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RtiWMllg - Der Aste Reichsparieilag der ASSAP. Am 30. August beginnt inNürnberg der fünfte Reichsparteitag der Nationalsozialisti sche« Arbeiterpartei. Daß dieser Veranstaltung eine außerordentliche Bedeutung zukommt, geht nicht nur aus den vielseitige» und umfangreichen technischen Vor bereitungen sowohl der Partei als auch der beteiligten Organisationen wie etwa der Reichsbahn und ferner der Stadt Nürnberg selbst hervor. Die Reichsbahn hat ein großzügiges Plansystem aus gearbeitet, um die riesige Menge der aus ganz Deutsch land herbeieilenden Teilnehmer innerhalb denkbar kür zester Frist ohne jegliche Beeinträchtigung des übrige« Personen- und Güterverkehrs nach Nürnberg hin- und in ebenso kurzer Zeit wieder zurückzubefördern, da man ja die Teilnehmer nicht länger als unbedingt nötig ihren Arbeitsstätten entziehen will. In Nürnberg sind die Vorbereitungen unter Hochdruck im Gange. Reichs kanzler Adolf Hitler selbst hat sich vom Fort schritt der Arbeiten überzeugt und die Pläne für die Durchführung des Neichsparteitages gebilligt. Die Trag weite der großen Veranstaltung geht ferner daraus her vor, daß der Führer auf dieser Tagung dreimal zu bedeut samen Erklärungen das Wort nehmen wird. Damit aber ist die Bedeutung dieses Reichspartei- tages der NSDAP, noch nicht erschöpft. Sie liegt darüber hinaus darin, daß die Tagung im Gegensatz zu anderen Parteitagungen früherer Zeit zum erstenmal seit der Zu sammenfassung des Reiches unter einheitlicher Führung im neuen, imnationalen Deutschland stattfindet, und nun nicht mehr politischer Ausdruck eines Volksteiles, sondern des deutschen Volkes schlechthin als eines politischen Ganzen darstellt. Der Verlaus der Tagung wird das in seinen Einzelheiten bestätigen. So kommt es denn auch, daß dieser Veranstaltung in Nürnberg in einem ganz anderen Ausmaß als bisher die Aufmerksamkeit und das Interesse nicht nur der Be völkerung Deutschlands, sondern der Welt gehört. Dem entsprechend stark wird auch die Vertretung der Presse in Nürnberg sein. Die Organisationsleitung der Tagung hat in dankenswerter Weise alle Vorkehrungen getroffen, um der Presse ein schnelles Arbeiten zu ermöglichen. Es ist kein Zufall, daß die NSDAP, ihren Reichs parteitag nicht in der Reichshauptstadt versammelt, wo die technischen Unterbringungs- und Arbeitsmöglichkeiten vielleicht günstiger gewesen wären als in Nürnberg. Aber mit Nürnberg verbindet die NSDAP, bereits eine Tradition insofern, als die letzten Parteitage in dieser schönen altdeutschen Stadt vor sich gingen. Und so ist denn auch in Aussicht genommen, die kommenden Partei tage hier stattfinden zu lassen. Der erste Parteitag stieg am 28. Januar 1923 in München, der zweite 1926 in Weimar, der dritte 1927 in Nürnberg, Nummer vier 1929 ebenfalls "in Nürnberg. Die Parteitage waren von jeher mehr als die der roten und schwarzen Parteien, denn von Anfang an wurde Leerschau gehalten in dem stolzen Bewußtsein, einen Schritt in der Befreiung unseres Landes weitergekommen zu sein. Wenn man heute etwas über die Vorgeschichte der Deutschen Revolution erfahren will, so braucht man nur einen Blick zu werfen auf die vier Parteitage, denn sie sind die Marksteine im Kampfe Adolf Hitlers gegen das System. Zum ersten Parteitag war es den meisten der norddeutschen Parteigenossen nicht vergönnt, zu er scheinen. Sie suchten zwar ihre letzten Jnflationsscheine zusammen und bestiegen die Eisenbahn, aber die Polizei leitete den Zug auf Umwegen nach Leipzig und von dort wieder in die Heimat zurück. Mit solchen Mätzchen glaubte man damals mit Kämpfern, die das Ideal des Dritten Reiches im Herzen trugen, fertig zu werden. Aber was blieb ihnen, den von der Inflation ausgepowerten Arbeiter- und Studentenbataillonen, anderes übrig, als mit knirschenden Zähnen in Mem Oie Aoigemeinschast deutscher Volksgenossen. Minister Seldte über die Arbeitsdienstpflicht. Reichsarbeitsminister Seldte sprach sich einem Ver treter der „Neuen Londoner Zeitung" gegenüber über den Arbeitsdienst aus. Er erklärte