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Zwei MinlNe EeWmorgMMonen w WNna Die litauische Telegraphenagentur veröffentlicht eine Erklärung des Innenministers General Skuca» über die Auf deckung der zwei polnischen Eehetmorqanisationen. Er bestätigt, das; die beiden in Wilna aufgedeckten geheimen Organisationen gegen den litauischen Staat gerichtet waren und miteinander Hand in Hand arbeiteten. Em Teil der An gehörigen dieser Organisationen ist verhaftet und dem Unter suchungsrichter zug-führt worden. Aus dem aufgesundenen Ma terial geht hervor, datz diese Organisationen ihr Ziel vurcb Terror und mit Waffengewalt zu erreichen suchten. Bei einzelnen Mitgliedern sind Waffen gefunden worden. Tie Mitglieder beider Organisationen sind meistens ehemalige pol nische Militärangehörige, von d«nen nur 17 v. H. ortsansäsiig sind. Alle anderen and aus dem Innern Polens gekommen, und unter ihnen befinden siib nicht wenig solche, die erst im Herbst 193g nach Wilna kamen. Di? Untersuchung ergab schließlich, datz beide Organisationen erst nach dem Zusammenbruch deS polnischen Staates aufgezogen wurden. Der Minister betonte, datz die litauischen Staatsucherheitsorgane mit den terroristi schen Elementen fertig werden würden. Die Rolle der Weltmächte in Vlteuropa ausyelvielt Das Moskauer Blatt „Komsomolskala Prawva" besaßt fick mit den poinischcn Verschwörungen im Wtlnaaeviet, die von Narrten Englands uns Frankreichs angezeNelt wur den Das Blatt steht m der terroristischen Tänatett pieser Elemente au, lttaustch w Boden einen neuen Mweis oU'-r datz England und Frankreich die Intrigen in den balt'ten Slaaien noch nicht ausgegeben haben Die An. wie die West mächte mit Hilfe polnischer Verschwörer versuchten, im Osten Europas wieder Unruhe anzustikien. zeuge leooch nur davon, datz sie jedes Gefühl iür die wirkliche Lage in Hsteurova ver loren hätten und nicht einmal imstande feien, die notwendi gen Folgerungen aus den letzten Ereignissen in diesem Raum zu ziehen. Keinerlei Intrigen der englisch französischen Im perialisten seien beute mehr imstande, dem litauischen Volk seine alte Hauptstadt Wilna zu entreitzen. Für die Kriegs brandstifter in London und Paris wäre es allerdings an der Zeit, zu begreifen, daß „ihr Liedchen in Osteuropa ausgejun- «« «»» Kein Beitritt Ae^yptevs zum Saahavad-Vatt Die Zeitung „Al-Misri" in Kairo bestätigt erneut, daß Aegvpten nicht die Absicht habe, dem Saadabav-Pakt beizu- treten. Schon bei einer früheren Gelegenheit halte die Zeitung ausgeführt, datz England seit Ausbruch des Krieges versuch«, aus dem aus rein nachbarlichen Beziehungen beruhenden Freundschaftsbündnis der Mächte des Saadabad-Paktes ein Großbritannien höriges Instrument im gegenwärtigen Kon flikt zu machen. Englands Machenschaften, Aegvpten in di'sen Pakt hineinzuziehen, dessen ursprüngliche Zwecke mit Aegar tens Belangen nicht das geringste zu tun haben, sind bisher an der Einsicht der ägvptischen Regierung gescheitert, datz sich Aegypten, wenn es wirklich einmal seine vollständige Unab hängigkeit erlangen will, allen neuen Bindungen nach dieser Seite hin enthalten muffe. Srottand Ward mewet „Erfolg" Nach einer Londoner Meldung soll es den Beamten von i Scotland Bard angeblich gelungen