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63 ist aber gerade an dieser Stelle schädlich, weil hier die Gase beim Aufgange noch sehr stark gespannt sind. Im Aeusseren unterscheidet sich die neue Maschine 1) von der alten namentlich durch Führung des Kühlungsmantels, welcher als besonderes Gussstück erscheint, bis an die Deckplatte, und durch Hinweglassung der Querstückführung der Kolbenstange. Diese Führung geschieht nun lediglich durch einen kleinen, auf die Platte gesetzten Bock mit Schwalbenschwanzbahn. Auch die Einrichtung des Schiebers ist eine etwas veränderte; die eigent liche Neuerung liegt aber in der Steuerung desselben und der Wirkungsweise des Reglers. In Abb. 58—60 trägt die Welle a Riemscheibe, Schwungrad und Schaltwerk wie bei der älteren Einrichtung, ausserdem aber ein Sperrad b, von dem die Bewegung des Schiebers ausgeht. Die Stange des letzteren hängt nämlich an dem Kurbelzapfen c; die Kurbel d ist aber nicht auf die Welle, sondern auf einen con centrisch in diese eingesetzten, in ihr drehbaren, längeren Zapfen e gekeilt, so dass sie an der Bewegung der Welle nur dann theil- nimmt, wenn der an ihr befestigte Schalthaken f in das Sperrad greift; sie und der Schieber bleiben dagegen in Ruhe, sobald der Sperrhaken ausgelöst ist. So lange dies nun so bleibt, steht der Kurbelzapfen in der gezeichneten und der Schieber auf Mittelstellung, also Auslass. Nehmen wir nun an, es wird in der unteren Totpunktstellung des Kolbens der Schalthaken eingerückt, so macht die Kurbel eine Umdrehung der Welle mit; dabei bewegt sich der Schieber zu nächst abwärts und bewirkt, vorausgesetzt, dass der Kolben irgend wie angehoben wird, die Einströmung, steigt dann in seine höchste Stellung und gestattet die Entzündung des Gasgemisches: der Kolben fliegt empor; endlich senkt er sich wieder in die Anfangs stellung. Wird nun der Schalthaken ausgerückt, so bleibt der Schieber stehen, bis der Kolben seinen Lauf vollendet hat; dann rückt der Haken von neuem ein und ein zweites Spiel beginnt. — Dieses Einrücken wird nun durch die Feder g bewirkt, welche an dem Ansätze h der Kurbel befestigt ist und stets gegen den Haken drückt, so dass dieser so lange in das Sperrad greift, als er nicht 1) D. R. P. 2632. Dingler 223, 557. Pr. Maschinenconstructeur 1876. 83.