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Atts unserer Heimat. Wilsdruff, am 9. Mai 1923. Merkblatt für den 10. Mai. NkmeskMAmw 4" I Mondaufgang 21" Sonnenuntergang 19'° I Monduntergang 3» WA: Friede von Frankfurt am Main. Elsaß-Lothringen IM an Deutschland zurück. Der Existenzkampf des Mittelstandes. Der Kampfbund des Mittelstandes, Ortsgruppe Wilsdruff, Hatte für gestern nachmittag 5 Uhr zu einem General-Appell des gesamten Mittelstandes im Amtsgerichtsbezirke aufgerufen. Der Parole war leider nur ein Teil gefolgt, der nicht einmal den Adlersaal füllte. Glasermeister Ho mb sch als Vorsitzen der des Kampfbundes gab in der Begrüßungsrede seiner Ent täuschung darüber Ausdruck, ebenso der Redner, Pg. Hob- l a n d - Dresden, der in reichlich anderthalbstündigen Aus führungen über „Der Mittelstand als Säule der Volkswirtschaft und als Hüter deutscher Kultur" sprach. Nach der deutschen Revolution vom 5. März, so führte er u. a. aus, ist es jedes wahren Deutschen Dankespflicht, sich hinter den Volkskanzler Hitler zu stellen. Dabei darf auch der Mittelstand nicht fehlen, dem Hitler versprochen hat, das wie der zu geben, von dem ein altes Handwerkerlied sang: Hand werk hat goldenen Boden. Daraus erwächst dem Mittelstand aber auch die Verpflichtung, dem Worte nachzuleben: ich bin Nichts, mein Volk ist alles! Die nationale Regierung wird in erster Linie dafür sorgen, daß die Kaufkraft der Maste durch Arbeitsbeschaffung wieder größer wird und die Einkäufe nicht jim Warenhaus oder Konsumverein getätigt werden. Das kann aber nur durchgesetzt werden, wenn der Mittelstand geschla fen hinter der Regierung steht. An Hand von Flugblättern der SPD. und Konsumvereine aus allerletzter Zeit konnte der Vortragende die Anwesenden davon überzeugen, daß ein Wei- lerschwimmen dieser Organisationen in dem alten Fahrwasser den völligen Verfall des Mittelstandes bedeuten würde. Waren doch die „glorreichen" Arbeiterführer Haase, Kautsky, Cohn, Herzfeld, Schiffer, Bernstein, Hilferding und wie sie alle heißen, die Räuber der Kaufkraft, die Führer in die inter nationale Sklaverei, die in der ewigen Verantwortungslosig keit der Regierungskoalition nur danach strebten, so lange wie möglich am grünen Tische zu bleiben. Der Kampfbund ver langt Schutz für das Gewerbe, und die in Kürze zu verab schiedende Gewerbeordnung dürfte zunächst die Eröffnung weiterer Geschäfte und Filialen verbieten und die Gewerbe freiheit nur insoweit gestatten, als es die Lebensnotwendigkeit des alten Mittelstandes verträgt. Warenhaus und Konsum vereine werden auch in Steuersachen gleichgeschaltet und das werden sie wohl kaum vertragen. Juden, die nach 1914 ein gewandert sind, haben kein Recht, in Deutschland der deut schen Wirtschaft Konkurrenz zu machen. Das Gleichschaltungs- gesetz wird auch die verstopften Geldquellen in Deutschland wieder öffnen und die deutsche Tugend wieder dahin bringen, wo die Väter waren: zum Vaterlandsdienst, zur Arbeitsdicnst- pflicht. Der junge Mann muß dem Staate und dem Volke Lienen, ob er will oder nicht. Auch dadurch wird die Kauf kraft gehoben. Weiter wird dafür gesorgt werden, daß d e Mietzinssteuer zur Arbeitsbeschaffungskasse