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PAPIER-ZEITUNG. 778 No22 Das Papiergewerbe im Zittauer Bezirk. Auszug aus dem Jahresbericht der Handels und Gewerbekammer zu Zittau für 1883. Druck- und Schreibpapier. Wenn wir im Schlussberichte für 1882 über den ununter brochenen Rückgang der Preise für Druck- und Schreibpapier zu berichten hatten, so ist darin im Jahre 1883 eine Wendung nicht eingetreten. Die Vereinigten Bautzner Papierfabriken (Papier fabriken zu Bautzen, Doberschau und Obergurig, sowie Strohstofffabrik Schlungwitz) schrieben be züglich der ersten zwei Quartale des Jahres 1883: die Preise von Druckpapier seien noch immer im Rückgang begriffen. Es wurde von Konkurrenz- Offerten berichtet, deren Niedrigkeit geradezu un erklärlich, und denen nur zu folgen sei, wenn man mit Verlust arbeiten wolle. Auch im 3. Quartal hatte das bisherige starke Angebot der Fabrikanten an den Hauptabsatzplätzen an gedauert und mit demselben das Unterbieten in den Preisen, von denen berichtet ward, dass sie auf einem Punkte angelangt seien, dass ein wei teres Herabgehen fast unmöglich erscheine, wenn auch nur der bescheidenste Nutzen daran übrig bleiben solle. Der Papierbedarf im Inlande ward ohnehin als in dem dritten Quartale gewöhnlich schwächer und nur für den Export gleich stark geblieben, bezeichnet, wenn auch nur zu ebenfalls sehr gedrückten Preisen. Was nun den Stand der Fabrikation am Ende des Jahres 1883 betrifft, so wird berichtet, dass die bisher mitgetheilten Verhältnisse die selben, keineswegs günstigen, geblieben sind, und fortgesetzt Papier zu Preisen angeboten wird, die kaum glaublich erscheinen. Häufig sollen dies allerdings unreine und geringwerthige Fabri kate sein, allein die grösseren Händler wollen auf Grund solcher Offerten auch für bessere Papiere höhere Preise nicht anlegen. Ein unausgesetzt weiteres Sinken der Letzteren finde wirklich statt, umsomehr, als im Inlande das Angebot den Be darf beträchtlich übersteige. Die Ausfuhr von Papier ist daher geboten, und es wird als dringend wünschenswerth bezeichnet, dass solche mittels günstiger Handelsverträge ge fördert wird, ganz besonders aber auch, dass das Export-Papier, mit welchem wegen seines niedri gen Preises der billige Wasserweg aufgesucht werden müsse, eine ermässigte Eisenbahnfracht erlange, damit es möglich werde, nicht allein im Winter, während die Elbschifffahrt ruht, sondern auch im Sommer öfter den Schienenweg zu be nutzen. Da die Fabrikation für den Massenbedarf sich fast nur in ordinären, holzstoffartigen Papieren bewegte, so war die Nachfrage nach Hadern in Folge des sehr geringen Bedarfs, schwach, und die Preise derselben sind beträchtlich gewichen, diejenigen für Stroh dagegen sehr bedeutend höher gegangen als im vorigen Jahre, und ebenso die jenigen der Chemikalien zur Papierfabrikation, ganz besonders des Chlorkalks. Der grosse Bedarf von geschliffenem Holzstoff hat immer neue Etablissements hervorgerufen, die aber nunmehr, in Folge der enormen Konkurrenz und des vorherrschend günstigen Wasserstandes der letzten Jahre, auch unter der Ueberproduction leiden und ihr Fabrikat sehr billig verkaufen müssen. Aus den nun folgenden Geschäftsberichten der Bautzener Papierfabriken für 1882 und 1883, haben wir das Wesentliche bereits früher mitgetheilt. Buntpapier, feine Chromo- und Eti- quetten - Papiere. Die Buntpapierfabrikation (Goldbach bei Bischofswerda, Löbau) hat sich auch 1883 guten Geschäftsganges zu erfreuen gehabt. Das Goldbacher Etablissement schreibt, dass der Absatz fortgesetzt gewachsen ist, und die Fa brikate, insbesondere die patentirten marmorirten Papiere immer mehr Terrain auf dem Weltmärkte sich erobern. Der Export ist zumeist ein direkter (so nach Australien, Japan u. s. w.). Die Preise werden allerdings als herabgegangene bezeichnet, und wenn auch die Rohstoffe billiger geworden, so könne doch nur durch grösseren Absatz die gleiche Vertheilung der Spesen und der gleiche Nutzen wie früher erzielt werden. — Das Löbauer Etablissement, welches als Spe zialitäten auch feine Chromo- und Etiquetten- Papiere