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DMK üM GoKMs im den Rekchsverband der deutschen Presse. Berlin. Reichskanzler Adolf Hitler und Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Tr. Goebbels haben an den Vorsitzenden des ReichsverbandeS der deutschen Presse, Dr. Otto Dietrich, Telegramme gerichtet, in denen das Bekenntnis des im Reichsverband organisierten deutschen Iournalisten- standeS zur tatkräftigen Mitarbeit am Wiederausbauwerk der Reichsregierung dankend zur Kenntnis genommen und der Arbeit Dr. Dietrichs voller Erfolg gewünscht wird. Zwei Todesopfer einer Liebestragödie. Stettin. Auf dem Frauendorfer Friedhof in der Nähe Stettins spielte sich eine Liebestragödie ab. Der 50jährige Friedhofsverwalter Wilhelm Löst, der mit einer 22jährigen Stütze, namens Pust, ein Liebesverhältnis unterhielt, verletzte das Mädchen durch einen Schutz in die Schläfe schwer und lötete sich dann durch einen Kopfschutz. Die Schwerverletzte ist kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Bisher 20 000 Bücher zur Verbrennung gesammelt. Berlin. Die Sammlung undeutschen Schrifttums die der Kampfausschutz „Wider den undeutschcn Geist" der Deutschen Studentenschaft durchsührt, hat bisher rund 20 000 Bücher zu sammengebracht, die im Stubentenhaus aufgestapelt sind. Die Bücher sollen Mittwoch abend auf dem Platz an der Oper ver brannt werden, wohin sie auf Lastkraftwagen in feierlichem Zug« befördert werden sollen. * Neue Spannung in Spanien. Umsturzversuch in Madrid aufgedeckt. In Madrid deckte die Politische Polizei einen An schlag gegen die Regierung auf. Nach den Angaben des Innenministeriums handelt es sich hierbei um den Versuch monarchistischer Elemente, in Verbindung mit syndika listischen Gewerkschaften und Militär, die Regierung Azanazu stürzen und das Parlament zur Auflösung zu zwingen. Als Führer der Bewegung wurde General Goded verhaftet und auf die Kanarischen Inseln ver bannt. Die Polizei nahm ferner zahlreiche Verhaftungen vor. Die Syndikalisten haben für Dienstag die Ge neralstreikparole für ganz Spanien ausgegeben. ^nderführer Gandhi wieder im Hungerstreik. Der indische Nationalistenführcr und Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi hat trotz des dringenden Abratens seiner Umgebung einen neuen 21 tägigen Hunger - streik begonnen, den er auch fortsetzen will, falls er aus Lem Gefängnis entlassen werden sollte. Gandhi will durch seinen Hungerstreik erreichen, das; die Gegensätze zwischen Kastenhindus und den „Unberührbaren" ausgeglichen werden. AlsGandhi seinen Hungerstreik begann, hatten sich Tausende von Indern vor den Gefängnistoren versammelt. In der Gefängniszelle selbst waren viele An hänger des Mahatma und Journalisten. Nachdem Gandhi einen kärglichen Imbiß aus Früchten und Orangensast zu sich genommen hatte, betete und sang die Versammlung unter der Leitung von Gandhis Sohn. Der Mahatma gab eine Erklärung ab, in der er den Hungerstreik als unerläßlich für die Reinigung seiner selbst und seiner Anhänger bezeichnete. Er werde alle enttäuschen, die glaubten, daß der Hungerstreik ihn töten werde. Nach dieser Erklärung legte Gandhi die Hände auf die Schultern seiner Freunde und entließ sie. Viele Frauen weinten. Gandhi aus oem Gefängnis entlasten. - London. Gandhi, der zu der angekündiaten Zeit seinen Hungerstreik begonnen hatte, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Aus Sachsens Gerichtssälen. Fahrlässige Tötung. Plauen. In Kleinzöbern fand eine Verhandlung gegen den Gutsbesitzer Höfer aus Berglas wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung statt, die mit der Verurteilung des Angeklag ten zu fünf Monaten Gefängnis endigte. Dem Angeklagten wurde für zwei Monate Gefängnis Bewährungsfrist bewil ligt, wenn er die Kosten des Verfahrens bezahlt. Im letzten Winter hatte der Angeklagte mit seinem Pferdegeschirr ein schweres Lastkraftwagenunglück