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los in gewißem Umfange sich als Richtung ge- gemeffene Vermittlung gesucht werden mußte. Diese durfte man, wie uns dünkt, um so weniger unterlassen, wenn nehmen waren, und daß, wo die Interessen der Stadt mit denen des allgemeinen Landesverkchrs oder eine Summe sie aus eine Weise erzielt werden konnte, welche sichtlich die Interessen der Stadt gar nicht oder verhältnißmäßig ganz unbedeutenden Maße zu oder besser gesagt, die großen Vortheile, die die Vorthcile der Stadt Mann- Rücksichten sein konnten, die zu Richtung auch der und Verkehrsstraße, der Mannheim nur Ließe man nun die bisherige Zug der großen Reise- die an den Bergen hinzog und mit durch Seitenstraßen verbunden war. Bahn »och auf Hessischem Ge- crwarten, daß sie sich hierzu hätte, wenn auch die chimä- Einstuß einer in Mannheim voraus- in eineni verletzen, auch ihr womit Baden der Billigkeit biete von der Bergstraße gegen Mannheim hin ablenke», so würde die ganze diesseitige Bergstraße mit ihrer ver- hältnißmäßig beträchtlichen Bevölkerung zur Seite gelegt, und für diesen Verlust dem innern Verkehr aus der andern Seite kein Ersatz gewonnen worden sein. Wollte Ulan sic erst von Weinheim aus dircct nach Mann heim führen, un» wenigstens jener Stadt und ihren näch sten dichtbevölkerten Umgebungen (aus der kurze» Strecke, knüpfen, und beide daher identisch darstellen. Nur ist es klar, daß Hein» nicht die einzigen Opfer gebracht hätte. Nimmermehr konnte man jemals freiwillig entschlossen rischen Besorgnisse über den die große Unternehmung zu gewähren verspricht, in ganz unerheblicher Weise zu schmälern drohte. Unter diesem Gesichtspunkt glaubt Zhre Commission, Durchlauchtigste, hochgeehrteste Herren! die Abänderungen betrachten zu müssen, welche die ursprünglich beabsichtigte Richtung der Bahn erhalten hat. Die gerade Richtung, welche die Bah» vo» Darm stadt nach Mannheim, wie unsere südliche Fortsetzung von Mannheim nach Karlsruhe, nach den ursprünglichen Pla nen erhalten sollten, war vorzugsweise für das Bedürf- niß des Personen- und Güterverkehrs auf große Distan zen berechnet, das allerdings möglichst gerade Linien er fordert, die von einem Hauptplatze zum ander» führen. Bald wurde aber eine andere Ansicht, zu der auch der Berichterstatter schon auf dein Landtage von 1838, bei der Berathung über die von Mannheim nach Süden ge- mcht fehlen, günstig auf die Frequenz der Reisenden zu wirke». Außer den» Verluste des Vorthcils, den die Fort setzung der Eisenbahn von Mannheim nach Frankfurt in dem gesteigerten Ertrage der südlich fortlaufenden Bahn- strecke, das Abbrcchen der Verhandlungen gebracht hätte, waren noch andere mögliche Eventualitäten in Erwägung - zu ziehen, die zwar nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit zu i erwarten standen, aber wenn sic eintraten, von sehr ver derblichem Einflüsse werden konnten, wie namentlich die Herstellung einer nördlichen über Darmstadt bis an das, Worms gcgcnübergelcgene Rheinuscr und eine von Mainz rheinauswärts über Worms und von da weiter bis nach dem untern Elsaß ziehenden Bah». Gegen diese Gefahr sind allerdings sehr starke na türliche Garanticen geboten, aber insofern die öffentliche Meinung sich entschieden gegen das Benehmen unserer Re gierung bei beharrlicher Abweisung billiger Anträge ge wendet hätte, würde» sic schwerlich eine vollkommene Si cherheit gegen große Bcnachtheiligung gewährt haben. Auch der geringste Grad der Wahrscheinlichkeit erhält aber durch die Größe der möglichen Nachthcile sei» Gewicht. Solche Rücksichte», welche eine Wahl zwischen zwei Uebeln voraussetzten, konnten indessen nur in so ferne ein treten, als die Bestimmungen der angcbotcnm Nebcrein- kuuft uns wirklich in Vergleichung mit der ursprünglichen Verabredung erhebliche, nicht durch andere Vorthcile aus geglichene Opfer auflegten, oder wenn überhaupt die ge troffenen Verabredungen in den angedeutctc» Beziehungen die Interessen unseres Landes verletzten. Daß dies aber nicht der Fall sei, und der gebotene Vergleich, auch ab gesehen von möglichen Eventualitäten in Folge unseres Rücktrittes von den Verhandlungen, als annehmbar er schien, glauben wir nach reiflicher Prüsung der Sache mit voller Ucberzeugung aussprcchen zu dürfe». Nm zuerst von der angenommenen Richtung der ge meinschaftlichen