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Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen übernch. men wir leine Gewähr - — Bet Konkur» und ZwangSvergleich erlischt teder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 2 — 99. Jahrgang Dtahtanschrift: .,Tageblatt Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 3. Januar 1940 Vorwärts zur Entscheidung! Während unsere Front draußen mit dem stärksten Vertrauen auf den Sieg über die Kriegsverbrecher in London und Paris in das neue Jahr gegangen ist und gestärkt durch den Neujahrsaufruf des Führers und der Befehlshaber der Wehrmachtteile darauf brennt, dem Gegner, der diesen Krieg durch niederträchtige Infamie uns aufgezwungen hat, die Kraft und den Kampfeswillen des deutschen Soldatentums zu beweisen, hat die innere Front die Arbeit im neuen Jahr mit dem gleichen Willen zum Durchhalten ausgenommen. Wir werden diesen Kampf stegreich bestehen, und so wird auch das Jahr 1940 ein großes Jahr werden, von dem einst spätere Gene rationen mit Hochachtung werden reden müsset Wenn wir alle die Neujahrsansprachen und -aufrufe, die aus anderen Ländern zu uns herüberklingen, lesen, dann können wir manches Wort darin finden, das aus der tiefen Erkenntnis geboren wurde, daß Deutschland diesen Krieg als Sieger beenden muß, wenn die Welt endlich wieder zur Ruhe kommen soll. Ist der Krieg auch nicht auf alle Völker der Erde ausgedehnt, so beherrscht er doch die ganze Welt und zieht auch die nichtbeteiligten Völker in seine Kreise. Daher herrschen auch die Kriegs- betrachttingcn überall vor. Ob es nun Spanien, die süd osteuropäischen Länder oder der Ferne Osten ist, überall spürt man, daß in diesem Krieg das Recht, durch Deutsch land vertreten, den Kamps gegen Heuchelei und Geschäfts politik, vertreten durch die Westmächte, ausgenommen hat. Auch der Ferne Osten verfolgt mit Interesse die Entwicklung des europäischen Krieges, und so, wie man in Japan erkannt hat, daß sich Europa an einem ent scheidenden Punkt befindet und seine alte Ordnung- in fundamentaler Weise zu reformieren beginne, so begreift auch China, daß die Geschehnisse in Europa der Welt das Gepräge geben. Der Neujahrsaufruf Adolf Hitlers, die Erlasse und Ansprachen führender Männer in Deutschland zum Jahreswechsel haben einen tiefen Eindruck hinterlassen. Haben wir weiter sestgestellt, daß aus Auslassungen maßgebender neutraler Männer wie des norwegischen Ministerpräsidenten und des Außenministers, des däni schen Außenministers und des jugoslawischen Minister präsidenten der Wille zur unbedingten Neutralität zum Ausdruck kommt, so können wir uns schließlich den Be trachtungen zuwenden, die bei unseren Geg nern an der Schwelle des neuen Jahres angestellt wurden. Es bedarf keines besonderen Hinweises, daß in allen offiziellen Auslassungen der Wille, Deutschland zu vernichten, ganz offen zum Ausdruck kam, und es über rascht uns auch nicht, wenn die französischen Zeitungen auf Befehl der Pariser Kriegstreiber die Niederringung und wenn möglich Zerschmetterung des Deutschen Reiches und die Knechtschaft des deutschen Volkes auf alle Ewig keit als sehnlichsten Wunsch für das neue Jahr verkünden. Derartig größenwahnsinniges Gefasel, wie es z. B. der französische Generalkommissar für das Nachrichtenwesen, Giradoux, in einer Rnndfunkansprache an England vom Stapel ließ, beweist uns höchstens die Verblendung der französischen Kriegstreiberclique, die dem englischen Lehr meister keine Schande machen möchte. Giradoux' ganze Rede war daraus abgestellt, dem britischen Verbündeten Schmeicheleien zu sagen. Wenn der Pariser Lügen kommissar dabei von großen Wafsentaten der Westmächte redete und von einem sagenhaften Luftkampf sprach, in dem neun französische Flieger 27 deutsche Maschinen ab- schoflen oder