auf der Straße Plauen—Hos verschuldet, wobei ein Mann zu Tode kam und ein anderer schwer verletzt wurde. Der Angeklagte war vorschriftswidrig links gefahren und obendrein betrunken gewesen. Bestrafte Deviscnflucht. Chemnitz. Auf dem Chemnitzer Hauptbahnhof wurde am 81. März der hiesige jüdische Arzt Dr. Holzer in dem Augen blick verhaftet, als er mit 100 Mark Bargeld und 1000 Mark Devisen nach Palästina flüchten wollte. Wegen Nichtanmel- düng und versuchter Mitnahme von Devisen ins Ausland ver- urteilte das Gericht unter gleichzeitiger Einziehung der be- schlagnahmten Werte den Angeklagten zu 1600 Mark Geld strafe. 300 Mark der Strafe gelten als durch die Untersuchungs haft verbüßt. Der Sitz des künftigen Reichsbischofs? Die Schloßkirche z« Wittenberg an der einst Martin Luther seine Thesen anschlug und in der 1922 der Deutsche Evangelische Bund geichlosten wurde ,st nach dem Vorschlag der Glaubcusbewcgung deut chcr Christen als Sitz des neueingesetzten evangelischen Reichs bischofs ausersehen. Der Wehrverband „Schwarze Brigade" — eine aus dem Kerntrupp des sächsischen Wehrwolf hervor gegangene Auslese, die jederzeit unbedingte Gefolgschaft einer starken, betont nationalen Staatsführung als ihr erstes Gebot betrachtete, und daher in ihrem Wollen und Wirken auch so fort die Billigung und Anerkennung der führenden Persön lichkeiten der nationalen Erhebung gefunden hat — geht jetzt dazu über, seine Formation weiter auszubauen und auszu breiten, was insbesondere im Grenzland Sachsen lebhaften Widerhall bei allen denjenigen Front- und Freikorpskämpfern, sowie bei ehemaligen Wehrwölfen, Wikingleutcn und weiten Kreisen der wehrsreudigen Jugend gefunden hatte, welche bis her noch-außerhalb eines Wehrverbandes standen, so daß in der Landeshauptstadt kürzlich eine größere Zusammenkunft der Kameraden aus der näheren Umgebung stattfand. Der Kreisführer E. Goldbach, Cossebaude, über zeugte die Kameraden in packenden Worten von der Notwen digkeit und hohen vaterländischen Aufgabe der Brigade, wel che darin bestehe, gewappnet zu sein für den Tag, an welchem es gelte, den Schutz der Heimat und die Behauptung deutschen Bolksbodens gegen äußere Feinde zu übernehmen, denn das höchste Ziel der völkischen Revolution — nämlich die Garan tie der freien Entfaltung ihres deutschen Volkstums — sei für über 20 Millionen Deutsche im geschlossenen deutschen Siedlungsraume trotz des bewundernswerten Erfolges der na tionalen Revolution in innerpolitischer Beziehung noch bei weitem nicht erreicht. Um für diese hohe Aufgabe wohl vorbereitet zu sein, wolle sich die Schwarze Brigade zu einer Auslese durchgebildeter und allzeit einsatzbereiter Wehrwilliger für den Fall außen politischer Notstände heranbilden, was alle Erschienenen mit entschlossenem soldatischen Wollen freudig gelobten. Welch prächtiger, aus völkischer Verantwortung stets tat bereiter Freikorps-Geist in der „Schwarzen Brigade" erneut aufflammt, bezeugte die Meldung eines auswärtigen Kame raden, in dessen Heimatort die ehemaligen Freikorps-Leute ganz aus eigenem Antrieb wieder zusammengetreten sind, um in den Reihen der „Schwarzen Brigade" mit kämpfen zu dürfen für ein geachtetes, einiges Reich der Deutschen. Möchte dies prächtige Beispiel einsatzfreudiger Tatbereit schaft allerorts recht fleißige Nacheiferung finden. Aufschluß erteilt „Schwarze Brigade" Cossebaude. Kunst und Handwerk. Schöne Steinmetzarbeit aus deutscher Vergangenheit. Der weitgereiste Ulmer Mönch Felix Fabri schrieb im Jahre 1480: „Die deutsche Handwerkskunst ist welt beherrschend, wenn jemand ein vortrefflich Werk in Erz, Stein oder Holz haben will, schickt er zu den Deutschen." Das Ruhmesblatt unserer alten deutschen Städte wie Nürnberg, Augsburg, Bamberg, Hildesheim, Braun schweig oder unzähliger anderer, nämlich ihre schönen Bürgerhäuser, ihre geschnitzten und gemeißelten Dom