Bahn, als dem Gegenstand der erheblich sten Zweifel, zu sprechen, so sind wir, wie Diejenige», welche in öffentlichen Blättern oder in Eingaben an die Regierung, gegen die Verträge ihre Stimmen erhoben haben, der Ansicht, daß bei dieser Frage die Interessen der Stadt Mannheim die sorgfältigste Berücksichtigung ver dienten, nicht nur weil sie — eine der beiden bevölkert sten Orte und der erste und wichtigste Handelsplatz des Landes — schon als besonderes Gemeinwesen einen na türliche» Anspruch hierauf hatte, stmdcrn auch weil zu gleich an die Interessen dieses Platzes sich mamiig'altigc Interessen des gcsammten Handels des Grvßherzogthums der direkte Verkehr auf große Entfernungen (innerhalb gewisser Gränzen) vorzugsweise Berücksichtigung verdiene. Es liegt in der Natur der Sache, und wird durch die Erfahrung bestätigt, daß das Bedürfniß und die Lebhaf tigkeit das Verkehrs, unter sonst gleichen Umständen, in geradem Verhältnisse mit der Bevölkerung und im um gekehrten mit der Entfernung der einzelnen Orte zu sie- 1 he» Pflegt, welche Commuuicationswcge verbinde». Soll te» die Eisenbahnen ihre schönste Bestimmung, die Wohn sitze der einheimifchcn Bevölkerung einander näher zu rücke», i» einem befriedigenden Maße erfüllen, so muß te» sie eine Richtung erhalten, auf der sic, ohne allzu bedeutende Abweichung von der natürliche» Richtung des großen Gütcrzugs und der großen Reiserouten, der dich teste» Bevölkerung begegneten. Daher wurde die Bahn von Mannheim über Heidelberg, Wiesloch, Langcnbrücken, Bruchsal, Weingarten und Durchlach geführt, statt 1! Stunden weit von Heidelberg oder Mannheim iu der schönsten geraden Linie, aber ohne menschliche Wohnsitze zu berühren. Die nämliche Betrachtung mußte die Großhcrzogl. Hessische Regierung anstelle», als sie eben so wie auch unsere Regierung, keine Aclicngcsellschaft zur Uebcrnahme dcS Baues in gerader Richtung von Darmstadt nach Mannheim zu Stande zu bringe» vermochte. Die Koste» einer Bahn für ungefähr 11 Stunden von Darmstadt nach Mannheim zu nahe dieser Linie fast ohne alle» Nutzen für den innern Verkehr zu bestreiten, konnte sie dem Lande gegenüber um so weniger verantworten, da diese beiden Städte in keinem lebhaften wechselseitige» Gcschäftsvcrkehre stehen und sic durch den Bau daher voraussichtlich nur den» allgemeinen Handel und insbe sondere dem Verkehre Badens mit Frankfurt ein schweres Bergstraße auf Hessischem Gebiete nicht abgcwendet wer den, so steigerte sich der Umweg, de» die gemeinschaft liche Bahn im» niachen mußte, um Mannheim als An knüpfungspunkt zu erreichen, zum Nachthcile des allge meinen Handels. Hiervon abgesehen sprachen aber für die Richtung der Bahn nach Heidelberg in unseren» eignen Landesintcrcffe dieselben Gründe, welche die Wahl des Zuges nach Carls- ruhc bestimmt hatten und nun auch für die Hessische Bergstraße geltend gemacht wurden. Es sprach für jenr Obwohl mm die Bestimmungen der vorliegende»» Ver träge, wenn sic auch den Ansichten der Kammer» nicht entspräche», dennoch keiner Abänderung unterlägen, sondern auf Verlangen einer jeden der betheiligten Regierungen voll zogen werden mußten, und wir in solchem Falle nur zu bedauern hätten, den Beschluß vom 6. Sept. 1842 gefaßt zu haben; so erscheint eine nähere Prüsung der getroffenen Verabredungen unter dem bezeichneten Gesichtspunkte gleich wohl von hoben» Interesse. Die Grvßherzogl. Regierung selbst muß sie um so lebhafter wünschen, je sicherer sic sich überzeugt hält, die Laudcsintcreffcn sorgfältig gewahrt zu haben, und je weniger sic gewiß ist, daß dies allgemein und ungetheilt anerkannt werde. In der That sind aber. bereits Besorgnisse laut geworden, daß die neuen V-rabrc- dungen weit entfernt bleiben möchten, den» Lande die Vvr- theile zu gewähren, welche man von den» Vollzüge des Vertrags vom IO. Januar 1838 erwartete. Hauptsächlich beklagt man, daß die gemeinschaftliche Bahn nicht ihre Richtung nach Mannheim nehme, oder wen» auch Heidelberg zur Endstation gewählt werde» wollte, nach Mannheim nicht schon von Weinheim oder! vo» einem Punkte bei Heppenheim aus eine Seite,»bahn führen soll. Auch tadelt man, daß für die gemcinschastli-! chc Bahn eine schmälere Spurweite zugctzandcn wurde, als ! diejenige ist, die wir für die Mannheim-Basler Bahn an genommen habe». Manche glauben, man hätte den Ver