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Lokal-Anzeiger für Ottendors-Okrilla und Umgegend. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von 6er EischLstsstelle Mb., srei ins Haus 1, 2 Mli. Einzelne Nummer IO Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstag» un6 Lonnsbenäs Nachmittag. VllltthMilss- M ArzriBIsü Nnzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer 6er»n Naum t" Pfg., Lolislprri» ü pso. Neklamen auf 6er ersten Seit» «v psg. Nnzeigen-Nnnshmr bi» spätestens Mittags ' Uh» <»» Lrsch»inung»t>ge». Truck unü Verlag von Hermann Uühle, Ottenöors-Olirilla. Kummer 36 VeransworNicher Schriftleiter Hermann Nühle, 6roh-0hkill» ^8. Jahrgang. Mittwoch, den 26. März MY Amtlicher Teil. Glisiiitjscr ßr Viliilllialiibilthmkr. Wegen des Mangels an GaSmessenr mußten zahlreiche Haushaltungen gegen Zahlung einer Pauschalsumme an die Gasveisorgunq angeschloffen werden. Mr beabsichtigen jetzt, eine Anzahl Gasmesser anzu- kauten und ersuchen diejenigen Pauschalabnebmer, welche nnen Gasmesser käuflich erwerben wallen, dies bis zum 31. Mä z 1S1S bei unserem Betriebsleiter zu melden. Der Preis für einen 3 fl. Gasmesser wird sich auf 65 Mark stellen. Hierbei wird darauf hingewiesen, das; eine Entfernung der Zuleitung für Pouschalabnehmer ausgeschlossen ist. Die vereinbarte Pauscholgebühc ist also zu zahlen, auch wenn das angeblich nicht entnommen wird. Gtmindevtrdaud für das Sasverk in Ottendorf Gemeindeoorstand Richter, Vorsitzender. Uohteutarteu-Ausgabe. Kohlenkarten können Mittwoch, de« 26. Mae; im Gemeindeamt — Meldeamt — m Empfang genommen «erden Anspruch aus Zuweisung haben nur diejenigen Haus haltungen, welche über keine Heizmaterialien mehr verfügen. Markendezugsausweistarlen sind vorzutegen. OttenvorfiMorttzdors, am 25 März 1919. Der Grmeindevorstand. Kttroleum snr jaudwirtschast und tzeimardeittr. PelioKumkarten für Marz und das Sommeryalbjahr 1819 ftno felleas oer Inhaber landwrrtichaflticher Betriebe lind der Heimarbeiter Mittwoch, de« 26. Märi 1919 «oem. 8 di« 12 Uhr im Geucemoeaml Meideaiiil — adzuyolen. Das Lcuchtül kann sofort «m Geschäft von Hermann Knöfel entnommen werden. Lr e«vorf-MoriyVorf, am 24 März 1919 Der Gememdevvrstand. wirtschaftlichen Lage begünstigt auch in Holland den Befferntuierten, also eine Art Junggesellensteuer an. Die auch die Demobilisierten eine Gefahr für die Ruhe des Vorlage hierüber wird erst im Herbst herauskommen, möglicherweise zusammen mit einer Reformvorlage der Berlin l Angesichts der Bedeutung Sachsens als Ausfuhr» i — Ministerpräsident Gradnauer kündigte in seiner Programmrede eine Sonderbesteuerung der alleinstehenden smus. Namentlich Rotterdam hat unter der igkeit zu leiden. Außer den Aibeitslosen bilden land und in Anbetracht der Wichtigkeit der sächsischen Metall-, Textil-, Tabak-. Rauchwaren und Buchdruckindustrie müßte Sachsen viel stärker vertreten sein. Die sächsische Regierung hatte denn auch rechtzeitig entsprechende Wünsche in Berlin geäußert, allein in der Frage der Zurücksetzung Sachsens handelt die neue Reichsregierung genau wie die alte: man kümmert sich einfach nicht um sächsische Wünsche und Interessen. Sachsen durfte zwar nach Preußen die höchste Kriegssteuer zahlen, viel mehr als da« größere Bayern und das ,gleichgroße Württemberg — aber zu ver langen hat es nichts. Wann wird endlich die unleidliche sächsische Geduld ein Ende haben?! (W. M.) Die 10. Sitzung des Preffebeirats beim Landeslebensmittelamt am 20. März 1919 gab den Ver tretern der Presse Gelegenheit, für die Volksernährung wichtige Tagesfragen zu ausführlicher Besprechung zu bringen. Ueber die nächsten Aussichten der Versorgung wurde mitgetcilt, daß man damit rechnet, etwa 400 Gramm amerikanisches Fleisch oder Speck als Sonderzuweisung ver teilen zu können zum Preise von 4 bis 5 Mark das Pfund. In Aussicht steht eine größere Menge holländisches Weiß kraut. Die mitteldeutsche Streikbewegung hatte seine Be förderung bisher verzögert. In der Zeit vom 16. April bis zum 15. Mai werden den Kommunalverbänden zwei Pfund Nährmittel auf den Kopf zur planmäßigen Weiter verteilung zugewiesen werden, ohne die etwa notwendigen Sonderzuweisungen für da oder dort