den „siegreichen Kampf" der britischen Flotte gegen die „Graf Spee" anführt, so muß er Wohl der Meinung sein, daß man den Engländern jeden Unsinn vorsetzen kann, wenn er nur in sieghaften Ausdrücken vorgebracht wird. Wir können dem französischen Volke nicht verwehren, daß es sich Männern ausgesetzt hat, die zur bewußten Verdrehung der Wahrheit der Aufstachelung des Kriegswillens der französischen Nation amtlich be- auftragi sind. Wir wissen, daß sie die Maske des Optimisten immer wieder wählen, um dahinter die Zweifel zu verbergen. Da ist doch das Londoner Blatt „Sunday Expreß" schon ehrlicher, das bei einem Nachruf auf das vergangene Jahr feststellt. l939 seien in England alle Dispositionen über den Haufen geworfen und in Wirrwarr geraten. Mit einem Wchmutsseufzer schließt der Aufsatz: „So lebe Wohl, du erstaunliches Jahr l939. Das neue Jahr muß anders werden!" Es ist auch nicht nebensächlich, wenn der Präsident der britischen Fabrikantenvereinigung in einer Neujahrsbotschaft auf die ernsten Gefahren hinweist, die dem Lande durch die Steigerung der Preise und der Löhne droht, und wenn er die englischen Staatsmänner daraus aufmerksam macht, daß die Finanzierung des Krieges das größte Problem sei, das sie gegenwärtig zu lösen hätten. Gewiß, man kann auf der Gegenseite betonten Opti mismus pslegen und sich künstlich in Siegesrausch ver setzen, aber man kann diese krampfhaften Versuche nur schlecht in Einklang bringen mit der Wirklichkeit. Die Tatsachen sprechen für uns, und diese einzig mögliche Sprache der Tatsachen wird im neuen Jahr noch deutlicher WerdenI Füttert die hungernden Vögel! Deutschlands Wirtschaft im Kriege Reichsminister FunI iider das Kriegssparen Die wlrtlcha'Me Emsliederung der VNmart beendet Am Dienstag fand in Salzburg die Feier der Erhe bung der Reichsbanknebensielle Sattburg zur Reichsbankstelle statt. Zur Feier waren u. a erschienen: Reichswirtichansimmster Funk mit den Gauleitern Rainer. Hoier und U i v e r r e l- tber. der Reichstreubänder der Arbeit iür das Wirtschafts gebiet Ostmark, Gauleiter Proksch. Regierungspräsident Dr. Reither und für die Wehrmacht General Schaller-Kai lid e. Das Mozarteum-Orchester leitete die Feierstunde mit Mu sikstücken von Mozart und Brahms ein. Gauleiter Rainer be grüßte den Reichswirtichastsminister und dankte ihm. daß er persönlich nach Salzburg gekommen war. Er beronre. "aß die Bedeutung Salzburgs auch aui wirtschaftlichem Gebiet seit der Wiedervereinigung der Ostmark in das Reich wesentlich gewach sen ist. Danach gob Reichsbankdirektor Winter für die Gefolg schaft der neuen Reichsbankstelle Vas Gelöbnis größten Ein satzes ab. Sodann ergriff Reichsminister Funk das Wort. Einleitend gab der Minister einen Ueberblick über die siebenjährige Aufbauarbeit des Nationalsozialismus und den gewaltigen Ansturm gegen den Geist von Versailles. Bereits während der Wirtschaftsverhandlungen in Rom im vergange nen Jahr habe er darauf hingewiesen, daß die zerstörte Kon tinuität der Weltwirtschaft ihren tiefsten Grund darin habe, daß sich zwei verschiedene Lebensprinzipien bekämpfen: das internationale kapitalistische Prinzip, dessen Hauptrepräsemam die englische Plutokratie sei, und die aus der nationaien Volks gemeinschaft begründete natonalsozialistische Weltanschauung, di« von Deutschland und Italien entwickelt werde. Der Ausbruch des Krieges habe mit voller Klarheit gezeigt daß es bei diesem Ringen England nicht einuial so sehr auf politische und wirtschaftliche Machtansprüche als auf die Ver nichtung der jungen stürmisch vorwärtsdrängenden Ideologen der autoritären Staaten ankomme. Die Engländer sprachen es jetzt klar aus, daß dieser Krieg nicht wegen Polen und der Tschecho Slowakei gesührt werde, sondern daß der Nationalsozia lismus, daß der deutsche Sozialismus