wird. Die Sied lung ist Staatspflicht und eine Verteidigung der Heimaterde. Das deutsche Volk kann in der Arbeit aber nur vorwärts kommen, wenn mit den gleichgeschalteten Wirtschaft- aüch die Kulturgesetze entsprechend marschieren. Adolf Hitler hat da für gesorgt und wird auch weiter dasür sorgen. Er wird das deutsche Volk zur Höhe führen, aber alle müssen dabei mit Hand anlegen. In letzter Minute geht an alle nochmals der Ruf: schaltet euch ein in die große nationale Front, damit ihr nicht etwa ausgeschaltet bleibt! Zum Schluß forderte der Red ner alle auf, sich geschlossen dem Kampfbunde des Mittelstan des anzuschließen, denn ein jeder müsse heute Mitkämpfer im neuen Deutschland sein. Ein „Sieg Heil" auf den obersten Führer beendeten seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, für die ihm Vorsitzender Hombsch noch be sonders dankte. In der sich anschließenden Aussprache wurden verschiedene Fragen geklärt. Schuhmacherobermeister Breuer betonte als besonderen Zweck des Kampfbundes die Wachung darüber, daß alle den Mittelstand betreffenden Anordnungen der Regierung schnell und gewissenhaft durchgeführt würden. Der Kampfbund werde nur solange bestehen, bis das neue dritte Reich festgefügt sei. Mit Innungen und Innungsaus schüssen bleibe es beim Alten, auch mit dem Gewerbeverein. Im Verein für Handel und Gewerbe bleibe nur die Rabatt gruppe bestehen. Alle Ueber- und Nebenvrganisation müsse In Zukunft verschwinden und auch der Kaufmann dürfe sich nicht zu gut dünken, mit dem Handwerker und Arbeiter in Reih und Glied zu marschieren. Silberne Hochzeit. Morgen Mittwoch begeht Tischler Kon rad Ullrich mit seiner Gattin das Fest des silbernen Ehe jubiläums. Wir gratulieren! Der Reitverein Oberwartha hielt am Sonnabend eine gutbesuchte Versammlung im „Amtshof" ab. Gegen '/,9 Uhr eröffnete der Vorsitzende, Gutsbesitzer Kürbis- Brabschütz die Versammlung. Nach Verlesung des Protokolls gab er bekannt, daß vierzehn Reiter sich am Turnier in Radeburg beteiligen. Eingegangeu war eine Aufforderung zum Besuch des vierten Kavallerieverbandstages am 10. und 11. Juni in Bautzen. Der Verein meldet zwei Besucher. Die Einladung zum Düsseldor fer Kavallcrictag fand kein Interesse. Nun kam man zur Fest setzung des Programms für das Turnier, das nunmehr am 2. Juli stattfindcn soll. Es wurden festgehalten die Ausschrei bungen a) Einzelprüfung der geschlossenen Rettabteilung; bi ländliche Reiterprüfung, Klasse A bis zweijährige Ausbil dung; c) ländliche Reiterprüfung, Klasse B: Fortgeschrittene; d) Prüfung für Wagenpferde; e) Prüfung für Äckerpferde; s) Jagdspringen, Klasse A leicht, Hindernisse 0,80 Meter; g) Jagdspringen, Klasse B mittel, Hindernisse 1 Meter; wird gestochen, Hindernisse bis 1,20 Meter; h) Gruppenspringcn, fünf Hindernisse bis 0,80 Meter. Alles in Anlehnung an die Turnierordnung. Nennungsschlutz 20. Juni bei der Geschäfts stelle der Turnierleitung in Brabschütz. Nun entwickelte Reit lehrer Zienert das Programm der Einlagen: Lanzcnfcchten, Lanzenstechen, Springqnadrille, Nciterspicle. Auch soll ein Ge schütz aufgefahren werden, dann soll ein Marketenderwagen er scheinen. Als Schauuummcr wird