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Wollen und Können. Alle paar Wochen führt der schwere chronische Krank- hettszustand, in dem sich die Wirtschaft so ziemlich aller Völker befindet, zu einem besonders heftigen Fieberaus bruch. Derartiges geht jetzt gerade wieder im ameri kanischen Bandenwesen vor sich. Vor einigen Wochen fieberte das Pfund Sterling, auch Frankreich zeigte bedenkliche Anfälle, — und das wird sich so lange wiederholen, wie die Krankheitsursachen im Körper der Weltwirtschaft stecken. Wenig genug ist zu ihrer Be kämpfung geschehen und man „doktert" nach wie vor an den Krankheitserscheinungen herum, kann sich zu einer vernünftigen Operation nicht entschließen, obwohl die Krankheitsursachen, die das Fieber nicht erlöschen lassen, nachgerade nicht mehr unbekannt sind! Die Regelung der deutschen — politischen — Tribut zahlungen war, so unvollkommen sie gewesen ist, doch wenigstens ein Anfang wirtschaftlich-vernünftiger Über legungen, das jetzt abgeschlossene Stillhalteabkommen war ein weiterer, sehr begrüßenswerter Schritt auf diesem Wege, der hoffentlich ein ganzes Jahr hindurch zu einer ruhigen Behandlung dieser kurzfristigen — privaten — Schulden der deutschen Wirtschaft an das Ausland führen wird. Wenn wir nur erst in der dritten, nicht minder chwierigen Frage vorwärts können, nämlich bei den lang- ristigen privaten oder öffentlichen Anleihen Deutschlands m Ausland! Auch hierbei ist Amerika unser Hauptgläubiger und allein seit 1924 sind von der öffentlichen Hand und von der Wirtschaft Deutschlands in Amerika für etwa fünf Milliarden Mark Anleihen aller möglicher Art ausgenommen worden, die nun natürlich verzinst und amortisiert bzw. bei Fälligkeit zurückgezahlt werden müssen. Im ganzen mögen wir langfristig mit etwa zehn Milliarden Mark an das Ausland verschuldet sein. Daß wir dm daraus sich ergebenden Zinsverpslich- tungen nachkommen wollen, hat vor einigen Tagen erst der Reichskanzler Hitler selbst ausdrücklich einem amerikanischen Zeitungskorrespondenten erklärt; private Auslandsschulden „müssen unter allen Umständen be zahlt werden", erklärte Hitler. Allerdings, so fügte er hinzu, sei dieses Bezahlen nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch eine Frage des Könnens. Ebenso hat der Neichswirtschaftsminister Dr. Hugenberg tn einer Rundfunkrede, die über alle amerikanischen Sender ging, jenes Wollen scharf und deutlich unterstrichen, nun aber das Hauptgewicht auf Ausführungen über die Frage des Könnens gelegt. Bei der ganzen Sache kommt es ja nur auf eins an: Wenn wir unsere Schulden an das Ausland bezahlen wollen, dann kann dies aber nur in der Art geschehen, daß wir Waren ausführen. Denn es gibt nur eine „Bezahlung" in Waren oder in Gold — aber dieses letztere haben wir nicht. Wir müssen also mehr Waren ausführen als einführen, um aus dem Ergebnis dieses Ausfuhr überschusses unseren Schuldenverpflichtungen nach- znkommen. Das wird nun feit der Konferenz der Baseler Sachverständigen 1931 immer und immer wieder erklärt, ist auch allseitig als richtig zugegeben — nur wird leider immer wieder und fast überall dagegen gehandelt und ge arbeitet. Im vergangenen Jahre erzielten wir schon nicht mehr einen so großen Ausfuhrüberschuß, daß wir unseren Zins- und Tilgungsverpflichtungen nachkommen konnten; zum Ausgleich der Bilanz mußten 209" Millionen Gold und Devisen aus dem Besitz der Reichsbank herangezogen werden. Im Januar 1932 ist aber der Ausfuhrüberschuß derart Kein geworden, daß wir nicht im entferntesten daran denken können, unsere Schulden zu bezahlen, wenn die künftige Entwicklung nicht wieder über den früheren Stand