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Das Ende der Regiments-Manöver des 10. (Sachs.) Infanterie-Regiments. Am Mittwoch gingen die diesjährigen Herbstübungen des Infanterie-Regiments 10 in der Gegend von Niederschöna— Mohorn—Steinbach-Neukirchen—Dittmannsdorf zu Ende. Die „blaue" Partei, bestehend aus dem 1. und 2. Batl-, einem Zug leichter Minenwerfer, einer Abteilung Reiter 13 aus Lü neburg, einer Batterie Feldartillerie 4 und Teilen der Nach richten-Abteilung 4, stellte Mittwoch früh in Niederschöna und trat über Herrndors—Hetzdorf den Vormarsch an nach Mo horn, zum Teil hierbei den Tharandter Wald als Deckung be nutzend. Die „rote" Armee, gebildet vom 3. Batl. und ent sprechenden Teilen Minenwerfer, Reiter, Artillerie und Nach richtentruppe, sowie verstärkt durch Flaggen, hatte mit Maschi nengewehren die Höhe von Neukirchen nach Steinbach zu be setzt und zur Sicherung ihrer Hauptstellung auf dem Dachsel berg eine Abteilung vorgeschoben, die sich auf der Straße von Bahnhof Mohorn nach Steinbach postiert hatte. Die „blaue" Partei entwickelte sich über die zwischen Hetzdorf und Mohorn liegenden Höhen, wobei sich ein hochinteressantes Manöver- Lild ergab, als das 2. Batl. über die eine Höhe vorging. Das 1. (Iäger-)Batl. setzte seinen Weg über Grund an den Ost ausgang von Mohorn fort, um die rote Partei in der Flanke zu umfassen. Da infolge des großen Anmarsches sich das Ge fecht erst gegen Mittag entwickelte, zog es sich auch dis weit in die zweite Nachmittagsstunde hin. Von „Blau" stark bedrängt, mußte sich „Rot", das hartnäckig Widerstand leistete, auf das Gehölz bei Steinbach zurückziehen. Es ließ einige Maschinen gewehrvorposten zurück, die den Vormarsch von „Blau" zeit lich aufhielten. Nachdem -sich der Vormarsch des 1. Batl. soweit vollzogen halte, entwickelte sich- dasselbe aus dem Trie- difchtale heraus gegen die Dachselhöhe und wäre trotz vorge schobener Sicherungen von „Rot" weiter siegreich vorgedrun gen und hätte die gestellte Aufgabe, „Rot" über die Triebisch zurückzuwerfen, vollauf erfüllt, wenn nicht kurz nach zwei Uhr das Signal „das Ganze Halt" ertönte, das dem weiteren Vor dringen von „Blau" Halt gebot. Die Offiziere versammelten sich dann auf der Höhe neben dem Dachselberg zur Kritik, wäh renddessen die Truppen sammelten, um nach Wilsdruff und die benachbarten Gemeinden ins Quartier zu rücken. Donnerstag ist Ruhetag und am Freitag beginnen die Brigademanöver, die sich nördlich und westlich von Freiberg abspielen. Hierbei wird vor allem der vom Infanterie-Regiment 10 gegen das Infan terie-Regiment 11 zu erzwingende Muldenübergang, der zwi schen Halsbrücke und Trvßvoigtsberg vor sich gehen wird, vor aussichtlich bei Rothenfurth, von großem Interesse sein vor allem auch für die'Manöverbummler, die auch am Mittwoch wieder in übergroßer Zahl das „Schlachtfeld" bevölkerten. Ein bedauerlicher Unfall betraf kurz nach Abbruch der Uebung einen Reiter. Er galoppierte mit seinen Kameraden von Dittmannsdorf auf Mohorn zu, als kurz vor Mohorn sein Pferd wild wurde und sich schließlich überschlug. Der Soldat wurde etwa hundert Meter mitgeschleift und dabei schwer an den Ar men und Beinen verletzt. Aerztliche Hilfe war schnell zur Stelle. * Die Parade findet bei Ebersbach statt. Der „Hainichener Anzeiger" gibt bekannt: Wie von der Gemeindeverwaltung Ebersbach mitgeteilt wird, findet die große Parade, die den Ab schluß der diesjährigen Herbstmanöver der vierten Division bil det, am 13. September im Laufe des Nachmittags auf Ebers bacher Flur am sog. Fußweg nach Hainichen statt. * Ministerpräsident Schieck im Manöver gelände. Dresden. Ministerpräsident Schieck wird in Beglei tung von Ministerialdirektor Dr. Schettler in den nächsten Ta gen den Manövern der Reichswehr beiwohnen. Am Sonntag und Montag wird er in Chemnitz weilen und an dem Zapfen streich am Sonntag und an der Parade am Dienstag teil- nehmen. Militärkonzert im „Löwen". Die freudige Aufnahme der Reichswehr in unserer Stadt kam gestern abend anläßlich des vom Musikkorps des 2. Batl. Inf.