sein, am Mittwoch einen der Kommandierenden der Irischen Republikanischen Armee zu verhaften, der mit einem Plan nach England gekommen sei, um für die Hinrichtung der beiden Iren in Birmingham Rache zu nehmen. Der finnische Heeresbericht Auf der karelischen Landenge dauert, so teilt der finnische Heeresbericht mit, der russische Truck auf den Frontabschnitten von Summa an, zwei weitere Angriffe konnten abgewiesen werden. Auch an der Nordostküste des Ladoga-Sees haben fin nische Truppen die von Artillerie und Tanks unterstützten An griffe der Russen abgeschlagen. In Richtung aus Kuhmo sollen die Finnen ihre Stellungen verbessert und in Suomuffalmi «ine ruffische Abteilung zurückgeschlagen haben, die südlich von Raste über die Grenze vorzurücken versuchte. Die Finnen er beuteten Kriegsmaterial. An den anderen Frontabschnitten herrschte Artillerie- und Patrouillentätigkeit. In den öst.i- «ben Teilen des finnischen Meerbusen und an der nord-st richen Küste des Ladoga-Sees haben finnische Küstenverteidi gungsabteilungen die Tätigkeit des Landheeres durch Pa- Irouillentätigkeit und Artilleriefeuer unterstützt. Die finnische Luftwaffe unternahm Jagd- und Erkundungsslüge und griff militärische Ziele der Ruffen an. Die sowjetische Luftwaffe führte über dem Kriegsschauplatz Iagdpatrouillen durch und griff im Heimalgebiet einige Ortschaften in der Provinz Ka- jaani und die Stadt Kajaani selbst an. Mehrere russische Ba- «rouillen, die mit Fallschirmen abqesprungen sind, sollen -us- gegriffen worden sein. Vier russische Flugzeuge sind dem Hee- «esbericht entsprechend abaeschoffen worden. Wt gMWe Lartarei Feindlicher Jäger beschießt abgesprungcnen deutschen Flieger. PK. Wir sind bei einem Jnsanterievorposten im Vorfeld. Drüben sehen wir, nur einige hundert Meier über der Tal mulde, kaum aus der Schneedecke erkennbar, den Verlaus der französischen Stellungen. „Wie war das mit der Do. 17?". so fragen wir hier die Kameraden, die aus der Schneefläche einer Anhöhe Vorposten halten. Sie erzählen uns nun den Vorfall. Ein deutsches Flugzeug, eine Do 17. wird bei ihrem Rück- flug ins Reichsgebiet von französischen Jägern verfolgt und ist m grotzer Höhe schon unweit der deutschen Vorpostenlinien Da, plötzlich setzen die Motoren aus, der deutsche Aufklärer verliert an Höhe, kommt herunter, geradeswegs aus die Grenze zu Hoch droben löst sich ein Punkt aus dem wunden Vogel Es ist ein Mann mit dem Fallschirm, er fällt wie ein Stein Hunderte von Meiern herunter Was ist denn los? Will sich der Fallschirm nicht öffnen? Wie gebannt starren die Posten und der ganze Zug hinaus Jetzt endlich öffnet sich der Schirm, bremst den Fall imd bläht sich weit aus. Jetzt erkennen sie alle den Piloten an den Leinen Er pendelt hin und her. Da, was ist das?! Da kommt eine Curtitzmaschinc an- gebraust, nimm» Kurs aus den Fallschirm Nein, es ist kein Irrtum! Man hört das Hämmern der Feuerstöße Der Fran- zose schießt aus den wehrlosen Mann am Fallschirm Er hat nicht getroffen. Gott sei Dank! Deutlich erkennt man an den Bewegungen des Körpers da oben, daß das MG.