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pyaakaffen eines sranzöWen Maites. »Petit Parisien" über Deutschlands „außenpolitische Ziele". Amtlich wird mitgeteilt: Der „Petit Parisien" veröffentlicht eine angebliche Instruktion über die deutschen außenpolitischen Ziele, die an alle Auslands vertretungen von einer Berliner Propagandastelle ge gangen sein soll. Diese angeblichen Instruktionen tragen so offensichtlich den Stempel freier Erfindung, daß ein Dementi, wie es hiermit in aller Form und in jeder Richtung gegeben wird, für einen einigermaßen kritischen Leser kaum erforderlich erscheint. Das Blatt ist offenbar auch selbst feiner Sensationsmeldung ko wenig sicher, daß es seine Leser auf ein zu erwartendes Dementi schon vorbereitet. — Es Ist im übrigen zu bedauern, daß gerade angesichts der Entwicklung der letzten Tage ein weitverbreitetes französisches Blatt sich zu einer solchen Wrunnenvcrgiftung hergibt. * Den Wind ms den Segel.», genommen. Frankreich und die deutsch-polnischen Verhandlungen. Der Eindruck, den die Meldung über die deutsch polnischen Verhandlungen in Paris hervorgerufen hat, erhellt am deutlichsten aus der Tatsache, daß in der Presse, in den Kammern und in den Reden zahlreicher französi scher Politiker immer wieder betont worden ist, Frank reich könne sich nicht auf Sonderverhandlungen mit Deutschland einlassen, weil es Rücksicht nehmen müsse au, seine Bindungen Polen gegenüber. Es kann kaum ein« überzeugendere Widerlegung dieser Behauptung geben, als die Nachricht von der angebahnten deutsch-polnischen Verständigung. In politischen Kreisen vermag man sich der Einsicht nicht zu entziehen, daß der deutsch-polnisch« Schritt logischerwcisc einen der hauptsächlichsten Einwände Frankreichs gegen eine Verständigung zwischen Paris und Berlin hinfällig macht. Nachträglich erfährt man, daß der polnische Botschaf ter am Mittwoch dem Unterstaatssekretär des französischen Außenministeriums einen Besuch abgestattet hat. Mar geht nicht fehl in der Annahme, daß er bei dieser Ge legenheit am Quai d'Orscy Mitteilung über die groß« Neuigkeit gemacht hat, um einer Überraschung vorzubeugen Slne SMrung des polnischen Außenministers. Außenminister Beck hat zu der Unterredung zwischen Reichskanzler Hitler und dem polnischen Gesandten in Berlin eine Erklärung abgegeben, in der er mit Nachdruck zum Ausdruck bringt, daß er großen Wert auf die Er klärung des Reichskanzlers im Gespräch mit dem pol nischen Gesandten lege. Da der Gesandte Lipski über die Haltung der polni schen Regierung genau unterrichtet sei, müsse seine Er klärung als vollwertig und maßgeblich angesehen werden Der größte Wert der Unterredung liege seiner (Becks) Meinung nach in der Tatsache, daß die Bevölkerungen Deutschlands und Polens darüber aufgeklärt worden seien, daß die beiden Regierungen aufmerksam und ent schlossen bestrebt seien, beide Nationen vor jedem Angrif) zu sichern und zu bewahren. Tie Erklärung Becks ist in politischen Kreisen War schaus stark beachtet worden. Das Gesetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher. Erläuterungen des Rcichsjustizministcrs Dr. Gürtner. Im Neichsjustizministerium fand ein Presseempfang statt, bei dem Reichsjustizminister Dr. Gürtner eine Über sicht über den Aufbau des neuen Reichsgesetzes gegen ge fährliche Gewohnheitsverbrecher gab. An Hand umfang reicher Straflisten wies er die Unverbesserlichkeit typischer verbrecherischer Naturen nach, die nach der meist kurzen unfreiwilligen Pause der Strafverbüßung immer wieder die gleichen