-Reg. 10 Bautzen im „Löwen" veranstalteten Konzerts wiederum zum Ausdruck. Der Saal war schon lange vor Beginn dis zum letzten Plätzchen besetzt, in bunter Reihe von Militär und Zivil. Später Kommende muß ten wieder umkehren. Musitzneister A. Ellbogen hatte eine Vortragsfolge zusammengestellt, die auch ob ihrer vorzüglichen Wiedergabe restlos befriedigte. Mit dem Glauning-Marsch stellte sich Musikmeister Ellbogen gleichzeitig als talentierter Komponist vor. Die sehr eingängigen Melodien fanden starken Beifall, der sich nach dem Ende jeden Stückes und besonders bei den Kavallerie-, Artillerie, und Infanterie-Parademärschen der alten Armee wiederholte und am Ende nicht eher zur Ruhe kam, bis noch verschiedene Zugaben erfolgt waren. Bauge- fchäftsinhaber Kuhr gab seiner Freude darüber in einer An sprache Ausdruck, in der er als alter Soldat und Frontkämpfer den langsam wiedererwachenden Geist der Wehrhaftigkeit pries, der unser Vaterland sicher zu alter Größe und Blüte bringen werde. Seinen Worten folgte der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes. Nachdem ein Teil der Tanzfläche geräumt war, spielte die Kapelle zum Tanze auf, der bis zum Schlüsse stark begehrt war. Platzmusik auf dem Markte. Nachdem das Musikchor des 2. Batl. Infanterieregiments 10 bereits heute vormittag von 11 bis 12 Uhr unsere Einwohnerschaft mit einem Platzkonzert auf dem Markte erfreut hatte, wird sie unter Leitung ihres Musikmeisters Ellbogen auch heute nachmittag von 5 bis 6 Uhr nochmals auf dem Markte spielen. „Einmal möcht ich keine Sorgen haben!" Den Wunsch hat gewiß jeder von uns. Er wird ihn erfüllt sehen, wenn er Frei tag oder Sonntag abend die Schützenhaus-Licht- spiele besucht. Da wird nämlich der Film „Einmal möcht ich keine Sorgen haben" vorgeführt und dabei vergißt auch der Besucher, was ihm im Alltag bedrückt. Durch die Musik von Spolianky gewinnt dieser Filmschwank an Bedeutung, die sich noch verstärkt, weil Max Hansen, der überall sehr beliebt ist, die Chansons in seiner unwiderstehlichen Art vorträgt. Er ist ein armer Schlucker in diesem Film, so wie wir alle heute, aber er weiß die Sorgen mit seinem gesunden Optimismus zu verbrämen, und das wäre auch uns allen zu empfehlen. Ur sula Grabley ist seine süße Partnerin, die man gern wieder einmal auf der Leinwand sieht. Das Publikum läßt sich gern von dieser netten Filmgeschichte unterhalten, denn wenn sie auch nicht überraschend neu ist, so ist sie doch überaus anspre chend serviert. Die Gewerbesteuer wird fällig! Am 15. September ist die zweite Teilzahlung in Höhe von einem Viertel der Iahres- steuer 1931 fällig. Es sei darauf hingewiesen, daß nach dem Fälligkeitsdatum die Beträge sofort ohne weitere Mahnung beigetrieben werden. Näheres siehe in der amtlichen Bekannt machung in der gestrigen Nummer. Politische Umzüge auch jetzt noch verboten. Nach Ablauf des Burgfriedens ist vielfach die Ansicht aufgetaucht, daß nun mehr auch wieder Versammlungen unter freiem Himmel und Umzüge gestattet seien. Dies trifft jedoch nicht zu. Dagegen können jetzt wieder öffentliche politische Versammlungen in Sä len und Versammlungen unter freiem Himmel, wenn sie in festumfriedeten, dauernd für Massenbesuch eingerichteten An lagen abgehalten werden und ihr Besuch nur gegen Eintritts karten zugelassen ist, stattfinden. Naustadt. Mit gutem Erfolge konzertierte am Erntefest montag in Schützens Gasthof die Wilsdruffer Stadtkapelle un ter Leitung von Musikdirektor E. Philipp. Der