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Di«»» SchrM^timg, Dnrck u. Verlag Hermann RSHle, Ottendvrf-OkrM«. Sonntag, den 3 Dezember ^922 2^ Jahrgang. Bezug-«Preis: MormMch Mark, bei HupilMg durch dir Bote« — Mark. 2« M«S« IBtzcr« Grrraü (Arieg sd. sonA. trM»»«lch« Sibrimgr« dr- PeÄcb« der 9*8»«, dar Ztefrrsnrei! od, d. Beförderung»» N«ri^«»xrsf h«t der Bezieh« Kei»«« Ao» s»Atch ns Ä-sLruug »der Nach3^««»S d« KÄ», «.«fMtä^ahkurgd. Ddseprets«. z Zeitung o , « Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend Pofifcheck-Konto Leipzig M. 29148. Nummer ^37 Amtlicher Lei!. Mittwoch. Sen ö. ve^. ZbenSs s Gr öffentliche SemeinSerats-Ätzung im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause an geschlagen. Htteudorf-Hkrissa, am 1. Dezember 1922. Der Gemeindevoryand. Die Auszahlung der Teuerungrzuschüffe an Sozialrentner für Dezember erfolgt Dienstag, de« 5. Dezemver d. A. nachm. von 3—5 Uh: im Gemrindekaffenzimmer des Rat hauses. Httevdorf-Hkrissa, dm 2. Dezember 1922. Der Gememdevorstand Nachlatzversteigerung. Der Nachlaß des am 8. November verstorbenen Kriegs beschädigten Oswald Kar! Handrick soll Sonntag, den 3. Dezember, vormittags 11 Ahr im Gasthof diö Octsteiles Cunnersdorf öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Es kommen u. a. in Frage ein guter Gihroäanzug, ein guter Mantel. Httendorf-HLrilla, am 1. Dezember 1922. Der Gemeindevorstand. Zuschlag zu den Kehrgedühren. Mit Wirkung vom 1. November dss. I«. ab wird der Zuschlag zu den Grundgebühren für das Reinigen der Schornsteine auf 200V Prozent erhöht. Httmdorf-Hkrilla, den 29, November 1922. Der Vorsitzende des S. Kehrvezirts. Richter, Gemeindrvorftand. Zuckerlarten - Ausgabe. Dienstag, den 5. dss. Mts. aöends halb 6 vis 6 Mr findet tu den üblichen Ausgabestellen die Verteilung der Zuckerkarten statt. Httendorf-Hkrilla, am 2. Dezember 1922. Der Gememdrvorstand. Leseholz Zeichen. Denjenigen Personen hiesiger Gemeinde, die um ein Lesiholzzetchen für 1923 nachjuchen wollen, wird anheim ge- geben, sich bis S. dss. Mts. im Gemeindeamt (Meldeamt) wahrend der üblichen Dienst- stuuden zu melden. Später eingehende Bewerbungen können nicht berück sichtigt werden. Es können nur Minderbemittelte Berück sichtigung finden. Httendorf-HLrilla, den 2. Dezember 1922. Der Gemeindevorstand. OerMches rmd Sächsisches. <VttenL.rf.GkMa, den 2. Dezember ;9rr. — Der Gemeindeverband Dresden und Umgebung hat am gestrigen Freitag die bereit« angekündigte Brotpreis-Er- Höhung vorgenommen und den Preis für das 1900-Gramm- Markenbrot auf 280 Mark festgesetzt. — Der neue Preis zeigt uns aber wiederum das wir in der Amtrhauptmann- schaft Dresden-Ncustadt immer ein paar Nasenlängen voraus sind, wir sitzen eben zu nahe an dem Mittelpunkte und er- HMeü rS aus erster Hanv. So kostet zum Beispiel im Großtnhaincr Bezirk das 1900-Gramm-Brot nur 225 Mk., im Bautzner Bezirk 235 Mk., im Freiberger Bezirk 245 Mk-, im Chemnitzer Bezirk 250 Mk. und selbst in dem stark industriellen Zwickauer Bezirk nicht Wh r als 252 Mk. Hj Am Sonntag, den 10. Dezember nachm. */, 4 Uhr findet in hiesiger Kirche ein Konzert statt, durch das die Besucher in die fröhliche selige Weihnachtszeit versetzt werden sollen. Gesänge, Orgel, Violin- und Cellooorträge namhafter Künstler wie Gluck, M. Reger, Rheinberger werden darge boten. Eintritt ist Kei. Doch find in der Kreuzdrogerie und bn Herrn Kaufmann Olbricht Ori Steil Cunnersdorf Karlen für rcserv. Plätze zu 30 Mark bis Sonnabend zu baden. Ein etwa erzielter Reingewinn wird für die elektr. Beleuchtung d-r Kirche verwendet, die dringend nötig ist. — Was der Dezember bringt. Der Monat Dezember der als Christmonat in früheren Jahren zur schönsten Zeit de« Jahres zählte, weil er den Kindern das langersehnte Weibnachtsfek brachte, verursacht jetzt den kinderreichen Familien viel Kopfzerbrechen und Sorgen. Und doch ver sucht jeder noch Kräften, den Seinen eine, wenn auch noch so bescheidene Freude