hinausführt. Denn es handelt sich dabei um eine Jahressumme von rund 1,5 Milliarden Mark. Nur so viel aber, so führte der Reichswirtschafts minister aus, kann ein Land an Zinsen und Tilgung be zahlen, als das Ausland von ihm an Waren aüfniinmt. Aber auch diese Waren wieder müssen dort zu einem Preis ausgenommen werden, der nicht unter den Ge stehungskosten liegt. Leider ist das aber bei ge wissen Teilen des deutschen Exports der Fall, was aber doch tatsächlich einen volkswirtschaftlichen Verlust bedeutet. -Diese unter die Kosten gehende Preisgestaltung erfolgt, um überhaupt „im Geschäft zu bleiben". Ein solches „Dum ping" bedeutet dann aber nicht einen wirtschaftlich wert vollen Export, sondern einen Verlust. Mehr als das, was der wirkliche Ausfuhrüberschuß erbringe, könne Deutschland nicht ohne verhängnisvolle Rückwirkung auf seine eigene Wirtschaft und aus die übrigen Volkswirtschaften der Welt nicht zahlen, führte der Neichswirtschaftsminister aus, aber auf diese Weise wolle es seine ganze private Handelsschuld abbezahlen. So denken auch alle anderen Schuldnerstaatcu, — aber über diese bloße Erkenntnis hinaus kömmt man nicht zu ent sprechendem Handeln. Vielleicht könnte die Weltwirtschafts konferenz den ganzen Niesenkomplex der zwischenstaatlichen Verschuldung endlich einmal unter diesem selbstverständ lichen Gesichtspunkt anpacken! Oder doch wenigstens an die Frage der Zinshöhe Herangehen! Baldigst, — denn die Zerrüttung der Weltwirtschaft geht unaufhaltsam vorwärts. DM Verordnung gegen VM- vnd Hochverrat. Wichtige Verordnungsentwürfe vom Reichskabinett verabschiedet. Die Kabinettssitzung am Montag verabschiedete, wie amtlich mitgeteilt wird, den Entwurf einer Verord nung gegen Verrat am deutschen Volke und hochverräte rische Umtriebe. In diesem Entwurf ist eine wesent liche Verschärfung der bisherigen Strafbestimmun gen für Landesverrat sowie eine Erleichterung der Ver folgung und des Strafverfahrens vorgesehen. Die Straf bestimmungen beziehen sich aus Nachrichten, die im Ausland verbreitet werden. Ferner verabschiedete das Reichskabinett eine Verord nung über die Bezüge der Vorstandsmitglieder und leitenden Beamten, in den vom Reiche subventio nierten Betrieben, durch die die Möglichkeit für eine Herabsetzung unverantwortlich hoher und un zeitgemäßer Gehälter und Vergütungen geschaffen wird. Hierbei ist der Begriff der finanziellen Beihilfe des Reichs sehr weit gefaßt worden. Weiterhin beschloß das Reichskabinett die Auf hebung des Beschlusses vom 15. August 1932, wonach den Beamten außerdienstlich das Tragen von Dienst- kl ei_^KN^. hei politischen Veranstaltungen verboten, war. Schließlich wurde eine Änderung des Milch- gesetzes beschlossen, die sich auf die Neuregelung der Handelsspanne für Trinkmilch mit Ausnahme von Markenmilch und Vorzugsmilch bezieht. Zu der beschlossenen Änderung des Milchgesetzes wird noch über den Rahmen der amtlichen Mitteilung hin aus bekannt: In den Fällen, in denen Erzeugerpreise für Trinkmilch festgesetzt werden, wird die oberste Landes- bchörde im Einvernehmen mit dem Reich zu einem festzu setzenden Termin die Handelsspanne für Trinkmilch mit Ausnahme von Markenmilch und Vorzugsmilch regeln können. Todesstrafe auf Landesverrat. Der vom Kabinett verabschiedete Entwurf einer Ver ordnung gegen Verrat am deutschen Volke und hochver räterische Umtriebe sicht in den Fällen, in denen es sich um schweren Verrat militärischer Geheimnisse handelt, zum Teil die Todesstrafe, zum Teil lebens längliches Zuchthaus vor. Der Vcrordnunqsentwurf ent hält weitere Vorschriften gegen llindesvcn räterische Fäl schungen. In den bisherigen Strafbestimmungen ist insofern