Saal war, den Zeiten entsprechend, gut gefüllt, als zur Eröffnung der Vor- tragsfolge der Marsch „Soldatenleben" von Schmeling ertönte- Er sowie die vielen gebotenen anderen Märsche zeichneten sich durch Schneid in der Wiedergabe der aufmerksamen Spieler- fchar aus. Daß Darbietungen mit HeroldStrompeten und Pauken stets ansprechen, ist bekannt. Von klassischer Musik wurden die Ouvertüre zur Oper „Martha" sowie ein Melo dienkranz aus Verdis „Triviata" gut wiedergegeben. Herr Fottner trug eindrucksvoll E. Philipps Komposition als Trvm- petersolo vor. Nach abgewickeltem Programm spielte die Ka pelle zum Tanze auf. Vereinskalender. „Sängerkranz". 8. September alle Sänger. G.D.A. 10. September Versammlung. Grund- und Hausbesitzerverein. 10. Sept. Versammlung. Gewerbeverein. 13. Sept. Besichtigung der Dolomitwerke. Pferdeversicherungsverein. 14. Sept. Hauptversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 9. September: Zeitweise auffrischende Winde aus südlichen Richtungen. Im allgemeinen geringe Bewölkung. Oertlich Nehelbildung. Temperaturverhältnisse wenig geändert. Ge witterbildung nicht ' ausgeschlossen. Sacksen uncl Nackbarschatt^ Reichsbahnamtmanns Zille letzter Gang Dresde n, 7. September. Am Mittwoch nachmittag wurde der am Sonnabend in Löbau so plötzlich aus dem Leben gerufene Eisenbahnamtmann und Vorsitzende des Vereins der Beamten der vormaligen sächsischen Staatseisenbahn Paul Zille zur letzten Ruhe getragen. Ein großes Trauergefolge ging hinter seinem Sarge, außer den Angehörigen alle direk ten Vorgesetzten und zahlreiche Kollegen des Verstorbenen, de ren Bumenspenden am Vormittag in der großen Kuppelhalle des Hauptbahnhofes neben dem Geschäft, das die Blumen ge liefert hatte, ausgestellt waren und natürlich das Interesse der zahlreichen Reisenden erregten. Auch in diesen letzten Gaben und an den Nachrufen konnte man die Wertschätzung ersehen, deren sich Zille zu Lebzeiten erfreute. Unter den Spenden be fanden sich Kränze des Präsidenten und der Mitglieder der Neichsbahndirektion Dresden, des Reichsverbandes der Eisen bahnvereine Deutschlands e. V. Sitz Kassel, der Vereins der Beamten der vormaligen sächsischen Staatseisenbahn (Mit glieder des Hauptvorstandes und der Mitgliedschaft), des Reichsbundes Deutscher Reichsbahnbeamten des mittleren nicht- technischen Dienstes, des Wirtschaftssparvereins Dresden des Reichsbahnpersonals, des Vereins Leibesübungen „Reichsbahn" in Sachsen, des Bundes deutscher Reichsbahninspektoren und Amtmänner, der Ortsgruppe Dresden des Vereins der Be amten der vormaligen sächsischen Eisenbahn, der Leiterin und des Personals des Kurheims „Reichsbahn" in Bad Elster, des Musikkorps A 10. Inf.-Regt. in Löbau und der Gäste des Kurheims „Reichsbahn" Bad Elster. Die Reichsbahndirektion Dresden war durch Präsident Dr. Domsch vertreten. Auch der frühere Präsident Dr. Kluge hatte sich zur Feier eingefunden. Der Gesangverein der Staatseisenbahnbeamten umrahmte die Ansprache mit feier lichen Gesängen. Pfarrer Heinemann hielt die Gedächtnisrede über das Wort: In Christus Jesus gilt der Glaube, der durch die Liebe tätig ist, und betonte, der Verstorbene habe Liebe geerntet, weil er Liebe gesät habe. Er sei der wirkliche Vater des von ihm geleiteten Vereins gewesen und habe das Mort edelster Menschlichkeit erfüllt bis ins reinste und tiefste. Für den Verein der Beamten der vormaligen sächsischen Staats eisenbahnen sprach Reichsbahnrat Dr. von Brescius eindrucks volle Worte. Wie ein Soldat auf dem Felde der Ehre sei Paul § Zille im Kampfe für die Ziele gefallen, die er sich als Führer des Vereins gesteckt und die er beharrlich verfolgt habe. In kindlicher Liebe und Dankbarkeit werde der Verein allezeit sei ner gedenken und sein Bild werde nie