vielleicht ausfallende Kartofsellieferungen. Da Muscheln jetzt wieder in großer' Menge zur Verfügung stehen, wird den Kommunalverbänden dringend empfohlen, dies wohlfchmeckende und nahrhafte Lebensmittel möglichst reichlich zu beziehen. Die schwere Zeit für Zeitungsverleger hat noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht; die Verteuerung aller Betriebsmittel ist ständig im Steigen begriffen. Haupt sächlich wird das Papier immer teurer und soll nach und diene der nationalen Verteidigung. Der Uebergang der Macht aus den Händen der Bourgeosie in die Hände, des Proletariats drene der Verteidigung des Landes gegen den äußeren Femd, nicht gegen die eigenen Bourgeosie. — Die gesamte ungarische Presse whne Unterschied der Paret begrüßt das neue Regime. Ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, hat die ungarische Proletarierdiktatur die Staatsgewalt übernommen. Der Kommunismus, dessen rote Fahne in Zukunft das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben führt, ist bei weitem nicht jener Dämon, für welchen er irrtümlich angesehen wurde. Wien. Am Sonntag vormittag veranstalieten die hiesigen Kommunisten eine Sympathiekundgebung sür die Diktatur des Proletariats in Ungarn, die sich zu einer Demonstration gegen die Entente gestaltete. Sämtliche Redner wandten sich gegen die foizaldemokratische Partei leitung. der früheren Zivilliste erreichen wird. Die Verhandlungen mit ihm sollen demnächst beginnen. Die königlichen Privat güter, soweit sie während der Revolution beschlagnahmt worden sind, werden ihrem Besitzer zurückerstattet. — Die sächsische Regierung wirn demnächst eine Ver ordnung ergehen lassen, die alle über 65 Jahre alten Be amten zum Rücktritt von ihren Aemtern auffordert. E« sollen zwar, um Härten zu vermeiden, Ausnahmen gestattet sein, doch wird dre Gesamtheit der älteren Beamten durch diese Verordnung ein wenig überrascht sein. Dresden. Von der Kriminalpolizei ist in dem stellenlosen Schreiber Max Müller, von hier gebürtig, jene Person ermittelt und sestgenommen worden, die sich von einem Breslauer und Radeberger Geschäftsmann durch ge- fälschte TestamentSabschnften insgesamt 28000 Mark zu verschaffen gewußt hatte. Den größten Teil des Geldes hat Müller durch Teilnahme am Spiel und mit Frauen zimmern in kurzer Zeit durchgebracht. Kamenz. In Großgrabe wurden von der Land- gendarmerie zwei Gutsbesitzer der Geheimschlachtung über führt. Der etne hatte zwei Schweine, der andere eine Kalbe heimlich geschlachtet. Das Fleisch wurde ihnen teil weise abgeuommen. Carlsfeld i. E- Eine größere Anzahl hiesiger Glasarbeiter hat sich in das Bornaer Kohlenrevier begeben, um dort Kohlen für die hiesige Glasfabrik beschaffen zu helfen. Oertliches und Lächfisches. Gttendorf.Gkrilla, 25. März — Am morgenden Mittwoch Abend veranstaltet im Gasthof zum Hirfch dec hiesige Gewerbe-Verein euren Familienabend, zu dem außer den Mitgliedern auch noch alle außerhalb des Vereins stehende Gewerbetreibende einge laden sind. — Ein einziger Sachse befindet sich unter den 38 deutschen Vertretern auf der Friedenskonferenz. Ein neues Beifpiel für die unerhörte Zurücksetzung Sachsens durch ranzösische Presse darf über alle diese Vorgänge nicht eine ^eile veröffentlichen. Die Zensur wütet mit einer Strenge, sie man sich bei uns qarnicht vorstellen kann. Schlimm bestellt ist es auck mit den französischen Truppen eilen im besetzten Gebiet. In vielen Formationen haben ich insgeheim Soldatenräte gebildet. Zwischen französischen Soldaten und ihren Ententebrüdern kommt es ständig zu Schlägereien und Zusammenstößen. Im Elsaß hat die ranzösische Politik ein völliges Fiasko erlitten. Die Streik- mruhen im Oberelsaß haben eine große Ausdehnung ange- ivmmen. In Mühlhausen und Umgebung ruht die Arbeit n sämtlichen Fabriken. Auch die Arbeiter im Kaligebiet )aben die Arbeit eingestellt. Die Fabriken verlangen nilitärischen Schutz, den die französische Regierung nur zu ;ern geben würde, doch kann sie es nicht, da sie sich auf hre Truppen nicht verlassen kann. Bei den Umzügen der Arbeiter weiden deutsche Lieder gesungen und deutsche Zahnen getragen. Ueber die kommunistische Bewegung in Holland erfahren vir aus