zunächst, rund 265 000 junge Leute beteiligten sich an dem Freiwilligen Arbeits dienst. Seldte wandte sich dann gegen die falschen, im Ausland verbreiteten Ansichten über die angeblichen militärischen Zwecke des Arbeitsdienstes sowie gegen die in Genf erhobenen Einwendungen; er betonte, die deutsche Negierung werde sich trotzdem nicht von ihrer Pflicht abbringen lassen, die deutsche Jugend von der Straße fortzunehmen und sie vor sozialer und sittlicher Verwahrlosung zu schützen. Der Gedanke des Arbeitsdienstes habe sich in Deutschland bei allen Schichten der Bevölkerung durch gesetzt, es habe sich aus der Arbeitsgemeinschaft ein neuer Geist der Notgemeinschaft deutscher Volksgenossen entwickelt, der letzten Endes den Gedanken des Klaffenkampfes völlig ertöten werde. Die Gefahr, daß der Privatwirtschaft und dem Arbeitsmarkt Arbeitsmöglichkeiten durch den Arbeitsdienst fortgenommen würden, bestehe nicht, da dem Arbeitsdienst Aufgaben zugewiesen würden, die man heutzutage nicht mit der freien Wirtschaft lösen könne. In dem Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit fänden sich eine Reihe von Maßnahmen, die auch die private Initiative Wecken und fördern würden. Die Reichs regierung werde auf diesem Wege fortfahren und noch eine Reihe von Maßnahmen beschließen, die ebenfalls diesem Zwecke dienen sollten. Darüber werde die Reichs regierung aber nicht die unerläßlichen Voraussetzungen für das Gelingen des Arbeitsbeschaffungsprogramms Tas des VEer. Heimatorte den Eisenbahnwagen wieder zu verlassen, denn die Gelder waren ausgegangen. Das war der erste Parteitag der norddeutschen Kämpfer! Ihr Eisen bahnzug wurde von der roten Polizei in Deutschland kreuz und quer geleitet, nur nach München zum Partei tag kamen sie nicht. Weimar1926 brachte nach der Neugründung der Partei bereits wieder 6 0 0 0 SA.-Männer zusammen, und in Nürnberg 1927 waren es schon 30 000, die eine Stunde und zwanzig Minuten lang an dem Führer vorbeimaschierteu, angeführt von 382 wehenden Fahnen. Zwölf neue Standarten wurden im Nürnberger Luitpold- Hain geweiht und die Blutfahnen von 1923 mit einem Ring geschmückt. Der vierte Parteitag von 1929 zeigte das weitere starke Anwachsen der Be wegung. Die braunen Kolonnen hatten sich in zwei Jahren verdoppelt, 60 000 waren dem Rufe des Führers nach Nürnberg gefolgt, und der Vorbeimarsch dauerte drei Stunden und zwanzig Minuten. Die zweite Nürnberger Botschaft des Führers schloß mit den Worten: „Wir haben Sie sür diese Tage nach der alten freien Reichsstadt Nürnberg gebeten, um hier unseren Reichs parteitag zu begehen. Sie sind damit in einen Schrank deutscher Kunst und deutscher Kultur gekommen. Wir sind Deutsche, wir glauben an die Zukunft unseres Volkes, und wir kämpfen für soziales und nationales Recht. Mögen Sie in Ihrem Herzen Mitempfinden und teilnehmen an dieser Kraft, die heute Hunderttauscnde bewegt, und die Überzeugung mit hinausnehmen, daß des Meisters Gruß sich der Verwirklichung nähert: Deutschland ist im Er wachen!" Und nun ist Deutschland erwacht. Aus der Bewegung ist das deutsche Volk geworden. Die einst verlachte und nicht ernstgen^mmene NSDAP, ist die alleinige Partei Deutschlands, ihre Parteitage sind Volks t age ge worden. Sin Meisterwerk der Srgamsaiion. Sonderfahrplan für Reichsparteitag fertiggestellt. Die Organisationsabteilung für den Reichsparteitag hat wiederum eine ihrer Hauptaufgaben zum Abschluß gebracht. Nachdem den Gauleitungen Teilnehmerzahlen mitgeteilt waren, meldeten diese der Organisationsleitung die Anzahl der Sonderzüge aus allen Gegenden des Reiches. Diese Meldungen wurden dann in einer nahezu achttägigen Konferenz der Fahrplanrefe renten aller Eisenbahndirektionen in Nürnberg ver arbeitet und der Fahrplan für die An- und Abreise aller Teilnehmer festgelegt. Die feststehende Anzahl der Sonderzüge ^"agt allein für die politische Organisation 189; für die SA., ^S. und HI. sind weitere l51 angemeldet, so daß 3 4 0 ge ein- und aussahrend aus die Bahnhöfe in und um 'Nürnberg verteilt werden mußten. Besonders wurde be> der Anfahrt