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während der Rest in wilder Flucht davonstürzte, verfolgt »on den erbitterten Polizeitruppen, die rücksichtslos alles niederschlugen. Hunderte von Personen wurden verletzt, fünfzehn davon schwer. Viele Frauen wurden niederge treten. Vierzig Streiken wurden verhaftet. Bei einer Vtassenversammlung der Streiker sprach der Streikführer Ken Tillett ein leidenschaftliches Gebet, daß Gott den Vorsteher deS Londoner Hafens, Lord Deoenport, töten möge. DaS Gebet wurde von den Tausenden mit er- Händen feierlich nachgesprochen. Meuternde Kriegsschüler. Brüssel, 25. Juli. Zu groben Disziplinlosigkeiten, die stark an Meuterei grenzen, ist eS unter den Offiziers aspiranten der hiesigen Kriegsschule gekommen. Den zu künftigen Vaterlandsverteidigern paßten ihre Urlaubs- bedtngungen nicht und sie verlangten die Absetzung eines nach ihrer Ansicht zu strengen Majors. Da diesem An sinnen natürlich keine Folge gegeben wurde, schlugen sie das ganze Mobiliar des Instituts kurz und klein und warfen es in den Hof. Erst unter Anwendung von Gewalt konnte dieser „militärische Nachwuchs" zur Raison ge bracht werden. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vor genommen. Angriff der Albanier. Konstantinopel, 25. Juli. Die begründete Hoffnung, daß dem neuen Kabinett die Wiederherstellung der Ordnung gelingen werde, hat sich nicht erfüllt, denn die Albanier haben sich in ihrem Vormarsch nicht aufhalten lassen, sondern mit bewaffneter Hand die Stadt Prischtina genommen und eine Depesche an die Regierung gesandt mit dem Inhalt, daß sie die Stadt erst verlassen werden, wenn die Kammer aufgelöst sei. 5000 Albanesen liegen in Prischtina und weitere 15 000 in nächster Nähe. Die türkischen Truppen haben sich beim ersten Angriff in ihre Kasemen zurückgezogen und verhalten sich passiv. Blutiger Kampf mit Sträflingen. Saloniki, 25. Juli. Infolge der überall herrschenden Unruhe und Unsicherheit gelang es den Sträflingen des hiesigen großen Gefängnisses, auszubrechen, indem sie das Gendarmerielokal überfielen und sich der Waffen be mächtigten. Zwischen den verfolgenden Gendarmen und den Flüchtlingen kam es darauf zu einem lebhaften Feuer gefecht, bei dem fünfzehn Sträflinge und Gendarmen getötet und siebzehn Personen verletzt wurden. Achtzehn der Zuchthäusler konnten entfliehen. Ein Anglückstag für Amerika. Newyork, 25. Juli. Aus den Vereinigten Staaten und ihren Nachbarländern wurden heute nach hier eine ganze Reihe katastrophaler Ereignisse gemeldet. In der etwa drei Meilen von Uniontown (Pennsylvania) ent fernten Superba-Grube ertranken infolge Berstens eines WasserreservoierS vierzig Arbeiten in den mit großer Gewalt einströmenden Wasserfluten. Vierzehn Leichen wurden geborgen. — In Ost-Ohjo und West-Virginien haben Wolkenbrüche ungeheuren Schaden verursacht. Viele Menschen fielen ihnen zum Opfer. — In Peru hat ein Erdbeben die Stadt Piura fast ganz zerstört. Zahlreiche Menschen wurden dabei getötet. una fern. 0 Zwei Wochnneister, die Leutnauks wmdcn. Der in Preußen verhältnismäßig seUene Fall, daß Unter offiziere Offiziere werden, ist in den letzten Tagen zwei mal vorgekommen. Dem bisherigen Wachtmeister Höhne im zweiten Garde-Ulanenregiment in Berlin und dem pensionierten Oberwachtmeister Möller, der bisher in der zweiten Gendarmeriebrigade diente, wurde vom Deutschen Kaiser der Charakter als Leutnant verliehen. o Verbot deS Speiseeis-Verkaufes au Kinder. Eine soeben vom Polizeipräsidenten m Danzig erlassene Ver fügung besagt: „Speiseeis darf au Kinder unter 14 Jahren weder aus öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen noch auf Privatplätzen, in Hausfluren und Loren, die an öffent lichen