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Lr. 274. 26. November lS2S. Erzgebirgischer Dolksfreund. Verlag T. M. Därkner, Aue. Beiblatt. Weihnachlshilfe für die «entenempfünger. Im Landtage gab es am Dienstag einen fast vor- lorenen Tag. Bon Bedeutung war lediglich die Antwort der Regierung auf einen Antrag der Deutschnationalen betreffend di« Unterstützung der Rentenempfänger der Altersrentei,bank. In den, Antrag wurde die Bereitstellung von 150 000 Mark zur Zahlung von höheren Renten gefor dert. Der Finanzmimster erklärte daraus, daß die Negierung eine Vorlage bringen werde, aus Grund deren die Renten empfänger der Altersrentenbank noch vor Weihnachten 25 Prozent ihrer Friedensrente erhalten sollen. Der Antrag ging an den Haushaltausschuß A, wo er zusammen nrit der Vorlage der Regierung weiter beraten werden soll. Dann gab es stundenlange nutzlose Reden über die Preisabbau aktion der Reichsregierung, weil die Demokraten und die Bolkspartei Anfragen gestellt hatten, die ihre Fraktion in, Reichstage hätte stellen müssen. Von keiner Seite konnte, da der Landtag nicht zuständig ist, Positives gesagt werden und auch der Vertreter der sächsischen Negierung, Wirtschafts minister Müller, mußte sich darauf beschränken zu erklären, daß die sächsische Regierung schon wiederholt bei der Reichs regierung vorstellig geworden sei. Trotzdem zogen sich die Verhandlungen über diesen Punkt bis weit in die Abend stunden hinein fort. * * Eröffnung der Landessynod«. Die Landessynode hielt am Dienstag unter den, Vorsitz des Vizepräsidenten Geheim rat Dr. Költzsch eine kurze Eröffnungssitzung ab, in der nach ehrenden Worten auf die in der Zwischenzeit verstorbenen Mitglieder die Verpflichtung der neuen Mitglieder vorgenom men wurde. * Der Landeswohuungsverband Sachsen hielt seine Mit gliederversammlung in Dresden ab. Die hauptsächlichste Auf gabe des Verbandes besteht in der Verwaltung und Ver wendung desjenigen Anteiles der Aufwertungssteuer aus den Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern, der zur Förde rung des Wohnungsbaues bestimmt und dem gleichen Kreise von Gemeinden in Form von Bauhilfen wieder zuzuführen ist. Die Versammlung faßte den einstimmigen Beschluß, daß an der jetzigen Regelung der Mietzinssteuer als Gemeindesteuer, deren Verwaltung vor allem in der Hand der Gemeinden liegt, unter allen Umständen festgeholten, gegen die Bestrebungen in eine Staatssteuer aber nachdrücklichst Stellung genoimnen wird. Ab gesehen davon, daß, wie das vorige und laufende Jahr gezeigt haben, die Gemeinden für den Wohnungsbau nicht nur den betreffenden Teil der Mietzinssteuer verwendet haben, sondern darüber hinaus noch sehr erhebliche sonstige Mittel, spricht gegen eine etwaige Aenderuny noch der Umstand, daß die Ge- ineinden bei Durchführung wirkungsvoller Bauprogramme im Jahre 1925 zu einem erheblichen Teile bereits für die erst im Rechnungsjahr 1926 zu erwartende Mietzinssteuer zu verfügen gezwungen waren. Bei ihnen würden sich infolgedessen Schwierigkeiten ergeben, wenn ihnen für 1926 nicht mehr die Wohnungsbausteuer zustehen würde. Aus den, gleichen Grunde erscheint auch die oben erwähnte weitgehende Förderung und Anteilnahme an der Finanzierung des Wohnungsbaues seitens der Gemeinden zum Schaden des Gesamterfolges künftighin ausgeschlossen. Mit der Abführung eines mäßigen Teiles des Steueraufkommens an einen etwa zu schaffenden staatlichen Ausgleichsstock erklärte man Einverständnis. * Wintersportzüge nach dem Erzgebirge. Im neuen Winterfahrplan der Reichsbahnbirektion Dresden sind in diesem Jahre erstmalig besondere Züge für die Ausübung des Wintersports nach den, Erzgebirge ausgenommen worden, die nur bei günstigem Wintersportwetter in Berkehr gesetzt werden. Dies« Züge verkehren wie folgt: am Werktag vor Sonn- und Festtagen ab Leipzig Hbf. 2,45 nachm., an Aue 5,45 nachm., mit Anschluß an Schwarzenberg 6,15, Johann georgenstadt 7,21 nachm.; an Sonn- und Festtagen ab Zwickau 6,10 vorm., an Aue 6,45 nachm., Schwarzenberg 7,11 nachm., ab Ioh.