- Feuer keine Wirkung hatte Droben kurvt die Curtiß, fetzt kommt sie zurück. Das Unglaubliche wiederholt sich, der Jäger nimm! sich von neuem den Deutschen am Fallschirm anss Korn Nattala. mcktack. jagen dir Schüsse aus dem MG Der Deutsche zuck« zusammen Er ist getroffen An ihm vorbei jag« der abgefeimte Gegner, geht wieder in die Kurve und jetzt setzt er zum drittenmal zum Angriff an. Nochmal sprüht ein Feuerstrabl da oben Dem deutschen Flieger fälll der Kops aus die Brust! Tot? Die Kameraden von der Infanterie sagen uns. datz sie vor Wui hätten heulen können in diesen Augenblicken, als der Sauhund da oben allen Geboren der menschlichen Kriegführung zum Trotz aus den „ausgestiegenen' wehrlosen Flieger schoß. Alles rannte dann zu der Stelle hin wo der Fallschirm niederkam Andere Kameraden waren schon zur Stelle. Ta war denn tue Freude groß, als sie den deutschen Piloten lebend vorfanden. Er hätte durch den gemeinen, hinierbälti- gen Angriff der Curtiß einen schweren Oberschenkel schutz erhallen Er habe den Fallschirm erst nach «00 Metern I geöffnet, weil er nicht so lange in der Lnft herumgondeln wollte Beim dritten Angriff der Eurlitz habe er dann sich loi gestellt und damit sei er den feigen Angreifer erst losgeworven. Da fragen wir: ,^Ist das Ritterlichkeit?' „Ist das mit den Gesetzen der Menschlichkeit vereinbar und der „Grande Ration" würdig?" Eugen Preb. Unser Scharfschütze ist schneller Ein französischer Schleichposten wird entdeckt ..„8. Februar. lpK.) An irgendeiner Stelle des Ober rheins gab es plötzlich so etwas wie „dicke Lust". Eines schönen Tages erhielten verschiedene Bnnkerbesatzungen, als sie zum Teil mit der Instandhaltung der von Schnee und Eis überdeckten Feldstellungen und Laufgräben beschäftigt waren, Feuer von drüben. Ganz unvermittelt nach einer langen Ruhe an diesem Frontabschnitt. Erst einzelne Gewehr schüsse, dann mehrere MG.-Feuerstötze. Unsere Soldaten ließen sich das nicht zweimal sagen: Ran an die Maschinen gewehre. und nnn ging es los, hinüber und herüber über den Strom — tack, tack, tack, tack ... Eine Feldstellung der Franzosen, anS der ein Geländeabschnitt Streufener erhielt, wurde in wenigen Sekunden znm Schweigen gebracht. Dort drüben mochte es vielleicht ganz schön gefunkt haben. Aber auch von unseren Männern war einer durch Geschotz- splitter im Gesicht leicht verletzt" worden. Der Zugführer schwor, es den heimtückischen Franzosen heimzuzahlen. „Das sind ganz liederliche Bnrschen da drüben, die kenne ich schon — erst so tun, als dächten sie an keinen Krieg, und dann plötzlich schießen", meinte er nnd rasierte ihnen mit ein paar wohlgezielten Feuerstößen am MG. drüben eine prächtige Strohblende sauber ab. Bis in den Abend dauerte das Ge plänkel noch an. Vier Tage waren schon vergangen nach dem gepfefferten Feuergrutz über den Rhein. Da stand der Zugführer, ein Stabsfeldwebel, der als ausgezeichneter Scharfschütze ost genug die Scharfschützen seiner Kompanie ausgebildet hat, wieder einmal neben einem Posten. Drüben scheint irgend etwas im Gange. Unablässig wandern die Augen des Zugführers durch das Fernglas am gegnerifchen User entlang — Busch um Busch. T>aum um Baum absucyenv. -Da — zw^cpen zwet Baum- gruppen über eine schmale Lichtung springt eine Gestalt in Hellem Mantel, schlängelt sich durch das Gebüsch lehnt das Gewehr an einen Baum, kriecht weiter vor zum User und beobachtet. Nun