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— 53 — wirken, wieder an, damit frisches Gemisch angesaugt werde; dieses wird durch einen Schieber, welcher seitlich angebracht ist, einge führt. Letzterer hat zwei Ruhestellungen; decken seine Kanäle diejenigen des Schieberspiegels, so findet Einströmung statt, ist das nicht der Fall, so bleibt die Maschine geschlossen. Die Be wegung des Schiebers ist eine ruckweise und geht von den Wellen D und G aus, die Nasen e und f wirken auf die Knaggen g und h der Schieberstange i, so dass er mit dem Kolben niedergeht und also die Einströmung unmittelbar, nachdem dieser unten ange kommen ist, beginnen kann; sie ist beendet, sobald der Kolben angehoben ist — dem Abschneiden der Einströmung folgt un mittelbar die Zündung. Langen und Otto. Die Maschine von Langen und Otto wurde weiteren Kreisen zuerst durch die Pariser Ausstellung von 1867 bekannt. Das ausgestellte Stück von 1/2 e erregte durch die eigenthümliehe Anordnung und den geräuschvollen Gang unge wöhnliches Aufsehen; das Urtheil über die neue Maschine würde aber sehr ungünstig gelautet haben, wenn nicht der Gasverbrauch gegenüber den Maschinen von Lenoir und Hugon so ungemein viel geringer gewesen wäre. Es macht heute einen eigenthüm- liehen Eindruck, in den damaligen Zeitschriften zu lesen, wie die Berichterstatter die Maschine ihrer Sparsamkeit wegen loben müssen, und doch der Anordnung wegen gern tadeln möchten. Wäre die Einrichtung von Barsanti und Matteucci allgemeiner be kannt geworden, so hätte die neue Erfindung schwerlich so viel Verwunderung erregt; denn das Wesen derselben, nämlich das freie Auffliegen des Kolbens und das Mitnehmen der Welle beim Niedergange, zeigen die Italiener gerade so. Das Fesselnde bei Langen und Otto ist das Schaltwerk; dieses und die Flammen zündung machen den wesentlichen' Unterschied und Fortschritt aus. Die Maschine ist in Abb. 45 im Schnitte dargestellt 1). In dem aufrechten, oben offenen Cylinder A bewegt sich der Kolben B, dessen Bahn nach oben hin durch Gummibuffer begrenzt ist, damit er nicht etwa aus dem Cylinder herausfliegen kann. Die gezahnte Kolbenstange C, welche oben ein Querstück trägt, mit dem sie sich an zwei auf der Deckplatte des Cylinders stehenden Säulen 1) Journal für Gasbeleuchtung 1867, 354. D. R. P. 778.