-Georgenstadt 4,44 nachm., Schwarzenberg 5,29 nachm., Aue 5,50 nachm., an Zwickau 6,25 nachm. Als großer Uebel stand ist es allerdings zu bezeichnen, daß die Züge ab Zwickau Sonntags 6,16 vorn,, nach Johanngeorgenstadt und von Jo hanngeorgenstadt nach Zwickau, au 6,24 nachm., keinen An schluß von und nach Werdau und Crimmitschau erhalten, so daß diesen beiden Städten, die beide Wintersportvereine be sitzen und eine erhebliche Anzahl von Wintersportlern in ihren Mauern haben, diese so günstigen Sonntagsverbindun gen mit den erzgebirgischen Sportplätzen verloren gehen. Der Mangel könnte sofort beseitigt werden, wenn der Zug ab Zwickau 6,10 vorm. nach Johanngeorgenstadt bereits ab Crim mitschau geführt würde und der Zug von Johanngeorgenstadt, an Zwickau 6,24 nachm., nach Werdau durchgeführt würde, wo er Anschluß an den beschleunigten Personenzug nach Leipzig, ab Werdau 6.42 nachm., erhalten könnte. Es liegt nicht zuletzt auch im Interesse der Reichsbahn, diese Verbin dungen zur Verhütung von Derkehrsabwanderungen noch herzustellen. O Aue, 25. Nov. Unter den fremden Anregern, die aus die neueste deutsche Literatur den größten Einfluß ausgeübt haben, ist mit an erster Stelle der große Russe Dostojewski zu nennen. Eine unerhörte Tiefe und Weite des Allmenschlichen offenbart sich in seinen Werken; die russische Seele und russisches Welt gefühl sprechen in einzigartiger Weise aus seinen Dichtungen. Für jeden, der sich mit den geistigen Strömungen der Gegen wart auseinandersctzen will, wird es von hohem Interesse sein, die beiden Dostojewski-Vorträge zu hören, die Ar. Pfarrer D. h. c. Men sing aus Dresden im Laufe dieses Winters im Wissenschaftlichen Verein halten wird. Der erste dieser Vorträge findet Freitag, den 27. November, abends 8 Uhr, in der Oberrealschule statt. Das Nähere besagt Lie Anzeige. Neustädte!, 25. Nov. Zur Totenfeier am vergangenen Sonntag war die Kirche beim Hauptgottesdicnsre bis zum letzten Platz mit Andächtigen gefüllt. Pfarrer Vruhm hatte seine tief zu Herzen gehende und erbauende Gedächtnisprcdigt nach den Worten des behandelten Textes folgende Gliederung gegeben: „Ein Trostlied für Zions Pilger: Droben in Zion, da endet der Schmerz; ach, nur noch Zion sehnt sich mein Herz/ Leider mußte wegen schwerer Erkrankung von Kantor Seifert die vorgesehene Kirchenmusik ausfallcn. Es folgte sodann die Verlesung der Namen und des Alters derjenigen Gemeinde glieder, welche der Herr über Leben rind Tod im abgelaufensn Kirchenjahr aus dieser Zeitlichkeit abgerufen hat und die christ lich beerdigt worden snrd; es waren 21 Ehemänner, 12 Ehe frauen, 8 Witwer, 6 Witwen, je 2 männlich« und weibliche Unverheiratete und 15 Kinder, darunter ein totgeborenes, ins gesamt also 68 Personen. Neustädtel, 25. Nov. Montag abend hielt Missionar Blumer, der seit 18 Jahren im Dienste der Leipziger Mission am Mera-Gebirge in Ostafrira steht, zur Zeit sich auf Urlaub befindet, aber wieder in seinen bisherigen Wirkungs ¬ kreis zurückkehrt, in hiesiger Kirch« ein«: Missionsgottesdienst mit Vorführung von Lichtbildern ab, der sich eines guten Be suches erfreute. In seiner einstündigen Ansprache bejahte er zunächst die Notwendigkeit der Missionsarbeit, denn sie fei ein Werk Gottes und des Heilandes, das niemand hindern könne. In ergreifenden Bildern schilderte er, in welch grau samer Weise im Baltenlande das Christentum und namentlich die evangelische Lehre von den Bolschewisten sollte ausgerottet werden, und daß ihnen dies ebensowenig dort als im übrigen Rußland gelungen sei. In fesselnder Weise