Straftaten verüben. Die bisherigen Methoden seien unzulänglich, unwirksam und sogar gefährlich ge wesen. Richter, Staatsanwälte und Polizei seien in sol chen Fällen von vornherein überzeugt, daß der Ablauf der Freiheitsstrafe zusammenfalle mit dem Anfang neuer Ver brechen. Das Motiv des Gewohnheitsverbrechers sei in der Regel der Erwerb von Geld ohne Arbeit. Die Schar der Gewohnheitsverbrecher setze sich zum größten Teil aus Dieben, Betrügern, Urknndenfälschern, Erpressern unt Hehlern zusammen. Der Schaden, der durch die Gewohn heitsverbrecher am Volksganzen verursacht werde, sei ganz ungeheuerlich. In anderen Ländern seien längs wirksame Maßnahmen mit Erfolg gegen Gewohnheits verbrecher ergriffen worden. Das deutsche Strafrecht war bisher dagegen auf den Gedanken von Schuld und Sühne aufgebaut. Danach ging es nicht an, jemanden lebens länglich von der Gesellschaft abzuschließen, weil er etwo zum fünfzigsten Male einen Diebstahl beging. Ein solches Strafrecht könne keine wirksame Abwehr zur Folge haben Das neue Recht sei auf anderen Gedanken aufge- baut. Der Mensch, der in eine Gemeinschaft hineingeboren fei, müsse sich gewissen Ordnungen dieser Gesellschaft fügen, sonst sei die Gesellschaft als solche gefährdet. Füg« sich ein Mitglied dieser Gemeinschaft der Rechts- und Ge sellschaftsordnung mit Bewußtsein und Beharrlichkeit nicht ein, dann entstehe auf feiten des Volkes das Recht, einen solchen unbrauchbaren Menschen aus der Gemein schaft zu entfernen. Vom deutschen Recht aus gesehen, fei das Gesetz ein kühner Schritt in Neuland. Es sei nicht das erste Gesetz, das dieser Gedanke erfülle. Es sei in Deutschland aber das erste Mal, daß dieser Gedanke in dieser Form Gesetz werde. Die Entmannung von Sittlichkeits verbrechern sei keine obligatorische Vorschrift. Das Gesetz werde kraftvoll, aber auch maßvoll angewandt wer den. Auch der Sittlichkeitsverbrecher falle unter die Mög lichkeit der Verwahrung. Zum Schluß gab der Ministei der Überzeugung Ausdruck, daß das Gesetz eine wirksam« Abwehr gegen Berufsverbrecher werde. Die Zahl dieser Menschen, die eine Gefahr für di« Allgemeinheit darstellten, fei sehr gering. Zwei normal« Gefängnisse würden genügen, um für das ganze Deutsch« Reich die Summe der Gewohnheitsverbrecher aufzuneh- mcn. Die Zahl liege etwa zwischen 800 und 1000. Di« Wirkungen des Sicherungsverfahrens würden sich in zwei bis drei Jahren deutlich fühlbar machen, und man könne mit aller Bestimmtheit Voraus sagen, daß die Kriminalität eine außerordentliche Ab nahme zeigen werde. Zwölf Ehrensorderungen für die Kriegsopfer. Berlin, 16. November. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat der Führer der NS.-Kriegsopserverlorgung, der national sozialistische Reichstagsabgeordnete Oberlindober, für die in dieser großen neuenSpitzenorganisation zusammengeschlos senen mehr als eine Million Kriegsopfer und auch" für die Frontkämpfer überhaupt zwölf Ehrensorderungen formuliert, die zu vertreten seien. Die Forderungen lauten: 1. Den Frontkämpfern ist das Tragen eines besonderen, staatlich geschützten Abzeichens zur Pslichl zu machen; 2. das anerkannte Kriegsopferabzeichen wird unter eige nen Ehrenschuh gestellt; 3. die Träger dieser Abzeichen haben bei allen öffentlichen Veranstaltungen Ehrenplätze zu bekommen; 4. sie sind in öffentlichen Betrieben und Behörden bevor zugt abzufertigen; 5. alle Verkehrsunternehmen haben den Trägern des Kriegsopferabzeichens wesentliche tarifliche Nachlässe zu ge währen; 6. in allen Theatern, Konzerten und Lichtspielhäusern ist für