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Infolge Rücknahme des Versteigerungsantrags findet der auf den 12. Januar 1927 anberaumte Termin nicht statt. Amtsgericht Schneeberg, den 10. Januar 1927. Mittwoch, den 12. Januar 1927, vormittags 11 Uhr, sollen in Raschau 1 vollständiges Bett, 1 Posten Rei», Grieß, Weine «nd Liköre, Srassamen, 1 Faß Petroleum und 80 Kilo Firnis meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: „Bad Raschau". (Qu 2804/26 Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgerichts Schwarzenberg. Nutz- un- Drermholzversteigerung. Breitenhofer Staatsforstrevier. Mittwoch, den 19. Januar 1927, vo« vorm. 9 Uhr a«, im Gasthof ,,g«m grünen Baum" in Breitenbrunn: 13 935 w. Klötze 7/15 cm - 634 fm, 3177 dgl. 16/52 cm -- 517 fm, 25,5 rm fi. Nutzknüppel, und vo« nachmittag« 2 Uhr an: 15 rm Brennscheite, 49,5 rm Brennknüppel, 9 rm Zacken, 182,5 rm Aeste. Abt. 53, 109, 110 (Kahlschl.), 1, 2, 3, 13, 14, 29, 30, 33, 34, 41, 42, 49, 50, 102, 116, 121, 124, 127, 144, 145 (Durchs., Plenterung und Bruch). Forstamt Breitenhof. Forstkaffe Schwarzenberg. Dl« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» können In den Geschäftsstellen des „Erzgedirgischen Bolkssreunbs" in Aue. Schaeebirg, Loßnitz und Schwarzenberg elngeseh«« werde» Die Vorverhandlungen. Berlin, 10. Ion. Im Laufe des Nachmittags Hot Ler Reichspräsident Len Grafen Westarp (Dnatl.) und den Abg. v. GuSrard (Ztr.) empfangen. Die Verhandlungen zwischen den Deutschnationolen und der Deutschen Volkspartei führten zu dem Ergebnis, daß Dr. Curtius nach seiner Be- trauuug durch den Reichspräsidenten die Zustimmung beider Parteien zu weiteren Verhandlungen über die Möglichkeit einer Kabinettsbildung hat. Sofort nach seiner Be trauung wird sich Dr. Curtius in einer Erklärung darüber äußern,inwelcherRichtungerseineBetnÄhungenauftrehmenwivd. Berlin, 11. Ian. Zu der Beauftragung des Reichswirt- schaftsmintsters Dr. Curtius mit der Kabinettsbildung erklärt die Deutsch nationale Volks Partei, daß der Auf trag, durch Verhandlungen mit der Deutschnationalen Dolks- partei eine feste Regierungsgemeinschaft zu bilden, den ein- zigen Weg weise, auf dem die Lösung der Regierungskrise möglich sei. Beim Zentrum liege nunmehr die Entschei dung. — Ueber die Haltung des Zentrums gibt die „Ger mania" keinen Aufschluß, sondern weist darauf hin, daß, wie angekündigt, der Fraktionsvorstanü des Zentrums heute zu dem Versuche -es Reichswirtschaftsministers Dr. Curtius Stel lung nehmen werde. — Die „Tägl. Rundsch." teilt mit, daß es sich bei der gestrigen angeblichen Besprechung zwischen Dr. Scholz und Dr. Curtius auf der einen und dem Grafen Westarp und dem Abg. Linüeine r^W ildau auf der anderen Seite nur um eine zufällige Begegnung gehandelt habe, bei der Verhandlungen irgendwelcher Art über die Re- gierungsbildung nicht geführt worden seien. Der „Demokratische Zeitungsdienst" schreibt: Die Freunde -er Rechtsregierung rechnen allem Anschein nach mit einem Verbleiben des Reichswehrministers Dr. Geßler in einer Rechtsregierung. Das heißt, die Rechnung ohne Geßler gemacht zu haben. Es darf daran erinnert werden, daß der Reichswehrminister schon bei der Bildung des zweiten Kabinettes Luther vor einem Jahr erklärt hat, daß er an einer Rechtsregierung nicht teilnehmen würde. Soweit wir unterrichtet sind, hat sich an dieser Auffassung des Reichswehr. Ministers Geßler bis heute nichts geändert. Berlin, 10. Ian. Einem Vertreter der „Tägl. Rund - ' chau" erklärte Dr. Lurtiusu. a.: Seit meiner ersten Be- krechung be> dem Reichspräsidenten habe ich an dem Plane lestgehalten, eine Regierung von den Demokra- ten bis zu den Deutschnati onalen zu ermöglichen. Ich habe keinerlei Verhandlungen nach links eingeleitet oder leführt. Abweichend« Gerüchte, die-darüber, sogar