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Seldte. In Thüringen ist am 30. Mai zwischen dem Reichs statthalter von Thüringen und dem Stahlhelm-Landesführer von Mitteldeutschland eine weitgehende kameradschaftliche Vereinbarung getroffen worden, nach welcher der Stahlhelm »als gleichwertige Kraft beim Staatsaufbau, in Verwaltung und Wirtschaft geachtet wird. Das gleiche Verhältnis der Gleichberechtigung ist zwischen der Bundesführung der NS.- TStB. (Nationalsozialistischer Studentenbund) und der des Stahlhelm - Studentenbundes „Langemarck" durch ein Abkom men Dom 29. Mai herbeigeführt worden. Alle Stahlhelm- Lehrerkameraden werden aufgefordert, dem Bund die Treue zu bewahren. Ein Flugblatt über den Stahlhelm-Lehrerbund V^rd in den nächsten Tagen erscheinen." Polizeizeugnis auch für SA.- und SS.-Anwärter. Der Meichsinnenminister hat angeordnet, daß die Bestimmungen ffür die Ausstellung polizeilicher Führungszeugnisse für Per- ffonen, die in die Reichswehr eintreten wollen, auch auf solche Personen ausgedehnt werden, die Mitglieder der SA. oder SS. werden wollen. Das polizeiliche Führungszeugnis hat Änzugeben, daß der Antragsteller nicht vorbestraft ist, daß er tzeistig zurechnungsfähig ist und daß er nicht etwa eine Hilfs schule besucht hat. Hinsichtlich des Eintritts in die Reichswehr war bisher von der Polizei zu bescheinigen, daß der Anwärter jsich nicht in verfassungsfeindlichem Sinne betätigt hat. Nach Ler Anordnung des Innenministeriums ist für das Wort „ver- Mungsfeindlich" jetzt „staatsfeindlich" zu sehen. j Keffelsdorf. Zusammenstoß. Am ersten Feiertag vor mittags in der 11. Stunde stieß kurz vorm Gasthof zur Krone «in Motorrad mit einem Personenwagen zusammen. Der hie- ffige Mietwagenbesitzer I. hatte am Gasthof zur Krone ge halten, um die daselbst zum Frühkonzert spielenden SA.- Musiker wieder nach Dresden zu fahren. Als er mit dem be setzten Personenwagen die Staatsstraße überquerte, um die Nach Richtung Dresden führende rechte Straßenseite zu ge- winnen, kam um die bekannte Kurve an der Schmiede der in Gorbitz wohnende Motorradfahrer E. gefahren und fuhr mit steinern Kraftrad dem Personenwagen in die Flanke. Der Fahrer sowie sein hinter ihm auf dem Soziussitz sitzender et wa 5 Jahre alter Sohn wurden vom Motorrad geschleudert -und erlitten Hautabschürfungen und Fleischwunden an den Deinen und Händen. Mitglieder der Freiw. Sanitätskolonne -leisteten bis zum Eintreffen des Arztes die erste Hilfe. Die Echuldfrage ist noch nicht geklärt. Keffelsdorf. Feuerwehr-Aebung. Heute Abend um 8 Uhr hält die hiesige Pflichtfeuerwehr eine Uebung ab. Alle männlichen Ortseinwohner im Alter von 20—40 Jahren haben (daran teilzunehmen. Herzogswalde. Betten d ieb st a hl. Am 1. Feiertag in Her Zeit von 9—11 Uhr vormittags sind einem im Tännicht- grund wohnenden Einwohner ein Deckbett mit weißem Nessel- bezug, ein Unterbett rotgestreift' und ein Kopfkissen weiß über zogen, gestohlen worden. Sämtliche Sachen sind mit H. S. ge zeichnet. Der oder die Täter sind durch ein offenes Fenster in Hie Schlasstube eingestiegcn und dann mit dem Diebesgut, wie Hie Spuren beweisen, in den Wald verschwunden, der an das Grundstück grenzt. Irgendwelche Wahrnehmungen wolle man der nächsten Polizeistelle oder dem Gcndarmericposten Wils- Hruft sofort machen. Braunsdorf. Gemei ndeverdnetensitzung. Im GasthofGasthof zur Sonne fand am 30. 