die Träger dieser Abzeichen außer der Lustbarkeitssteuer befreiung durch die Eomeinden ein wesentlicher Preisnachlaß und ein besonderer Ehrenplatz sicherzustellen; 7. in allen Schulen ist periodisch auf die Verdienste des deutschen Frontsoldaten und die Opfer seiner Hinterbliebenen in geeigneter Form hinzuweisen, und die Kinder sind dazu zu erziehen, den Frontsoldaten und Kriegsopfern die gebührende Achtung zu erweisen; 8. in allen Behörden, die sich direkt mit der Versorgung der Kriegsopfer befaßen, sind im direkten Verkehr mit den Kriegsopfern nur solche Beamte und Aerzte zu verwenden, die selbst Frontsoldaten oder Kriegsopfer sind, so daß die Gewähr kameradschaftlichen Wohlwollens besteht; S. zu allen Ehrenämtern des öffentlichen Lebens sind in er höhtem Maße Frontsoldaten und Kriegsopfer heranzuziehen. 10. den Witwen gefallener Kameraden und ihren Waisen ist ein Großteil aller öffentlichen Arbeitsstellen freizuhalten; 11. bei Anstellung im öffentlichen Dienst sind bei gleicher Eignung immer Frontsoldaten und Kriegsopfer vorzuziehen; 12. den im Kampfe um Deutschlands Erneuerung gefalle nen oder verletzten Kameraden und ihren Hinterbliebenen stehen die gleichen Ehrenrechte zu, wie den im Weltkrieg versorgungs berechtigt gewordenen Frontsoldaten oder ihren Hinterbliebenen. Die NS.-Kriegsopferversorgung wird sich bemühen, diesen Forderungen möglichst zur ossiziellen Anerkennung zu verhelfen. Volle amerikanisch-russische Einigung. Ein Vertragsentwurf in Arbeit. Präsident Roosevelt und Außcnkommissar Litwinow erzielten ein Übereinkommen, das nunmehr alle strittigen Fragen umfaßt. Die beiderseitigen Abordnungen arbeiten zurzeit einen Vertragsentwurf aus, der voraussichtlich von beiden Seiten gebilligt werden wird. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 17. November 1933. Merkblatt für den 18. November. Sonnenaufgang 7?" I Mondaufgang 8^ Sonnenuntergang 16°' I Monduntergäng 1863: Der Dichter Richard Dehmel in Went °ch Hermsdorf geboren. Zeder Nagel lrifst -Le Noi! Zeder Hammerschlag bringt Brot! Oie Zugendaktion für die Winterhilfe. Deutsche Männer und FrauenI Nachdem der Tag des Eintopfgerichtes zum zweitenmal Ihr Bekenntnis zum Opferwerk des Deutschen Volkes in aller Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht hat, wünscht auch die deutsche Jugend teilzuhaben an dem Kamps gegen Hunger und Kälte. So wie die Hitlerjugend durch ihren herrlichen Opsergeist Leben und Blut im Kampf um die Macht einsetzte und ihren Besten, den Hitlerjungen Norkus verlor, will jetzt die gesamte deutsche Jugend nicht zurückstehen. Jungen und Mädels werden am kommenden Sonntag das Abzeichen der Hitlerjugend als Wappen schild in aller Öffentlichkeit nageln lassen. Wer von Ihnen denkt nicht daran, daß wir in der Zeit des Welt krieges Millionen von Nägeln in die Holzskulpturen der Denkmäler schlugen, um in Form von kleinen Gaben dafür zu sorgen, daß das Wort: .,V i e le Wenig ergeben ein Viel" Wahrheit werden konnte. Vor der Sieges säule in Berlin wurde das Standbild Hindenburgs genagelt und wenn wir am kommenden Sonntag das Schild d e r H i t l er j u g e n d für den gleichen Zweck in Anspruch nehmen, dann gedenken Sie, bitte, daß jedes Schild zu einem Ehrenzeichen der Jugend erhoben wird, das in den Schulen und Heimen Aufstellung finden soll. Wenn die Landsknechtstrommeln am kommenden Sonntag um sieben Nhr morgens davon künden, daß der Tag der Jugend beginnt, wenn Jungens und Mädels in großen Aufmärschen durch die Städte marschieren, dann freuen Sie sich, dann können