unter Nen- >ng einer angeblichen Ministerliste, in die Presse Mangt U. »IIS Mil Kl HMUMW WOG Berlin, 10. Jan. (Amtlich.) Der Reichspräsident empfing heute in den Abendstunden den Reichswirtschafisminifter Dr. Curtius und erteilte ihm den Auftrag zur Neubildung -er Reichsregie rung. Dr. Curtius nahm den Auftrag entgegen, behielt sich aber seine endgültige Entschließung über die Uebernahme -er Kabinettsbildung vor, bis sich das Ergebnis -er sofort einzuleitenden Verhandlungen mit den Fraktionen des Reichstages übersehen lüht. sind, entbehren Ler Grundlage. Ebenso unbegründet sind Lie Mutmaßungen und Aeußerungcn über angebliche Meinungs verschiedenheiten zwischen mir und dem Fraktionsvorstand der Deutschen Volkspartei. In dessen gestriger Sitzung, an der Dr. Stresemann und ich teilnahmen, wurde eine ein mütige Auffassung der Lage sestgestellt. Der Fraktionsvor- stand hat alle bisherigen Schritte, die seine Vorsitzenden und ich unternommen haben, einmütig gebilligt. Das Programm -es Dr. Curtius. Gemeinschaftsarbeit mit der Deutschnationalen Volkspartei. Berlin, 10. Jan. Dr. Curtius teilte Lem Vertreter des Wolffbüros über die Ausführung des AuftrageszurNe-I zierungsbildung folgendes mit: Der Plan der kroßen Koalition, Ler vor dem Sturz -es Kabinetts Marx die parlamentarisch« Lage beherrschte, ist durch die be kannten Ereignisse zerschlagen worden. Stetigkeit der deutschen Politik setzt aber nach wie vor die Bildung einer Mehr- heitsregierung voraus. Infolgedessen müssen Brücken »ach rechts geschlagen werden. Graf Westarp hat vor )er Abstimmung über das sozialdemokratische Mißtrauens votum erklärt, Laß es sich bei der Stellungnahme der Deutsch nationalen Volkspartei nicht um die Regierungspolitik handele, sondern lediglich um die Klärung der parlamentarischen Mehr- heitsvevhältnisse. Es gilt, auf den Grundlagen der bisherigen Politik der Mitte Gemeinschaftsarbeit mit der Deutschnationalen Volkspartei zu ernwglichen. Die Preffeoeröffentlichungen der letzten Zeit dürfen von diesem Plan nicht abschrecken. Die Lösung der Krise erfordert Mr- Handlungen der verantwortlichen Instanzen der Parteien. Solche Verhandlungen von der Mitte nach rechts zu führen, bin Ich von dem Herrn Reichspräsidenten beauftragt. Wenn sie gelingen, werden sie nicht zu einem „Besitzbürgerblock" führen, iluch «ine Regierung mit den Deutschnationalcn wird Las Ge- neinwohl und die sozialen Notwendigkeiten schützen wie die bisherige Regierung der Mitte. München, 10. Ian. Heute sprach in einer Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei der Reichstagsabgeordnete Geheimrat Dr. Quaatz über die Lage. Er sagte, daß das System der Mitte, an dem das politische Leben in Deut chland kranke, in die Brüche gehen werde. Auch in Deutschland müsse Äne Auseinandersetzung zwischen allen nationalen Dolkskräften im weitesten Sinne auf der einen Seite und der volks- und wirt schaftszerstörenden Sozialdemokratie und dem Kommunismus auf der anderen Seite stattfinden. Andere Völker seien uns darin weit voraus. Vergeblich versuche man, dieser Entscheidung auszuweichen. Heute handele es sich darum, die von außen und innen schwer gefährdete Souveränität des deutschen Staates zu stabilisieren. Wer die Deutschnationale Dolkspartei aus der Leitung des deutschen Staates ausschalten wolle, verewige die Schwäche und das Elend des heutigen Zu- standes. Nach einigen außenpolitischen Ausführungen erklärte Dr. Quaatz, daß unter der heutigen Systemlosigkeit namentlich Bayern schwer gelitten habe, obwohl gerade der bayerische Staat sich zum Reich viel legaler stellv ckls beispielsweise Preußen . Kanzlerkandidaten. Sie SeMemIMe »kW »ch v Der Kanzlerkandidat Nr. 1, Dr. Curtius, ist sich der Schwierigkeiten der Kabinettsbildung vollauf bewußt. Er nahm, so heißt es, den Auftrag des