5. die erste Gemeinde- Derordnetensitzung statt. Im Zuhörerraum waren 35 Personen Der Bürgermeister begrüßte die neuen Vertreter mit „Heil Hitler!" und wies sie mit ermahnenden Worten in ihr Amt ein. Die Tagesordnung sah als ersten Punkt die Konstituie rung vor. Gewählt wurden als Verordnetenvorsteher Arthur Höltzig, Stellvertreter Walter Kannegießer 2, Schriftführer Woldemar Göpfert, Stellvertreter Helmuth Patzig. Als erster Gemeindeältester Arno Günther, als zweiter Genwindeältester Alfred Rost, somit ein rein nationalsozialistisches Präsidium. Zu Punkt Straßenbau konnte der Bürgermeister berichten, daß er in der Zeit seiner Alleinherrschaft zum Sofortprogramm für Arbeitsbeschaffung die Straßenverbreiterung durch die Sied lung angemeldet habe mit dem Antrag um Bewilligung der dazu erforderlichen Gelder von 6000 RMk. Das Darlehn ist bewilligt und es ist ab 1. Juli 1935 eine halbjährliche Rente von 3 v. H. des obenerwähnten Kreditnennbetrages auf die Dauer von zwanzig Jahren zu entrichten. Des weiteren hat der Dezirksverband der Amtshauptmannschaft Dresden die für 1933 angemeldeten Straßenbauarbeiten anerkannt. Es wird so mit die obere Dorfstraße in einer Länge von über hundert Me tern mit Kleinpflaster versehen werden. Zu den gedachten Ar beiten werden 75 Prozent Wohlfahrtserwerbslose und 25 Pro zent Alu- und Kru-Empfänger beschäftigt werden. Die Arbei ten sind sofort in Angriff zu nehmen und es ist den Beteiligten acht bis neun Wochen Verdienstmöglichkeiten gegeben. Grund. Bisamratte. Der Verwalter des Grund stückes des Generaldirektors Müller konnte dieser Tage eine ausgewachsene Bisamratte lebendig einfangen. Grund. Der letzte Veteran. Nach längerer Krank heit verstarb hier Privatus Wilhelm Altmann im Alter von 84 Jahren. Als ehemaliger und letzthierwohnender Kämp fer von 1870/71 in unserer Gemeinde gehörte er seit Jahren dem hiesigen Militärverein „Appell" an, der ihm auch das militärische Ehrengeleit erwies. Mohorn. Gemeindeverordneten - Sitzung. In der zweiten öffentlichen Sitzung, die die neuen Gemeindeverordneten ab hielten, wurde folgendes beraten und beschlossen. Erstens wur de Kenntnis genommen, daß am 1. Mai 1933 5 Arbeitslosen-, 34 Krisen-, 89 Wohlfahrtserwerbslosen- und 9 sonstige Unter- stützungsempfänger, zusammen 137 Unterstützungsempfänger mit 135 Zuschlagsempfängern gezählt worden sind. Der Antrag auf Bewilligung eines Darlehns zum Bau einer Derbindungs- straße zwischen Herzogswalde und Helbigsdorf ist abgelehnt worden. Gegen die Erhöhung der Kadaver-Umlagegebühren sollen weitere Schritte unternommen werden. Als 1. Gemeinde ältester wird Oberzahlmeister i. R. Robert Schurig wieder und als 2. Gemeindeältester Wirtschaftsbesitzer Ernst Twbisch, im Ortsteil Grund neugewählt. Infolge Verminderung der Verordnetenzahl macht sich auch eine Herabsetzung der Mit gliederzahlen des Verwaltungsrats und Kreditausschusses der Eirokaffe erforderlich. Der Satzungsnachtrag, nach welchem dem Verwaltungsrat drei und dem Kreditausschuß zwei ge wählte Mitglieder angehören, findet einstimmige Annahme. Mit der Ueberlaflung des Versammlungsraumes im Feuer löschgerätehaus an nationale Organisationen (SA-, Hitler- Jugend) erklärte man sich einverstanden. Für 1933 smd an Straßenbauarbeiten geplant: Pflasterung der Dittmannsdorfer Straße zwischen Staatsstraßeneinmündung und Bahnhof Mo horn, Teilasphaltierung derselben Straße zwischen Bahnhof und Weggabelung Dittmannsdorf—Steinbach, Herstellung von 250 Meter.Massenschutt .auf derselben Straße und von 225 Meter auf der Herrndvrfer Straße. Man -stimmt der Aus führung dieser Arbeiten zu, wobei jedoch versucht werden soll, die Pflasterung nicht nur bis zum Kircheingang, sondern dis zum Eisenbahnübergang auszuführen. Bei dieser Gelegenheit wurde die durch die Verlegung der Hofer Staatsstraße ent standene Straßenkrümmung und die in der Letzteren errichtete die Verkehrssicherheit hemmende Mauer, die bereits zu be dauerlichen Verkehrsunfällen Anlaß gegeben hat, einer schar fen Kritik unterzogen. Man beschloß hiergegen beschwerdefüh rend beim Finanzministerium vorstellig zu werden und ent sprechende Warnungstafeln zu beantragen bezw. aufzustellen. Da die endgültige Regelung der Kirchschullehnsfrage noch