Straßen liegen, verlaust werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft ge ahndet." Ditse Maßnahme, die einesteils Gesundheits- schädigungen vorbeugen, andererseits aber auch die Nasch haftigkeit der Kinder eindömmen soll, verdient in umfang reichstem Maße nachgeahmt zu werden. O Fust reise von Budapest nach Berlin. Auf einer Fußreise von Budapest nach Berlin befindet sich gegen wärtig der österreichifche Beamte Ludwig Klein, der sich für 3000 Kronen verpflichtet hat, in 28 Tagen das End ziel, die deutsche Reichshaupistadt, zu erreichen. Allem An schein nach gewinnt er die Wette und wird noch vor der festgesetzten Zeit in Berlin eintreffen. Klein, der laut amt licher Bescheinigung Budapest am 2. Juli verlaffen hat und in Dresden eingetroffen war, hat von dort Donners tag den Marsch nach Berlin fortgesetzt. Hunte OLges-Obronllr. Berlin, 25. Juli. Beim militärischen Arbeitskommando des Truppenübungsplatzes Döberch sind vier Mann an Ruhr erkrankt. Der Verlaus der Krankheit ist durch weg leicht. Prag, 25. Juli. In einer Sandgrube wurden durch eine stürzende Erdschicht vier Personen verschüttet. Drei davon wurden sofort getötet, einer lebensgefährlich verletzt. Krakau, 25. Juli. Überschwemmungen in Oflerreichisch- Schlesien nehmen großen Umfang an. Die Hochwasjer- latastrophe hat drei Menschenleben gefordert. Siewhork, 25. Juli. Hier starb ein Luxemburger namens Kaspar Breuer-Wirth ohne Nachkommen vor drei Jahren unter Zurücklassurig eines Vermögens von 27 Millionen Dollars. Bisher sind alle Nachforschungen nach Familien- vurck äie Lupe. Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen. Aus der Tripolisaffäre — brachte durch den Draht, den schnellen, — Nachricht man von einem Siege, — welchen bei den Dardanellen — jetzt die Türken sich erkämpften, — die in tiefer Mitternacht, — als Italiens Kriegesflotte — einen Angriff dort gemacht, — mutig sich zur Wehre setzten, — so daß ganz und gar mißlang — jener Angriff, den Italien — vorbereitet wohl schon lang Der Türkei Ministerwechsel — hat voll zogen sich zugleich, — alles scheint uns gut geordnet — jetzt im fernen Türkenreich, — wenn die neuen Männer richtig — ihres schweren Amtes walten, — kann sich die Türkei auf Jahre — noch in jenem Kriege halten, — den Italiens Unverstand — aufgedrängt dem Türkenland. Aus des deutschen Reiches Osten — machte eine Trauerkunde — durch die Spalten unsrer Presse — dieser Tage erst die Runde, — dicht bei Königsberg ge kentert — ist im Sturm ein Kriegsschiffsboot, — ein'ge deutsche Offiziere — fanden dabei ihren Tod. Streiknnruhcn in Berlin — wußte neu man auszuhecken, — feiern sieht man dort die Männer, — die uns sonst die Dächer decken, — die Vertreter des Gewerbes — wollen scheinbar es uns zeigen, — daß sie nur bei Lohnerhöhung — künftig noch auf's Dach uns steigen. Traurig scheint uns eingerichtet — in New Uork die Polizei — und man zweifelt wirklich beinah', — daß so etwas mög lich sei, — von der Polizei erschossen — ward ein Mann, der es gewagt — und der Polizei des Staates — kühn Bestechung nachgesagt, — mittags auf der off'nen Straße — ist der freche Mord gescheh'n, — dennoch war die Mühe fruchtlos, — die Verbrecher auszuspäh'n, — sie der Strafe zuzuführen, — die sie doppelt schwer verdient, — keiner wagt es, nachzuforschen — und der Mord bleibt ungesühnt. Emgelanät. (Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernehmen wir nur die preß gesetzliche, nicht aber die ideelle Verantwortung.) Landwirte, Achtung! Die sozialdemokratische Land arbeiterorganisation treibt mich im Amtsgerichtsbezirk Wils druff ihr Unwesen. Unter der harmlosen Maske „Schieß klub", „Fußballklub", „Radfahrerverein" oder „Jugendverein" versucht mau