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ü.-SWr 3. )Iui 1911 Mlig «La. W len sofort vein verkaufen laße 106^ en ! !>I8e eses Bla^ 8! lSk, 0 Mk. QS17 I<»! sowie ehlt illerlabB U frei an den^- / ^5. 7sc^ ekause^ av rann, ^erg - O! Isrdr" »entlaß ' Nirülä. Ottendorfer Leitung . « Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 !Nk. frei ms 6aus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 0— S ME Anzeigenpreis: Für die Geii»sp«ltige Korpus- KeÄe oder dcrsn Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit. Zeile 25 ssfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. ^it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^Ntcku. Verlag öer Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Grotz-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 63. Donnerstag» den 28. Mar 1611 10. Jahrgang Amtlicher Teil. Vergebung de« Spritzenhaus-Neubaues. Der Bau eines neuen Spritzenhauses in der Flur Ottendorf ist zu vergeben. Im Gemeindeamte erhältliche Blanketts sind bis zum 20. guoi ä. F. gehörig au«- gefüllt und verschlossen bei Unterzeichnetem einzureichen. Die Bewerber sind bi« 14 Tnge nach der Eröffnung der Kostenanschläge an ihre Gebote gebunden. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung sämtlicher Gebote bleibt Vor behalten. Otteoäort-Obrill», den 24. Mai 1911. ver V-Mtzenae Ser ftuerli fchyerbanaz HursAulser Richter, Germindevorstand. das Neueste kür eilige Lele*. Der Flieger Witterstätter flog mit einer Zwischenlandung von Kolmar bis nach Eiraßburg. Bei den Straßburger Schauflügen an läßlich des Zuverlässigkeitsflugeö am Ober rhein kollidierte der ÄoiMer Jeanin mit dem Aviatiker Hirth. Jeanin ist tot. Ueber 2000 Chauffeur« traten gestern in Paris in einen vierundzwanzigstündigen Proteststreik und veranstalteten Kundgebungen. Nach London gelangten Meldungen soll der Ausbruch einer wohlvorbereiteten Gegen revolution in Portugal dicht bevorsiehen. Sertliches und Sächsisches. Gttendorf.Gkrilla, 24. Mai —* KönigS-GeburtStag feiert unser Militär verein morgen Abend im Roß durch Konzert Und Ball. Auch ein kleiner Schwank, betitelt „Ein famoser Onkel" kommt mit zur Auf. Führung. —* Heute Abend findet der Vortrag des Herrn Dr. Beschorner über Tuberkulose im Gasthof zum Roß statt und sollte niemand den- f'lben versäumen. —* Da« Fest der silbernen Hochzeit feiert beute Herr Gasthofsb-fitzer Schmiedtgen in Grünberg mit seiner Gattin. Wir wünschen b«m Silberpaare auch in dem heute angetre- lenen zweiten Ehevierteljahrhundert Glück und Eigen und frohe Gesundheit. —* Allerlei Resormgedanken für unsere >äWche StaatSlotterie entwickelt in einem Leipziger Blatt ein Leser, denen man in vielen Punkten zustimmen kann. Der Einsender schreibt: „55000 Wien sind viel zu viel, ^ln Drittel Nieten wären auch genug. Ließe sich auch sehr gut machen, wenn die großen Gewinne und Prämien in Wegfall kämen. Pöenn es einmal eine Volkslolterie sein soll. muß auch Gelegenheit gegeben werden, et- «d« zu gewinnen, aber bet dem jetzigen Ver hältnis ist e» fast ausgeschlossen, einen Treffer tu machen. Mancher Kollekteur empfiehlt Hine Lose mit dem Hinweis, jedes zweite Los gewinnt, gut. auf dem Papiere mag dies wohl richtig sein, aber in Wirklichkeit sieht di« Sach doch