Volltext Seite (XML)
PWr^EnWcklung hrrvvrgegangen ist. Bei den entscheidenden Fragen Hal der° Reichslandbund eine entscheidende Nolle auch jim Reiche gespielt. Härter und schärfer wurde der Kampf um Lie Belange der Landwirtschaft geführt. Er führte zum Bruche znit dem damaligen Reichskanzler Schleicher. Wäre es nicht Lazu gekommen, wer weiß, ob die Dinge heute schon soweit gediehen seien. Im Haus des Reichslandhundes in Berlin rvurde die Einigung von Hitler, Hugenberg, Seldte und Papen iherbeigeführt unter Vermittlung des Neichslandbundes, der Lie Entscheidung vielleicht sogar erzwang. Die Politik des Reichslandbundes ist zu rechtfertigen von Anfang bis Ende, spielten doch niemals persönliche Momente mit, war es doch immer nur Dienst am ganzen Bauernstände. Zu seinem per- sön-lichen Uebertritt zur nationalsozialistischen Partei bemerkte Herr Zimmermann, daß es nach reiflicher Ueberlegung und in vollster Ueberzeugung davon geschehen sei, daß nach der ge waltigen nationalen Erhebung und bei der noch zu erwarten- Len großen vaterländischen Aufbauarbeit niemand mehr neu tral, d. h. abseits stehen dürfe. Das habe mit der Haltung der Stellung nicht das geringste zu tun. Wer fern von den Din gen stehe, habe keinen Einfluß auf sie. Und wer meine, es gäbe setzt noch etwas anderes, der irre sich gewaltig. Die ganze Organisation müsse Mitarbeiten. Es habe keinen Zweck, sich nur als Bauern zu treffen, unverstanden und ohne Kontakt mit der großen Masse. Hitler habe den Weg zum gegenseiti gen Verstehen wieder freigemacht. Er sei zum Arbeiter ge gangen: ihr braucht den Bauer; und habe zum Bauer gesagt: Lu brauchst den Arbeiter! Das ganze Volk müsse einig sein; Lenn nach wie vor bestehe die schwere Gefahr außenpolitischer Auseinandersetzungen. Man dürfe die Macht der Juden kei nesfalls unterschätzen. Wenn der Bauer abseits stehe, gehe es -ohne ihn weiter. Das habe er als Bezirksvorsitzender nicht verantworten können und er fordere deshalb auch alle Mit glieder auf, es ihm nachzutun und mitzuhelfen; denn die nun kommende wirtschaftspolitische Arbeit sei noch eine sehr schwere. Alle verfügbaren Kräfte des Bauerntums müßten der guten Sache dienstbar gemacht werden und zwar in der Linie, die Volkskanzler Hitler vorgezeigt habe. Mit der Bitte, zur Land bundführung vollstes Vertrauen zu haben, schloß Herr Zim mermann seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausfüh rungen. Gutsbesitzer Preußer versicherte ihm des restlosen Vertrauens des Wilsdruffer Bezirks auch nach seiner Be- kennung zur NSDAP, und dankte ihm besonders für seine Arbeit im Dienste der Landwirtschaft. Eine anregende Aus sprache schloß sich an, in der immer wieder zum Durchbruch kam, daß die Stunde jeden echten Deutschen zur Mitarbeit in die Schranken fordere, daß aller kleinliche Hader und Streit verstummen müße, und eine einige Front dem hohen Ziele des Wiederaufbaues zustreben müßte. Der Sommerfahrplan der Krastpostlinie Dresden—Wils druff-Mohorn und Dresden—Wilsdruff Döbeln weist keine wesentlichen Aenderungen auf. Lediglich die jetzt 13.50 und 19.30 Uhr in Dresden abfahrenden Wagen verkehren künftig 5 Minuten später. Neu eingelegt ist eine Fahrt an Sonn- und Feiertagen 20 Uhr ab Wilsdruff nach Grund. Die jetzt werk tags 7.28 Uhr in Mohorn entspringende Fahrt geht künftig täglich 6.15 Uhr daselbst ab. Der 8 Uhr ab Wilsdruff fahren de Wagen verkehrt künftig auch Sonn- und Feiertags. Die bisher 14 Uhr und S. 22.50 Uhr von Wilsdruff nach Dresden fahrenden Wagen laufen künftig 5 Minuten eher. Von Grund verkehrt an Sonn- und Feiertagen ein Wagen 20.30 Uhr." Versetzung. Diplom-Ing. Berufsschullehrer Herbert Ernst ist nach Chemnitz versetzt worden. Sächsische Bauernkundgebungen in Meißen. Am Sonntag, den 14. Mai, findet um 13 Uhr