die Knechte, Mägde und Landarbeiter für die im 8ommöi' ili88mi'M muß der Grundsatz jedes Geschäftsmannes sein, der Wohl und Wehe seines Geschäfts nicht von der Zufallslaune des Publikums abhängig machen will. Die Ansicht: „die Leute brauchen um diese Zeit ja doch nichts!" ist durchaus nicht am Platze. Wer eine Beschaffung beab sichtigt, sei es auch erst in den Herbst- und Wintermonaten, pflegt gleichwohl auch jetzt schon die Inserate seiner Zeitung danach zu durch stöbern, sobald der Gedanke einer Anschaffung erst einmal erwogen ist. Er wird sich doppelt Ihrer Firma erinnern, wenn ihm in der Zwischen zeit mehrfach Gelegenheit geboten wird, Auf schlüsse über die Reichhaltigkeit ihres Lagers und die Solidität ihrer Preise zu erhalten. : Darum auch jetzt zur Sommerszeit: :—: fleissig msmeeen! Der krkolg Iodat s! Sozialdemokratie zu gewinnen und sie aufsässig zu machen gegen ihre Arbeitgeber. Deshalb ist es eine einfache Selbst erhaltungspflicht, daß jeder Landwirt dafür Sorge trägt, seine Leute zu warnen und aufzuklüren über die Ziele und Zwecke der vaterlandslosen, internationalen, christentums feindlichen und volksvergiftenden Sozialdemokratie, die nur namenloses Unglück bringt über die, die ihr ans Un kenntnis nachlaufen und anheimfallen. Deshalb auch Land arbeiter, sieh dich vor vor deinem Todfeind, dem Sozi. m. ros?. von schlüge aus der Seide gefertigt wurden und drei Knöpfe erhielten. Außer dem angegebenen Kragen ist noch ein zweiter, anders geformter, im Schnitt vorhanden, der ab wechselnd mit dem Stickcreikragen zu dem Kleid getragen werden kann. Dieses Kleid ist mit Hilfe eines jeder Dame nachzuarbeiten. Schnitt Favoritschnittes , unter Nr. 5652 in 42, 44, 46, 48, 50, 52 cm halber Oberweite für 1,25 M. jede Größe. Stjckereimuster zum Kragen für 44, 48, 52 cm unter Nr. 31852, jede Größe 40„Pfg. Zu beziehen von der Modenzentrale, Dresden-N. Ein Morl Liber clie Mocie. Obwohl unsere Vorlage einen sehr einfachen Eindruck hervorruft, wirkt sie durch die Art ihrer Ausführung doch recht elegant. Wer aber das Einfache bevorzugt, kann natürlich dementsprechendes Material dafür verwenden. Goldgelb und schwarz changierende Seide diente als Material des ein fachen, aber schicken Empirekleides. Es kann in der Mitte oder seitlich geschlossen werden und wird mit von gleicher Seide überzogenen Knöpfen besetzt. Ein schmales Plissee setzt sich an die Knopfreihe, und ein weißer, gestickter Kragen umgibt den Hals ausschnitt, während die Aermelauf- Rälsel-Ecke. Vreisaukgabe. Scberzrätlel. Mich ruft niemand. Auch nütz ich nix, Bin nirgendswo willkommen. Doch spring ich aus den Federn fix, Gleich hab ich Platz genommen. Ich komme her vom Ueberfluß, Man sucht mich zu vertreiben, Trotz aller Mühe zum Verdruß Pfleg dennoch ich zu bleiben. Man geht mit Gift und Messer noch Zu Leibe mir bisweilen. Und schließlich gräbt man mir ein Loch, Durch das ich kann enteilen. Doch bin ich auch nicht immer so, Bin klein und auch bescheiden. Kaum kratzt man mich, fag ich Adio, Denn Kratzen kann ich nicht leiden. Für die richtige Lösung des Preisrätsels setzen wir eine Bücher-Prämie aus. Es wird unter denjenigen richtigen Lösungen gelost, die bis Mittwoch avcud in der Redaktion des „Wochenblatt für Wilsdruff" mit der Auf schrift: „Preisrätsel-Lösung" eingegangen sind. Um Un zuträglichkeiten bei der Auswahl der Gewinne zn vermeiden, muß die Lösung außer dem Namen und Wohnort auch die Altersangabe des Abonnenten enthalten. — Bei Abholung der Gewinne ist die letzte Abonnementsquittung vorzuzeigen. Akataufgabe. (»deck die vier Farben; Z Aß; K König; v Dame, Ober, 8 Bube, Wenzel, Unter; V N fil die drei Spieler.) Mit 4 Jungen will kein Skater das Spiel fahren