verlöschen. Ferner rie fen Hermann für die Loge zu den ehernen Säulen und Ober inspektor Mühle für die Eisenbahnsänger Dankesworte in das Grab nach. Dresden. Großer Wasserrohrbruch. Am Rathenauplatz erfolgte ein großer Wasserrohrbruch, der die Straßendecke sprengte, einen Keller unter Wasser setzte und verschiedene Telegraphen- und Telephonkabel für einige Stunden außer Betrieb setzte. Tie Feuerwehr hatte vier Stunden lang zu tun, um die gröbsten Schäden zu beseitigen. Dresden. Kürzung der Stadtverordne te n d i ä t e n. Auf Anordnung der Kreishauptmannschaft werden vom 1. Oktober an die Pauschalabfindungen für den Stadtverordnetenvorsteher in Dresden aus 80 Mark und für die übrigen Mitglieder der städtischen Körper schaften auf 40 Mark monatlich herabgesetzt. Bisher be trug der Sok für die Stadtverordneten-Taaeaelder 60 Mk. Dresden. Tod eines bekannten Schul mannes. Im Alter von 71 Jahren starb hier der Schul direktor i. R. Emil Laube. Er war in Niedersaida ge boren und besuchte das Lehrerseminar in Annaberg, war dann Hilfslehrer in Frankenberg und Lehrer und Schul direktor in Dresden. Als Lehrer und Pädagoge hat er sich namhafte Verdienste erworben. Chemnitz. Selbst gestellt. Hier erschien ein be reits vorbestrafter Handarbeiter im Kriminalamt und be- zichtete sich selbst, Ende Juli den Villeneinbruch in der Zschopauer Straße ausgeführt zu haben. Er wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt. Durch die weiter angestell ten Erörterungen konnten ihm nunmehr 19 Wochenend haus- und Gartenlaubeneinbrüche in Chemnitz, Euba und Niederhermersdorf nachgewiesen werden. Geyer. Das eigene Haus angezündet. WH berichtet, war hier ein Wohnhaus niedergebrannt. Es wurde sestgestellt, daß Brandstiftung vorliegt. Verschie-' dene Umstände deuten auf den Besitzer des Hauses, einen? Schwerkriegsbeschädigten, als den Täter hin. Er wurde ins Amtsgericht gebracht. Schwarzenberg. OrtskrankenkassenzweÄ?1 verband. Die Stadtgemeinde Schwarzenberg, die Ge- meinden Erla, Bermsgrün, Breitenbrunn, Breitehof, Steinheidel und das Staatsforstrevier Breitenhof haben sich zu einem Ortskrankenkassenzweckverbande vereinigt. Der Verband hat seinen Sitz in Schwarzenberg. St. Egidicn. Brücke bricht zusammen. An der Hammermühle stürzte die dort befindliche Bohlen brücke ein, als ein mit Ziegeln beladener Lastkraftwagens sie überquerte. Das Auto stürzte in den Mühlgraben. Der- Fahrer kam glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Hohenstein-Ernstthal. Spiel mit der Waffe. Zwei junge Leute spielten mit einem Tesching, das Plötz- lich zu Boden fiel und sich entlud. Ein Schuß drang dem einen der jungen Männer ins Bein und verletzte ihn so schwer, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Hohenstein Ernstthal. Die Randsiedlung. Die Stadtverordneten befaßten sich noch einmal mit der von der Stadt geplanten Randsiedlung. In der letzten Sitzung war beschlossen worden, auch hier sogenannte Randsied lungshäuser zu errichten. Der Stadt, die insgesamt 46 der artiger Kleinhäuser bauen will, sind zunächst nur zwanzig, genehmigt worden. Der Errichtung dieser zwanzig Häuser wurde gegen die Kommunisten zugestimmt. Die Mehrheit des Kollegiums entschied sich für das Bau gelände im Hüttengrund und lehnte sowohl den Vorschlag des Rates als auch den des Oberstadtbaumeisters ab. Glauchau. Vom freiwilligen Arbeits dienst. Nachdem die Genehmigung 'des Landesarbeits amtes eingegangen ist, wurde im Wege des freiwilligen Arbeitsdienstes in Glauchau der Bau der Hörrerstraße zwischen Gerhart-Hauptmann-Weg und Schlachthofstraße neben der Schaffung neuer Erholungswege und Bach regulierungen usw. im Carolapark begonnen. Weiterhin sind der Bau eines großen Schulgartens an der Virchow-, stratze und vorbereitende Straßenbauten