etwa« ander» au». Schreiber dieses war »n der jetzt zu Ende gegangenen Ziehung mit 1« Losen mehr oder weniger beteiligt, und von diesen vierzehn Losen ist nicht ein einziges llijogcn worden. Also weg mit den unendlich vielen Nieten. Zwei Drittel Gewinne und ein Drittel Nieten, dann ist auch Aussicht vor handen, einen Gewinn zu machen, wenn es auch nur ein kleiner sein sollte, so macht dieser aber mehr Freude, als wie der stete Verlust. Schreiber dieses spielt bereits 30 Jahre meh- rere Lose, aber ein Treffer ist noch nicht zu verzeichnen gewesen, viermal mit dem Einsatz heraus, das war während der langen Zeit der ganze Erfolg, und ich bin überzeugt, daß ev anderen Spielern auch so ergangen ist. Radeberg. Der Generaldirektor der Tschchachschen Werk« Herr Richard Schumann wurde gestern anläßlich d-S bevorstehenden Geburtstage» S. M. de» König» zum Kom ¬ merzienrat ernannt. Ferner erhielt Herr Be triebsleiter Winkler obengenannter Firma in Dresden diü Albrcchtskreuz. Großröhrsdorf. Ein Einbruch wurde in dir Nacht vom Freitag zum Sonnabend in die Verkaufsstelle des KousumvereinS der C. G. Großmannschen Arbeiter verübt. Ais der Inhaber der Wach- und Schtießgesellschaft Herr Ca riß, in der 2. Morgenstunde auf seinem Kontrollgange an dem Gebäude vor- übergina, sah er einen flackernden Lichtschein in dem Lokale In der Annahme, daß ein Feuer im Entstehen begriffen sei, alarmierte er durch den Feuermelder die an demselben angeschlossenen Mannschaften der Großmannschen Fabrikfeuer wehr, ging aber auch zugleich, um Meldung zu machen Als man wiederkam, war der Dieb verschwunden Ec hatte die Kass« leeren wollen, muhte aber so wieder gehen, denn man Halle dieselbe am Abend vorher geleert. Der Dieb hat 2 Stemmeisen, die unter Umständen zum Verräer werden können, liegen gelassen. D reSden. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs findet morgen, Donnerstag nachmittags 1 Uhr auf dem Alaunplatze Parade statt. Hierfür sind die Bestimmungen vom Kommando der ersten Division Nr. 33 ergangen. An der Parade nehmen all« Truppen der Garnison teil. Die Parade steht unter dem Kommando des Herrn Divisionskonmandeurs Generalleutnant von Ehrenthal, Exzellenz. Nachdem Se. Majestät der König die Front der in Paradestellung stehenden Truppeu abgerittrn hat, erfolgen zwei Vorbeimärsche der Truppen. Dresden. Ein größeres Schadenfeuer entstand vorgestern Abend gegen 8 Uhr in einem Fabrikgebäude auf dem Grundstück Tharandterstraß- 48 in Vorstadt Löbtau. Der Brand ist wahrscheinlich infolge Selbstentzündung von Putzwolle im Trockenraum der Dampf wäscherei und Apprrluranstalt von Pretzsch, In haber Richard Tuchscheerer, entstanden und hatte an Holzstellagen reichlich Nahrung ge funden, so daß die Feuerwehr eine gefährliche Lag« vorsond, weshalb die Meldung „Mittel- s-uer" an di- Wachen gegeben wurde. Das Feuer hatt^ sich mit großer Schnelligkeit nach dem anstoßmden Waschraum, ebenso aber auch zum Teil aff den über den Brandherd gelegenen Modellboden der Maschinen- und Werkzeug fabrik von Händel und Neidisch auSgedreit«t. Die Feuerwchr kam gerade noch zur rechten Zeit, um hier eine gefährliche Vergrößerung des Brandes rerhindern zu können. Mit An wendung nm drei Schlauchleitungen wurde das Feuer ball gelöscht nnd