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Vorwort. Die erste Auflage dieser Schrift ist von der Kritik nicht ungünstig aufgenommen; ich bin daher der Aufforderung meines Verlegers, eine zweite zu bearbeiten, gern nachgekommen, obwohl ich mir sagen musste, dass ich meinen Lesern heute ebenso wenig, wie vor sieben Jahren, etwas vollkommenes und abgeschlossenes würde bieten können. Der Gasmaschinenbau hat sich in dem gedachten Zeiträume stark entwickelt. Die Dentzer Gasmotorenfabrik hat mit vielem Geschicke und Erfolge die Ottosche Erfindung ausgebildet, indem sie ihr die verschiedensten Formen gab, um sie dem Bedürfnisse der Industrie möglichst allseitig anzupassen; zahlreiche andere Firmen haben theils die Ottosche Erfindung ihrerseits verwerthet, theils versucht, in anderer Richtung Fortschritte zu erzielen. Ist auch hier ein völlig befriedigendes Ergebniss noch nicht zu erzielt, so ist doch das Streben nach dem besseren an sich fesselnd und lehrreich und auch die schon erreichten Erfolge sind beachtenswerth. Auch die Wissenschaft hat sich mehrfach mit der Gasmaschine beschäftigt. Wenngleich auch hier ein Abschluss noch nicht erreicht ist, eine befriedigende Theorie noch ganz fehlt, so sind doch in der Erkenntniss des Wesens der Gasmaschine manche Fortschritte gemacht oder angebahnt und manche falsche Anschauung ist be seitigt worden. Es durfte deshalb wohl angezeigt erscheinen, diese Fort schritte im Können und Wissen zusammenzufassen. Das war allerdings nur möglich durch eine vollständige Neubearbeitung des Gegenstandes. Bei dieser habe ich wieder die geschichtliche Ent wickelung zugrunde gelegt, statt die Maschine zu zerlegen und in ihren einzelnen Theilen zusammenhängend zu erörtern, wie das z. B. bei einem Buche über die Dampfmaschine selbstverständlich