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250 zufuhr gleich sein der Summe des Arbeitsäquivalentes und der abgeführten Wärme. Diese Gleichung ist aber eine andere, als die vorhin erwähnte Hauptgleichung Q=Q—Q,. Man würde einen Ausgleich finden und die Verhältnisse besser übersehen können, wenn man wüsste, in welcher Weise das Kühl wasser die Wärme aufnimmt. Von besonderer Wichtigkeit wäre dabei natürlich die Verbrennungs- und Ausdehnungszeit. Es sind zwei Versuche gemacht, dies zu bestimmen. Witz 1) giebt an, dass man die Abkühlung einer in einem Gefässe einge schlossenen Gasmenge durch die empirische Formel t = V 0,2357 t 1,203+ o,oo51 ausdrücken könne. In dieser Formel bedeutet V den Inhalt des Gefässes in cbm, 0 die abkühlende Oberfläche in qin, t den Temperaturunterschied auf beiden Seiten des Gefässes und t den Temperaturverlust in Graden in der Sekunde. Man könnte also für die verschiedenen Kolbenstellungen die Werthe V, 0 und t, letzteren Werth mit Hilfe des Indikator- diagrammes, ermitteln und daraus die zugehörigen Werthe t be rechnen. Dann würde Q G . c,. T die sekundlich während einer sehr kleinen Kolbenbewegung an das Kühlwasser gelangende Wärmemenge sein. Einen zweiten Weg schlagen Ayrton und Perry 2 ) vor. Sie bestimmen zunächst die gesammte, durch die Kühlung abgeführte Wärmemenge H vom Beginne der Verbrennung bis zum Schlüsse des Austrittsventiles als Differenz zwischen der durch die Ver brennung entwickelten Wärmemenge und der Summe aus der vom Diagramme durch q als aufgenommen gemeldeten Wärmemenge und dem Aequivalenzwerthe der entsprechenden Arbeitsleistung. Sie gehen nun von der Annahme aus, dass die durch die Wandung gehende Wärmemenge dem Unterschiede der wechselnden Tempe ratur T im Cylinder und der konstanten Temperatur T des Kühl wassers direkt proportional sei. Stellt man diesen Unterschied nun als Ordinaten einer Kurve ABC, Abb. 221, dar, deren Ab- scissen die Kolbenwege sind, so wird, da dQ — c (T — T.) dt 1) Witz, Etudes sur les moteurs ä gas tonnant. Ann. de chimie et de physique 1883. 2) A. a. 0.