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SchpeAerg, «3. Kez. In ernster Yeit spicke» «^r VynnVer««» uns an, unser mit den alten Sitten und Gebräuchen durchwobenes Weihnachstkest in herkömmlicher Weise zu begehen. Unsere St. Wolkgangskirche wird am 1. Feiertag früh wiederum da» Ziel tau sender Mensche» sein, die Wethnachtsstimmung suchen und finden, wenn — ja wenn. Wenn sich a Il«, die früh unser herrlich erleuchte te» Gotteshaus besuchen, de» Ernstes der weihevollen Stunde voll bewußt sind. Dasselbe gilt auch von dem um vier Uhr stattfinden, den Turmsingen. Es sei daher hier die Bitte ausgesprochen, sich aus den Straßen und Plätzen, besonder» am Eingaya m die Kirche, und in dieser selbst so aufzuführen, wie man es von Menschen, die Weih, nachtsstimmung empfinden und genießen wollen, erwarten kann: Ruhig und ohne Gejohle und anderen Lärm. Dann wird uns die Vhristmette allen das sein, was st« sein soll: eine wirkliche Stunde der Erbauung upd heilig ernster Einleitung des Weihnachtsfestes selbst. SHrttberg, 23. Dez. Am Nachmittag des vierten Advent fand in der Turnhalle der Bürgerschule die Lhrrstbescherung des Frauen- ver eins statt. Zahlreiche Spenden, darunter 23000 MI. von der ev. Gemeinde in Helsingfor», sowie viele Nahrungsmittel und Be» kleidungsgegenstände, von den Bewohnern unserer Stadt gestiftet, waren dem Frauenverein zugegangen, sodaß ihm über 100000 Mk. zur Ausrichtung der Bescherung zur Verfügung standen. 148 Per- sonen, meist alte Leute, wurden beschenkt. Dazu kommen noch zwei Konfirmanden urtd drei Mädchen, welchen von den Zinsen der Frida Llaus-Stiftung beschert wurde, und 15 Personen !m Krankenhaus, welchen am Donnerstag ein« besondere Descherungsfeier veranstaltet wurde, zu welcher von zahlreichen Geschäftsleuten und sonstigen freundlichen Gebern Geschenke gespendet worden waren. Pastor Conrad hielt al» Kurator des Frauenvereins die Ansprache. Der Gesang von Advents- und Weihnachtsliedern unter Leitung von Ober lehrer Meyer verschönte die Feier. Allen, die in so freundlicher Weise die Veranstaltung dieser Bescherungen ermöglicht haben, sei im Ramen der Beschenkten herzlicher Dank gesagt. Lößnitz, SS. Dez. Unser Bergverein ist auch in diesem Jahre fleißig bei der Arbeit. Der Verein, der durch seine selbstlose nur auf Erhaltung und Förderung edler Volkskunst hinzielcnde Tä tigkeit unser Lößnitz zur klassischen Stätte erzgebirgischer Schnitzerei gemacht hat, hat wieder sein bestes Können aufgeboten, um eine Weih nachtsausstellung von vorbildlicher Art zu stände zu bringen. Der in der Turnhalle aufgebante Weihnachtsberg stellt nach dem Urteil der Kenner eine der schönsten Leistungen während der letzten Jahrzehnte dar. Durch seine Tiefe verspricht er eine ganz besondere Wirkung. Wie es von jeher oberster Grundsatz des Vereins gewesen ist, die Weihnachtsgeschichte der Bibel in kunstvoller Schlichtheit und Unbefangenheit zu veranschaulichen, so ist's auch diesmal wieder ge- ' halten worden. Ein eigenartiger Zauber geht von dieser kleinen stillen Welt aus, die durch die schöpferische Phantasie frommer Kunst- ler aus dem Volke gestaltet wurde. Man erlebt eine Stunde er- quickender, beruhigender Andacht, wenn man sich liebevoll hinein denkt. Feine Meisterstücke in origineller Auffassung und Ausführung bietet die mit dem Wcihnachtsberg verbundene Sonderausstellimg. Auch hat die Schnitz-Abteilung der Gewerbeschule etliche sehenswerte Erstlingsarbciten ausgestellt. Man braucht wirklich nicht in die Ferne zu schweifen, um in der trübseligen Gegenwart doch noch eine fröhliche, selige