erzählte er sodann von Land und Leuten seines Wirkungsgebietes, von den Ar beiten und Erfolgen des Missionswerkes im früheren Deutsch- ostafrika vor, während und nach beendigtem Weltkriege, der di« Arbeit der Missionare schwer schädigte. Diese wurden sämtlich bis auf zwei Missionare baltischer Abstammung von ihren Ge meinden vertrieben und in Verbannungslagern festgehalten; die Hälfte der bekehrten Neger kehrte wieder zum Heidentum zurück, denn das Verhalten der christlichen Europäer im Kriege hatte den Eingeborenen das Vertrauen auf den Wert des Christenglaubens zerstört. Aber Gott läßt sein Werk nicht sinken. Denn seit 1921 kommen die Abgefallenen wieder zu- rück, lind seit 1923 drängen sich die Neger stärker denn je zur Taufe. Zählten die Gemeinden der Leipziger Mission bei Beginn des Weltkrieges etwa 5000 bekehrte Eingeborene, sc sind es deren jetzt bereits 10 000. Es gilt nun für di« Glaubensgenossen in der deutschen Heimat, für das Werk der Mission Opfer zu bringen, damit es erhalten und fortgeführt werden kann; unterstützen es doch vielfach die Heiden mit an sehnlichen Gaben. Es folgte nun die Vorführung einer großen Zahl schöner Lichtbilder, erklärt durch den Redner, welche seine Ausführungen bestens ergänzten. Mit Gebet und Gesang schloß der erhebende Gottesdienst, der hoffentlich auch den erwünschten geldlichen Erfolg brachte. Lößnitz, 24. Nov. Dor dem Geschäftslokal der Firma O. E. Friedrich in der Chemnitzerstraße ist ein« der den Autobesitzern bestens bekannten Stellin-Pumpen der Rhenania-Ossag, Mine- ralölwerke A.-G. Düsseldorf, eingebaut worden. Infolge der an allen feuerzugänglichen Stellen angebrachten Sicherheits- Vorrichtungen ist weitestgehender Schutz gegen Feuer oder Ex plosionsgefahr gegeben. Die Gefahrquellen, die sonst durch das vielfach polizeiwidrige Lagern von Benzinfässern der Allge meinheit drohten, sind hierbei durchaus vermieden. Die Pum pen gewährleisten weiterhin schnelles Tanken eines stets glei chen Betriebsstoffes und zwar der bekannten Marke „Stellin" aus dem Käufer frei sichtbaren geeichten Meßgefäßen. Zschorlau, 25. Nov. In diesem Jahre hat sich ein viertel Jahrhundert erfüllt, seitdem der an der Hundshübler Straße befindliche sogen. Schubert'sche Granit-Steinbruch besteht. Aus kleinen Anfängen heraus hat es Gutsbesitzer Anton Schubert als Gründer des Steinbruchs verstanden, bald «inen ansehnlichen Betrieb zu schaffen, indem etwa 25 Arbeiter ihr Brot verdienten. Harter und ausdauernder Arbeit seitens des Besitzers samt seiner Familie hat es dazu bedurft. Seit April 1919 ist Steinmetzmeister Reinhard Siiß, Schwieger sohn des Gründers, Besitzer des Steinbruchs. Er hat diesen Betrieb weiter ausgebaut und durch Aufstellung neuester Ma- - schinen modernisiert. Zschorlau, 25. Nov. Heute, Mittwoch, den 25. November, abends !^8 Uhr, findet im Gasthof zum Roß ein öffentlicher Frauenvortrag statt, veranstaltet vom Naturheilverein. Frau Martha Scherz aus München spricht über Reifezeit, erste Mutterschaft und Wechseljahre. Zutritt haben nur Frauen und Mädchen über 18 Jahre. Der Saal ist gut geheizt. Lckneesckuke un6 korlelsclMLeir kSSire un6 LpieL^arerr RbTUU A /RTIR,« I Kupfeld Phonola-Piano mit Künstler-Noten von jedermann okne Noten- kenntnis zu spielen. Kupfeld eleklr. Pianos, Animalik-kiavitijt und Animalik-Pbonoliit, neuester konkrnktion mit Meialipneumalik und mit schrittl. Garantie, sehr preisw. zu verkaufen. Sehr günstige Zahlungs bedingungen. Gebrauste Instrumente werden mit in Zahlung genommen. Zu besichtigen ohne Kauf zwang bet MslWW Fr. Dolge, Annaberg, Iobannisaasse 3, neben kaushaus Arnold Frank. Legr. 1905. Tel. 10l0. Fachmännische Stim mungen und Reparaturen. KisssriQULwQHi M LiLSNdsAnsn, sisill/iLcG u. mir Ssctsr, -7. 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