auch ein Viererzng vom Sattel aus gefahren. Rittergutsbesitzer Pötzsch regte an, eine iZuglcistungsprüsung für größere Strecken abzuhalten. Nun ging der Vorsitzende zur Platzfrage über. Vorsitzender Schmidt vom DT.. brachte seine Freude zum Ausdruck, daß der Reit verein 'den geeigneteren Turnplatz benutzen wolle und stellte ihm diesen zur Verfügung. Weiterhin führte er aus, daß sich eine Straßensperrung in gewissem Maße bei rechtzeitiger Meldung durchführen ließe. Nachdem noch einige den Platz betreffende Fragen erörtert worden waren, verabschiedeten sich die Turn vereinsvertreter. Es wurde nun Beschluß gefaßt, den Fahr unterricht am 14. Mai früh 9 Uhr wieder auszunehmcn. Nach diesem wurde der Festausschuß und das Preisrichterkollegium vorgcschlagen. Weiterhin wurde Beschluß gefaßt über die Preise der Anzeigen in: Programm. Es sollen auch Werte in Zahlung genommen werden. Nachdem noch einige Punkte er ledigt waren, schloß der Vorsitzende Kürbis die Versammlung. P. Meißner Kirchen- und Pastoralkonfcrcnz. Die bekannte und seit Jahrzehnten bestehende Meißner Kirchen- und Pastoralkon ferenz hält-wie alljährlich vor Pfingsten hier eine diesmal ver kürzte Tagung ab, zu der auch Gäste gegcu Entrichtung der Teilnehmergebühr Zutritt haben. Die Tagung beginnt früh °/,9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Frauenkirche, bei der Sup. Böhme die Predigt hält. Es schließt sich pünktlich 10 Uhr im Burgkeller eine Hauptversammlung mit nachfolgender Ta gesordnung an: Eröffnungswort des Vorsitzenden, Universitäts prof. Dr. theol. Stephan; Vorträge von Universttätsprofessor Dr. Litt-Leipzig: „Das Problem der Endlichkeit in der philo sophischen Anthropologie" und von Universitätsprofessor D. Stählin-Münster in Westfalen über: „Die Lebensformen der Kirche in ihrer inneren Einheit". Die Tagung schließt mit ge meinsamem Mittagessen und einer Vorstandssitzung. Nachmit tags 5 Uhr findet im Anschluß an die Konferenz ebenfalls im Burgkeller die Jahresversammlung des Sächsischen Jerusa- lcmsvcreins statt. Der Bezirk Meißen im Sächsischen Militärvcreinsbund hielt am letzten Sonnabend in Köhlers Weinstuben in Meißen eine Bezirksvorstandssitzung ab. In der vom Bezirksvorsitzcn- den Kamerad Studicnrat i. R. Wolf geleiteten Sitzung wurde zunächst die diesjährige Frühjahrshauptversammlung, welche Sonntag, den 21. Mai, im Elbgasthof Scharfenberg stattfindet, besprochen. Der eigentlichen Hauptversammlung wird vormit tags 10 Uhr die übliche Vorsteherbesprechung vorangehen. Dar an schließt sich eine Besichtigung des Schlosses Scharfenberg an. Nachmittags 2 Uhr beginnt dann die eigentliche Hauptversamm lung. Die hierfür aufgestellte Tagesordnung wurde genehmigt. Im weiteren Verlauf der Vorstandssitzung wurden verschiedene, die neue Zeit betreffende Fragen eingehend besprochen. Nach knapp dreistündiger Beratungsdauer konnte die Sitzung, welche so manche Ausklärung im Militärvereinswesen brachte, ge schlossen werden. Führersitzung des Stahlhelms B. d. F., in Meißen. Am vergangenen Sonnabend, dem 6. Mai, hielt der Bezirk Meißen vom Stahlhelm, B. d. F., unter Leitung des Bezirksftthrers Kamerad Köhler-Meißen eine Führersitzung ab. Der