läuft der Franzose wieder zurück, er glaubt sich unentdeckt, nimmt das Gewehr und will — in Anschlag gehen. Aber bevor er noch sein Ziel ins Visier be kommt, ist unser alter Scharfschütze ihm zuvorgekommen. Ein Schutz peitsch, über den Rhein, nnd er trifft den Franzosen mitten im Anschlag. Der Posten neben dem Stabsfeldwebel beobachtet durch das Glas, er sieht deutlich, wie der Schleich posten drüben, die Arme hochwerfend, hinterrücks niederstürzt nnd liegenbleibt. „Der bat sich verrechnet", sagt der Zug führer, lädt durch und ist schon wieder im Anschlag. Minuten vergehen, aber vom anderen User kommt keine Antwort, bleib, alles still. Die haben anscheinend fürs erste genug. Plump« Anbiederungsversuche. „Wenn sie sich einbilden, sie könnten sich bei nns hinter hältig betätigen, dann irren sie sich gewaltig, dann gibt es nur Vergeltung", sagt der Stabsfeldwebel, als wir durch den Deckungsgraben zurückgehen. Und er hat recht damit. Den« nur einen Kilometer oberhalb hat am gleichen Tage, do drüben der französische Schleichposten in Anschlag gehe« wollte, ein anderer Poiln wieder einmal ei»rn Anbiede rungsversuch gemacht, indem er über den Rhein rief: „Kameraden, nicht schietzen, wir werden bald Kameraden sein." Unsere Posten haben ihm nicht geantwortet, denn sie kennen die französische Art: Heule so und morgen so. Nein, da sind wir schon lieber für einen offenen und ehrlichen Kampf, fm Vergeltung aus jeden Feuerstoß hin, den die Franzmänner riskieren, aber dann zweifach und dreifach und entschieden besser gezielt Tausende und aber Tausende von Augen Wachen an schuß bereiten Waffen, und niemals wird es em Franzose erleben, datz ein deutscher Soldat über den Rhein ruft, man solle nicht schietzen. So etwas überlassen wir den Franzosen, wozu sie anscheinend Grund genug haben. Ob wir schietzen oder nicht schießen, hängt ja auch nicht vom einzelnen Poiln ab, sondern einzig und allein von den Kriegshetzern in Paris, die die gleichen sind wie in London! Hermann Opper. Rems «ms aller Welt. Geldhamstern wird bestraft. Als in einem Frankfur ter Vorort eine Preiskontrolle bei einem Metzger erfolgte, fand man unter der Ladenkasse eine verschlossene Kiste, in der 8200 NM. Bargeld enthalten war Der Metzger bekam ein« Anklage, weil er sich gegen die im September erlassene Kriegs- Wirtschaftsverordnung dadurch vergangen hatte, daß er Geld zeichen ohne berechtigten Grund zurückhielt, ein Gesetz, das den Geldumlauf nicht ,emmi wissen will. Der Angeschul digte hatte den Geldbetrag seit etwa vier bis fünf Iabren ohne jeden zwingenden Grund eingesammelt. Das Gericht verurteilte den Geldhamsterer wegen Vergehens gegen Para graph 1 Abs. 2 der Kriegswirtschaftsverordnung vom 4. Sep tember 1939 zu drei Wochen Gefängnis. Gruß der Heimat an die Front. Immer wieder soll der Soldat an der Front fühlen, datz die Heimat an ihn denkt nnd ihm dankt. Besonders fest soll er mit seiner engeren Heimat, der Landschaft, in der er lebt, verbunden bleiben. Deshalb werden in einem Kreis im Gau Weser-Ems Seimalinappen an die Front geschickt. Sie enthalten Berichte, Gedichte und Schilderungen ans dem Emsland, die von den Frauen der NS.