längere Zeit beanspruchen dürfte, wird eine Zwischenlösung hinsichtlich der Gartenaufteilung, wie sie vom Schulausschuß vorgeschlagen wurde, genehmigt. Reinsberg. Nach fast 50jähriger Dienstzeit trat am 1. Juni Herr Postmeister Karl Richter, hier, in den wohlverdien ten Ruhestand; ca. 40 Jahre davon tat er Dienst an der hie sigen Poststelle. Mit ihm scheidet eine allseits bekannte Per- SEen und MchbarMM Tausend Jahre Lausitz. Vier Städte feiern ihren tausendsten Geburtstag. In der Pfingstwoche feiern vier Lausitzer Städte, Bautzen, Löbau, Görlitz und Zittau, ihren tausendsten Geburtstag. Mit Kamenz und Lauban gehörten sie zu den „Sechsstädten", die 1346 ein Trutz« bündnis gegen die Raubritter schlossen und auf den Land tagen der Oberlausitz als ein geschlossener Stand dem Adel und der Geistlichkeit gegenübertraten. 1815 fielen Görlitz und Lauban an Preußen; die übrigen behaupteten unter dem Namen „Vierstädte" ihre alte Gemeinsamkeit noch lange Zeit. Lausitz, richtiger „die Lausitzen" (Ober- und Unter lausitz), wurden im Laufe der Zeit zwei Länder genannt, von denen nur die Niederlausitz mit Recht diesen Namen sührt, da hier einst der slawische Stamm der „Lusici" wohnte, während die Oberlausitz erst seit dem Ende des 15. Jahrhunderts so heißt. Die Oberlausitz, die seit dem 7. Jahrhundert von dem slawischen Stamm der Milzener bewohnt wurde, wurde im 10. Jahrhundert von den Mark grafen von Meißen unterworfen, worauf ihr Gebiet dem Deutschen Reich einverleibt wurde. Um dieselbe Zeit wurde auch die Niederlausitz unterworfen. Die Lausitzen" ge hören also seit tausend Jahren zum Reich. Wechselvolle Schicksale hatte das Land im Laufe der Jahrhunderte: bald gehörte es zur Mark Meißen, bald zu Polen, bald zu Böhmen. In die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, als das Land zum zweitenmal böhmi scher Besitz war, fällt die massenhafte Einwanderung Deutscher von Westen her: sie schufen teils an der uralten, quer durch das Land führenden Handelsstraße, der „Hohen Straße", aus altslawischen Ortschaften deutsche Städte, teils in den waldigen Gegenden im Norden und Süden ganz neue deutsche Orte legten so den Grund zu der all mählichen Germanisation der größeren Hälfte des Landes. Der im 14. Jahrhundert gegründete Lausitzer Sechsstädte bund gelangte nach und nach zu einer dem Adel völlig ebenbürtigen Stellung. „Land (d. h. Rittergutsbesitzer) und Städte" war die Bezeichnung für die beiden Stände des Landes. Später wurden die sechs Städte all ihrer Rechte, Privilegien und Landgüter verlustig erklärt. Unter den Bewohnern der beiden Lausitzen befinden sich Wenden, Nachkommen der Lusici und Milzener, die sich aber längst für die deutsche Heimat entschieden haben. Nur die Stammeseigenheit und die Tracht sind geblieben. In Bautzen, das noch 1868 amtlich Budissin (vom wendischen Budysin) hieß, wohnt der amtierende Bischof von Meißen. Von den zahlreichen, zum Teil sehr altertümlichen weltlichen Gebäuden der Stadt ist besonders erwähnenswert das auf dem höchsten Punkt gelegene Schloß Ortenburg. Löbau, die zweite der tausend jährigen Städte, wurde in der Geschichte zuerst als oppiäum Imbnw erwähnt. Sie war einst der Versamm lungsort der Städte- und Landtage. Görlitz, einst neben dem slawischen Dorf Gorelitz gegründet, ist eine Stadt mit zahlreichen sehenswerten Gebäuden und Denkmälern. Unter den letzteren ist besonders zu erwähnen das des Schusters und Philosophen Jakob Böhme, der ebenso be rühmt geworden ist wie der Nürnberger Schuster Hans Sachs. Was Zittau (slawisch: Zitawa), die vierte der feiernden Städte, angeht, so stand es von jeher in dem Ruf, die heiterste der Lausitzer Städte zu sein. In der Nähe der Stadt liegen das Zisterzienserinnenkloster Markental und der Sandsteinfelsen Ovbin, auf dem sich einst eine Raubbnrg und später ein