im Großen Sonnenfaal zu Meißen eine „Große Sächsische Bauernkundgebung" statt, bei der die Vertreter der verschiedenen landwirtschaftlichen Be rufsorganisationen sowie der Leiter des Amtes für Agrar politik, Pg. Körner-Piskowitz, M. d. R., sprechen wer den. Die Beteiligung an dieser Kundgebung ist Pflicht kür alle Mitglieder des agrarpolitischen Apparates. Die LKF. und LVT haben in ihren Dienstbereichen für die Teilnahme stärkste Propaganda zu machen, damit die Veranstaltung zu einer ge- waltigen Kundgebung des nunmehr unter einer Führung ver einigten sächsischen Bauerntums wird. Betrifft: Landhilfe — hier: Versicherungsverhältnis der Helfer in der Arbeitslosenversicherung. Da Zweifel aufge- taucht sind, ob die Beschäftigung des Helfers gemäß Z 72 ADAVG. versicherungsfrei ist, hat der Herr Präsident der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche rung unterm 10. April d. I. folgendes verfügt. „Die Tätigkeit eines Landhelfers erfüllt die Begriffsmerkmale des ländlichen Gesindes im Sinne von Z 72 Abs. 1 AVAVG., weil sie eine landwirtschaftliche Beschäftigung bei gleichzeitiger Aufnahme in die häusliche Gemeinschaft des Arbeitgebers darstellt. Dies gilt auch für Landhelfer, die nicht berufsmäßig der Land- und Forstwirtschaft angehören. An der Dersicherungsfreiheit des Beschäftigungsverhältnisses in diesen Fällen ändert sich auch dadurch nichts, daß die Landhelfer Arbeitsstellen einnehmen, Lie sonst nicht besetzt zu sein pflegen. Für die Anwendung des Absatz 2 des 8 72 ADAVG. auf die Beschäftigung der Land helfer ist kein Raum;; denn im Hinblick auf den Abschluß eines Arbeitsvertrages für mindestens 6 Monate ist gerade das Dauerverhältnis, nicht dagegen eine vorübergehende Beschäf tigung, als kennzeichnendes Merkmal anzusehen. Die Versiche rungsfreiheit der Landhelfer nach § 72 Absatz 1 ist deshalb gegeben." In der Frühjahrssitzung des Ortsausschusses Meißen der Vertrauensmänner der Angestelltenversicherung wurde ein mütig die Ansicht vertreten, daß die Gesetzesvorlage hinsicht lich der Geltungsdauer des 8 397 des Angestelltenversicherungs gesetzes (ABG.) über das Jahr 1933 hinaus nunmehr in kürzester Frist durch ein entsprechendes Gesetz abgelöst wer den möchte. Der Ortsausschuß stützt sich dabei auf die Eingabe Les Deutschnationalen Handlungsgehilsenverbandes vom 20. 1. 33 an den Herrn Reichsarbeitsminister und macht sich die darin enthaltenen weitergehenden Vorschläge zu eigen. Die Forderung des D.H.V. geht dahin, Absatz 3 von 8 397 zu streichen, um zu erreichen, daß nach Vollendung des 60. Lebensjahres und mindestens einjähriger ununterbrochener Stellenlosigkeit Ruhegeld gewährt wird, unabhängig davon, vb noch Ansprüche auf Arbeitslosen- oder Krisenunterstützung gestellt werden können. Gegenwärtig ist es den Krisenunter stützungsempfängern, bei denen die Hilfsbedürftigkeit aner kannt worden ist, durch die Vorschrift, daß Aussteuerungen Lis auf weiteres nicht mehr statthaft sind, überhaupt nicht mehr möglich, in den Genuß des Arbeitslosenruhegeldes der Angestelltenversicherung zu kommen, währenddem stellenlosen Angestellten, bei denen die Hilfsbedürftigkeit verneint wurde, in den Genuß des Ruhegeldes kamen. Der unmögliche Zu stand, daß sich Hilfsbedürftige auch nach mehr als einjähriger Arbeitslosigkeit weiterhin mit Len im Verhältnis zum Ruhe geld nur geringfügigen Leistungen der Krisenunterstühung be gnügen müssen, sei schon aus Gerechtigkeitsgründen aller- schnellstens zu beseitigen. In dieser Entschließung wird der Reichsarbeitsminister erneut gebeten, durch Ermächtigungsge setz das Problem der Aufrechterhaltung der Anwartschaft für die Bezieher von Wohlfahrtsunterstützung entsprechend den Vorschlägen des Ortsausschusses ebenfalls raschest zu lösen. Auf schnellere