lassen, zumal wenn die Andern gleich passen. In solchen Fällen denkt man sich, der „Skat brüllt" und riskiert Kopf und Perücke. IA, der Mittelhandspieler, sagt deshalb auf folgende Karte a-Handspiel an (Eichel-, Trefle-Solo): Ein Großspiel konnte nicht wagen, da die Möglich keit bestand, daß er in c 25, in ä 21 und in 3 17 Augen abgeben mußte. Ein vorsichtiger Spieler hätte natürlich tonrniert, da die 4 Jungen eine genügende Force im Trumpf darstellten und in den Nebenfarben eine Reinigung hätte erfolgen können. Der Geiz trieb aber IA an, das teurere Handspiel zu machen, da Solo erhöht gespielt wurde. Im Skat lag a-10, K, sodaß das Spiel mit 9 Matadoren ging. Trotzdem wird es verloren. Wie saßen die Karten? Wie wurde gespielt? Rapselrätkel. Genua, ^Ibreckt, KöniAstiZer, Uitellleit, lAeistergclmkt, Keimbl3tt, Kanone, ^eZnutime, Zäewicle. Es ist ein Sinnspruch zu suchen, dessen einzelne Silben der Reihe nach versteckt sind in vorstehenden Wörtern ohne Rücksicht auf deren Silbentcilung. Lösungen in nächster Nummer. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Bilderrätsel: Pfefferminze. Charade: Handhabe. Dresdner SMacktviebpreise. Dresden, 25. Juli. Austrieb: 8 Ochsen, 10 Bullen, 1 Kalben und Kühe, — Fresser, 1237 Kälber, 43 Schafe, 1819 Schweine, zusammen 3118 Stück Preise pro 50 Kilogramm Lebend- resp Schlachtgewicht in Mark. Ochsen, Bullen, Kalben und Kühe Montagspreise. Fresser — resp. — Kälber: Doppellender 75—80 resp. 105—115, beste Mast- und Saugkälber 55—57 resp. 95—97, mittlere Mast- und gute Saugkälber 51—54 resp. 91—94 und geringe Kälber 45—48 resp. 85—88. Schweine: Voll- fleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Atter bis zu 1'/« Jahren 60—62 resp. 80-82, Fett schweine 62—63 resp. 82—83, fleischige 58—59 resp. 78—79, gering entwickelte 56—57 resp 76—77 und Sauen und Eber 53—57 resp 73—77. Geschäftsgang: Bei Kälbern mittel, bei Schweinen mittel. Ueberständer: 5 Ochsen, 7 Bullen, 1 Kalben und Kühe, 2 Schafe und 10 Schweine. Marktbericht. Freitag, den 26. Juli 1912. Am heutigen Markttage wurden 154 Stück Ferkel ein gebracht. Preis derselben pro Stück, ie nach Größe und Hnakität 16-24 Mark. leh teile Ihnen gerne mit, daß mir der regelmäßige Gebrauch von Scotts Emulsion vorzüglich bekommen ist. Besonders stelle ich fest, daß sich mein Appetit wieder eingestellt hat und mir das Essen vortrefflich schmeckt. Infolgedessen hat sich mein Gewicht ansehnlich vermehrt, und ich fühle auch sonst eine allgemeine Kräftigung meines Körpers. Meine Nerven sind viel ruhiger geworden, und das bekannte nervöse Flimmern hat fast gänz lich aufgehört. seons kmulsion hat mir also wirklich recht gut getan! Mitteilung von Herrn! Friedrich Kreiter, Jrrenpfleger, Ilten bei Hannover Anstalt Köthenwald, den 5. Anglist 1910. Der regelmäßige Gebrauch von Scotts Emulsion ist in der Tat häufig von ganz auffallender Wirkung aus die Etzlust. Es gibt so viele Fälle, denen man nur beikommen kann, wenn es gelingt, den Appetit zu beleben, d. h. die Eßlust anzuregen. Es gilt dies nicht etwa nur für Kinder, sondern mindestens ebensogut sür Erwachsene; ein Versuch wird überzeugen. Scotts Emulsion wird von uns «»Lschlietzlich im großen verkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Matz, sondern nur in versiegelten Originalslaschen i« Karton mit unserer Schutzmarke lFischer mit dem Dorsch). Scott ch Bow« G. m. b. H-, Franksurt a. M. Bestandteile: Feinster Medizinal-Lebertran iso.o, prima Glyzertn KS.o, Mier» phosphorigsaurer Kal! 4.3. „ntcrphosphoriasaures Natron 2,u, pulv. Tragant S,ch sernster arav. Gummi pulv. 2,0, Wasser 12«,0, Alkohol II,0. Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt-, Mandel- und Gaultheriaöl je 2 Dropsen.