-Frauenschast sorgsam geschrieben und zu- sammengestellt wurden Kameraden, die selbst nicht aus dem Emsland stammen, berichten in Dankbriefen, welch' lebendigen Eindruck von dieser deutschen Landschaft ihnen der Einblick tu die Heimatmappen gab Explostonsunglück in einer italienischen Sprengstoff-Fabri«. In der Sprengstoss-Fabrik Robel von Valloia di Ävigliana bei Turin ereignete sich eine heftige Explosion, durch die sechs Arbeiter getötet und zwei verletzt wurden. Die Explosion scheint durch zufällig entstandene Funken einer Lademaschine verursacht worden zu sein. NSA.-Fabrik und fünf Häuser zerstört. In eine Fabrik für Feüerwerkskörper in Los Angeles ereigneten sich mehrere Explosionen, durch die das Fabrikgebäude sowie fünf benachbarte Häuser zerstört wurden. Es gab mehrere Tote und Verletzte. Die Explosionen waren so heftig, datz im Umkreis von 70 Kilometer die Erde erzitterte. 750 Stricksachen aus eigener Wolle. Stricken auf Gemein schaftsabenden bei Vorlesungen und fröhlichen Liedern ist eine beliebte Beschäftigung. Ost wird von der NSV Wolle zur Verfügung gestellt, ost spenden aber auch die Frauen der Partei bereitwillig ans ihren eigenen Beständen Aus einein Kreis im Gau Steiermark wird gemeldet, daß der NSV. über 750 Stricksachcn übergeben werden konnten, die von den Frauen der NS.-Frauenschast aus eigenem Material angeser- tigt wurden. ß»?»T»k«.»«<r»»u<urr »u«», «»»»< -okurt«, l57. Fortsetzung.) Ein Flugzeug brauste durch die Nacht — eS nahm Kurs von der Küste nach der Insel Oevcnshöe. Es flog mit Rückenwind, und so ging es kaum eine Viertel stunde nach dem Aufstieg schon auf dem monderhellten Wasser des Boddens nieder. Kommissar Schlottmann ruderte, von Josua begleitet, bereits auf einem Fischerkahn auf dem Bodden. Eine riesige Fackel loderte am Heck des Bootes als Zeichen für den Piloten. Als der riesenhafte Klugvogel auf- rauschend niederglttt, brachte er den Kahn mit starken .Stößen in seine Nähe. „Hallo, Brander," rief er hinüber, „hier Schlott- Mann!" „Hallo. Herr Kommissar" brüllte -er Pilot zurück, j,wir stno hier. Kommen Sie!" Schlottmann ruderte näher, Josua schaute mit auf gerissenen Augen auf die große Flugmaschine, die dort wie ein müder Niesenvogel auf dem mondhellen Bodden wasserte. Der Kommissar war bald an Bord nnd Josua brachte sogleich den Kahn und sich aus der Nähe des Polizeiflugzeuges. Mit ein paar Worten unterrichtete der Kommissar den Piloten und seinen Begleiter, Kriminalassistenten Bürg, von den Ereignissen. „Wir fliegen jetzt der dänischen Küste zu," bestimmte er, „die Kollegen drüben von der dänischen Zollüber- wachnngsstelle sind schon benachrichtigt, falls wir die Burschen nicht mehr innerhalb unseres Hoheitsgebietes fassen. Aber ich denke, wir schassen's noch. — Los, Brander,!" In dem Augenblick, als Brander starten wollte, hör ten sie einen Schrei dicht neben sich. „Hilfe, Hilfe!" erklang es in höchster Todesnot. Dann ein kurzes Gurgeln und Plantschen. Entsetzt lauschten die Polizeioeamten. „Da ist jemand im Wasser, da ertrinkt einer! — Dort — sehen Sie — dort treibt doch eine Gestalt —" In aller Eile warf Kriminalassistent Bürg ein Net- tungsseil mit einem an Bord befindlichen Rettungsring in weitem Schwung ins Wasser. „He. zufassen!" schrie der Kriminalkommissar durch die zum Schalltrichter geformten