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— 123 — AbcWL derselben ) R anb) bejaht; er ersten ge (Ver- c Fragen jedoch i Stan ff . Stan ff henhaste chof vcr- iteaerlgeS mr eave , welche ;t haben, l, der die Präsident esserung, chluß er« ie Wirk- atousgc- Von t, davon ens der ^49 und Im gliche e nsstschen Grenze l durch wrselben , durch- i Kriege Mg der Austritte, rn nahm Zort; er mg und ückungs- »irch ein whungen iilamen- » Seite aste ent- hinübcr as wilde en, die welches enthielt, er cnor- il eine» i Re,orität, wie das Ministerium noch selten eine gehabt. Bcmerkens- ' werth ist es, daß, als der Minister des Innern, Hr. Barsche, seine Rede d »ar der Erklärung schloß, er werde die Versüssung entschlossen ausrecht er- j halten, die Rechte das tiefste Schweigen beobachtete, während die Linke j diese Versicherung mit ironischem Beifall aufnahm. lieber die schlimme Begegnung, welche vorgestern dem Präsidenten i der Republik auf der Straße von Mnecnnes von Seiten eines Voiköhau- l fens aus dem Fouburg St. Antoine widerfahren, vernimmt man jetzt von ! glaubwärtiger Seite Folgendes: Der Präsident fuhr nach VineenncS, la» die dortige Besatzung zu inspieiren. Alsbald wurde von Agenten der geheimen Gesellschaften die Losung gegeben; überall her holte man Ar beiter herbei, die unter dem Einflüsse der Clubbisten stehen. Als gegen ! 5 llhr Nachmittags der Wagen des Präsidenten durch die Thronparriere zurückkehrte, war dort eine Masse von mehreren Tausenden versammelt; ! man spricht von 15 bis 20,000. Die offene Kalesche Louis Napoleonas konnte nur im Schritt vorwärts fahren; die Dragonerescorte, welche vor ihm herritt, konnte nur mit großer Mühe einen Weg durch die dicht ge- i drängte Masse öffnen. Die Haltung der Menge war im Ganzen nicht aggressiv; es wurden einige Ruse laut. Von Zeit zu Zeit zwar drängten sich einige „IudiSciplinirte" bis an den Wagenschlag und stießen heftige Reden und selbst Drohungen aus; aber sie wurden von Anderen immer nieder wcggedrängt; es war offenbar die Absicht der Lenker dieser Masse, eine bloße Demonstration zu machen, nicht aber sich einem Zusammenstöße auszusetzen. Neben dem Präsidenten saß der General d'Hautpoul, dessen Antlitz eine lebhafte Aufregung Hind Entrüstung zeigte. Louis Napoleon selbst dagegen behauptete in allen seinen Mienen und seiner jganzcn Halt ung >ene große unerschütterliche Kaltblütigkeit, die er seither in allen ge fährlichen Momenten bewiesen. Seine Fassung und Unerschrockenheit machte auf die Menge sichtlich einen liefen Eindruck. Bei der Abendtafel - soll Louis Napoleon in lebhafter Bewegung die Aeußernng gemacht ha- ! den: die Ausgabe, die ihm geworden, gehe über seine Kräfte, und wenn die Lage sich nicht bessere, werde er zurücktreten. Eine seiner Verwandten (nicht die Großherzogin Stephanie) soll diese Entschließung weise und pa triotisch gefunden und dieser Bemerkung noch die Worte hinzugefügt ha- > den: „Ihre Anwesenheit hätte das Mittel für die Rettung des Landes ' sein können, aber sie wird ein Hinderniß; ziehen Sie sich zurück! Man hat Sie des Ehrgeizes beschuldigt. Zeigen Sie, daß Sie nur eine auf- ? richtige Hingebung für das Vaterland im Herzen trugen, und überlassen i Sie Anderen, glücklicheren, gewandereu oder stärkeren, die Ausgabe, Pie Staatsgesellschaft zu retten'." Paris, 11. April. Der Präsident der Republik hielt heute grosse Heerschau auf den Maröfelde; er ward sehr kalt em pfangen. Der Ruf: „Es lebe die Republick !" - erscholl sehr zahlreich. London, 10. April. In dcrMstngcn Sitzung des Unter hauses beantragt Lord Duncan eine Resolution zu Gunsten der Aufhebung der Fensterstcuer, da diese Abgabe die Gesundheit , des Volkes beeinträchtigt. Nach langer Debatte wird der An- trag nur mit 80 gcgcn77 Stimmen verworfen, — in Re sultat, welches hinlänglich beweist, daß die allgemeine Stim mung entschieden für Aufhebung der Fensterstcuer ist. Die Ziegelsteuerbill wird zum dritten Mal verlesen und geht durch. Vermischtes. Wie in Wien das Tadeln einer albernen Predigt ge straft wird. Eine Predigt des Dompreviger Veith hatte neulich die i Arretur zweier Studirenden zur Folge. Die schles. Z:g. theilt folgendes Nähere darüber mit. Die Worte der Predigt, welche beim Publikum be- synders Aergerniß hcrvorbrachte», lauteten: Wenn Leute aus verschiede nen Confessionen sich einander heirathcn, so ist der Fall