vernichte« werden soll. Der deutsche Arbeiter müsse wissen, daß dieser Kamps von England auch gegen die neue soziale Ordnung, wie sie der Nationalsozialismus hergestellt hat, geführt werde und daß es gegen die alte kapitalistische Weltordnung verstoße, wenn in Deutschland heute der Arbeiter an den Lebcnsgütcrn und an Kulturwerken der Nation in einem Matze teilnimmt, wie es sonst nirgends auf der Welt der Fall ist. Der Minister schilderte dann den Kriegswillen Englands nnd wies ferner darauf hin. daß schon frühzeitig erkennbar gewesen sei, daß England in der Erkenntnis der Unbesiegbarkeit der deutschen Wehrmacht wiederum versuchen würde, den Kampf auf dem Gebiete der Wirtschaft auszutragen, um den Sieg durch die skrupellose Aushungerung eines ganzes Volkes zu erzwingen. „Es wird ihnen", so fuhr Minister Funk fort, „dies mal nicht gelingen. Unsere Handelspolitik, unsere gesamte Produktion wie auch die Verbrauchsseile wurden einheitlich auf das eine Ziel ausgerichtet, eine Wiederholung der Tragödie des Weltkrieges unter allen Umständen unmöglich zu machen. Deutschland ist zum Kriege gezwungen worden. Dieser Krieg wird Von ihm mit aller Härte und Entschlossenheit ge führt werden. So, wie unsere Kriegführung stets im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts stand, so achten wir die ge schriebenen und ungeschriebenen Gesetze der Menschlichkeit und des Anstandes auch aus dem Gebiet der wirtschaftlichen Be kämpfung des Feindes. Welch abgrundtiefer Unter schied besteht aber hier zwischen unserem Tun und dem uw seres Gegners. Der Gegensatz zwischen den humanitätstriesen- den Worten Englands und seinem an Verantwortungslosigkeit ^er Apostolische Nuntius und Doven des Diplomatischen Korps überbrachte die Neujahrsglückwünsche des Papstes und des Diplomatischen Korps für den Führer. tScherl-Wagenborg-M.) und Brutalität einzig dastehenden Hc-deln den Neutraler gegenüber ist so heraussordernd. daß man an diesen Dinge« nicht vorübergehen kann. England scheut sich nicht, jetzt sogai von neutralen Schiffen einwandfrei für neutrale Länder bv stimmte Waren zu beschlagnahmen, sofern diese Waren deut schen Ursprungs sind. Vergewaltigung vsr Neutralen durch England Inzwischen sei England bei der Vergewaltigung und Ausbeutung der Neutral en dazu übergegan gen, weit über den eigenen Bedarf hinaus überall Roh stoffe a u s z u k a u f e n.' Das geschehe, um Deutschland ven Bezug von Rohstoffen zu erschweren. Zugleich wolle England sich durch diese Käufe eine Art von Monopolstellung für die wichtigsten Rohstoffe sichern. Nachdrücklichst machte Minister Funk sodann auf die Konsequenzen dieser britischen Aufkäufe aufmerksam. Während England jetzt zu billigen Preisen kaufe, könne es, wenn der Krieg zu Ende sei und der angeslaute Warenbedarf des neutralen Auslandes einen Sturm aus die Warenvorräte auslösen würde, jeden noch so hohen wucheri- ichen Preis verlangen. Auf diese nicht gerade menschenfreundliche, aber geschäfts tüchtige Weise versuche England heute schon, seine Kricgskosteu ourch die kleineren neutralen Staaten bezahlen zu lassen Deutschlands Wirtschaftsbeziehungen zu den neutralen Staaten oagcgcn feien getragen von dem Willen zu einem ehrlichen Güteraustausch. Weder im Norden, noch im Osten oder Südosten wolle man Deutschland als Partner entbehren Durch die Verständigung mit Rußland seien die wirtschaftlichen Einkreisungsabsichten unserer Gegner aus breiter Front durchbrochen worden. Unsere gesamte Produktion sei aus den Grundsatz aus gerichtet: restlose Erschließung aller heimischen Produktions- quellen und damit weitestgehende Unabhängigmachung von ausländischen Zufuhren. Der Minister hob sodann die großen Leistungen unserer Landwirtschaft hervor und die Verselb ständigung Unserer Produktion im Rahmen des Vierjahres