Reichspräsidenten ent. gegen und behielt sich sein« endgültige Entschließung übe« die Uebernahme der Kabinettsbildung vor. Dies kann nur so verstanden werden, daß er nicht angenommen hat, sondern erst Sicherheit haben will, ob die anderen, d. h. nach Lage der Dinge das Zentrum, von der Partie sein wollen. Es geht also daraus hervor, daß tr o tz der langen Zeit, die Hindenburg zur Ueberlegung gegeben hatte (oder vielleicht gerade des- wegen) eine Einigung mit dem Zentrum noch nicht erreicht worden ist. Ob Dr. Curtius den Widerstand des zahlenmäßig maßgebenden Wirch-Flügels dieser Partei brechen kann, steht dahin. Die Aussichten sind nicht günstig, wenn man sich die kürzliche Erklärung des Dr. Marx vor Augen hält, nach welcher das Zentrum niemals darauf verzichten werde, die Führung, also auch den Kanzlerposten, aus den Händen zu geben. * Die Zeitungen sind dementsprechend weiter voll von Zukunftskombinationen. U. a. wird als Kandidat Nr. 2 der Reichsarbeitsminister Brauns genannt, der bekanntlich katholischer Priester ist. Auf deutschnationaler Seite soll dies« Kandidatur nicht abgelehnt werden, da sich Brauns bei viele« Gelegenheiten als durchaus national gezeigt hat. Dagegen soll e» bei dem schwerindustriellen Teil d«»-tveutschen Dolkspart^M^ sein« wirtschaftlichen Einstellung wegen wenig Entgegen^" kommen finden. * Vorläufig geht die Reise jedenfalls in Richtung der natio- nalen und christlichen Belange. Darüber ist die Linke in große Verlegenheit gekommen. Während sich die Demokratie zurückhält und in ihrer Presse nur in bewegliche Klagen dar über ausbricht, daß der Reichspräsident darauf verzichtet Hatz sich auch mit ihr in Verbindung zu setzen, veröffentlicht der sozialdemokratische Parteiausschuß eine Er klärung, die sich keineswegs wie eine Fanfare, sondern wie eiu friedliches Säuseln anhört. Es heißt darin: ' Der Parteiausschuß billigt die Haltung der sozialde mokratischen Reichstagsfraktion, die bereit war, mit den auf dem Boden der republikanischen Verfassung stehenden Parteien in die Reichsregierung einzutreten. Der Partei ausschuß hält auch heute an dieser Bereit schaft fest. Er wird dabei zunächst geleitet von der Erwägung, daß die Politik von Genf und Thoiry fortge- setzt werden muß mit dem nächsten Ziel der Befreiung des Rheinlandes. Er betonte des weiteren die Notwendigkeit, gerade im Interesse der Reichswehr selbst ihreEntpoliti- sierung, insbesondere durch vollständige Unterbindung aller Zusammenhänge mit den vaterländischen und Wehr- verbänden durchzuführen und sie unter Verzicht auf jä>e selbständige Politik auf ihre militärischen Aufgaben zu be- schränken. Der Parteiausschuß weist auf die dringende Notwendigkeit hin, die Sozialpolitik fortzuführen und ins besondere durch schleunigste Verwendung des Arbeitszeit- gesetzes den Achtstundentag zu sichern. * Was insbesondere der- Passus über die Reichswehr anlangt, so ist er gegenüber der Scheidemannschen Ephialtes rede als glatter Rückzug anzusehen. Die Herren wollen aus einmal alles nicht so schlimm gemeint haben. Freilich wird mgn sich durch diese auf das Zentrum berechnete Taktik der Nach giebigkeit nicht täuschen lassen dürfen, denn es ist zweifellos, daß die Kralle sofort wieder zum Vorschein kommen würde, wenn sich die Sozialdemokratie die gewünschte Anzahl Re- gierungssitze gesichert haben würde. Deshalb ist es schon besser, erst keine Versuche mit den Genossen zu machen. Sie haben in der Tat auch wenig Aussicht, in die engere Wahl als Re- gierungsteilnehmer zu kommen. Aber ebenso muß es abgelehnt werden, daß eine Regierung der Mitte gebildet wird, bei der wie bisher die Sozialdemokratie stille Teilhaberin ist. Wie es scheint, ist der Widerstand der Deutschen Dolkspartei gegen eine solche Lösung so stark, daß sie wohl nicht in Frage kommt.