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Lug-ins-Lan-. Sächsische Umschau. Nun ist der große Parteitag in Nürnberg vorüber, und die starke Wirkung in der Ferne, die er ausgestrahlt hat, hat sich auch in Sachsen in stärkstem Maße bemerkbar gemacht. Nicht nur, daß Sachsen ein großer Teil der Heeresstraße war, auf der die Truppen zu der großen Siegesfeier zogen, nicht nur, daß wir durch den Welt- bekannt gewordenen Marsch der 4000 Sachsen in allen Gauen unseres engeren Vaterlandes besonderen Anteil an dem großen Aufmarsch in der historischen Bayernstadl hatten, auch sonst schien unter dem Fluidum dieser Tage alles andere in den Hintergrund getreten zu sein. Nicht nur die Presse war in all ihren Spalten erfüllt von jenem bedeutsamen Geschehnis, jeder einzelne horchte auf, um auch als Daheimgebliebener Zeuge und Miterlebender der Tage von Nürnberg zu werden. Und nun hat uns wieder der Alltag umfangen. Aber es ist, als habe selbst dieser seit jenen Tagen der Auf rüttelung der ganzen Nation ein anderes Gesicht bekom men. Einen neuen Auftrieb gewissermaßen. Die Hoffnung auf einen Erfolg der großen Arbeitsschlacht, die mit aller Wucht auch in Sachsen eingesetzt hat, und in deren an feuerndem Zeichen ja auch die Leipziger Messe stand und ein voller Erfolg wurde, ist zu einer Gewißheit geworden, daß diese Schlacht mit- einem glänzenden Sed.an enden wird,— mit einem Siege, in dem alles, was Deutschlands Aufstieg entgegenstcht, so wie einst die Franzosen 1870 in den Kessel getrieben wird, und dessen Siegeschoral ein Lied sein wird, das wir schon vergessen wähnten, und dessen Klang sich schon jetzt wieder in die Ohren zu hämmern beginnt: das Hohelied der Arbeit! Freilich, wenn wir in unserem hochindustriellen Grenz fand Sachsen diesen Sieg gewinnen sollen, wenn Sachsen in der Tal zur „Werkstatt Deutschlands" werden soll, dann darf keiner träge in der Etappe liegen bleiben, dann muß jeder an die Front! Sehr eingängig stellt das der Referent im Landesarbeitsam: Sachsen Dr. Gaede in einem Artikel heraus, indem er sagt, daß jeder darin seine Ehre sehen müsse, wenigstens einem Volksgenossen wieder zu A.oeil und Brot zu verhelfen. Der Opferwille, der in Ostpreußen den phänomenalen Arbeitssicg zustande ge bracht habe, müsse in Sachsen in noch stärkerem Matze znmge treten, denn die sächsischen Arbeits^erhältnisse seien Hürter als sonst in 'LeutsLland. „Es gilt jetzt in Sachsen die Organisierung eines SA.-Gcistes aller!" Was SA.- Geist ist, hat uns Nürnberg gezeigt, und wenn am Ein gang dieses Artikels gesagt wurde, daß durch diesen Partei tag auch der nun wieder uns umgebende Alltag einen Auftrieb bekommen habe, so bedarf dies Wohl kaum einer Erklärung. Der Parteitag ist jedem einzelnen Staats bürger zu einem Beispiel des Opsersinnes geworden, eben jenes Opsersinnes, der uns auch die Arbeitsschlacht in Sachsen — und sei sie auch noch so hart und schwer — gewinnen lassen wird. Eine Stellung ist genommen!, so ruft das Landesarbeitsamt. 