in dem einen Fall« «in« Kaffe mit über 1500 Mk. Bargeld erbeutet wurd«. Beim zwei'eu Einbruch hatte Stenzel von den Fenstern die Gardiut« hrruntergeriffen daraus «in Seil gedreht und sich dann auf die Straß« hinab gelassen, Mrugalla wurde zu neun Monaten, der wiederholt vorbestraft« Stenzel zu einem Jahr drei Monaten Gefängni« verurteilt. Gelegentlich erne» Spaziergange« auf dem Hof« der Gefangeuenanstalt Drerden 1 ist Stenzel dieser Tage auf unerklärliche Weise über dir hohe Mauer K hinweg entwichen und unbemerkt entkommen. Bei derartigen 'u ö stand voneinander halten, sie werden außerdem von Anstalt-- Wachtmeistern überwacht. Wie die Flucht möglich war, wird gegenwärtig erörtert, ebenso wird lebhaft nach Stenz«! gefahndet. — In der dritten Nachmittagsstunde d«s Sonnabend lief in -Vorstadt Pieschen an der Ecke d«r Leipziger und Wurzener Straße eine in d«n dreißiger Jahren stehend« Frau zufolge eigener Unachtsamkeit in eine vorüberfahrende Autodroschk« hinein, wurde angestoßen und zur Seite gc- schlrudert und mußte erh«blich verletzt nach dem Krankrnhau« Dresden-Friedrichstadt gebracht werden. Ohne wieder zum Bewußtsein zu kommen ist die Verunglückte verstorben und dann nach dem Friedhof an der Bremer Straße überge- sührt werden. — In der Nacht zum 27. Februar versuchte »in 47 Jahr« alter Fleischermeister sich, seine Ehefrau uud Kinder sowie sein Dienstmädchen mit Leuchtgas zu vergiften. Er hatte di« Gasleitung der Küche durch einen 10 Meter langen Schlauch nach dem gemeinsamen Schlafzimmer ver längert. Durch das ausströmende Gar wurde die Frau wach und könnt« noch rechtzeitig da« Vorhaben ihre« Ehe- manne« verhindern. Wilschdorf bei Stolp«n. Am Mittwoch entstand im nahen Karswald «in größerer Waldbrand. Nach längeren Bemühungen gelang e« schließlich der Frurrwehr, di» Feuer« Herr zu werden. Der Schaden ist ziemlich beträchtlich. Zit' au. Zittau« Goldgrube, die großen Bergwälder, die im Jahrs 1914 noch ein«n Ueberschuß von rund 188 000 Mk. aufwie«, bringt jttzl der Ttadt keinen Pfennig Ueberschuß. Mit etw« 280 000 Mk. gleichen sich Einnahmen und Auegabrn der Forstverwaltuug Zittaus im Etat von 1925 aus. „Dar hat mit ihren Fräße die böse Nonne ge tan." Wolkenstein. Im Walde bei Grießbach wurden heute früh zwei Männer im Alter von 22 bi« 25 Jahren erschossen aufgefundea Jrgendwelch« Au«wei«papiere fand man bei den Toten nicht. Die beiden Leichen lagen im Walde an «inen Baum g«lehnt. Der Verwesung«prozeß ist soweit fortgeschritten, daß man anurhmen kann, daß di» Erschießung vor etwa 8—10 Wochen »folgt ist. Au« dem ganzen Tatbestand ergibt, daß Dopp«iselbstmord vorliegt. E« wurden zwei R«volver vorgefuuden. Nach dem Ein- schußkanal ist anzuurhmen da« jeder sich selbst »schoß. Sport. Sonntag, den 27. Februar 1827. Handball. Jahn I. - Heidenau I. 0:5 (0:1). Die hiesige Mannschaft trug am Sonntag ihr erste» Verbandsspiel au«. Dieser Spiel welches s«hr schnell durch- geführt wurde sah Heidenau al« Erster erfolgreich. Kurze Zeit danach glich Jahn au»- doch wurde diese« Tor wegen Abseits nicht gegeben. Mit 0:1 geht e« in die Paus«. In d» 2. Halbzeit nimmtj das Spi«l recht hart srinrn Fort gang. Die hiesige Mannschaft läßt merklich nach und da durch kommt Heidenau noch zu 4 Erfolgen dem Jahn wi«d«r «in durch Abseits ungültige» Tor entgegenstellen konnte. Jahn Heidenau konnte somit au» allen 5 Verbandsspielen al» Sieger hervorgehen. Fußball. Jahn I. — D. I. K, Dre»den 7 :1. Die hiesige Mannschaft siegte wie giwollt mit vor stehenden Ergebni« und verhalf dem Gegner durch «in Eigen tor auch noch zu einem billig«« Torerfolg. Jahn Jgd. - Stetzsch Jgd. 0 : 7. Di« trchnisch bessere Mannschaft trug hier den Sieg davon. Dresdner Schlachtviehmarkt. 28. Februar 1927. Auftrieb: 116 Ochsen, 192 Bullen, 278 Kalben und Kühe 546 Kälber, 670 Schafe, 2371 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochs«« 27—57, Bullen 45—60, Kalben und Kühe 23-55, Kälb» 60—78, Schafe 50—64, Schweine 56—71. Dir Stallpretfe find nach den neuen Richtliniru der Landespreirprüfungrstell« für Rinder 20 v/„ für Kälber uud Schafe 18 o/o und für Schweine 16 v/, niedriger al« di« > . ü r