berücksichtigt, daß die Züge auf dem der Quartiergegend der Fahrtteilnehmer nächstliegenden Bahnhof anrollen konnten, da mit der Anmarsch vom Bahnhof zum Standquartier möglichst kurz wird. Eine weitere Schwierigkeit lag bei der Reichsbahndirektion Nürnberg in der Abstellung der Leerzüge. Jetzt ist auch diese behoben, und auf insgesamt 11 0 Kilo- meterGeleise werden teilweise bis zu 130 Kilometer von Nürnberg entfernt die Waggons für die Rückreise bereitgestellt. — Die Sonderzüge der politischen Organi sation laufen von den frühesten Morgenstunden des 31. August bis in die Spätnachmittagsstunde des 1. Sep tember in Nürnberg ein. Der Abtransport der Teilnehmer erfolgt ab 3. September, 18 Uhr, und ist den Frühstunden des 5. September beendet. Die Zusammenstellung des nunmehr fertiggestellten Fahrplanes nach den Angaben der Organisationsleitung bedeutet für diese, wie auch vor allen Dingen für die Reichsbahndirektion, ein Meisterwerk. außer acht lassen: geordnete öffentliche Finanzen, Spar samkeit in der öffentlichen und privaten Wirtschaft sowie in der Lebenshaltung, Aufrechterhaltung der deutschen Währung und größte Sicherheit der innenpolitischen Ver hältnisse. Oie Giabsführer besuchen Koblenz. In Koblenz trafen auf einem Sonderdampfer die Stabsführer der SA., SS. und der Stahlhelm einheilen, die an der Tagung in Godesberg teil genommen hatten, ein. Sie wurden bei der Landung von einer großen Menschenmenge jubelnd begrüßt, während von beiden Ufern des Rheins Böllerschüsse krachten. Unter den Klängen des Präsentier marsches gingen die Gäste, an ihrer Spitze Stabschef Röhm, der Retchsführer der SS., Himmler, und Reichsstatthalter General von Epp an Land. Stabs chef Röhm brachte ein Hoch aus das Vaterland aus, woraus die Menge begeistert das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied anstimmte. Anschließend begaben sich die Gäste im Kraftwagen zum Besuch der Festung Ehrenbreitstein. Ser Ausbau der Deutschen Frauenstont. Dr. Le» übernimmt die Leitung der NS.-Frauenschast. Die NSK. meldet: Der Stabsleiter der PO. erläßt folgende Anordnung: Bis zum endgültigen Ausbau der Deutschen Frauenfront übernehme ich von heute bis auf weiteres die Leitung der mir unterstellten Abteilung N S. - F r a u en sch a fi. Es muß in kürzester Zeit er reicht werden, daß aus der Vielheit der Verbände ein« geschlossene Einheit geschaffen wird, die vor nationalsozialistischem Geist durchdrungen und vor Nationalsoziali st innen geführt wird Weitere Anordnungen über den Ausbau der Organisa tion werden in Kürze ergehen, gez. Dr. Ley. Erneuie dänische Pressehehe. Das Blatt „Politiken" zum zweitenmal in Berlin beschlagnahmt. Das bereits am vergangenen Montag beschlagnahmte dänische Blatt „Politiken", das damals eine un- geh eure Lügenmeldung ausgewanderter Juden über eine angebliche Rede des Stabschefs Röhm gebracht hatte, ist am 21. August bei Eintreffen aus dem Berliner Flughafen Tempelhof abermals der Beschlag nahme durch die örtliche Polizeibehörde verfallen. Das Blatt, das einen von üblen Schmähungen gegen das nationale Deutschland strotzenden Erguß des in Parts lebenden Juden Alfred Kerr bringt, scheint sich — ohne Rücksicht auf die staatspoli tischen Interessen Dänemarks und seiner von Deutschland mit abhängigen Bauernbevölke rung — immer mehr zum Sprachrohr geflüchteter Juden zu entwickeln. Der dänische Bauer wird — bei Fortsetzung der Hetz kampagne dieses größten dänischen Blattes — in abseh barer Zeit vor der Tatsache stehen, daß das deutsche Publikum sich zu fragen beginnt, ob es überhaupt noch dänische Butler und dänische Eier ver brauchen soll. ' Verhaftung eines steirischen Priesters. Neue Opfer des Dollfuß-Systems. Wie die Landesleitung Österreich der NSDAP, aus Graz erfährt, wurde der steirische katholische Priester Dr. Simon Pirchegger, der sich schon seit langem offen zum Nationalsozialismus bekannte uni! in einer Broschüre die Bischofserlasse gegen die NSDAP kritisierte, von Kriminalbeamten verhaftet, während gleichzeitig seine Wohnung durchsucht wurde. Auf der Polizei wurde