Erledigung von Anträgen auf Ruhegeld, na mentlich bei Berufsunfähigkeit und bei Hinterbliebenenrente seitens der RfA. wird in dieser Entschließung gleichfalls hin gewirkt. Der sich aus der Angestelltenversicherung ergebende Ruhegeld-Teilbetrag soll unverzüglich gezahlt werden, wenn Feststellungen wegen der Steigerungsbeträge aus der Inva lidenversicherung sich nötig machen, um zu verhindern, daß Versicherte durch Verzögerungen wie bisher in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Aus dem Landtag. Die nationalsozialistische sächsische Land tagsfraktion wird, wie der N.S.-Pressedienst, Gau Sachsen, erfährt, am Montag, den 15. Mai 1933 um 5 Uhr nachm. zu ihrer ersten Fraktionssitzung zusammentreten. Der D.H.V. im Rundfunk. Aus Anlaß des 22. Sächsischen Kaufmannsgehilfentages und 30. ordentlichen Gautages des D.H.V. spricht der Führer der sächsischen Kaufmannsgehilfen, Gauvorsteher Arno Bierast, Leipzig, heute Donnerstag, 11. Mai, 18.35 Uhr im Mitteldeutschen Rundfunk über das Thema: „Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband". Wer sich über die Organisation unterrichten will, kann das bei dieser Gelegenheit ausgezeichnet tun. Herzogswalde. Ausflug. Der hiesige Frauenverein unternahm am Montag einen Ausflug nach Dresden und be sichtigte hier die Diakonissenanstalt, während der Mohorner Frauenverein am Dienstag in der Gaststätte zum Triebischtal tagte. Mohorn. Badeeröffnung. Nach Fertigstellen. eini ger Reparaturen, Vermehren der Badekabinen und Anstreichen derselben, soll das Hubertusbad in Grund am Sonntag für die Badesaison 1933 wieder eröffnet werden. Die Badedirek tion hat Einheimischen und Fremden größtes Entgegenkom men gezeigt in den Badepreisen, Aufbewahrung von Klei dungsstücken, für Belustigung und Zerstreuung gesorgt, soweit es die wirtschaftlichen Verhältnisse gestatten. Ein Bademeister wird Badenden behilflich sein in der Anleitung zum Schwim men. Möchten dem Hubertusbad recht sonnige Tage und zahl reicher Besuch beschieden sein. Sieg Heil! Mohorn. B et r ie b s re v i s i o n. Am Montag 1612 llhr soll eine Revision aller landwirtschaftlichen Betriebe in Mohorn-Grund durch die Berufsgenossenschaft vorgenommen werden. Gompitz. Bürgermeisterwahl. An Stelle des jetzi gen Bürgermeisters Dietel, der vor Ablauf seiner Amtszeit von den früheren Verordneten auf 6 neue Jahre wiederge wählt worden war, wurde auf Grund der Gleichschaltung vom hiesigen aus 8 Nationalsozialisten und einem Vertreter der Kampffwnt Schwarz-Weiß-Not bestehendem Gemeinde- Sachsen und Nachbarschaft. Amtsantritt des Wittschastsmimsters. „Die Wirtschaft muß dem Volke dienstbar sein." In einer schlichten Begrüßungsfeier stellte sich -er neu- ernannte Wirtschaftsminister Lenk den Beamten und Angestellten seines Ministeriums vor. Er hielt dabei eine Ansprache, in der er unter anderem sagte: Der große Tag nach dem 14jährigeik fanatischen Ringen — der 30. Ja nuar — hat auch in Sachsen durch die Berufung einer nationalsozialistischen Regierung Sinn und Zweck er halten. In Würdigung des Vertrauens, das mir durch die Berufung zur Führung des sächsischen Wirtschafts- Ministeriums geworden ist, übernehme ich meine Aufgabe mit dem Wunsche, daß Sie alle dafür sorgen, im Interesse unserer gemeinsamen Verpflichtung für Volk, Staat und Vaterland ein auf gegenseitiges Vertrauen aufgebautes Arbeitsverhältnis zu schaffen, denn nur durch unbedingtes Vertrauen und unbeugsamen Willen zur Tat, werden wir die auf uns harrenden großen Aufgaben lösen. Ich komme aus der Praxis, und durch meine lang jährige, politische Tätigkeit sind mir die Verwüstungen auf allen Gebieten ehemals deutscher Größe, hcrvorgerufen durch eine 14jährige internationale, demokratisch-marxisti sche Zerstörungspolitik, hinreichend bekannt. Um