Weihnacht erleben zu können. Kommt und seht! Sdt. Schwarzelcherg, 23. Dez. Der Mbertzweigverein konnte auch dieses Jahr 32 seiner Pfleglinge eine Weihnachtsbeschevung !bereiten, dank der anerkennenswerten Opserfrcndigkeit Ler nm Spenden an- gangenen Firmen und Priväten. Außer einem ansehnlichen Geld geschenk konnten ^beschert werden Mehl, Nudeln, Linsen, Kakao, Kar- tosfeln, Aepfel, Pfefferkuchen. Di« Bescherung wurde durch eine Vorlesung der Vorsteherin Frau Pfarrer Großmann, durch eine Ansprache des Schriftführers Amtshauptmann Dr. v. Schwartz, in Lvr besonder» der ethische Wert Ler in Christus verkörperten hin- gebenLen Liebe im Gegensatz zM fordernden Recht Würdigung , fand, sowie durch Gesangs- und Musikalische Vorträge der Fräulein Wunderlich und Lorenz und Les Organisten Schiffner ^u einer emdrinksvollen Feier ausgestaltct. - Bockau, 23. Dez. Anläßlich des Weihnachtsfestes sind Ler Ee- nuinde zur Verteilung an Ortsarm« 50 000 Mark von Fabrikant Arno Brückner und 1000 Vlark vom Konsumverein Aue überwiesen wovden. Lauter, 23. Dez. Die Firma Sächsische Emaillier- und Stanz werke hat 70 Beamte und Arbeiter, welche auf eine 25jährige Tätig keit im Werk zurückblicken können, mit einem Weihnachtsstollen und einem großen Geldbetrag erfreut. Beierfeld, 23. Dez. Aus dem Laden des Uhrmachsrmeisters Riedel wurde Lieser Tage ein« Uhr im Werte von 5000 Mark ge stohlen. Als Täter wurde Ler Unterschweizer E. aus St. Joachims- thal festgenommen. Werk, seine Mutter Agrippina zu einer Luftfahrt auf dem Golf einzu laden, bei -er dann das Schiff ins Meer versenkt wurde. Sie wurde jedoch von basischen Schiffern gerettet, später aber in der hier am Strande gelegenen Dilla Bauli von Soldaten getötet. Dort drü ben auf einer der Ponza-Jnseln hatte Agrippina einst ebenso wie Ju lia, Lie lasterhafte Tochter Les Augustus, und wie später ihres Soh nes Nero geschiedene Gattin Oktavia in der Verbannung gelebt. In Bajä starb der Kaiser Hadrian. Im Glanze der Weihnachtssonne hob sich am fernen Gestade der Hügel der einstigen Akropolis von Kumä empor. Auf ihr landete bei seiner Flucht Dädalus, sein Sohn Ika rus hatte nach dem Verluste seiner künstlichen Flügel als unglücklicher Flieger im ikarischen Meere den Tod gefunden. In der am Fuße der Akropolis gelegenen Höhle hauste einst der einäugige Polyphem, und in ihr läßt Felix Dahn in seinem „Kampf um Rom" die geschlagenen Goten ihren Reichsschatz verbergen, bevor sie sich zur Entscheidungs schlacht am Vesuv rüsten. lieber drei Jahrzehnte sind verflossen, seitdem das obere ELz - aebirg« meine zweite Heimat geworben ist. Das Weihnachtsfcst stand vor der Tür, als ich einzog. Bei einem Gang burck die stil len Gaffen der Stabt schallte aus den Wohnräumen das Lied: „Stille Nacht, Heiltae Nacht" mir entgegen, es war im wahren Sinne des Wortes Volkslied geworben. Nur langsam hatte sich das Gedicht des Hilfspfarrer» Joseph Mohr in Oberndorf, vertont durch den Orga nisten und Schullehrer Franz Gruber Les benachbarten Arnsdorf, Bahn gebrochen, seit in der Weihngchtsnacht des Jahres 1818 in dem stillen Kirchlein des weltabgeschiedenen salzburgischen Bergdor fes Oberndorf der fromme herzerhebende Sang zum ersten Mal er- klungen ist. Bei dem ersten Vortrage des Liedes vor der andächtigen Bauern gemeinde sang der Dichter di« Tenorstimme und der Komponist die Baßstimme. Die Gitarrebegleitung war deswegen vorgesehen, da zurzeit die Org«l der Kirche schadhaft geworden war'. An dem Schul haufe des Dorfes Oberndorf'bei Salzburg liest man jetzt folgende Inschrift: Stille Nacht, heilig« Nächst