28 600 Erwerbslose haben allein im August wieder Brot und Lohn gefunden, davon der weitaus größte Teil in der zweiten Monatshälfte, in der die Schlacht ihren ersten Aufschwung erhielt. Das gibt Mut zu weiteren Taten, das muß aber auch den grüßten Pessimisten unter uns davon überzeugen, daß die Zeit der tatenlosen Resignation endgültig vorüber ist, und daß es nur an jedem einzelnen selbst liegt, wenn die Kampffront nicht unentwegt und Tag für Tag vorwärts getrieben werden sollte. Aber sie wird vorwärts ge trieben, dafür bürgt schon die enge Zusammenarbeit aller Faktoren, die sich die Besserung unserer Wirtschaftsverhält- n.sse zum Ziel gesetzt haben: der Arbeitsbehörden, des Staates, der Gemeinden, der Industrie und des Hand werks sowie vor allem der Gauleitung der NSDAP, und der nationalen Regierung. So mache es sich denn jeder zur Pflicht, sich willig einzugliedern in die große Schlacht ordnung, mache sich jeder den SA.-Geist zu eigen, den Geist der opferwilligen Gemeinschaft, die allein den Sieg garantiert. Denn welcher Sachse wollte wobl am Taae der Siegesfeier, wenn alle Räder sich wieder drehen und das Hohelied der Arbeit dankerfüllt über das Schlachtfeld braust, wie einstmals der Choral von Leuthen, beschämt beiseite stehen? im. Herbst am Rhein. Wenn die Rebe blüht, verläßt nach alter Sage Karl der Große seine tausendjährige Gruft in der Krypta des Aachener Münsters, dem altehrwürdigen Kaiserdom, und wandert in mondhellen Nächten mit segnender Hand den Rhein aufwärts durch die deutschen Weinberge. „Gesehen hat ihn noch keiner, aber doch ist es wahr." „Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond ins Wasser hinein Und baut eine goldene Brücke wohl übern grünen Rhein; Der Kaiser geht hinüber und schreitet langsam fort Und segnet längs dem'Strome die Reben anjedem Ort." Geibel. Dieser Segenswcg des Herrschers endet in der schönen grünen Rheinpfalz, der vor anderen deutschen Län dern sein Herz gehörte und der später auch Barbarossas besondere Liebe galt, wo auf der stolzen Feste Trifels Heinrich VI. Richard Löwenherz in ritterlicher Haft hielt und bis 1273 die Reichskleinodien verwahrt wurden. Das ganze Rheintal der Pfalz ist ein unübersehbarer grüner Weingarten, dessen Winzer die edelste Kulturpflanze des deutschen Bodens liebevoll pflegen und dessen Neben in guten Jahren feurig-süße, würzige Weine von hohem Wohlgeschmack erzeugen. Gereimte Zeitbilder Von Gotthilf. Wenn man am Telephone steht, Soll man sich dieses sagen lassen- Das -telephon'sche Alphabet Ist nicht so einfach zu erfassen. Drum wurde wieder festgesetzt Das Buchstabieren schwier'ger Name: In neuer Weise spricht man jetzt Gemütlich mit vom Amt den Damen. Wenn Sie zum Beispiel mal mit mir, Dem ob'gen Gotthilf, plaudern wollen, So passen Sie mal auf allhier, Wie Sie's dem Fräulein sagen sollen: Man sängt mit „G wie Gustav" an, Und „O wie Otto" heißt es weiter, Und dann kommt „Zwomal Toni" ran — Nicht wahr, die Toni klingt recht heiter?! Nun geht es vorwärts „H wie Heinz", Und darauf folgt dann „I wie Ida" (Die Ida ist was Extrafein's, Ich glaube, selb'ge war noch nie da!) Auch „L wie Ludwig" klingt ganz schön, Da mach' ich drüber keine Witze, Und nun beschließt man das Geklön' Mit einem forschen „F wie Fritze". So, feh'n Sie, sagen Sie das hin, Und dann weiß es das Fräulein gründlich, Daß ich der große Gotthilf bin. Den Sie mal sprechen wollen mündlich. Für and're Namen müssen Sie Sich dann schon selber int'ressieren, Denn schließlich kann ich, wissen Sie, Nicht