eine Verschärfung eingetreten, als bei Verrat militärischer Geheimnisse jetzt auf Todesstrafe anstatt auf Zuchthaus erkannt werden kann. Was die Verbreitung von Falschmeldungen im Auslande angeht, so wendet sich die entsprechende Verordnung besonders gegen diejenigen, die bestimmte Nachrichten in der Auslandspresse veranlassen und dort in kleiner Aufmachung erscheinen lassen, um sie dann wieder in großer Aufmachung nach Deutschland zurückzn bringen. Zersetzungshochverrat, der sich gegen den Bestand des Staates richtet, wird in Zukunft anstatt mit Festung mit Zuchthaus geahndet. Wer in Druckschriften zum gewaltsamen Kampf gegen die Staatsgewalt auffordert oder anreizt, oder wer ans politischen Beweggründen zum Streik in einem lebenswichtigen Betrieb aufforöert oder anreizt, wird mit Gefängnis bestraft. * Einzelheiten der KabiiiMdesWffe. Todesstrafe für Hochverrat. Wie ergänzend verlautet, beschäftigte sich das Reichs kabinett in seiner Sitzung über die in der amtlichen Mit teilung genannten Gegenstände hinaus noch mit einer Reihe von finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die demnächst in einer größeren Verordnung zusammen gefaßt werden. Ferner ist noch vor den Wahlen ein Mlruf'der RekM- regierung zu erwarten, der eine Bilanz der letzte» 14 Jahre darstellt. Was die vom Kabinett beschlossene Änderung des Milchgesetzes angeht, so wird in den Fällen, in denen Er zeugerpreise für Trinkmilch festgesetzt werden, die oberste Landesbehörde im Einvernehmen mit dem Reich zu einem festzusetzenden Termin die Handelsspanne der Trinkmilch mit Ausnahme von Markenmilch und Vorzugsmilch regeln können. Der vom Kabinett verabschiedete Entwurf einer Ver ordnung gegen Verrat am deutschen Volke und hochverräterische Umtriebe sieht in Fällen, in denen es sich um schweren Verrat militärischer Geheimnisse han delt, zum Teil die Todesstrafe, zum Teil lebenslängliches Zuchthaus vor. Der Verord nungsentwurf enthält weitere Vorschriften gegen landes- verräterische Fälschungen. Was die Verbreitung von Falschmeldungen im Ausland angeht, so wendet sich die entsprechende Verordnung besonders gegen diejenigen, die bestimmte Nachrichten in der Auslandspresse in kleiner Aufmachung erscheinen lassen, um sie dann wieder in großer Aufmachung nach Deutschland zurückzubringen.' Zerfetzungshochverrat, der sich gegen den Bestand des Staates richtet, wird in Zukunft anstatt mit Festung mit Zuchthaus geahndet. Wer in Druckschriften zum gewaltsamen Kampf gegen die Staatsgewalt auffordert oder anreizt, oder wer aus poli tischen Beweggründen zum Streik in einem lebenswich tigen Betrieb auffordert oder anreizt, wird mit Gefängnis bestraft. Polizei sichert den preußischen Landtag. Mehrere Polizeiposten besetzten daZ in der Prinz- Albrecht-Straße gelegene Landtagsgebäude, da es nicht ausgeschlossen erschien, daß man auch hier Brandstiftungen versuchen würde. Gleichzeitig wurde die,ganze Umgegend des Landtages polizeilich gesichert. MMerprSsident Schieck bei Papen. Der sächsische Ministerpräsident Schieck weilte in Berlin, wo er mit dem Vizekanzler von Papen eine Unter redung hatte. Es soll sich um eine allgemeinpolitische Aus sprache gehandelt haben. Ami tMeeee Heimat. Wilsdruff, am 28. Februar 1933. Merkblatt für den 1. März. Sonnenaufgang 6^ I Mondaufgang 7^ Sonnenuntergang 17^ f Monduntergang 23^ 1871: Einzug der Deutschen in Paris. Aschermittwoch. Die Karnevalsfreuden sind vorüber, und der Ascher mittwoch ist da. Besonders in Norddeutschland werden die meisten ja wohl nicht allzuviel vom Kaschingstrubel zu spüren bekommen haben, aber es ist trotzdem ganz guh daß hin und wieder ein Tag kommt, an dem man