für kleinstädtische Randsiedlungen am Höckendorfer Weg in Gesau geplant. Insgesamt werden auf den vier Baustellen rund 120 Ar beitsfreiwillige beschäftigt. Als größtes Bauvorhaben kommt noch die Beseitigung umfangreicher Ufereinrisse an der Mulde hinzu, wo rund 100 Arbeitsfreiwillige etwa elf Wochen beschäftigt werden können. Der Stahl helm hat in Bernsdorf ein Arbeitslager von vierzig Mann eröffnet. Als Arbeit wird die Beseitigung umfangreicher Hochwasserschäden am Lungwitzbach in Nüsdorf, Berns dorf und Hermsdorf durchgeführt. In einem weiteren^ Arbeitslager des Stahlhelms in Hohenstein-E. werdens fünfzig Mann mit Straßenbaulen beschäftigt. Zwickau. Abschuß von Dam- und Muffel wild verboten. Zufolge Ermächtigung durch das Wirtschaftsministerium wird im Bereiche der Kreishaupt- maynschaft Zwickau im Jagdjahre 1932/33 der Abschuß von Damwild und Muffelwild in der freien Wildbahn verboten. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Die Jagd aufsichtsbehörden sind jedoch befugt, denjenigen Jagdans- übuugsberechtigten, die Dam- oder Muffelwild ausgesetzt haben oder in deren Revieren dieses Wild heimisch ge worden ist, den Abschuß einzelner Stücke zu genehmigen, Wenn dies aus hegerischen Gründen erforderlich erscheint. Zwickau. Erdichteter Raubübersal l. Dieser Tage wurde über einen Naubüberfall berichtet, den drei Unbekannte mit Schußwaffen auf einen Lokomotivheizer verübt haben sollten. Bei den polizeilichen Erörterungen hat sich jetzt herausgestellt, daß die Angaben des Heizers nicht stimmten. Er gab schließlich zu, den Überfall er dichtet zu h-.oen. Zwickau. Austritt aus der D V P. In der Stadtverordnetensitzung wurde bekanntgegeben, daß Stadtverordneter Löffler, Vorsitzender der Ortsgruppe Zwickau des DHV., aus der Fraktion der Deutschen Volks partei ausgetreten ist, ohne sich einer anderen Fraktion anzuschließen. Zwickau. Auffindung von gestohlenem Sprengstoff. In einem Erdhaufen wurde fünfzig Pfund Sprengstoff gefunden, die vom Baugelände der Reichsbahn in Lichtentanne entwendet worden waren. Wegen dieses Diebstahls werden sich eine Anzahl Kom munisten aus Lichtentanne, die bereits vor einiger Zett dieserhalb verhaftet wurden, vor Gericht zu verantworten haben. Zwönitz. Brandstifter. Die Polizei verhaftete den Inhaber einer Buchhandlung, Grotzke, der in dem Verdacht steht, das Holzhaus, in dem sich die Handlung befindet, selbst angezündet zu haben. Plauen. Eine 1 0 0 0 0 0 - Volt - Leitung. Zur zeit ist man dabei, von der Saaletalsperre aus eine 100 OOO-Volt-Leitung nach dem Umspannwerk Herlasgrün zu legen. Die notwendigen Arbeiten werden im Auftrage des sächsischen und thüringischen Staates ausgeführt. Die Verbindung mit Herlasgrün bringt für Plauen und das Vogtland eine besondere Sicherheit hinsichtlich der geregel ten Versorgung mit elektrischer Kraft. Es besteht übrigens auch der Plan, über Hof eine Verbindung mit der Saale- talsperre und dem großen Kraftwerk in Bayern zu schaffen. Leipzig. Stahlhelmer niedergestochen. Auf dem Schleußigcr Weg wurde nachts ein Kaufmann, der an der Weste das Stählhelmabzeichen trug, von. meh reren Kommunisten überfallen und durch Messerstiche in Brust, Arm und Kopf so schwer verletzt, daß er zusam menbrach und erst am nächsten Morgen die Besinnung wieder erlangte. Die Täter ergriffen die Flucht und konn ten trotz eifrigen Absuchens des Geländes durch die Po lizei nicht gefunden werden. Dresdner Soldat paddelt nach Schweden. Der Dresdner Neichswehrscldat Förster ist von Bad Juliusruh an der Nordspitze von Rügen mit einem Falt boot nach Trelleborg gepaddelt. Er fuhr die über 40 See meilen in 14 Stunden. Er erklärte, die Reise sei sehr schön gewesen, obwohl das Boot manchmal sehr geschaukelt habe. Die Rückfahrt machte er mit der Fähre.