alles Ihnen buchstabieren. Wie freu' ich mich, ich alter Knab', Sitz' ich am Telephon im Stübel, Daß ich im „Gotthilf" gar nichts hab Von „Ä wie Ärger", „Ü wie übel". Auch dies als Güte des Geschicks Empfind' ich, häng' ich an der Strippe, Daß mir kein Mensch macht vor ein L, Sie wissen doch: „L wie Xanthippe". Wer sich von Westen her durch stundenweite Wälder über die rauhere Hochfläche des Hardtgebirges der Rheinebene und dem Mittelpunkt des pfälzischen Wein baues, dem prächtig gelegenen N eu st a d 1 a. d. H a rd t, nähert, wohin ihn der Schienenweg in jagender Fahrt durch das steil absinkende Tal des Speyerbachs hinab- trägt, unterliegt immer von neuem dem Eindruck, den der jähe Wechsel der Landschaft erweckt, ein Eindruck, nur vergleichbar der Wandlung in südliche Üppigkeit und Anmut, die der Reisende erlebt, der bei der Fahrt durch den Gotthard aus der Alpenwelt in wenigen Stunden in die farbenfreudige Schönheit Oberitaliens versetzt wird: ein fast südliches Klima umfängt ihn, kein Haus der schmucken, sauberen Landstädte und Dörfer ohne dichtes Rebengrün, kaum eins ohne rosenüberwucherten Laubengang, aus denen an heiteren Sommerabenden Becher und Lieder klingen; an den Bergen der Hardt steigen schattige Kastanienhaine empor, Mandeln reifen unter freiem Himmel, die Rebe umgrünt den Fuß des Gebirges und bedeckt die Ebene, so weit der Blick reicht. Nach Norden und Süden aber reihen sich die stattlichen Weinorte der Pfalz aneinander, deren Namen jedem Deutschen als Quellen köstlichster Erzeugnisse der Reben kultur bekannt sind: Forst, das Weinkleinod der Rhein pfalz, mit seinen edelsten Lagen, dem „Kirchenstück", dem „Jesuitengarten", „Hölle" und „Ungeheuer" — das Fuder 1893er „Jesuitengarten-Auslese" wurde schon mit 2000 Mark, eine Flasche „Ungeheuer-Ausbruch" des gleichen Jahrganges mit 17 Mark bezahlt; Deidesheim mit „Kieselberg" und „Grain", feinblumige Gewächse von Rang, die mit dem in Norddeutschland als Tischwein viel- getrünkenen „Deidesheimer" nur den Namen gemeinsam haben. Es folgen der hochgeschätzte Ruppertsberger, Königsbach und Wachenheim, Ungstein und Edenkoben, Hambach und der rassige Dürkheimer — alles Namen von Hellem Klang, die die Sehnsucht nach einem mit funkeln dem Pfälzer gefüllten, taubeperlten Römer wecken: „Doch nähert sich solch einem Schoppen Mein Herz . . . dann überwall's — 's ist doch e verflucht feiner Trappen, Ich segne die Hügel der Pfalz!" (Scheffel.) Wie groß der Anteil der Pfalz an der deutschen Weinerzeugung ist, erhellt daraus, daß sie mehr als 10 000 Hektar Weinberge umschließt, während das nächstgrößte deutsche Weinbaugebiet, der gesegnete Rhein gau, nur etwa den sechsten Teil an Fläche aufweist. Ja, die Rebe stellt die wichtigste Bodenkultur der Pfalz dar, und ohne den Wein als eigentümliches Nationalgetränk wäre auch das pfälzische Volk nicht vor stellbar: lebhaft, heiter, schlagfertig, voll gelungener, oft witziger Einfälle, in denen alle guten Geister des Reben saftes lebendig werden, immer zur „Utzerei" und gut mütigem Spott — auch gegen sich selbst — aufgelegt, kein Spielverderber, zu jeder Stunde des Tages einem guten Schoppen hold, ist der Pfälzer ein Mensch mit klarem Sinn für das Rechte und Reinliche und von einer Gastlichkeit, die