Zölestinerkloster befand. Die Ruine dieses Klosters gehört zu den malerischsten Deutsch lands. Es sek zum Schluß noch erwähnt, daß die MSdchen der vier Lausitzer Städte wegen ihrer Schönheit schon in alter Zeit geschätzt waren. Aber auch in anderer Weise ist die Lausitz berühmt geworden: sie hat eine Anzahl großer Männer hervorgebracht, außer dem bereits erwähnten Jakob Böhme den Philosophen Fichte, den in Kamenz geborenen Dichter Lessing, den Schulmann und Dichter Christian Weise, den Komponisten Heinrich Marschner, den Bildhauer Ernst Rietschel, Schöpfer des Goethe-Schiller-Denkmals in Weimar, und viele andere. SauHner Tausendjahrfeier. Die ersten Festtage. Herrlichstes Pfingstwetter und ein Massenbesuch, wie ihn die Stadt kaum je erlebt hat, das waren die besten Vorbedingungen für das Gelingen der ersten Festtage von Bautzens Jahrtausendfeierwoche. 120 000 bis 130 000 Menschen mögen dagewesen sein. Der Stolz auf eine taussndjährige Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche und die große Liebe zur Heimatstadt hatten die Bewohner schaft alles aufbieten heißen, um das Fest so schön und reich wie nur irgend möglich auszugestalten. Eingeleitet durch Festgottesdienste in den Kirchen beider Konfessionen, durch Kranzniederlegungen an den Ehrenmälern und durch ein Volksliedersingen von Schul mädchen, brachte der erste Haupttag vor allem den offi ziellen Festakt der Stadt im großen Bürgersaale, wo Bürgermeister Dr. Förster als das Stadtober haupt eine große Anzahl geladener Gäste begrüßen konnte und vor ihnen die Versicherung abgab, daß die Stadt mit Hindenburg und Hitler und im Vertrauen auf Gott auch weiter GrenzwaLt halten werde. Nack der Festrede des sönlichkeit und ein pflichttreuer Beamter aus dem öffentlichen Verkehrsleben. Auch Ehrenämter begleitete Herr Postmeister Richter und hat einige noch heute inne. So war er viele Jahre Gemeindeältester und ist jetzt noch Kirchgemeindevertreter so wie Friedensrichter. Möge neben einem gesegneten Ruhestand des Scheidenden dessen weiteres Wirken der Gemeinde noch lange erhalten bleiben. * Kirchennachrichtcu. Wilsdruff. Heute kein Iungfrauenverein. Vereinskalender. Ortsausschuß des Handwerks — Innungsausfchuß. 12. 6, 7 Uhr im „Löwen" Hauptversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswet te r w a r t e für den 7. Juni: Meist schwache Winde aus nörd lichen Richtungen. Im wesentlichen heiter, warm, Auftreten von gewitterartigen Störungen. Vorgeschichtsforschers Dr. Frenzel, der in interessan ter Form die rassischen Grundlagen der Oberlausitzer Be völkerung darstellte, sprach Ministerpräsident von Kil ling er der Stadt die Grüße der Staatsregierung aus mit dem Wunsche, daß der Kampf, der auch hier geleistet worden ist, Segen bringen möge. Die Reichsregierung durch Ministerialdirektor Dr. Buttmann — auch Reichs sportkommissar von Tschammer und Osten war zugegen — die Oberlausitzer Sechsstädte, der Sächsische Gemeindetag, die Kirchen, die Reichswehr, die Landstände, der Land bezirk sowie weitere Vertreter von Behörden, Korpora tionen, von Kunst und Wissenschaft überbrachten Glück wünsche, für die Bürgermeister Dr. Förster den Dank aussprach. Er verlas dabei unter großem Beifall das Glückwunschtelegramm des Reichspräsidenten. Etwas Einzigartiges war der große historische Fest zug. In neunzig Gruppen zog die ganze reiche und wechselvolle Schlckfalsgeschichte Bautzens an den dichten Zuschauerreihen vorüber, von den Vorzeitmenschen an bis zu dem vielbejubelten Schluß mit der Reichswehr in den Uniformen der Vorkriegsregimenter. Am Abend erstrahlte die altertümliche Stadt im Lichte ungezählter Lämpchen und Scheinwerfer. Die künstlerischen Veranstaltungen hatten in der Uraufführung des Oratoriums „Der Morgen" von Dr. Hans Sachße (München), nach Worten von Dr. Willige (Bautzen), einen fchönen Auftakt. Das Stadttheater be teiligte sich mit der Uraufführung zweier Festspiele, von denen das eine von Emil Vogel (Zittau), das andere von Erich Klausnitzer (Bautzen) stammt. Bläserchöre, Volkslieder-Singen der Männergesangvereine und volks tümliche Orchesterkonzerte zogen weiterhin viel Besucher an. Die sportlichen Darbietungen gingen darauf aus, Wett kämpfer aus den oberlausitzer Sechsstädten sich im fried lichen Wettstreit in vielerlei Sportarten messen zu lassen. Das „Eierschieben" auf dem Proitschenberge und wen dische Musik, Tänze und Trachten, Ausstellungen vorge schichtlicher und moderner Kunst und der wendischen Volks kunde ergänzen das Programm der Festwoche, die die Bautzner Bevölkerung mit ihren Gästen noch bis zum 11. Juni in froher, heimattreuer Gesinnung vereint halten wird. * Neichsstatthalter Mrttschmarm im Erz gebirge. Chemnitz. Reichs st atthalter Mutschmann in Ehrenfriedersdorf. Anläßlich der Eröffnung der Erzgebirgischen Passivnsspiele weilte am Pfingstsonnabend Statthalter Mutschmann, Innenminister Fritsch und Wirt schaftsbesitzer Lenk in Ehrenfriedersdorf und besichtigten die dortige SA. Nach den Passionsspielcn nahm der Statthalter die Parade der braunen Truppen ab. In einer kurzen An sprache wies Mutschmann darauf hin, wie gerade das Pas- sivnsspiel Hinweise aus das Schicksal des deutschen Volkes und wie Deutschland nur Hitler verdanke, daß es den Weg aus seiner Not herausgefunden habe. Nach Erringung der Macht sei es die vordringlichste Aufgabe, den Geist der Volksgemein schaft Allgemeingut in Deutschland werden zu lassen. Der Red ner forderte die Anwesenden auf, auch weiterhin einmütig hinter Hitler zu stehen; er, Mutschmann, fühle sich als sicherer Garant der nationalen Politik und werde dafür sorgen, daß alles Auseinanderstreben beseitigt werde. Bürgermeister Löff ler (Ehrenfriedersdorf) gab bekannt, daß die beiden städtischen Körperschaften die Ernennung des Reichsstatthalters zum Ehrenbürger beschlossen hätten. Nach weiteren Ansprachen schloß die Feier mit dem Horst-Wessel-Lied. * Die Goethe- und Schiller-Briefmarken werden un gültig. Die Freimarken HU 3 bis 80 Pf. der Ausgabe 1926/27 mit Bildnissen von Goethe, Schiller, Friedrich dem Großen, Kant, Beethoven, Lessing, Leibniz, Bach und Dürer sowie die gleichen Freimarkenstempel auf Post karten, Briefumschlägen usw. verlieren Ende Juli 1933 ihre Gültigkeit zum Freimachen von Postsendungen. Nicht verbrauchte Wertzeichen dieser Art können im Monat August 1933 bei den Postanstalten gegen andere Postwert zeichen umgetauscht werden. Der Umtausch der Wert zeichen ist gebührenfrei. Besichtigung der Festung Königstein. Vielfach ist die Ansicht verbreitet, daß die Festung Königstein wegen Er richtung eines Schutzhaftlagers für den Fremdenbuch ge sperrt ist. Um diesen Gerüchten entgegenzutreten, wird wiederholt betont, daß die Festung nach wie vor für tue Besichtigung sreigegeben ist und täglich von 8 bis 18 Uhr — für angemeldete Vereine auch zu anderen Zeiten — Führungen stattfinden. Auf der Festung hat nie ein Lager für politische Schutzhäftlinge bestanden; auch ist die Er richtung eines solchen nicht in Aussicht genommen. * Moritzburg. Prinz Ernst Heinrich Stahlhelm führer. Demnächst findet die Gründung einer Stahlhelm- Ortsgruppe-in Moritzburg statt, zu deren Führer der Prinz Ernst Heinrich in Moritzburg ernannt worden ist. An der Feier wird auch der Dresdner Stahlhelm geschlossen teilneh men, der nach einem Wehrsportdienst auf dem Heller naE Moritzburg marschieren soll. Dresden. Verkehrsunfälle. Während der Pfingst« feiertage ereigneten sich in Dresden mehrere Verkehrs»nsälle^ durch die insgesamt 10 Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Es handelt sich durchweg um Zusammenstöße zwischen Motorradfahrern und Kraftwagen^