so mehr jedoch müssen wir unsere Aufgabe, die wir zu lösen der sächsischen Wirtschaft schuldig sind, er kennen,' und ich erkläre hiermit, daß ich hemmungslos alles einsetzen und aufbieten werde, um die dem sächsischen Volke und seiner Wirtschaft schon auf Grund seiner Tüch tigkeit und Rechtschaffenheit zustehende Existenzberechtigung wieder herbeizuschaffen. Es hat gegenüber der Auffassung der Regierungen des verflossenen Systems ein grundsätzlicher Wandel ein zutreten. Denn nicht das Volk existiert für die Wirtschaft und die Wirtschaft für den Staat, sondern der Staat ist Diener am Volle und die Wirtschaft muß dem Volke unter dem großen, völkischen Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigen nutz" dienstbar gemacht werden. Der Minister schloß mit persönlichen Wünschen an die Beamten und einem Treuschwur auf hen Volkskanzler Hitler. Im Namen der Beamtenschaft dankte Ministerial direktor Dr. Klien mit der Zusicherung des Vertrauens und dem Ausdruck des gemeinsamen Willens zur Förde rung der sächsischen Wirtschaft. Das DerasSveamlentM im neuen Staat. Grundsätzliche Äußerungen des Innenministers. Im großen Sitzungssaale des Gesamtministeriums fand die feierliche Begrüßung des neuen Innenministers Dr. Fritsch statt, der in Begleitung des Ministerialdirektors Dr. Schelcher und des Oberpräsidcnten v. Detten erschienen war und durch ersteren herzlich willkommen geheißen wurde. Der neue Innenminister führte in seiner Erwiderung nach einem Rückblick auf die bisherigen Ver hältnisse unter anderem aus: Oberste Richtschnur für jeden Beamten müsse das Gesamtwohl des sächsischen Staates sein, hineingefügt in den Rahmen des Gesamtwohles des deutschen Volkes. „Niemand zuliebe und niemand zu leide", sei der Grundsatz des Beamten; die Organisation der NSDAP, schaue auf ihn als den „ersten Diener des Staates". Deshalb hoffe und glaube der Minister an eine gute Zusammenarbeit und verlange, daß jeder nach dem Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" seine Pflicht ausübe. Wenn der Beamte aber so arbeite, so besitze er unter allen Umständen sein Vertrauen und dasjenige der Dr. Leh Führer der deutschen ArveWonk Verfügung Adolf Hitlers. Adolf Hitler hat folgende Verfügung erlassen: „Den Stabsleiter der PO. der NSDAP^ Dr. Robert Ley, ernenne ich zum Führer der deutschen Arbeitsfront. Den Gauleiter Forster-Danzig ernenne ich zum Führer der Angestelltenver» bände. Den Leiter der NSBO., Schuhmann, er nenne ich zum Führer der Arbeiterverbände. Berlin, den 10. Mai. Adolf Hitler« Meißen Arbettsdienst- garnison. Meißen. In den letzten Tagen haben Besprechungen nalionalsozialislücher Stellen mit dem Rat der Stadt stattgs- funden wegen der Errichtung einer Garnison des Arbeits dienstes in Meißen. Auch ein Grundstück wurde besichtigt, das der Rat für diesen Zweck zur Verfügung stellen will. Die Ver handlungen sind bereits soweit gediehen, daß sichere Aussicht aus Verwirklichung des Planes besteht. Meißen würde einen Gruppenstab erhallen, der dann nach und nach eine ganze Arbeitsgruppe in Meißen und dem näheren Bereiche der Stadt in einer Stärke von 2600 Mann ansstellt. Für die ein zelnen Abteilungen von je 216 Mann werden dann laufend Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Lan desleitung, die in den Händen des hiesigen nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten Haase liegt, beabsichtigt, die bereits in Meißen untergebrachte Abteilung als eine Stammabteilung im Staatlichen Arbeitsdienst in den nächsten Wochen zu über nehmen. Damit ist der Anfang zur Arbeitsdienslgarnifvn Mei- ßen bereits gemacht. Kriegserklärung Paraguays an Solivlnü Paraguay hat Bolivien nunmehr, wie offiziell bestätigt wird, den Krieg erklärt Verordnetenkollegium einstimmig ein schon immer in der nati onalen Bewegung stehender Mann, Wäschereibesitzer Max Domaschke, Gompitz, gewählt. Vereinskalender. Turnverein D.T. 14. Mai Frühjahrspartie. Gewerbeverein. 