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Nr 15 PAPIER-ZEITUNG. 549 Fie.G. * dargestellte Konstruktion vermieden werden, bei welcher die Richard’sche, aus zwei drei eckigen, federnden Metallplättchen zusammen gesetzte, Schreibfeder g an der Spitze einer sehr schwachen Blattfeder h angebracht wird. j Führungsstange einen Stoss giebt und nun ver- [ anlasst, dass der Zeichenstift plötzlich den gan- i zen Weg durchläuft, den ihm der todte Gang j in den Verzahnungen gestattet. Die Folge ist j ein rauhes, feinzackiges Diagramm. Die entstehenden Fehler sind für den Appa rat der Anstalt durch eine besondere Unter suchung festgestellt worden. Hierbei wurde Verdrehung der Zahnstange um die Axe ihrer' stiftes leicht sprungweise erfolgen, wie dies festklemmt, den Unebenheiten des Papieres cylindrischen Führungsstange (es war früher oft beobachtet werden kann, indem die Füh- ' nicht gehörig folgt und entweder zu schwach " " —’— J --' — ’ ' " ’ 1 i- "e1— J — P-il 9463 [ zeichnet oder das Papier einreisst. Diese Uebel- allein Stange d vorhanden) und demgemäss ein rungsstange in Folge der Reibung des Stiftes Fehler vermieden, welcher in Folge der Ver- ' am Papier festgehalten wird, bis die Rücken zögerung des Zeichenstiftes beim älteren Appa- flanke des Zahnes zur Wirkung kommt, der des Zeichenstiftes erzielt wurden. Alsdann wurde durch seitliches Verschieben der Tafel ein Horizontalstrich n gezogen und der Zeichenstift nun sanft nach oben gedrückt, bis ein leises Anliegen in den Zahnflanken ge fühlt wurde. Hierauf wurde ein zweiter Hori zontalstrich m gezogen, um alsdann den Stift langsam weiter zu heben, bis zum zweiten Mal ein leises Anstossen eintrat, worauf der dritte Horizontalstrich o gezeichnet wurde. Die Ab rate eine Verminderung bezw. eine Vergrösse- stände zwischen n, m und o wurden mittels rung der Dehnung ergab, je nachdem das Be- ( eines Mikroskops gemessen und hierbei fol- lastungs-oder das Entlastungs-Diagrammgezeich- gende Fehlergrössen gefunden. Fi. Schreibvorrichtung jedesmal der Betrag des todten Ganges an ver schiedenen Stellen der Räder ermittelt, indem I durch Anspannen der Feder die in der nach stehenden Tabelle angegebenen Einstellungen stände sollen durch die in Figg. 5, 6 und 7 Fig.55. Tabelle 1. Fehler, hervorgerufen durch den todten Gang der Zahnräder. 1 R = 0,122 mm. Gruppe Entfernungen der Linien n, m und o von einander, gemessen als Um drehungen (R) des Mikrometers Mittel in Mithin Fehler für die Feder von abcdefghi.k 1m Summe Mittel mm 4 kg 9 kg 18 kg Fehler a = Abstand n—m Fehler g — Abstand n—o Fehler r = Summo n—o 2,026 2,075, — 2,339 2,687 2,294 3,136 2,802 2,219 — 1,487 2,230 23,295 2,33 1,077 2,581 — 3,059 2,459 3,103 3,399 2,808 4,062 — | 3,633 3,751 29,932 2,99 0,285 0,365 kg kg kg 0,014 0,030 0,055 0,017 0,038 0,070 3,103 4,656 4,521 5,398 5,146 5,397 6,535. 5,610 6,281 5,039 5,120 5,981 62,787 5,23 0,639 0,031 0,067 0,123 Zugehörige Belastung 3,2 4,8 5,2 5,9 6,7 7,2 7,9 8,5 9,1 9,9 11,3 12,7 — — — 1 kg 1kg 1 kg 21 mm 9,6mm 5,2mm net wurde. Der entstehende Fehler konnte bei kurzen Probestreifen einige Prozente der Deh nung erreichen, bei langen Streifen verschwand sein Einfluss. Gleichzeitig war dem Mechaniker aufgege ben worden, den Apparat mit einer ähnlichen Schreibfeder zu versehen, wie sie bei den Richard'schenregistrirendenmetcorologischenln- strumenten in Anwendung gekommen ist. Durch ein Missverständniss fiel die Konstruktion jedoch nicht in der wünschenswerthen Vollkommen heit aus, und aus diesem Grunde ist in Figuren 5, 6 und 7 eine passendere Form dargestellt wor den, welche an den Apparaten der Anstalt zu gleich mit der ebenfalls angegebenen Verände rung der Führungen noch nachträglich ange bracht werden soll. Hierüber ist Folgendes zu bemerken: Es ist bei Apparaten, welche unter Umstän den Stössen und beträchtlichen Erschütterungen ausgesetzt sind, unmöglich, selbst gut gearbeitete Zahnräder in lückenlosem Spiel zu erhalten. Todter Gang ist entweder von Anfang an vor handen, oder er tritt mit der Zeit ein. Qieser