für lithographischen (Schnellpressen-) Druck erzeugt, bezeichnet den 1883er Geschäfts gang ebenfalls als gut und betont namentlich, dass es an Aufträgen für den Export nie gefehlt hat, und dass in Rücksicht auf diese starke Nach frage die Produktion des Etablissements durch Aufstellung weiterer Maschinen vergrössert werden solle. — Ein Krebsschaden der Buntpapier - In dustrie war das Schleudern gewisser Fabrikanten, sowie das irrationelle Kreditgeben an grössere Konsumenten von oft zweifelhafter Zahlungsfähig keit; eine Chromopapierfabrik biete z. B. aus freien Stücken, um die Konkurrenz fernzuhalten, 9 Monate Kredit an. — Eine in Bautzen neu errichtete Bunt- und Luxus papier-Fabrik (in Verbindung mit der dortigen lithographischen Anstalt für Cigarren-Etiquetten) ist noch nicht in Betrieb gesetzt. Seiden- und Bastpapier. Die Tauben- heimer Fabrik chlorfreier Seiden- und Affichen papiere sowie Bastpapiere (Packpapier) theilt mit, dass im allgemeinen der Geschäftsstand derselbe wie im Jahre 1882 blieb, Preise bei grösseren Ordres für Export sehr gedrückt waren. Die Zweifel über das Zustandekommen des Handels vertrages mit Spanien wirkten nachtheilig auf das Geschäft. Bezüglich der deutschen Zollverhältnisse betont die Firma wiederum, dass dieselben nach wie vor auf den in Rede stehenden Industriezweig einen wohlihätigen Einfluss üben: »die Konkur renz. mit Schweden und Norwegen, welche Länder eine grosse Industrie in der Papierbranche be treiben und durch die grossen Wasserkräfte und schönes und billiges Holz bei sehr niedrigen Ar beitslöhnen einen grossen Vortheil in der Fabri kation haben, würden den deutschen Markt für die deutsche Industrie vernichten, wenn wir die Schutzzölle nicht hätten. In England und Frank reich dominiren diese Fabriken bereits, und das Geschäft nach dort ist für den deutschen Fabri kanten schon sehr schwierig geworden. Lithographische Anstalten und Stein druckereien. Die grössten lithographischen An stalten des Bezirks sind die der Gebrüder Weigang in Bautzen und das Oeser’sche Etablissement in Neusalza. Die lithographische Anstalt und Steindruckerei der Gebr. Weigang in Bautzen, im Jahre 1883 in einer neuen Fabrik untergebracht, bei deren An lage alle praktischen Erfahrungen und durch neue Erfindungen gebotenen Vortheile berücksichtigt worden sind, befasst sich nach wie vor lediglich mit der Erzeugung von Drucksachen, welche zur Cigarren-Verpackung nothwendig sind und hat hierfür 25 Schnellpressen im Gange. Das Ge schäft hat sich fort und fort gehoben. Mit der lithographischen Anstalt wird eine Fabrik von Luxuspapieren verbunden, welche letztere zunächst wohl nur den Bedarf der lithographischen Anstalt zu decken bestimmt ist. — Die Oeser’sche Buch- und Steindruckerei, Siegel markenfabriken, Kolorir- und Präganstalt, Litho graphie und Papierstereotypie in Neusalza schreibt: »Das verflossene Geschäftsjahr 1883 hat einen Rückgang der Geschäfte gegen 1882 ergeben. Bei gleicher Ziffer der Expeditionsposten ist der Umsatz ein geringerer gewesen; eine Folge der Preisrückgänge aller Oeldruckbilder. Um den An forderungen der Zeit in Bezug auf Qualität der Arbeit zu genügen, musste die Anstalt durch Baulichkeiten noch erweitert werden. Die Siegel marken-Fabrikation hat sich auf gleicher Höhe erhalten. Zur Buch- und Steindruckerei, Siegel marken-Fabrikation und Stereotypie ist noch eine Geschäfts-Abtheilung: Zinkographie versuchsweise eingerichtet worden.« Schönstes Geschenk für die reifere lugend! Pflanzen-Album zum Sammeln u. zweckmässigen Aufbewahren gepresster Pflanzen und Pflanzenteile. Unter Berücksichtigung der im botanischen Unterricht der höheren und niederen Schulen Deutschlands meist zur Besprechung kommenden Arten und Gruppen [19555 zusammengestellt von F. E. HELM Direktor der Vereinigten (Rats- und Wendler'schen) Freischüle zu Leipzig. In Pracht band Preis 10 Mark. Verlag von Gustav Fritzsche in Leipzig. —- Wiederverkäufer erhalten hohen Rabatt. =- Dieses Werk ist von hohen Schulbehörden, unter andern von dem kgl. sächs. 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