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— 226 reits aus dem Spannungsdiagramme, dass es kaum zweckmässig sein wird, die Ausdehnung wirklich bis auf 1 at zu treiben; je grösser man dieselbe wählt, desto verhältnissmässig geringer ist der Arbeitsgewinn. Würde man z. B. das Ausdehnungsverhältniss 3 statt 4,9 nehmen, so entspräche dem die Linie ef des Spannungsdiagrammes, also auch die ebenso bezeichnete Linie im Wärmediagramme; die grosse Verringerung des Kolbenraumes verkleinert also den Wir kungsgrad und berührt die Verhältnisse der Wärmebewegung nur wenig. Allerdings ist dabei eines zu beachten. Wenn man die Aus dehnung schon im Punkte e unterbricht, d. h. also, das Austritts ventil der Maschine schon vor der Erreichung von 1 at öffnet, so entweichen die Verbrennungsgase mit höherer Spannung; diese sinkt durch Austritt derselben schnell auf 1 at. Das ist aber eine nicht umkehrbare Zustandsänderung und es fragt sich, ob man eine solche, in den Abbildungen durch ef dargestellte, ebenso in Rechnung stellen darf, wie wenn sie umkehrbar wäre. Den Be weis für die Zulässigkeit giebt Zeuner 1) so: Wenn man annimmt, dass die Herstellung der Gleichgewichts temperatur nicht durch Entweichen der Gase in das Freie herge stellt würde, sondern dass der Kolben nach Erreichung des Punktes f noch weiter ginge, bis sie erreicht ist, also etwa bis i, ohne dass dadurch etwas an der Art der nicht umkehrbaren Zu standsänderung verändert würde, so muss nach den Gesetzen für den nicht umkehrbaren Kreisprocess die Wärmemenge, welche für die nicht umkehrbare Zustandsänderung von dem Gleichgewichts zustände e bis zum neuen Gleichgewichtszustände i verbraucht wird, gleich sein der Wärmemenge, welche verbraucht wird, wenn man die Aenderung von e bis zu diesem Punkte i auf umkehr barem Wege vor sich gehen lässt, also zunächst von e bis f bei konstantem Volumen und dann von f bis zur Gleichgewichts temperatur bei i bei konstanter Spannung. Nun ist aber, da die Cylinderwandungen wärmedicht sind, die nicht umkehrbare Zu standsänderung verbunden mit dem Wärmeverbrauche Null. Es muss also die der umkehrbaren Zustandsänderung e f entsprechende Wärmeabfuhr P’feP gleich sein der der umkehrbaren Zustands- 1) Zeuner, Technische Thermodynamik 1, 427.