zu bereiten, Der Dezember ist des halb nach wie vor der Monat der heimlichen Vorbereitungen für das Weihnachtsfeß. Daß der Dezember, wie alle anderen Monate, gleichfalls im Zeichen der Teuerung steht, ist eine betrübliche aber unabänderliche Tatsache. So trat bereits am 1. Dezember eine abermalige Erhöhung der Eisenbahn- fahrpreise um 100 Prozent in Kraft. Am 3. Dezember be ginnt die Adventszeit mit dem 1. Adventssonntag. An wichtigen Veranstaltungen und Ereignissen hat der letzte Monat des Jahres nicht allzuviel aufzuweisen. Der neue sächsische Landtag trat am 1. Dezember zusammen. Neben der Verteuerung der Eisenbahnfahrt steht außerdem am 15. Dezember eine neue Portoerhöhung in Aussicht. Am 22 Dezember ist der kalendermäßig? Wintersanfang, der sich inoffiziell bei uns schon eingestellt hatte. Der Weihnachts- Heilige-Abend am 24 Dezember fällt in diesem Jahre auf einen Som rag, die beiden Wcihnachtsfekrtage ans Montag und Di- nstao, Silvester auf einen Sonntag, so daß wir am Schluß dek Jastas noch ein paar Feiertage mehr als sonst hahen. — Ww beginnen den ktzten Monat des Jahres also mit sehr gemischttn G 'fühlen. Unerhörtes wird vom Volke verlangt, und Schlimmeres steht ihm vielleicht noch bevor. Schon jrtzt kündigen Eisenbahn und Post für Januar weitere Erhöhungen an. Der harte Winter, vor dem wir stehen, zwingt breite Schichten zu Opfern und Entbehrungen, die nicht hoch genug gewürdigt werden können. Ran sollte meinen, daß in solchen Zeiten Sparsamkeit nicht nur da ge übt wid, wo fk geübt werden muß, sondern in höherem Grade da, wo durch da« gute Beispiel von oben unendlich viel Segen gestiftet werden könnte. Aber damit hapert eS^ leider. Während warmherzige Menschenfreunde im Ausland für die deutschen Kinder und für die Not der geistigen Arbeiter und gewisser Schichten des Mittelstandes Millionen stiften, gibt es in Deutschland sehr viele verschlossene Türen, hinter denen sehr begüterte Menschen wohnen. Was soll man dazu sagen, daß vor den Toren der Großstädte in der J-tztzeit wahre Prunkschlöffer gebaut werden, die es an Pi acht und Luxus mit vielen Königsschlössern aufnehmen können. Hier ist nur zweierlei möglich: entweder taugen die Steuergesetze nichts, die solche sinnlose Verschwendung zulassen. Oder aber: wenn die Gesetze gut find, ist die Veranlagung schlecht und bedarf dringend der Verschärfung. Einer, der überhaupt nicht wußte, was er mit seinem vielen Gelde machen sollte, hat sich neben seinem Schloß im Grune wald eine eigene Rennbahn für seine Pferde anlegen lassen, die bei Regenwettrr überdacht werden kann. Da die Bau polizei die Anlage der Rennbahn auf dem Grundstück unter sagte, wurde die Rennbahn unter das Grundstück gelegt, und wochenlang ist im Grunewald nur für die Anlage dieser Rennbahn gebaggert worden. — Die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlei verbreitet folgende Ausführungen: Nach den neuen, vom 1. Dezember an gültigen Ausführungsbestimmungcn des Wirtschafts- Ministeriums zur Rrichsverordnung über den Verkehr mit Zucker darf der Rundzucker künftig nur auf Zuckerkarten ausgegeben wirken. Dis Zuckerkarte ist gut aufzubewahren, da fie für das ganze restliche Wirtschaftsjahr bis zum 30. September 1923 gilt. Sie besteht aus der Stammkarte, 4 Bezugsauswsisen und 25 Abschnitten; fie ist nicht über tragbar ; verlorene Karten werden nicht ersetzt. Stammkarte und Bezugrauswris find auf der Rückseits mit Namen und Wohnung des HaurhaltungsvorstandcS oder des Einzelner. braucherS zu versehen. Für welche VerlorgungSperiodc (in der Regel mehrere Monate) die Bezugsausweise gelten und welche Mengen Zucker in de» einzelnen Monaten ausgegeben werden und aus welche Abschnitte, wird durch den Kom- Munolvcrband jeweilig bekanntgegeben. Die Zuckerkarte ist vor Beginn jeder Versorgungsperiode dem Kleinhändler vor- zulegcn, der den für die Versorgungsperiode geltenden Be- zugsausweis abtrennt. Die Entnahme und Abgabe der Zuckers erfolgt