Bezirk Meißen hat sich erfreulicherweise um drei Ortsgruppen ver größert: Weinböhla, Mohorn und Herzogswalde. Diese neu gegründeten Ortsgruppen bringen dem Bezirk einen beträcht- jfchcn Mitgliederzuwachs. Kam. Köhler erstattete dann Bericht über die Reichsführertagung in Berlin. Wehrhaftmachung und Ertüchtigung werden immer die hohen Ziele des Stahlhelms sein. Der Stahlhelm bleibt der „wehrpolitische" Bund in Deutschland, der er immer gewesen ist. Eingehende Ausführun gen wurden gemacht über die Durchführung des Wehrsportes in unserem Bezirk. Die Leitung liegt in den Händen des Kam. Peltzer-Meißen. » Blankenstein. Zirchenjubiläum. In einigen Jahren kasin das Blankensteiner Gotteshaus in feiner jetzigen Gestalt auf ein zweihundertjähriges Bestehen zurückblickcn. Ein der artiges Fest ist gewöhnlich Anlaß, daß man seine Verbunden heit zum liebgewordcncn Gvtteshause auch äußerlich kundtut. Von Heimatwanderern und Kunstsachverständigen wird immer auf das Lebhafteste bedauert, daß der wertvolle Grabstein des Pfarrers Valentin Steinbach an der Außenmauer der Kirche zu sehr den Einflüssen der Witterung ausgesetzt ist und über kurz oder lang zerfällt. Ein derartiges Denkmal gehört eigent lich ins Innere der Kirche. Es würde dort wesentlich zur Schmückung des Marraumes beitragen. Altar und Kanzel aufbau sind künstlerisch nicht gut gelungen. Wenig glücklich sind auch die rechts und links der Kanzel sich befindlichen kahlen Wände. Diese ließen sich durch die leihweise ins Dresdner Altertumsmuseum gegebenen vorreformatorischen Holzfiguren etwas beleben. Hoffentlich ist es möglich, daß die hier gegebe nen Anregungen, die ja nur verhältnismäßig geringe Ausgaben verursachen dürften, bis zum Jubiläum in die Tat umgesetzt werden können. Ein Aufruf des Statt halters Mutschmann. Dresden. Der Reichsstatthotter für das Land Sachsen Martin Mutschmann erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die neue Regierung ist nunmehr gebildet, und Sachsen steht damit an einem Wendepunkte seiner Geschichte. An die Stelle einer unrühmlichen 14jährigen Vergangenheit soll eine große Zukunft treten. Der Klassen- und Parteienstaat soll für immer der Vergangenheit angehören und es soll ein Volksslaat erstehen, in dem alle Kräfte gemeinsam sich zum Wiederaufbau regen. Nun stehen gewaltige Aufgaben vor uns. Sachsen, das in den vergangenen Jahren mehr als andere Länder zu einem Notstandsgebiet ungeheuerlichsten Ausmaßes geworden ist, soll wieder eine Stätte deutscher Arbeit und deutschen Fleißes und ein Hort deutscher Kultur werden. Alle, dis guten Glaubens und ehrlichen Willens sind, rusen wir zu dieser Arbeit auf, das Werk unserer großen Führer vollenden zu wollen. Im Zusammenhang mit diesem Aufrufe veröffentlicht auch der bisherige Reichskommissar, Ministerpräsident v. Killinger, einen Erlaß, in dem er den Beauftragten, die im Reichskom missariat zusammengearbeitet haben, und der Beamtenschaft, der Polizei, sowie der politischen Leitung der NSDAP, und der SA. und SS. seinen Dank ausspricht und die Verdienste des Reichskanzlers Adolf Hitler würdigt, der in letzter Stun de das Sachsenland durch die Entsendung des Reichskvm- missars vor