portale, Brunnen und Altäre, wer hat sie geschaffen? In ihrer Gesamtheit niemand anders als biedere deutsche Handwerksmeister. Einzelne, ganz bedeutende sind mit Minen bekannj, ein Peter Vischer oder Tilman Riemen schneider etwa, aber die große Zahl ist heute namenlos. Handwerker? Vesser und richtiger würden wir sagen Handwerker-Künstler. Der Steinmetz früherer Jahr hunderte war Handwerker und Künstler zugleich, er mußte die Architektür und Zeichenkunst vollständig beherrschen und genau mit Zollstock, Winkel und Zirkel das Werk des Bau meisters ausführen. Unserer heutigen Zeit ist jene so fruchtbare Einheit von Handwerk und Kunst beinahe fremd geworden. Sie mußte vielfach einer sogenannten „neuen Sachlichkeit" Weichen, die des alten Kunsthandwerkes nicht mehr bedurfte. Und doch glüht die alte Verbundenheit von Kunst und Handwerk, wenn auch leider nur schwach, weiter, und zwar beim Volk, das immer am beisten wertvolles Kulturgut zu bewahren verstand. Der Verfall des alten, sorgsam gepflegten Kunsthand werks geht mit dem Zerfall der Zünfte parallel. Die alten Zunstgebräuche verschwanden und leben nur noch in der Erinnerung kort. Die moderne Baukunst mit ihren neuen Spätgotisches Portal des Merseburger Doms. Eingang zum alten ReichS- tagssaal in Regensburg. Adamspkorte zu Bamberg. Porlat des Rothenburger Rathauses. Sr. Ley an de« IH.V. Der Leiter des Aktionskomitees zum Schutze der deutschen Arbeit, Mitglied des Reichstags, Dr. Ley, hat an den Ver- bandsvorstehcr des Deutschnationalcn Handlungsgehilfen-Ver- bandes unter dem 4. Mai solgendes geschrieben: „Für Ihren werten Besuch sage ich Ihnen meinen Herz, lichstcn Tank. Ich habe mich über die flebereinstimmung der Eedankcngänge im Ausbau der Angestelltcnsäule innerhalb der großen Arbeitsfront gefreut. Ich möchte Ihnen noch ein- mal folgendes schriftlich erklären: Sie werden als Parteigenosse den obersten Grundsatz der NSDAP, kennen, daß ich nicht zerstören will, was irgend wie Wert für das Volk hat, sondern ich will diesen Wert erhalten und weiter ausbauen. Von diesem Gedankengang ausgehend, 'ist es selbstverständlich, daß sür uns in allen Organisationsfragen maßgebend ist, welche Organisation den größten Ersolg ^>at. Es ist mir selbstverständlich und wohl dem gesamten deutschen Volke klar, daß von allen An- gestelltcnvertretungen der D.H.V., seine mustergültige Organisation und seine Einrichtungen, weitaus vor allen Angestelltenverbändcn den größten Erfolg zu verzeichnen haben. Ich werde als vernünftiger Mensch nicht hingehen und die von Mißerfolg gekrönten Organisationen, wie etwa der Afabund, dem vorzüglichen Aufbau des D.H.V. aufzu- oktruieren, sondern im Gegenteil, ich bitte Sie und Ihren gesamten Verband, die Führung in der neu aufzubauenden Angestelltcnsäule zu übernehmen. Ich bin überzeugt, daß ich damit einer großen Sorge enthoben bin und daß wir schon in ganz kurzer Zeit dem deutschen Volk und seiner Ange stelltenschaft eine Säule in der großen Arbeitsfront dartun können." Damit hat die 40sährige Arbeit des Deutschnationalcn Handlungsgehilfcn-Verbandes ihre Krönung und ihre gerechte Würdigung gefunden und gleichzeitig ist damit der völkisch ge schulte ehren- und berufsamtliche Apparat des D.H.V., dem zehntausend«: deutsche Kausmannsgehilfcn angehören, mit der inneren Freudigkeit ersüllt wordcn, die Voraussetzung für alle gedeihliche Arbeit ist. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Elan, mit dem jetzt diese Männer an den Neuausbau der deutschen Arbeitsfront Herangehen, schon in Kürze her vorragende Erfolge erzielen wird. Die sächsischen Kausmannsgehilfcn treffen sich unter Fäh* rung des D.H.V. am 13. und 14. Mai in Zwickau. Dort wer den sie ihre Bereitschaft, mit allem, was sie haben, am Neu aufbau des deutschen Vaterhauses mitzuwirken, erneut unter Beweis stellen. Forderungen hat die Steinmetze beiseitegeschoben, aber auslöschen konnte sie sie nicht. Vieles muß wiedererrungew werden, das Handwerk muß neue Wurzeln schlagen. Aw den maßgebenden Stellen liegt es, neue Aufträge zw schaffen, die dem künstlerischen Handwerk neue Aufgaben stellen. Unsere Bilder von schönen deutschen Portalen wollen die außerordentliche Schönheit deutscher Steinmetzkunst in verschiedenen Abschnitten des Mittelalters verdeut lichen. Am ältesten ist die Adamspforte in Bam- berg, die gerade durch ihre vornehme Schlichtheit und Ruhe und das schöne Verhältnis der Maße wirkt. Die anderen drei Portale, die alle aus dem Zeitalter der Gotik stammen, zeigen in ihrer Lebendigkeit und Freude an den einzelnen Ornamenten nnd Figuren das typisch Handwerkliche des späteren Mittelalters besonders deut lich. Die noch etwas strenge Frömmigkeit der romanischem Zeit ist einer gut bürgerlichen Weltfreudigkeit gewichen^ Möge es unserem Handwerk gelingen, nicht nur dies alten Meister zu ehren, sondern sie zu erreichen und zw überflügeln. Sächsische Wirischastsnachrichten. Rückgang der Betriebscinschränlungcn und -stillegungcw Die fortschreitende Belebung der industriellen Be schäftigung in Sachsen kommt auch in einer rückläufigen Bewegung der Zahl der Anzeigen über beabsichtigte Be triebseinschränkungen nnd -stillegungen zum Ausdruck. Im April waren beim sächsischen Arbeits- nnd Wohlfahrts- Ministerium 121 Anzeigen cingcgangen gegen 183 im Vor monat nnd 342 im April 1932. An diesem Rückgang sind alle wichtigeren Jndustriegruppen, vor allem der Ma schinenbau (9 Anzeigen gegen 34 im Vormonat) sowie die Wirkerei und Strickerei (18 gegen 30) beteiligt. Die auf Grund der Anzeigen vorgenommenen Entlassungen bleiben nach wie vor erheblich hinter dem Vorjahrsumfang zurück. Von den 25 452 Arbeitern und 4292 Angestellten, die im Januar in den 166 Anzeige erstattenden Betrieben beschäftigt waren, wurden nach Ablauf der in der Regel vier Wochen dauernden Sperrfrist — also zum größten Teil im Februar — 2925 (2817 Arbeiter und 108 An gestellte) entlassen, während in der gleichen Zeit des Vor-i jahres 9975 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verloren) Sächsische Landwirischast. Landwirts Notizbuch. Geflügelfarm der Deutschen Brüderunität Herrnhut bei Strahwalde: 16. und 17. Mai zwei eintägige Lehrgänge über Aufzuchtfragen (besonders Gänsezucht). Stallbau, Fütterung Krankheiten sowie Schlachten des Geflügels werden praktisch und theoretisch behandelt. Anmeldungen an die Landwirtschaft^, kammer, Abteilung Kleintierzucht-Geflügel, Dresden-Altstadt) Sidonicnstraße 14. Hauptversammlung der Kreisdirektion der Landwirtschafts» kammer Leipzig: 18. Mai in Waldheim (Schützenhaus). Dis Tagung ist mit einer Reihe von Besichtigungen verknüpft. Ansschüsse der Landesverbände sächsischer Herdbuchgescll) schäften und sächsische Milchkontrollvereine: Gemeinsam? Sitzung am 13. Mai in Dresden (Drei Raben). Anfängerlehrgana für Frauen und Mädchen über Bienen» zücht: 18. bis 20. Mai in der Höheren Staatslehranstalt fürs Gartenbau in Pillnitz. Teilnehmergebühr 2 Mark, Anmeldungen an Frau Schindler, Pillnitz (Elbe), Schloß. — Anfängerlehri gang vom 22. bis 24. Mai daselbst. Anmeldungen für diesen an Dr. R. Gasch, Hosterwitz bei Dresden. Zum Besuch der diesjährigen 39. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vom 20. bis 28. Mai in Berlin werden von der Hauptstelle der DLG., Berlin-SW. 11s Dessauer Straße 14, für die Zeit vom 23. bis 26. Mai er-? mäßigte Eintrittskarten für Vereine aller Art zum Preise von 1.50 Mark abgegeben, am 27. und 28. Mai je 1 Mark. Für di« ersten drei Ausstellungstage vom 20. bis 22. Wat tritt eins Ermäßigung erst ab 3 Uhr nachmittags ein. -E- Die Karten berechtigen mir zum einmaligen Eintritt, so daß bei mehr fachem Besuch die entsprechende Anzahl Karten zu beziehen isst Versand (Mindestabnahme 30 Karten) gegen Nachnahme oder Voreinsendung des Betrages.