sicherer Quelle folgendes: Die holländischen Kommunisten hatten zu Beginn des Jahres auf einer ge heimen Parteikonferenz die sofortige Organisierung einer sioten Armee beschlossen. Der Beschluß, diese Armee zu rilden, erfolgte, weil die kommunistische Partei einen genauen Ueberblick über ihre Stärke gewinnen wollte und andererseits M der Ueberzeugung gelangte, daß bei Unruhen auf ein lebergehen der regulären holländischen Arme? zu den Kommunisten uicht zu rechnen sei. Gegenwärtig liegen bereits gegen 10000 Anmeldungen für diese Rote Armee sor. Im Lande wird eine rege bolschewistische Agitation betrieben. Die Agitatoren sind zum Teil russische und galizische Juden. Die Sowjetregierung hat auch hier große Geldsummen in die Häude der Kommunisten gelangen lassen. Das Revolutionskomitee der belgischen, französischen und englischen Internierten im Haag hat beim etwaigen Ausbruch eines Bürgerkrieges den holländischen Kommunisten Der Bolschewismus tu Frank» eivy. Die französische Regierung treibt uns gegenüber eine brutale Vergewaltrgungspolitik, gebärdet sich als Sieger Und will uns glauben machen, sie sei so mächtig uno stark, daß sie mit dem „geschlagenen" Deutschland umspringen könne, wie sie wolle. Diese Politik Frankreich entspringt in Wirklichkeit Nicht dem Gefühle innerer Macht nno Stärke, sondern ferner Schwäche. Frankreich will durch stme Erpresserlukuk Sicherungen vorweg nehmen, die es Nach seiner wirkrrchen Lage nicht erhalten kann und wird, wenn Deulichlano dre Augen darüber geöffnet werden, wie rs tatsächlich in den französischen Landen aussiehl. In Frankreich sind dre wirtschaftlichen Zustände auf jeden Fall nicht besser, al» bei uns. Industrie, Landwirtschaft und Berkehr liegen danieder. Dazu kommt die ständig wachsende Zersetzung des französischen Heeres. Man braucht keineswegs alle Nachrichten, die über Streiks, Meutereien französischer Truppen und Zusammenstötze zwischen diesen und belgischen, sowie englrsch-amerrkantschen Truppen, trotz der drakonischen französischen Zensur nach Deutschland oder in die neulraren Länder durchsickern, in vollem Umfange für richtig zu hatten. Daß aber Frankreich gegenwärtig eine überaus ernste Kirsis öurchmachl, ist unzweifelhaft Wir sind heute in der Lage, aus absolut sicherer Quelle einzelne Nachrichten zu veröffentlichen, die ein grelles Licht auf die Zustände in Frankreich werfen : Un der Armee und Manne kommt es händig zu Meutereien. So sind im Februar dieses Jahres zu gleicher Zeil Meulerelen rn Paris, Marseille, uno Bordeaux ausgebrochen. Drese Meutereien wurden durch Waffengewalt niedergeworfen, doch haben öabel eimge Offiziere ihr Leben eingebügl. In Paris ist e» wiederholt zu wüsten Ausschreitungen gekommen, bei denen es Tote uno Verwundere gegeben hat. Auf die Bitte der französischen Regierung sind sowohl nach Paris al» auch in den Süden Frankreichs englische Truppen zur «usrechterhaltung der Ordnung lransporliert worden. Die Neoeveo vom Tooe ^Einkommensteuer. Für dieses Jahr ist das VeranlagungS- an an-,. - . . ... gesetz schon ziemlich abgeschlossen. Man denkt, für die von . . Wiener Walter vom L>onnlag drucke^ Steuer Betroffenen eine bestimmte Steuerstaffel auf- uberemsiimmend d^ Auch das landwirtschaftliche Einkommen soll oec Räterepublik in Ungarn das Werk der Panse: Friedens^ erfaßt werden, wie Dr. Gradnauer mitteilte. Unseren; fft, die den g>atzten Teil Ungarns an d>e D Hoffl, dies durch ein individuelleres EinschätzungSver- Rumanen und Sudslaven verschenkt und mit der Ruhe aller ^r die landwirtschaftlichen Kreise zu erreichen. Der Völker spielt. Nicht so sehr um eme D'ktatur des König von Sachsen soll durch eine lausende Rente Proletariats, sondern um ewe Diktatur der Verzweiflung - abgefunden werden, die natürlich in keiner Weise die Höhe handle es sich m Ungarn. Die soziale Revolution Ungarns : - " nach einen Preis erreichen, der den Friedenspreis um da« Hilfe zugesagt. Auch die ordnungsliebenden Elemente! Fünffache übertreffen wird. Dieser Mitteilung, die un» m nicht, und an den kleineren Orten haben sich bereits: von zuverlässiger Seite zugeht, brauchen wir wohl nicht« erwehren gebildet. Die dauernde Verschlechterungen t hinzuzufügen.