dem Bolschewismus bewahrt habe. Blankenstein. Neues Gemeindeparlament. Das hiesige Gemeindeparlament besteht künftig aus sieben Mit gliedern. Fünf Sitze entfallen auf die NSDAP. Sie hat als Gemeindeverordnete benannt: 1. Gutsbesitzer H. Görnitz, 2. Gutsbesitzer E. Stelzer, 3. Brauereibesitzer R. Ulbricht, 4. Gutsbesitzer Arno Lantzsch, 5. Schuhmachermeister Kurt Risse. Die anderen zwei Sitze entfallen auf die Front Schwarz-weiß rot. Da es in unserm Orte keine Mitglieder der Deutsch nationalen Volkspartei und des Stahlhelms gab, so entbrannte ein heftiger Kampf um diese beiden Sitze. Die deutschnationale Bezirksleitung sah sich gezwungen, unter diesen Verhältnissen mehrmals einen neuen Obmann zu ernennen. Die Beschwer den der deutschnational Gesinnten gegeneiander sind jetzt bis zur Landesleitung der Partei gegangen. Mohorn-Hcrzogswalde. Kirchliches. Von Mitte März bis Mitte April kamen folgende kirchliche Handlungen vor: Ge tauft wurde der Sohn des Gutsbesitzers Hennig in Mohorn (Werner Kurt) und die Tochter des Arbeiters Hauptmann in Mohorn (Elfrun Erna). Beerdigt wurde Frau Marie Agnes Schanze (69 Jahre) aus Herzogswalde und Frau Laura Hil ma Gliemann (61 Jahre) aus Helbigsdorf. Zur Konfirma tion kamen zwölf Kinder von Mohorn-Grund und sechs Kin der von HerzogSwalde. — Ihren 75. Geburtstag feierte vorigen Monat Frau Privata verw. Raetze, Mohorn. — Uebungs- abcnde des Freiwilligen Kirchenchores bleiben auf Freitag be stehen, Versammlungen des Jungmädchcnvercins Donnerstags und der Jungschar Sonntags aller vierzehn Tage. Weitzschen. Kleintierdie bstahk. Der Geflügelfar mer K. D. hat hinter dem Gute seines Vaters mehrere Hühner ställe angelegt. Am Garten führt der Fußweg nach Piskowitz vorbei. In der Nacht zum 0. Mai ist unter Anwendung von Gewalt die Tür des größten Stalles mit einem Brecheisen er brochen worden. Die Diebe haben gegön hundert Stück zwei, drei und sechs Wochen alte Schippchen (Weitze Leghorn) mit- gehcn heißen. Vermutlich kommen zwei Täter in Frage, die Fahrräder benutzt haben. Wer solche Angaben machen kann, die zur Ermittlung der Täter führen können, wolle seine Wahr nehmungen dem Gendarmeriepostcn Taubenheim oder der nächstgelegencn Kriminaldienststelle zukommen lassen. Vereinskalender. Turnverein D.T. 14. Mai Frühjahrspartie. Gewerbeverein. 15. Mai 8 Uhr „Löwe" Versammlung. * Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarle für den 10. Mai: Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Rich tungen. Veränderlich, vorwiegend stark bewölkt, Temperatur verhältnisse nicht grundlegend geändert. Gewitterneigung, im übrigen vorübergehend meist leichte Niederschläge. Sachse« und Nachbarschaft. Freital i. Sa. Reichstagsabgeordneter in Schutzhaft. Der hier wohnende sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Schirmer, der sich bisher verborgen gehalten hatte, wurde in Schutzhaft genommen. Hellerau. Auflösung der Wohlfahrts schule. Die Wohlfahrtsschule Hellerau ist geschlossen und ihre Leiterin, die ehemalige staatsparteiliche Abge ordnete, Frau Dr. Else Ulich-Beil, ihres Postens enthoben worden. Den übrigen Lehrkräften ist gekündigt. Heidenau. Fabrikbrand. In einer hiesigen