plans. Zur Erleichterung der Rohstofflage hätte des weiteren Aufklärung und Lenkung der Verbraucherschaft beigetragen, zudem hätten sie die Bevölkerung frühzeitig daraus hrngewie- sen, daß große Ziele nur durch gemeinsame Opser erreicht werden können. Und daß auch in der Verbrauchsein, schränkung der Wille zur Selbsterhaltung und der Wille zum Sieg zum Ausdruck komme. „Wir haben", so erklärte Minister Funk wörtlich, „die fundamentale Bedeutung der wirtschaftlichen Widerstandskraft im modernen Krieg richtig erkannt und die deutsche Wirtschaft frühzeitig zu einem einheitlichen Block größter Kraft und Ge schlossenheit zusammengefügt. Der hohe Stand unserer mili tärischen Rüstung wird heute von niemandem dieSseitS oder jenseits der Grenzen bestritten. Ich kann Ihnen versichern, daß unsere wirtschaftliche Rüstung hinter der militärischen an Kraft und Leistungsfähigkeit nicht ,urücksteht. So wie dir deutsche Wehrmacht ihre hol«e Schlagkraft bewiesen hat, so wird auch die deutsche Wirtschaft beweisen, daß sic jedem Angrifs gewach- sen ist. Auch die Wirtschaft ist zu einer Waffe geworden. Das Kampfmittel der Umklammerung steht unseren Feinden dies mal nicht zur Verfügung, und der Gegner wird erkennen müssen, daß eine Zange, deren eine Hälfte abgebrochen ist, auch in einer geübten Hand wirkungslos bleiben mutz. Die Sicherung des wirtschaftlichen Rückhalts bedeutet natürlich nicht, daß wir aller Schwierigkeiten, die ein Krieg nun einmal mit sich bringt, enthoben wären. Die im Krieg not wendige Einengung der Produktion an Verbrauchsgüter er fordert Verzichte auch vom Verbraucher. Durch das von uns gewählte Zuteilungsversahren ist ein« ausreichende, sozial gerechte und gleichmäßige Versorgung des gesamten Volkes sichergestellt. Ungerechtfertigte Preiserhöhungen sind unmög- lich gemacht. Dein verantwortungsbewußten Deutschen sind da mit die denkbar größten Sicherheiten gegeben." Kriegssparer werden belohn» Mit einigen Worten streifte Reichsminister Funk tmS Treiben einzelner unbelehrbarer Hamstererelcmente. „Die Einlommcnsteile", so führte der Minister weiter aus, „die zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten nicht benötigt wer- den, gehören aus das Bank- oder Sparkonto, wo sie jederzeit bei Bedarf wieder abgehoben werden können. Der Wert von Ersparnissen wird nach Beendigung des jetzigen Ringens be sonders deutlich werden, wenn es gilt, teilzuhabcn an der Umstellung der Wirtschaft auf dir Friedensarbeit. Das Spa ren ist schon im Frieden eine nationalwirtschaftliche Pflicht, tm Krieg aber ist das Gebot des Sparens ein zwingendes Muß. Wir sind gerade dabei, eine besondere Art des Kriegs- sparens zu entwickeln, um daS Sparen noch wirksamer z« gestalten und dir Spartätigkeit zu fördert». Im übrigen hat sich auch in den verfloßenen Krirasmonaten die Spartätigkeit nicht ungünstig entwickelt. Das Vertrauen zu unseren Spar kaffenorganisationen und zu unseren Geld- und Kreditinsti tuten ist im Kriege »ich« im geringsten erschüttert worden. Die Kriegssparer werden nicht enttäuscht, sondern belohnt werden. Wir würden es überdies im Interesse der Gesamtheit nicht dulden, daß ein schlechtes Beispiel Schule macht, und es durch geeignete Steuermaßnahmen nöttgensalls zu erzwingen wißen, daß freie Einkommensteile dahin gelangen, wo sie im Interesse des Volksganzen nutzbringend ver wendet werden können Zwang und Härten können aber vermieden bleiben, wenn teder von sich aus freiwillig den Erfordernissen der Kriegszeft Rechnung trägt. Denn auch die finanziellen Lasten des Kampfes müßen von der Gesamtheit des Volkes getragen werden. Ich möchte wiederholen, daß die nationalsozialistische Regierung es nach wie vor ablehnt, die Krtegskosten mit Hilfe der Rotenpresse r» decke». Wir lehne» diesen Wea scholl desweaeu ab. weil