dann die bis gegen halb 10 Uhr dauernden Abräumungsarbeiten vegonnen. Den Besitzer der Dampfwäscherei, in der auch Putzwolle gereinigt wird, trifft erheblicher Schaden, da sein Betrieb nicht ver sichert ist. Auch an den Modellen der Maschinenf ibrk ist vielfacher Schaden entstanden, der jedoch cmrch Versicherung gedeckt ist. Das Gebäude ist durch das Feuer, wie auch vom Löschwasser beschädigt worden. Die Räume der Wäscherei sind so erheblich vom Feuer beschädig " den, daß der Betrieb nicht auf recht erh werden kann, — Gestern Vormittag gegen 8 Uhr verun glückte auf dem Abstellbahnhofe in Dresden-A. der unverheiratete Streckenarbeiter Schröder durch Pufferung verschobener Bauwagen. Der Bedauernswerte erlitt eine Quetschung des Unterleibes, so daß sich seine Aufnahme im Krankenhaus« zu Dresden-Friedrichstadt not wendig macht«. Kötzschenbroda. Hier ist die Erdbeer- börs« eröffnet worden. Bekannte Großhänd^ sind eingetroffen und haben den Ankauf au, genommen. Der Preis de» Liters stellt fichs auf 3 Mk. Thalheim. In Affalter wurde gestern I beim Abladen von Holzmasten für die elektrische Leitung der 17jählige Sohn des Strumpf. Wirkers Werner von einem abstürzenden Mast getroffen und erschlagen. Scheibenberg. Vom Schornstein einer hiesigen Fabrik stürzte ein mit Reparaturar beiten beschäftigter Essenbauer ab. Er schlug im Fallen ein Dach durch und erlitt schwere Verletzungen, an denen er im Krankenhause verschied. Zittau. In Oberhennersdorf unweit der sächsischen Grenze, geriet am Sonntag ein jugendlicher Radfahrer, der wohl einem ihm enlgeg'nkommenden Autoomnibus ausweichen wollte, beim Abspringen auf die Fahrbahn und wurde von dem schweren Auto erfaßt und so fort getötet. Kötteritsch Mühlenbesitzer HauSmann geriet in eine Transmission in seiner Mühle. Es wurde ihm der rechte Fuß förmlich abge- dreht. Der Fuß mußt« abgelöst werden. Oelsnttz. Ein hiesiger l3jähriger Schul knabe hatte ein Kinderpistol mit Munition geladen. Beim Spielen ging der Schuß los und die Laduug dem 10jährigen Schulknaben Geyer ins Auge. Der Knabe starb an der Verletzung, da sich nach dem Herausnehmen des Auges auch eine Verletzung des Gehirns einstellte. Brambach i. V. Klatscherei und unbe gründete Verdächtigung hatten hier in vorver gangener Nacht eine entsetzliche Bluttat zur Folge. Die Ehefrau des Hilfsweichenstellers Ernst Adolf Adler war verdächtigt worden, einen Diebstahl begangen zu haben. Die Frau beteuert« fortgesetzt ihre Unschuld, doch wollten di« Gerüchte und Beschuldigungen nicht ver stummen. In ihrer Verzweiflung ließ sich die unglückliche Frau zu einem furchtbaren Ver brechen hinreiben. Als der Mann in den Dienst gegangen war, reifte in ihr der Plan, sich und alle fünf Kinder aus der Welt zu schaffen. Die Kinder waren schlafen gelegt worden und eingeschlummert. Die Frau ver schaffte sich das Rasiermesser ihres Mannes und durchschnitt damit einem vier-, einem sieben- und einem achtjährigen Kinde die Kehle. Die Frau ließ dann ihre Opfer liegen, nahm ihre beiden jüngsten Kinder, eins zwei Jahre und «ins einige Wochen alt, rannte damit in das Dorf und stürzte sich mit den Kinden in den Mühlgraben. Dort wurden die Leichen gtstern morgen gesunden. Sofort begab man sich in die Wohnung, wo sich ein schrecklicher