hier zur Selbstverständlichkeit wird. Dieser Wesensart seiner Bewohner entspricht das schöne und reiche Land — seit Jahrhunderten ein Ziel der Er- oberungs- und Zerstörungssucht unserer westlichen Nachbarn. Wer einmal an einem stillen Sonntagmorgen im Herbst auf einem der steil abfallenden Randberge der Hardt hoch über dem dunstverschleierten Rheintal ge standen hat, vergißt den Tag nicht wieder. Von hundert Türmen in Stadt und Land klingen die Glocken, Sonnen glanz überflutet das grüne Gerank der Reben bis an den Horizont, den die in der Ferne blauenden Berge des ydenwaldes mit dunklen Schattenrissen abschließen, weit draußen blitzt der Tauf des Stromes auf und in der Tiefe breitet sich die segensschwere Ebene aus, ein „weiter Gottesgarten" ... Es ist ein Land voll Eigenart, Froh sinn und Schönheit, das man lieben muß. „Fröhliche Pfalz — Gott erhalt's!* F. S. MeWWSMlMff Inhaber: Paul Keyn — Fernruf S23 Kaffeestation, Bundeskegelbahn Herrlicher Lindcngarten Familienverkehr Jeden Sonntag ab 5 Uhr deutscher Tanz Ausspannung! Neue Bewirtung! „Nmtsbal" Msarun ksrnrul 48S — lnki-: 6ullsv Mrmrkt — kernruk 48ö «mpllglilt Iglus KMMlö!! Mn üliMglern ii. ronMen Vein-, ligM- und 68!ö!lMsikt5-Lllllinsr RrikskrMts kür Vereine iiiul lllolorlslirsr lEfflsls: LM gMrtiing: lluKMimng: Sollt!« krolle OasikoL KllppkauZen beliebter ^usiloxson äer iVilsckrutksr vmgedanx kakkseststiou - kixsne Fleischerei - Lchönsr bindsngarten mit kindsrbelustizunx Jeck. So na taz;: keiner Lall — ksrnr. 420. Qsstkok Hüknäork hält werten Vereinen und ^uslliiAlern seins KokslitÄtsn bestens empkoblen — Vorrüg- lichs Küche und Keller — Lchöner ballssal LebattiZer Lorten - ksrnr. ^mt VVilsdrukk 108 Haltestelle Kraftpostlimc Dresden-Wilsdruff, Ruf W.444 hält werte» Vereine« u«d Ausflügler» fei«e Lokalitäten besten» empfohlen. Vorzügliche Küche und Keller, eigene Fleischerei. Großer Ballsaal Uebernachtuug WsszürKrMWlW Bescher: Richard Schubert empfiehlt allen werten AuSflüglern und Vereinen 'eine »rrunMiAen LokalErn, «srtrn uncl SsNfsal zur freundlichen Einkehr Als Sehenswürdigkeit (neu aufgestellt): „Das Schlachtenpanorama von 1745" BMkkßMMs-WkMs (Staatsstraße Meißen-Wilsdruff) Schattiger Lindengarten — Freundliche Lokalitäten — Ausspannung — Tankstelle — Autoparkplatz — Zu freund!. Besuch laden em Aichard -Vorn u. Fra« WWM NrN M rs dokrv im kesitrv der Csmilie klau bald hält »ich verton Kamillen uncl ^usklüg- Isrn rur kinbekr bestens empkoblen Kestens bekannte kalkeestation! »« Schöner Unäeaxartsa uns OeseHscbaktssaa! »0 üsdlwsijt's Weinsoliank .Asckpsskilöke'tteiksn lOWn.v.Laknkok'IHebiscdtw tlerrlick.Lussickt.Mgotiscke tVeinsckanlce sägliohZilmmungsmusik untl Vanr im Nkingarien chKene Weinberge u. neuere llrbsut >m 13. iakrkundsn — l Klndsrbslustigungsn — stauen - /ikksn Xeintierroologie - llsoirsiten — Kasperletheater Karten klmrert« äsr StalltkapeUs Lsrkplgtr — lelopbon 272b - Triobischtal »Vad > mitGovdelteich.Blankenftci n <Krille-Mühle) 20 Min. von der Haltest. N cutanneberg d. KrastpostlimeWilsdruff -Nossenentfernt, empfiehlt Zeinen idylluch gelegenen Metels M AMe Musikalische Unterhaltung! Freundlichst laden ein Gerhard Krille «. Frau rrLsLirektLl nb. dl. 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