ähnlich dem eng lischen Gelehrten, der ei» paar seidene Strümpfe hatte, sie aber immer mu Wolle flukw und an: Ende selbst nicht mehr wußte, ob sie von Wolle oder von Seide w»een. — Während der Predigt erfolgte keine besondere Störung. Erst nach dem Gottesdienst wurde Herr RaffelSberger, Stu dent der Rechte, und der Theologe Herr Rott arretirt. Der Erstere hatte laut der Auklage zweier Geistlichen die Predigt getadelt, ohne daß je doch seine Worte von iraend Jemand gehört worden waren. Der Letztere hatte gelächelt. Beide Studenten wurden vor die Polizei und dann vor die Militärbehörde geführt, Hr. Rott, protestantischer Theologe, sogleich entlassen und Herr RaffelSberger durch kriegsrechtlichen Spruch zu fünf- wöchentlichen Arrest verurrheilt. Es wird überall wieder Nacht, und namentlich geschieht in Oesterreich Alles, bas alte Dunkel wieder heraufzusühren. Ein glänzendes Beispiel davon giebt das constit. Blatt aus Böhmen in einem Berichte aus Wit- tingau über die dort eingetroffene Mission. Es heißt darin: Die Mission bestehend aus 4 Gliedern des Redemtoristenordens und einem Wellgeist- lichen der Königgrätzer Diöccse, zog am 21. März von verschiedenen Sei ten stille in unsere Stadt ein. Nu» folgte eine Reihe von Predigten und Vorbereitungsreden, von denen in der Regel täglich drei, an manchem Tage sogar fünf, gehalten wurden. Da bekam man denn mitunter gar absonderliche Dinge zu hören, von denen ich nur Einiges ansühren will, aus dem man auf den Geist des Ganzen schließen kann. In einer dieser Anreden wurde erzählt: Ein Mädchen, das sonst sromm gelebt, sich aber bei einer Gelegenheit versündigt hatte, starb. Die Mutter kniete, im Ge bete versunken, vor dem Bette, auf dem die Verblichene ruhte, und siehe da! auf einmal wird's im Zimmer Helle, Flammen brechen aus Mund und Nase des Leichnams, und derselbe spricht: „Mutter höre auf, dein Gebet thut mir wehe, ich bin in der Hölle!" Sie hatte — die Sünde in der Beichte verschwiegen! In einer andern Predigt wurde gesagt: Der heilige Franziscus predigt in Italien, wird aber durch das vorsätzliche Musicircn und Singen eines Mädchens gestört; er duldet es, kommt bas zweite Jahr wieder; doch diesmal ist Alles ruhig. Der heilige Franziscus fragt, wie das komme, und hört, daß das leichtsinnige Mädchen eben in der letzten Nacht gestorben sei. Begleitet von der Menge begiebt er sich zu den: Leichnam und beschwört denselben ihm zu sagen, wo seine Seele sei, und der Leichnam antwortet: „In der Hölle!" — Als ein warnendes Ixempel wurde ferner den Familienvätern vom Predigtstuhle herab Fol gendes erzählt: Ein Vater schickte seinen Knaben nach Tabak. Dieser verrichtete seine Sendung schlecht und ward von dem jähzornigen Vater so mißhandelt, daß er daraus erkrankte. Die Mutte tröstet das dem Tode nahe Kmb mir den Worten: Sei ruhig mein Kind, Du wirst in den Himmel kommen, und wenn Du einmal darin bist, so bitte bei Gott sür uns. Und die Antwort lautete: „Ja Mutter, für Dich und die Ge schwister will ich schon bitten, aber für den Vater nicht, er könnte sonst in den Hüumel kommen und mich wieder — nach Tabak schicken!" Am Feste Maria Verkündigung wurde im Freien gepredigt, von der Mutter der Gnade, „die für den Sünder vorbittet, auch wenn Gott ihm zürnt, und nicht aufhört, bis sie mit der Bitte durchgedrungen." Die südlän dische Action des Predigers mit dem Crueifixe, so wunderlich contrastirend nut dem nordischen Schnee, der die Zuhörer mit weißen Focken überschüt tete, gewährte einen ganz eigcttthümlichen Anblick. Am 29. März wurde das Missionskreuz geweiht; Jedem, der siebenmal den englischen Gruß zu Ehren der schmerzreichen Mutter Gottes dabei beten würde, ward ein Ablaß von 7 Jahren 40 Tagen verheißen, und über den Widersacher die, ser Andacht, „der wie ein Höllenvogel den gestreuten Saamen des Guten aufklauben würde," wurde der Fluch ausgesprochen! — Am 2. April endete die Feier mit Ertheilmig des päpstlichen Segens, und am 3. er folgte die Vcrthcilung von Bildern und Rosenkränzchen. In Freiberg und in vielen Dörfern der Umgegend regt sichS jetzt ge waltig auf religiösem Gebiete, die Bildung von „freien Gemeinden" ist die Losung. Ob dazu immer die lebendige religiöse Ueberzeugung drängt, oder ob in vielen einzelnen Fällen nicht vielmehr unlautere Motive die Triebfeder leihen, mag hier unerörtert bleiben. Wir verheisen jene» Bo«