todte Gang kann zu einer Fehlerquelle werden, und die Konstruktion muss dem nach Möglich keit vorbeugen. Nun wird der Zeichenstift bei der Vergrösserung der Spannung des Probe stückes nach unten geschoben. Es muss da her entweder das Gewicht der Führungsstange und des Zeichenstiftes die Reibung in den Führungen und auf dem Papier, sowie die Zapfenreibungen der Achsen der Uebertragungs- räder stets überwinden, oder die Reibungs widerstände müssen so gross gewählt werden, dass die genannten Gewichte niemals im Stande sind, diese Bewältigung zu erzielen, wenn man ein stetig verlaufendes Diagramm erhalten will. Andernfalls wird die Bewegung des Zeichen- Die angegebenen mittleren Fehler können bei den drei zur Verfügung stehenden Federn von 4,9 und 18 kg Zugkraft falsche Angaben erzeugen, welche bis zu: 0,031 kg für die 4 kg-Feder oder für Belastun gen von 2 bis 4 kg = 1,5 bis 0,8°/ u — 0,067 kg für die 9 kg-Feder oder für Belastungen von 3 bis 9 kg — 2,2 bis 0,7°/0—0,123 kg für die 18 kg-Feder oder für Belastungen von 7 bis 18 kg — 1,8 bis 0,7% betragen können. Ueber die Bedeutsamkeit derselben wird später noch zu sprechen sein. Die angegebenen Fehler treten freilich nicht immer voll in die Erscheinung, immerhin ist es aber wünschenswerth, sie möglichst zu be seitigen. Dies kann durch die angegebene Veränderung an der Schreibvorrichtung und durch andere Anordnung des Zahnradeingriffes geschehen, indem man die Zahnstange und ihre Führungen nach links verlegt (vergl. Fig. 5), so dass die Vertikalbewegung des Stiftes im umgekehrten Sinne erfolgt. Durch letztere Einrichtung ist die Wirkung des todten Ganges während der Belastung ausgeschlossen. Aller dings kommt sie im Falle einer Entlastung wieder zur Geltung; immerhin aber tritt diese Art der Benutzung der Maschine selten ein. Obwohl die vertikale Komponente der Rei bung des Stiftes auf die Federdehnung keinen bemerkbaren Einfluss haben wird, so ist die Verminderung der Reibung auf dem Papier trotz der in Vorschlag gebrachten Verbesse rung, noch wünschenswerth, weil wenigstens die Schwankungen der Reibungsgrössen in der horizontalen Komponente von Einfluss auf die Federspannungen sind. Bei der vorhandenen Anordnung des Zeichenstiftes kann der ent stehende Fehler recht wohl bemerkt werden, weil derStiftin seiner Hülse sich „eckt",sichleicht i Diese Blattfeder ist an einem um die Körner* schrauben i i drehbaren Klötzchen befestigt, das durch eine kleine Gegenfeder k mit seiner Justirschraube l fest auf einen Anschlag ge presst wird. Durch die Justirschraube kann die Schreibfeder richtig gegen die Papierfläche ein gestellt werden, auf welche sie mit der an der Spitze ausfliessenden Farbe das Diagramm ver zeichnet. Das Klötzchen kann um 90° ver dreht werden, in welcher Lage es ebenfalls von der Gegenfeder k erhalten wird. Auf diese Weise kann die Schreibfeder leicht vom Papier abgehoben werden. Die Richard’schen Federn haben sich anderweitig vorzüglich bewährt und schreiben sehr vollkommen nach jeder Richtung hin. Man würde übrigens statt ihrer auch die Spitze der Blattfeder h mit einem Silberstift versehen und auf kieselgetränktem Indikator papier schreiben lassen können. Eine fernere Neueinrichtung an der vor handenen Maschine ist die von dem Mecha niker angebrachte Feststellvorrichtung für die Klemme a am Bock A (Figg. 1 und 2). Die selbe besteht aus einem Ueberfallhebel m, dessen Ausschnitt sich über den in die Spindel der Klemme eingedrehten Hals legt und so das Durchziehen der Spindel durch ihr Lager ver hindert. Diese Vorrichtung ist zweifellos ein facher und leichter zu handhaben, als die früher benutzte Klemmschraube n. Sie hat aber nichtsdestoweniger ihre Schattenseiten, indem sie nicht leicht genau schliessend hergestellt werden kann und alsdann Veranlassung zu fehlerhaften Diagrammen wird. Der an dem Apparat der Anstalt vorhandene Hebel federt etwas und liegt nicht genau an der Hinter fläche des Bockes an. Die Folge ist, dass, nachdem die Federspannung die Reibung der Klemmenspindel in ihrer Führung überwun-