15. Mai 8 Uhr „Löwe" Versammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswelterwarke sür den 12. Mai. Zeitweise auffrischende Winde vorwiegend aus nörd lichen Richtungen. Stark bewölkt, kühl, zeitweise Niederschläge. Bewegung. Es sei wohl klar, daß auch der Beamten apparat einer Durchsicht unterzogen werden müsse, aber ebenso klar müsse auch sein, daß er den Beamten, der sein Vertrauen genieße, bis zum allerletzten decken werde. Für ihn sei der Beamte nicht der Untergebene, sondern ein Mitarbeiter am große Werke, und es stehe deshalb die Tür einem jeden offen, wenn er nach dem Grundsatz der Kameradschaftlichkeit handele, welche Denunziation schroff ablehnt. Es solle jedoch keiner glauben, daß er jetzt, weil die Konjunktur günstig fei, in die Partei eintreten müsse, denn für fein Urteil fei nur Leistung und der Dienst am Volke maßgebend. Diejenigen aber, welche bereits der Bewegung angehörten, müßten sich klar darüber sein, daß sic die Pflicht hätten, ein Vorbild zu fein. Freital. Der neue Chefarzt des Stadtkrankenhauses, Dr. med. Golditz von hier, ein bekannter Chirurg, wurde zum Chefarzt des Stadtkrankenhauses ernannt. Dresden. Neun Millionen Fehlbetrags Der Rat verabschiedete den vom Finanzamt vorgelegtew Entwurf des diesjährigen Haushaltplanes. Dieser schließt mit 125 718 479 Mark Ausgaben und 116 506 007 Mark Einnahmen, mithin mit einem Fehlbetrag von 9 212 472 M ab. Entschließung über die Deckung dieses Fehlbetrages bleibt Vorbehalten. Dresden. Propagandamarsch zu Ehren von Killingers. Hier sand ein großer Propaganda- marsch der SA., SS. und Polizei zu Ehren des Minister präsidenten statt. Der Ministerpräsident nahm in der Marschnerstraße die Parade ab, die über dreiviertek Stunden dauerte. Man sah unter anderem Oberpräsidenten von Detten, Polizeipräsidenten Hille an der Spitze der Polizei marschieren. Dann kamen unter Führung von Untergrnppenführer Dr. Bennecke die SA.-Standarten 100 und 108. SS. schloß den Zug ab. Riesa. Tödlicher Verkehrsunfall. Aus der Staatsstraße Wölkisch—Klappendorf verunglückte der ans Niedersedlitz stammende,in Zeithain wohnhafte SA.-Mann Große mit seinem Motorrad so schwer, daß er seinen Ver letzungen erlag. Seine mitfahrcnde Schwiegermutter kam mit leichteren Verletzungen davon. Chemnitz. Dreifacher Selb st mord. In seiner Dienstwohnung wurden der Abteilungsleiter des städti schen Schlachthofes, Herrmann, seine Ehefrau und seine Tochter durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Herrmann hat die Tat anscheinend im Einvernehmen mit seiner Frau ausgeführt Reichenbach (Oberlausitz). Unterschlagung von Schulgeldern. Unterschlagungen in Höhe von 1800 M.> wurden bei der Kasse des Schulverbandes aufgedeckt. An scheinend ist das Defizit aber noch größer. Im Zusammen hang damit wnrden die beiden Verwaltungsbeamten Wawrschinek und Zadow festgenommen, und der Stadt sekretär Richter mit sofortiger Wirkung seines Amtes ent hoben. Wie verlautet, sollen die Veruntreuungen bereits zwei Jahre zurückliegen. Plauen. Doch noch erwischt. Im Jahre 1930 wurde das Vogtland von zwei Kaufleuten aus Meerane heimgesucht. Die beiden, Albert Riedel und Walter Wied, haben es verstanden, sich Waren im Werte von über 100 000 Mark zu erschwindeln. Riedel wurde jetzt in Bad Schandau verhaftet und nach Plauen übergeführt. Wieh, der ebenso wie Nicdcl sich zeitweise in Amerika aufhielt^ dürfte sich ebenfalls wieder in der alten Heimat befinden. Beide unterhielten hier ein Handelsgeschäft, wobei es ihnen darauf ankam, große Posten Waren auf Kredit z« erhalten, die sie dann zu Schleuderpreisen wieder ab- fetzte«.