Anblick bot. Die Kinder, welche noch Lebens zeichen von sich gaben, wurden sofort in das Krankenhaus zu Adorf gebracht. Sie werden kaum gerettet werden können. Die unglückliche Frau hat ein Schreiben hinterlassen, in welchem sie nochmals den Grund ihrer Tat angibt und ihre volle Unschuld beteuert. — Wie weiter gemeldet wird, ist im Krankenhause zu Ador eins der drei Kinder den schweren Verletzungen erlegen. Es ist ein achtjähriges Mädchen. Die beiden andern Kinder schweben in Todes gefahr. Die unglückliche Frau hatte erst vor einigen Tagen das Wochenbett verlassen. Nun sollte gegen sie eine Untersuchung wegen Dieb stahls eingeleitet werden. —* Entdeckte Räuber. Am 5. Februar 1910 war der Kontorbote eine» Niederlausitzer Koglen- Oue ick Süncke — wenn ick licke? Ei, ei, so versonnen, Mein fröhlicher Kind Verzeih Mütterchen, doch sag mir, Ist Liebe Sünd? Sünde die Lieb? Mein Kind, » nein, Liebe kann nimmermehr Sünde sein. Doch sage, Wie kommst du darauf? Ach Mutter, Ich schlug die» Buch hier auf: Da stets, lies selbst, Die sündige Liebe. Das kliugt so schaurig Und stimmt mich trübe. Ich hatte die Liebe So schön mir gedacht, Als einen wonnigen Traum In der Frühlingsnacht Und wie Glockenkliugen Am Sonntagsmorgen. — Mein Kind/ Mach darüber dir keine Sorgen. Die Liebe, Von der uns die Dichter fingen, Kann uns wohl Leid, Doch niemals Sünde bringen. Liebe ist Lieb Und Sünde ist Sünd, Doch zusammen, Gehören sie nicht, mein Kind. Dn sündigest nicht Durch der Liebe Kraft — Das ist ihre Schwester, Die Leidenschaft. Drum laß dir durch nichts Deinen süßen Glauben An die allgewaltige Liebe rauben. »ergwerkes, als «r von der Postagenlur in Kostebrau bei Ruhland mit einer Geldsumme von über 7500 Mark, die zur Auszahlung von Arbeitslöhnen nach beendeter Schicht rienen sollte, jsich auf dem Wege nach seiner Grube befand, mitten im Walde von drei ver kleideten, mit Masken versehenen Männern aus dem Hinterhalte angefallen, zu Boden ge« chlagen und des Geldes beraubt worden. Nach Ueberwaltigung de« Boten fuhren die Räuber auf ihren Fahrrädern eiligst davon. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich als bald gegen die Bergarbeiter Otto Hoffmann und Emil Kirste au» der Großenhainer Gegend sowie gegen einen Wirtschaftckefitzer. Da dies« aber hartnäckig leugneten und nicht über führt werden konnten, erfolgte ihre Entlassung aus der Untersuchungshaft, in der sie längere Zeit gesessen hatten. Am 6. Mai d. I. wurden Hoffmann und Kirste von der Brigade Dresden der König!. Sächsischen Landeskriminal- Polizei wegen zahlreicher in Großenhain und Umgegend verübter Einbrüche festgenommen und nunmehr wegen jenes Raubanfalles wieder in Frage gezogen. Durch die eingehenden Erörterungen der Kriminalbrigade Dresden ge lang es, in vergangener Woche beide der Tat und den Bruder Hoffmanns, den in Thamm bei Senftenberg wohnhaften Maurer Emil Hoffmann, der Beihilfe zu überführen. Der Raub war seinerzeit bei den Eltern der Brüder Hoffmarn in Großenhain untergebracht und von diesen durch einen in die Sache eingeweihten Bergarbeiter Ziegert zur Verteilung unter die Benannten abgeholt worden. Auch Emil Hoffmann und Ziegert sind nachträglich festgenommen worden. Alle Festgenommenen sind in vollem Umfange geständig.