Sie sich über den Gestaltungs- Willen unseres jungen Nachwuchses treuen und mit jedem Nagel das Bekenntnis ablegen, daß Sie sich der Jugend verwandt fühlen und in ihr die deutsche Zukunft sehen. Zugleich wird der Kamvf gegen Hunger und Kälte durch diese Nagelung eine wesentliche Unterstützung erfahren. In diesem Sinne rufen wir Sie auf zur Mithilfe an der Gestaltung des Tages der Jugend. * Das Programm für Wilsdruff und Umgegend In Wilsdruff wird der Tag mit einem Marsch durch die Straßen der Stadt eingeleitet. Der Zug berührt folgende Straßen: 168 Uhr ab Schützenplatz durch die Park-, Hohe- Straße, Bretterwand, Tharandter, Bahnhof-, Freiberger Straße, Markt, Meißner, Wieland-, Zellaer Straße, Markt, Dresdner (bis Dr. Nitsche), Zedtler-, Rosen-, Dresdner Str. Markt. Auf dem Markt beginnt ^9 Uhr die Feier und wird eingeleitet mit dem Bundeslied der NS.-Iugend. Nach der Begrüßung durch den Gefolgschaftsführer der Hitlerjugend wer den die Schilde zur öffentlichen Nagelung übergeben. Mit dem Deutschlandliede und dem Horst-Wessel-Lied wird die Feier kurz vor 9 Uhr beendet sein, so daß die Kirchgänger noch recht- Jank ber SMSevölkems sn Lev Reichskanzler. Berlin, 17. November. Die Landesleitung der NS.- DAP. des Saargebietes hat, wie Berliner Blätter melden, an den Reichskanzleer Adolf Hitler ein Danttelegramm ge richtet dasür, daß er Vizekanzler von Papen zum Saarbe- vollmächtigten ernannt hat. „Durch diese Ernennung ist", io heißt es, „die Liebe und das Vertrauen des Saarvolkes, wie sie unser Führer bei der gewaltigen Treuekundgebung am Niederwalddenkmal entgegennahm, bei weitem gestärkt wor den. Wir Saardeutschen erblicken darin nicht allein den Aus druck Ihres besonderen Vertrauens zu Herrn von Papen, son dern die große Aufmerksamkeit, die Sie, sehr verehrter Herr Reichskanzler, uns Saardeutschen entgegenbringen." Ein Begrüßungs- und Vertrauenstclegramm ist auch an Vizekanzler von Papen abgegangen. Ore Einschränkung -er Ei-e. Das kürzlich vom Reichskabinett beschlossene Gesetz zur Einschränkung der Eide will die Gefahr ver meiden, daß durch übermäßige Anwendung des Eides im Strafverfahren die Bedeutung des Eides herabgesetzt wird. Es werden in Deutschland nach einer Statistik des Reichsjustizministeriums jährlich etwa zwei Mil lionen Zeugen im Straf- und Zivilprozeß ver nommen, wobei nach den jetzt geltenden Bestimmungen sämtliche Zeugen im Strafprozeß vereidigt werden müssen. Die Eidespflicht ist jetzt nach dem freien Ermessen des Gerichts insoweit eingeschränkt, daß der Eid nicht ge leistet zu werden braucht, wenn Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagter auf die Vereidigung verzichten, weiter wenn das Gericht einstimmig der Meinung ist, daß die Aussage unerheblich ist. Außerdem kann das Gericht die Vereidigung ab lehnen, wenn das Gericht einstimmig der Meinung ist, daß die Aussage eines Zeugen offenbar unglaubwürdig ist und nicht durch die Androhung des Eides glaubwürdig gestaltet werden kann. Endlich kann das Gericht auf den Eid in Privat klagesachen und in üb ertretungs fachen ver zichten. Fährt panl-donwvr zusammen mit Simon nach Genf? Im Zusammenhang mit der angekündigten Reise des englischen Außenministers Simon nach Genf verlautet aus gut unterrichteter Quelle, daß sich Paul-Boncour voraus sichtlich in demselben Zuge wie sein englischer Kollege Sir John Simon nach Genf begevdn wird. (Wenn diese Meldung zutreffen sollte, so erhebt sich die Frage: Ist angesichts der neuerlichen Haltung Eng lands dieser Diplomatenzug ein kluger Schachs Zug