Dr. Pirchegger darüber verhört, ob ei schriftlichen Verkehr mit der Landesleitung inMünche « unterhalte. Pirchegger mutzte wieder auf freien Fuß gesetzt werden, da man ihm nichts nachweisen konnte. Bezeichnend ist, daß in Österreich selbst jede Veröffentlichung dieses Zwischenfalles in de» Presse verboten wurde. Nach Berichten aus Salzburg sind wegen dei stürmischen Vorfälle anläßlich des Begräbnisses des nationalsozialistischen Vizepräsidenten des Salzburge, Landtages, Koweindl,in Rauris der frühere Bürger meister von Zell am See, Steuerdirektor Ernst, und de, frühere Gemeinderat von Zell am See, Bittner, verhaftet worden. * Hinsichtlich der Besprechungen des Bundeskanzlers Dollfuß mit dem italienischen Regierungschef Musso lini in Riccione wird jetzt in Wiener politische» Kreisen erklärt, es habe dort der Wunsch vorgeherrscht, die Lage möglichst bald so weit zu klären, daß eine Er leichterung der Spannung zwifchen Österreich und dem Reiche, soweit möglich, eintrete. Die italienische Presse betont in ihren Kom mentaren zur Zusammenkunft Mussolinis mit Dollfuß die Notwendigkeit eines unabhängigen Österreichs, aber auch die Dringlichkeit einer weiteren Entspannung zwi schen Wien und Berlin. Einen gemeinsamen Mächteschriti oder die Anrufung des Völkerbundes; wie es gewtffe Pariser und Londoner Blätter in der deutsch-öster reichischen Frage aus durchsichtigen Gründen wünschten, lehnt man in Rom nachdrücklich st ab und verweist dagegen auf den Viermächtepakt, in dessen Geist man in Riccione für den europäischen Frieden gearbeitet habe. In den römischen Blättern wird mit einem deut lichen Seitenhieb auf die Pariser Quertreiber Warnend erklärt, es gebe heute in Europa Länder, die sehr interessiert seien an der weiteren Dauer der öster reichisch-deutschen Spannung, und zwar aus rein deutschfeindlichen Gründen, die unter der Hand auch italienfeindlich seien. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 22. August 1933. Merkblatt für den 23. August. Sonnenaufgang 4" I Mondausgang 7'° Sonnenuntergang 19°° f Monduntergang 19°° 1831: Feldmarschall Neithardt von Gneisenau in Posen gest. Oer Ernieheilige. Zum Bartholomäustag (24. August). Bartholomäus, der einer der zwölf Apostel war, und dessen Gedächtnistag die katholische Kirche -m 24. August feiert, ist ohne fein Zutun zu trauriger Be rühmtheit gelangt: in der Nacht zum 24. August 1572 wurden in Paris um ihres Glaubens willen zahlreiche Hugenotten niedergemetzelt. Es war die furchtbare „Pariser Bluthochzeit", die als „Bartholomäusnacht" in die Geschichte einging. Bartholomäus war einer der ältesten Jünger Christi und soll ein Zeuge der Auferstehung des Heilands gewesen sein. Er soll das Christentum im südlichen Arabien gelehrt und in Indien den Märtyrertod erlitten haben. Es gibt, besonders in Deutschland, zahlreiche Bartholomäuskirchen und Bartholomäuskapellen, und es gibt auch eine religiöse Gemeinschaft der Bartholomiten oder Bartholomäer. Frankfurt am Main hieß früher einmal im Volksmunde die Bartholomäusstadt, denn Bartholomäus ist seit vielen Jahrhunderten der Schutzpatron der Stadt, und es be finden sich im Frankfurter Dom viele Bartholomäus reliquien. Einst wurde die Frankfurter Herbstmesse all gemein die Bartholomäusmesse genannt. In vielen Gegenden gilt der heilige Bartholomäus als Ernteheiliger und Schutzpatron derHirten. In Süddeutschland gibt es noch heute Gegenden, wo das Erntefest gern auf den Bartholomäustag verlegt wird. Jahrhunderte hindurch war es bei den Hirten Brauch, zu Ehren des heiligen Bartholomäus einen Bock zu halten, der nicht geschlachtet und nicht verkauft werden durste. In Gebirgsgegenden wird mit dem Bartholomäustag der Sommer als beendet angesehen. Es steigen dann oft schon wieder kühle Nebel, Vorläufer der Herbstnebel, auf, und die Förster und Jäger fügen: „Die ersten Nebel schicket dir — Sankt Barthel in das Waldrevier." In der Natur draußen hat sich schon mancherlei verändert: die Felder stehen vielfach schon leer da, von den Getreidearten muß meist nur noch der Hafer in die Scheunen gebracht werden,