Hände. Zugleich ließ der Pilot eine Leuchtrakete aufsteigen, um dem Menschen dort im Wasser den Weg zu zeigen. Wenn's nicht geht, dann eben hineinspringen, dachte Schlottmann nud warf schon Mantel und Ueberrock ab. Aber jetzt hatte die Person im Wasser den Ring er reicht, Schlottmann nnd Bürg zogen das Seil näher und näher? nnn unterschied man schon ein blasses Gesicht, triefende Haare. „Eine Fran," meinte Bürg und zog kräftiger. ^Das scheint mir auch so," gab Schlottmann halb wütend, Haid bewundernd zurück und griff fest mit zu. Da schwebte Benedikies Körper dicht am Rand des Wasserflugzeuges, noch ein Ruck — sie war an Bord. „In DreidenbelSnamen, was soll denn das bedeuten, Fräulein Zedlitz?" fragte Schlottmann, während der Kriminalaßistcnt und der Pilot höchlichst erstaunt aus den Kriminalkommissar starrten. Wie konnte der denn einen beinahe ertrunkenen Menschen derart anfahren — noch dazu eine Frau?! Aber Kriminalkommissar Schlottmann wußte ganz genan, was er tat. Er wußte auch, was kommen würde. Denn Bencdikte, triefend, zähneklappernd, sagte mit einem entschlossenen Ausdruck: „Ich'hab' Ihnen gesagt, Herr Kommissar, ich muß mit, wenn es um Jens geht. Und da bin ich!" „Jawohl, da sind Sie," brummte Schlottmann sauer- süy) er konnte sich nicht helfen, diese Benedikte Zedlitz nötigte ihm in ihrer Entschlossenheit Hochachtunst ab. „Aber wenn Sie Ihrem Jeus helfen wollen, sollten Sie sich lieber keine Lungenentzündung holen. Haben wir denn nicht etwas trockenes Zeug an Bord, Herrschaften?" „Haden wir, Herr Kommissar," dem jungen Kriminal assistenten stand der Verstand still, er begriff diese ganze Geschichte nicht. Aber daß man diesem triefenden jungen Mädel erst einmal zu trockenen Sachen verhelfen mußte, das war ja nun klar. Er schleppte eine Reservepiloten kleidung aus der Kabine heran. „Nun machen Sie mal schnell, Fräulein Zedlitz," be fahl Schlottmann, „jede Minute ist kostbar!" In fliegender Eile zog Benedlkte sich um) der Trax« ningsanzug unter dem Oelmantel hatte Gott sei Dank für die kurze Zeit einigermaßen dicht gehalten, ihrs Unterkleider waren kaum durchseuchtet. Bald hatte sie die Reservepilotenkleider angelegt. Endlich erhob sich das Wasserflugzeug und glitt, von aller Erdenschwere befreit, durch die mondhelle Nacht davon, gen Norden. » * * In seiner Kammer hockte HanS-Hermann immer noch in dumpfer Verzweiflung. Die Minuten erschienen ihm wie Ewigkeiten. Ein blasses Dämmern erfüllte den Raum. Es mochte gegen 3 Uhr sein. Er fröstelte. Wie lange würde er noch hier unten verweilen müssen? Was war wohl inzwischen aus Jens Petersen geworden? Lebte er noch oder war er infolge des teui« tischen Betäubnngsgiftes vielleicht schon gestorben? Tie Blicke der beiden Verbrecher hatten nichts Gutes be deutet. Und was hatte man mit ihm selbst vor? Würde matt ihn wirklich befreien, um ihn dann seinen Auftrag er füllen zu lassen? Vielleicht war alles nur eine Finte, und man überlegte nur, auf welche beste Art man auch ihn vom Leben zum Tode befördern sollte? Uno er saß hier, gebunden, wehrlos allem ausgeliefert. Er konnte dies Warten nicht mehr ertragen. Wenn die beiden, Steffens und der andere, wicderkamen- mollte er ihnen nickt wehrlos ausgeliefert sein. ^Fortsetzung folgt.)'