trag vom 10. Januar 1838 festhalte» und eher auf die Herstellung der gemeinschaftlichen Bah» verzichte», als i» jenen beiden Beziehungen nachgeben sollen, da einer be harrlichen Verweigerung zuletzt der beabsichtigte Erfolg nicht gefehlt haben würde. Uns scheint, daß ei» Verharren auf den» Vertrage von 1838, nachdem die Großhcrzogl. Regierung noch während der letzten Verhandlungen über den Bau auf Staatskosten einen vergeblichen Versuch gemacht hatte, eine Actiengcscll- schaf» zu Stande zu bringen, zu keinen» Resultate führe» konnte, da der Vollzug jenes Vertrages iioch von einer ' Reihe näherer Bestimmungen abhing, welche nur in ge meinsamem Eiuvcrständniß getroffen werden konnten. Dar nach hatte cs also jeder theilnchmende Staat in der Hand durch ein Bestehen auf uilannehmbaren Bedingungen, in Bezug auf die »och nicht in zureichender Bestimiuthcir vertragsmäßig festgcstelltcn Punkte, den Vollzug zu ver- ' citeln. ' Auf die ursprüngliche Uebercinkunft konnte »»an daher l Wohl nähere Ansprüche auf eine billige Berücksichtigung unserer Interessen in Behandlung der gemeinschaftlich ge wordenen Angelegenheit, aber schwerlich bestimmte Rechts ansprüche mit praktischem, befriedigendem Erfolge grün den. Entziehen konnte man sich allerdings einer weitern Verabredung, aber für den Erfolg eines solchen Beneh mens gab eS keine sichere Rechnung. Komcke man durch eine cntfchiedeiie Verweigerung, den gebotenen Vergleich abzuschließen, vielleicht zuletzt günstigere Bedingungen ge winnen und die Richtung der gemeinschaftlichen Bahn nach Mannheim noch durchsetzen, auf die man anfänglich de» höchsten Werth gelegt hatte, so war auch ein an derer Erfolg möglich und selbst sehr wahrscheinlich. Abgesehen von den Beweggründen, die in Umständen lagen, die wir später berühren werden, scheint uns näm lich die übertriebene Vorstellung von der Wichtigkeit der Wahl des Anknüpfungspunktes nicht ohne Einfluß auf die ganz entschiedene Abneigung eines der betheiligten Staaten gegen die Wahl von Mannheim zur Endsta tion der gemeinschaftlichen Bahn geblieben zu sein, und nicht unbemerkt können wir lassen, daß die Art und Weise, wie diese Frage in öffentlichen Blättern zum Theil be sprochen wurde, nicht wenig geeignet schien, das merkan tile Publikum unseres Nachbarlandes in jenen übertrie benen Vorstellungen zu bestärken, die zu deir lebhaftesten Sollicitationen bei der dortigen Regierung um Abwen dung besorglicher Nachlheile aufgeregt hatten. Jedenfalls mußten wir nun, wem» die Verhandlungen zu keinem Ziele führten, für so lange, als keine Eisenbahnverbin dung mit Frankfurt hergestellt wurde, des Vortheils ent behren, der uns durch den Einfluß dieser neuen Verbin dung auf die Frequenz unserer großen Bah» voraussicht lich erwächst. Wir find der Ansicht, daß dieser Einfluß sehr fühlbar werden dürfte, und halten die Meinung, daß die bestehende Dampfschifffahrt unserer Bahn schon nahe alle Reisenden zuführc, die sie bei der Fortsetzung des die, der Maiinhcim-Basler Bahn gegebene sorgt hatte. Schon in diesem gegebenen Beispiele, vvrangcgangcn war, lag eine Nöthigung Eisenbahnverkehrs nach Frankfurt zu erwarten hat, für! hcndc Bah», io» Allgemeinen und insbesondere zu Gmi- trüglich. Die größere Wohlfeilheit und Schnelligkeit des ! stei» der Stadt Bruchsal sich bekannte, geltend gemacht, Transports für eine Strecke von nahe 20 Stunde» kann die Ansicht nämlich, daß der innere Verkehr und nicht ein münd enden Bahn auf den Handel der Stadt Mainz ganz zur Seite liege» bleibe». War sie »ach deu» Ver trage von 1838 nun zum Baue auf Staatskosten recht lich nicht verpflichtet, und lag cS jedenfalls in ihrer Hand, den Vollzug jener llcbcreinkunft, da er noch durch wei- tcre, von wechselseitig freiem Einvcrständniß abhängig! Verabredungen über Zinsengarantiec» u. s. f. bedingt war, zu hiiidcrii, so blieb nichts übrig, als auf die Ei- scnbahnverbmdung mit Frankfurt zu verzichten, oder di: Richtung der Bahn längs der Bergstraße zuzugeben, d. h. znzugcbcn, daß die Großherzoglich Hessische Regierung für die Jiitcrcsscn ihres Landes auf ganz gleiche Weis: sorge, wie unsere Regierung für ihre Landesinteresscn durch und Rechtsgleichheit zu einen» solchen Zugeständnisse. Konnte anderer Localintercssen im Confliet sich zeigten, eine an-' aber die Leitung der Bahn vo» Darmstadt längs der