Paul-Boncours? D. Schriftl.) zeitig den Gottesdienst besuchen können. Die öffentliche Nage lung der Wappenschilder sindet an folgenden Plätzen statt: Markt 9—10.30 Uhr, Bahnhof 10^0—11-30 Uhr, Ecke Park- und Hvhestraße 11.30—12L0 Uhr, Löbtauer Straße 12.30 bis 13 Uhr, Bismarckhaus 13—13.45 Uhr, Neumarkt 13.45 bis 14-15 Uhr, Zedtlerstraße 14.15—15 Uhr, Am Ehrenfriedhof 15—15-30 Uhr, Meißner Straße 1.30—16 Uhr, Bismarckstraße 16—16.30 Uhr, Markt 16.30—17 Uhr. Als Abschluß des Tages singt um 17 Uhr die Jugend auf dem Marktplatz einige Lieder. Während der BdM. die Nagelung in Wilsdruff vor-> nimmt, fahren Hitlerjugend und Jungvolk auf die umliegenden Dörfer. Die Hitlerjugend berührt folgende Dörfer: Sachsdorf 9.15—9^5 Uhr, Klipphausen 10—10.30 Uhr, Röhrsdorf 11 bis 12 Uhr, Sora 12.15—12.45 Uhr, Lampersdorf 13—13.30 Uhr. Lotzen 13.45—14 Uhr, Birkenhain 14.15-14-45 Uhr, Limbach 15—15.30 Uhr, Blankenstein 15-45—16.30 Uhr. — Das Jungvolk: Helbigsdorf 9-30—10.15 Uhr, Herzogswalde 10-45—11.45 Uhr, Grumbach 12—13 Uhr, Kesselsdorf 13.15 bis 14 Uhr, Unkersdorf 14.30—15 Uhr, Höhndorf 15.15 bis 15 45 Uhr, Kaufbach 13—16-45 Uhr. Parole: Jeder Na ge l l i n d e r t d i e N o t! Wi. Sammelt auch den Winterpfennig. Der Innungsausschuß sowie der Einzelhandelsverband für Wilsdruff und Umgegend rufen zum Sammeln des Winterpfennigs auf. Jeder Volks genosse, der in den Geschäften Einkäufe tätigt, foll von jetzt ab ein Prozent von jedem Einkauf als Winterpfennig für den Kampf gegen Hunger und Kälte geben. Er soll also beim Ein kauf im Betrage von einer Mark an einen Winterpfennig, von 2 Mark an 2 Winterpfennige usw. zur Linderung der Not spenden. Wer wirtschaftlich gut gestellt ist und in der Lage ist, mehr als ein Prozent zu spenden, soll dies tun. Die Abgabe ist freiwillig; denn jeder muß wißen, was er den not leidenden Volksgenossen schuldig ist. Dasselbe was in den Ge-- schäften gilt, soll auch in den Gastwirtschaften öurchgeführt werden. Die Spendenpfennige werden in die Sammelbüchsen des Winterhilfswerkes durch die Käufer eingelegt. Der Inhalt der Büchse ist nach Bedarf an die Stadtbank Wilsdruff gegen Quittung abzuliefern, um in Form von Brot, Kleidung u. Feue rungsmaterial den jetzt noch Erwerbslosen zu zeigen, daß die Volksgemeinschaft zur Tat wurde. Kein Deutscher darf sich der Beteiligung an dieser Spende verschließen, zumal der Spenden betrag für jeden Einzelnen derart geringfügig ist, daß er eine kaum fühlbare Belastung darstellt. Alle müssen Helsen! Die „Liedertafel" für den Zusammenschluß der Wilsdnckfer Gesangvereine. Außerordentliche Hauptversammlung. Die Versammlung wurde ><9 Uhr unter begrüßenden Worten von dem Vorsitzenden O. Wehner eröffnet. Bei Beginn ae- dachte derselbe in ehrenden Worten der treuen, in letzter Zeit verstorbenen Sangesbrüder C. Springsklee und Th. Nicolas, die auch noch auf ihrem langen Krankenlager in seltener Wecks dem Verein ihre Anhänglichkeit bekundet hatten. Man er hob sich zu Ehren der Verstorbenen von den Plätzen und wid mete ihnen ein stilles Gedenken. — Nach Eintritt in die Ta gesordnung, die als einzigen Punkt den vom Bund angegebe nen Zusammenschluß der örtlichen drei Gesangvereine umfakt, verliest der Vorsitzende das Schreiben des Bundes und gibt dazu noch nähere Erläuterungen. — Die lebhaft einsetzende Debatte, in die die Herren Gnannt, Höln'q, ^chlichenmaier, Br. Bretschneider. Lehrer Hientzsch, Oberl. Hillig, Stadtrat Weh ner zu der Angelegenheit sprechen, bringt Für und Wider. In der anschließenden geheimen Abstimmung erklärt man sich über-