daran erinnert wird, daß man eigentlich ein bißchen in sich gehen und über dieses und jenes nachdenken könnte. Man hat vielleicht nicht allzuoft Gelegenheit gehabt, über die Stränge zu schlagen, denn die Zeit, in der wir leben, ist Wirklich nicht dafür eingerichtet, aber es gibt doch immer etwas, worüber man Reue empfindet. Und wenn dann ein Aschertag kommt, faßt man mindestens den guten Vor satz, es künftig anders und besser zu machen. Der Aschermittwoch, der Mittwoch nach dem Sonntag Estomihi, ist der erste Tag der in der katholischen Kirche gehaltenen vierzigtägigen Fasten vor Ostern. Seinen Namen hat er von einer in der römisch-katholischen Kirche seit allen Zeiten üblichen Sitte: an diesem Tage weilt der Priester vor der Messe Asche und macht dann damit den vor ihm knienden Gläubigen mit den Worten: „Gedenke, o Mensch, daß du Staub bist und zum Staube zurückkehren wirst", ein kleines Kreuz auf die Stirn. Staub und Asche gelten ja von jeher als Symbole der Vergänglichkeit alles Irdischen und als Zeichen der Butze und der Reue — „im Sack und in der Asche trauern" heißt büßen. Die Asche, die am Aschermittwoch in der Kirche verwendet wird, wird von Ol- und Palmzweigen gewonnen, die im Jahre vor her am Palmsonntag geweiht wurden. Nach Aschermittwoch hören zwar nicht überall die „Vergnügungen" mit einem Schlage auf, aber sie pflegen doch allmählich abzuebben. In katholischen Gegenden vor allem kann von einer Tanzlust nun nicht mehr die Rede sein. Es sind Tage der Trauer, die jetzt nahen, und erst mit dem Ostertage lebt die Welt zu neuer Freude auf. * Faschingsfreuben bis 2 Uhr. Der lustige Prinz Karneval soll auch bei uns nicht ganz fang- und klanglos von dannen scheiden. Wer ein Lüstchen dazu verspürt, an fröhlichem Fa schingsrummel teilzunehmen, hat heute abend verschiedentlich Gelegenheit: im Amtshof, im Schützenhaus, im Lindenschlöß chen, im Gasthof Kühndorf und im Gasthof Sora. Der Inse ratenteil unserer gestrigen Nummer gibt darüber nähere Aus kunft. Die Polizeistunde ist für alle Gaststätten im Stadtge biet auf 2 Uhr festgesetzt worden. Durch einen glücklichen Fund ist es der Heimatsamm- lung möglich geworden, fast für alle Grundstücke deren Be sitzer bis 1628 zurück festzustellen, lediglich die Besitzer von 1775 etwa bis 1800 bedürfen einer Nachprüfung. Um diese vor nehmen zu können, wäre es erwünscht, Einblick in alte Kauf briefe aus dieser Zeit nehmen zu können, die sich sehr oft noch in den Händen der Besitzer befinden. Wir bitten daher, in den nächsten Tagen uns derartige alte Kausurkunden auf kurze Zeit zur Einsichtnahme und Vervollständigung unse rer Listen zu überlassen. Die umfangreiche, aber äußerst inter essante Arbeit wird später in diesem Blatte veröffentlicht werden. 3V Jahre Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. Dieser Tage waren 3 Jahrzehnte seit dem Tage der Gründung der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz verflossen. Die Mitglieder der Kolonne ließen es sich nicht nehmen, gestern abend gelegentlich eines gemütlichen Beisammenseins mit ihren Angehörigen im „Adler" des Tages und jener Männer zu gedenken, die in uneigennütziger Weise die Kolonne aus der Taufe hoben, sie führten und leiteten bis zum heutigen Tage. Auch unsererseits wollen wir nicht unterlassen, der Kolonne zu ihrem 30. Geburtstage herzliche Wünsche für die Zukunft auszusprechen. Heil! Das sterbende Handwerk. Dieser Film des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, der m der Hauptsache Aufnahmen aus Wilsdruff zeigt, ist dieses Jahr endlich über die Leinewand ge gangen. Er wurde in Chemnitz und am vergangenen Donners tage auch in Dresden