Maschinenfabrik brannte die Dreherei aus, vermutlich in folge Selbstentzündung von Putzwolle. Bischofswerda. Sprung aus dem fahrenden Z u g. Aus Lebensüberdruß sprang zwischen Schmölln und Bischofswerda eine Wilthener Einwohnerin aus dem fah renden Zug und blieb mit schwerem Obcrschenkclbruch neben den Schienen liegen. Der Grund zu ihrer Tat ist nicht bekannt. Leisnig. Vom Dache gestürzt. Der Klempner meister Beier stürzte vom Dache eines zweistöckigen Hauses und erlitt einen Schädelbruch. Er starb bald darauf. Zittau. Waldbrand. Im städtischen Forstrevier am Weißen Stein brach ein Waldbrand aus, der weit über zehn Hektar Jungwald vernichtete. Chemnitz. Verletzungen durch stürzende Balken. Ein Wirbelsturm richtete in der Stadt allerlei Schaden an und riß unter anderem auf der Hartmann straße eine 300 Meter lange Bauplanke um. Im Wickinz- bad wurde ein hölzernes Unterkunftshaus umgerissen, wo bei durch stürzende Balken eine vorübergehende Frau und ein junges Mädchen bedenklich verletzt wurden. Adorf i. V. Todesfahrt in den Teich. Der Briefträger Hugelsburg ist mit seinem Dienstfahrrad in einen Teich gefahren und dort ertrunken aufgefunden worden. Es liegt Selbstmord vor. Der Grund zu dieser Tat ist nock nickü bekannt. Vcraeben im Dienst liegen nicht vor. Chemnitz. Todes stürz aus dem Fenster^ In selbstmörderischer Absicht stürzte sich in der Stollbergcr, Straße ein Mädchen aus dein zweiten Stockwerk in dem z-wf. Es erlitt einen Schädelbruch und starb alsbald.j Schwermut soll der Grund zur Tag sein. Glauchau. Von einer Kuh getötet. Als in Crossen der 78jährigc Besitzer Wiegner eine Kuh vor den Wagen spannen wollte, schlug das Tier aus und traf den Greis so unglücklich in den Unterleib, daß der Tod sofort eintrat. Taucha (Bezirk Leipzig). Von einer Kuh at tackiert. Auf dem Ratsgut in Pönitz wurde die Frau des Oberschweizers Rokitte beim Reinigen einer Tränke von einer wildgewordenen Kuh angegriffen, auf die Hör ner genommen und in eine Futterrause geschleudert. Die Bedauernswerte würde mit schweren Unterleibsverletzun gen ins Krankenhaus gebracht. * Serkehrsunfälle. Klaffenbach. Als die Radfahrer Müller und Nach-, mittler die steil abfallende Hauptstraße hinabfuhren, stießen sie so heftig zusammen, daß beide von den Nädern ge schleudert wurden. Müller, der einen Schädelbruch und schwere innere Verletzungen davontrug, war auf der Stelle tot. Nachmüller erlitt schwere Verletzungen. , Niederrödern. Auf der Staatsstraße? Radeburg—, Großenhain fuhr ein Wirtschaftsgehilfe mit seinem Kraftrad gegen einen abgestellten Lastkraftwagenzug. Während der Führer des Kraftrades hierbei tödlich verunglückte, erlitt sein Soziusfahrer erhebliche Verletzun gen. Der Schluß des Lastkraftwagens war durch eine Sturmlaterne kenntlich gemacht. Lengenfeld i. V. Als der in Waldkirchen amtierende Lehrer Köhler mit seinem Motorrad, auf dem sich auch seine Frau befand, in die Hauptstraße Reichenbach—Len-s genfeld eingebogen war, wurde er von einem Auto an gefahren und zum Stürzen gebracht. Frau Köhler wurde etwa zwanzig Meter vom Auto mitgeschleift. Während Köhler mit leichteren Verletzungen davonkam, starb seines Frau im Krankenhaus.