gegen Abtrennung der für die Belieferung freigegebenen Abschnitte, die ebenfalls nur von dem Klein- Händler selbst vorgenommen werden darf; schon abgetrennte Abschnitte find ungültig. Die Verbraucher find in der Wahl des Kleinhändlers, von dem fie den Zucker während einer Versorgungsperiode beziehen wollen, frei; etwa schon er folgte Eintragungen in Kundenlisten und sonstige Zu sicherungen bestimmten Kleinhändlern gegenüber find ungültig. Die Abgabe von Zucker darf nicht von der Abnahme anderer Waren abhängig gemacht werden. Die Belieferung des Handels mit Zucker vollzieht sich auf der Grundlage der Bezugsausweise. Dresden. Das Opfer eine» raffinierten Betrugt» wurde am Mittwoch Vormittag ein hiesige» Laufmädchen. Da» Mädchen hatte für eine Firma aus einem Geschäft in der Schloßstrabe 24 Pakete schwarzen und weißen Zwirn, je 10 Rollen (1000 Meter) enthaltend und 8 Karton» mit schwarzem Stopfoarn abzuholen. Ecke Münz- und Terrassen- gaffe trat dem Mädchen ein unbekannter Mann, dee sich ihr gegenüber fälschlicherweise al» Kriminalbeamter ousgab, ent gegen und nahm ihr mit dem Bemerken, daß sie Schieber- ware bei sich führe, die gesamte Ware im Werte von 150000 Mark und einen Geldbettag von 1105 Mark ab und verschwand damit. — Die Straßensammlung für die Misfionsnothilfe hat hier die bisher wohl von keiner einzigen Strabensammlung erreichte beträchtliche Summe von rund 550 000 Mark er- bracht. — Einem Kaufmann in Birkigt wurde ein ganze« Faß mit etwa drei Zentner Sirup im Werte von 25 000 Maä aus dem Hofe gestohlen. Heidenau. Von Mädchenhändlern verschleppt worden ist anscheinend die 18 Jahre alte Helene Charlotte Dinter, Häckelstraße 12 wohnhaft. Sie war bei einem Ingenieur als Aufwartung tätig. Am 10. November vor mittags in der 9. Stunde war fie zu einer Besorgung zu« Kaufmann geschickt worden, ist aber gar nicht in dem Ge schäft gewesen, sondern seit jener Zeit spurlos verschollen. Da zu ihrer Entfernung kein Grund vorhanden war, liegt die Vermutung nahe, daß fie verschleppt worden ist. Jungen Rädchen diene der Fall zur Warnung, sich durch niemand zum Ritgehen oder zu irgendwelchen Besorgungen überreden zu lassen. Meißen. In Haft genommen wurden der 22 Jahre alte Arbeiter Sch. und seine Ehefrau von hier, weil fie mit dem 21 Jahre alten Arbeiter Sch. von hier von Mitte Oktober bis 24. November in einer hiesigen Fabrik etwa 840 Kilo neuen Kupferleitungsdraht im Werte von etwa 840000 Mark gestohlen hatten. Den gestohlenen Kupfer draht hatten fie an den hiesigen Rohproduktenhändler D. veräußert, bei dem noch 5 Ringe vorgesunden und beschlag nahmt werden konnten. D. wurde ebenfalls in Haft ge nommen. Löbau. Ein Schiebernest konnte hier ausgehoben werden. Die PrriSprüfungSstelle entdeckte bei einem hiesigen Spediteur 50 Zentner Zucker, die eine Bautzner Firma seit April d. Js. dort lagern hat, offenbar in gewinnsüchtigen Absichten. Freiberg. Eine Ermäßigung der Milchpreise für den Bezirk der Amtshauptmannschaft einschließlich der Städte ist in einer Versammlung sämtlicher Interessenten beschlossen worden. Flöha. Beim Ausspringen auf den fahrenden Zug glitt hier der bei seinen Eltern in Erdmannsdorf wohnende Ralerlehrling Rudolf Leonhardt au« und kam unter die Räder, wodurch ihm der rechte Arm und da» rechte Bein überfahren wurden. Leipzig. Einen besonder» glücklichen Fang macht« dieser Tage ein Kriminalbeamter bei der Revision der In haber de« Trödlergewerbe«. Er fand in dem Buche eine« solchen, eine« 23 jährigen jungen Manne», Einträge über ge kaufte Rauchwaren. Bei näherer Prüfung ermittelte er, daß dir Waren, die einen Wert von etwa 2 Millionen Mk. hatten, einem hiesigen Rauchwarenhändler durch den eigenen 22 Jahre alten, oft vorbestraften Markthelfer gestohlen worden waren. Mit Hilse seines jüngeren Bruders, der gleichfalls ost vorbestraft ist, hatte der Markthelfer di« Fell« — 30 Skunks, 29 Opoffumfelle und 9 Bisamratten -- für 55000 Mark an den Trödler verkauft.