gezeigt. Die begleitenden Worte sprach Max Zeibig-Bautzen. Eigentlich hätte der Heimatschutz die Ur aufführung nach Wilsdruff verlegen müssen; denn Wilsdruff ist die Geburtsstadt dieses Films im wahrsten Sinne des Wortes. Ob es ihn überhaupt zu sehen bekommt? Die Jahreshauptversammlung der Priv. Schützengesell- fchaft fand gestern abend im „Schützenhaus" statt. Sie war durch andere Veranstaltungen im Besuch geschwächt. Nach be sonderer Begrüßung des Schützenkönigs Rose erhob man sich zum Andenken der im letzten Jahre verstorbenen Kameraden Walter Riemann, Johann Kny, Ehrenkommandant Schubert und Alfred Vogel von den Plätzen. Von den Eingängen kam eine Einladung der Schühengefellfchaft Großenhain zum 350- jährigen Jubiläum und verschiedene Dankschreiben zur Ver lesung. Schriftführer Schlichenmaier erstattete den Jah resbericht, der in ausführlicher Weise die erwähnenswerten all gemeinen Vorgänge und im besonderen die Veranstaltungen der Schützengesellschaft für die Zukunft festhielt. Oberzahl meister Ruppert ließ den Kassenbericht folgen und konnte zu seiner Genugtuung und zur Freude aller Kameraden fest stellen, daß es ihm gelungen war, das Defizit auch mit Hilfe der ausgegebenen Darlehnsscheine wesentlich zu senken. Der Mitgliederstand hat sich im vergangenen Jahre um ein Mit glied erhöht. Kam. Ruppert gab anschließend noch einen Bericht über den finanziellen Abschluß von Königsabendbrot und Königsball, der ebenfalls als sehr zufriedenstellend bezeich net werden muß. Die Iahresrechnung wurde auf Antrag der Rechnungsprüfer als richtig anerkannt und dem Oberzahl meister mit der Entlastung der Dank der Gesellschaft ausge sprochen. Den abschließenden Kassenbericht vom letzten Kinder fest gab Kamerad Rose. Bei einer Einnahme von 510 Mark einschließlich des bereits vorhandenen Kassenbestandes und einer Ausgabe von 413 Mark bleibt ein Kassenbestand von 97 Mark bestehen. Eine längere Aussprache knüpfte sich an die Feststellung des Jahresbeitrages für 1933. Das Direktorium schlug vor, alle Beiträge wie bisher zu belassen, nur die der außerordentlichen Mitglieder von 21 auf 15 Mark zu senken. Dagegen wurde beantragt, den Beitrag der ao. Mitgl. auf 12 Mark festzusetzen. Mit einer Stimme Mehrheit wurde dem letz teren Antrag zugestimmt. Das hatte zur Folge, daß die Akti ven Steuererleichterung für sich beanspruchten. Bei der Ab stimmung war wiederum eine Stimme mehr dafür, daß der Jahresbeitrag für Aktive von 7 auf 6 Mark gesenkt wird. Dis Wahl der Schießdeputation, des Vergnügungsausschusses und der Vertreter zur Gauversammlung wurde durch einstimmige Wiederwahl der bisherigen Amtinhaber erledigt. Festgelegt wurde das Anschießen auf den 7. Mai, das Schützenfest auf den 25. und 26. Juni, die Kirmes auf 17. und 18. September und die Kleinkirmes auf den 24. September. Einer Abmeldung wurde statutengemäß erst mit Ende des laufenden Jahres statt gegeben. Wegen der Vergebung des Schützen-Bierzeltes wurde folgende Regelung getroffen: der Platz wird für eine gewisse Summe vergeben. Anter den Bewerbern entscheidet das Los. Der so Bestimmte scheidet im folgenden Jahre aus, so daß jeder an die Reihe kommt. Bevor die Versammlung ihr Ende erreichte, wurde dem Vorstand Berthold, dem Kommandant Rost, Oberzahlmeister Ruppert und Schriftführer Schlichen maier, sowie der Schützenmajestät „Hans, dem Gütigen" und den Exmajestäten herzlicher Dank für die im verflossenen Jahre der Schützengesellschaft erwiesene Liebe und Aufopferung aus gesprochen. Die Hauptversammlung des Tierschutzvereins zu Meißen führt alljährlich einmal dic große Gemeinde der Tierschützer aus Meißen Stadt und Land zusammen,, um.die-MLeMML