z Wer hat dich, o Lied, gemacht! " ' si Mohr hat mich so schön erdacht. - - ? Gruber zu Gehör gebracht; . Priester und Lehrer vereint. Unstreitig ist da» Wcihnachtsfrst mit seinen Gebrauche« da» Hauptfest ini Erzgebirge. Die Inner- oder Unternächte, auch Zwölf- uächte oder Lostage genannt, gestatten nach der Volksmeinung einen Blick in bl« Zukunft. Das HaAptgewicht liegt aus den Heiligen Abenden, dem 24. und 81. Dezember. Hau» und Stall, Scheune und Flur, Speise und Trank, Wachen und Träumen, Tiere und Pflanzen zieht man in den Bereich der Dolksfeier. Am Heiligen Abend wird nichts geborgt, Kunden erhalten vielmehr ein kleines Geschenk. Kaum ist di« Sonne am Heiligen Abend zur Rüste gegangen, so vereinigen sich die Familienmitglieder zum k-ohcn Mahl, die Hausfrau hat sich getummelt und den Ihrigen 7 oder v (beides heilige Zahlen) ver schiedene Speisen aufgetischt. Heute gibt cs 1. Bratwurst mit Lin sen (des Geldes wegen), 2. Schweinebraten und Sauerkraut, 3. Schöp- WMijch Mit Hüßlraut (daß di« Arbeit leicht werd«), 4. Schweb»— Sitzung -es Dezlrksausschufies der AmtrhauptmaRnschast Schwarzenberg, am 20. Dezember 1VSL ' Vorsitzender: Amtshauptmann Dr. v. Schwartz. Genehmigt wurden Nachträge zu verschiedenen Gemeindcsteuerordnunaen über die Erhebung von Hundesteuer, Vergnügungssteuer, Wertzuwachs- steuer, Grundsteuerzuschlag und Sonderzuschlag zur Wohnungsbauab- aabe. Ferner wurden genehmigt Nachträge zum Ortsstatut verschie dener Hebammenbezirke, ein ortsgesetzlicher Beschluß über die Besol- düng des Demcindevorstande» und ein Ortsgesetz über die Umlegung der Gebühren in Angelegenheiten der Schlachtvieh- und Fleischbeschau. Für das einer Gemeinde vom Wirttchastsmintsterium zur Kartoffel- Versorgung gewährte Darlehn wurde die Bürgschaft übernommen. Das Gesuch eines Gemeindevorstandes um Erweiterung der Strafbefugnis wurde abgelehnt. Es sollen aber wegen einer weiteren, der Geldent wertung entsprechenden Erhöhung der Geldstrafen Schritte, unternom men werden. Der Antrag einer Gemeinde auf Verschärfung der Be- stimmungen über den Besuch der Schank- und Vergnügungsstätten für jugendliche Personen soll an das Ministerium des Innern befürwor tend weitergereicht werden. Zu den Schleußenbaukosten einer Ge meinde wurde eine Bezirksbeihilfe von 20 000 Mk. bedingungsweise bewilligt. Der Neuregelung der Bestimmungen über das Meldewesen im hiesigen Bezirk wurde zugestimmt, ebenso-der Erhöhung des Untcr- haltsgeldes für die Freistellen bei der Landesschule Dresden. Dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz wurde eine einmalige Spende von 3000 Mk. bewilligt. Der Zinsfuß für die vom Bezirksverbande ausgelichenen Darlehen wurde erhöht. Das Gesuch des Gastwirts Richter in Niederschfema um Ausdehnung der Schankerlaubnis aus ein neu eingerichtetes Zimmer wurde genehmigt. Dagegen wurde ein Gesuch aus Johanngeorgenstadt um Genehmigung zum Ausschank von warmen Getränken einschl. Punsch und Glühwein abgelehnt. - — -O Schwarzenberg, 23. Dez. Am 15. L. M. versammelten sich die Mitglieder und Freund« Les E-rzgebirgszweigvereins im Sonnen saal' zu einem „HutzenohmL". Die Räumlichkeiten reichten gerade noch aus, um Lie beträchtliche Zahl der „Hutzenleit" beherbergen zu können. Hutzensssft? Ja, richtige Hutzenleit. De Weibsen kam« in Kopptttchl, nr blaue Schürz, no bnmtgestrafeltn wollne Gack, ne Reichnbächsr Boyrock un Pantoffeln. Se taten klippeln un stricken. De Mannsen hatten e schiens bunts Halstüchl, e Wamms oder e Strickwesp a, aa « blaue Schörz im, an daar is Sacktüchl um na gebundn war, un Filzschuh a. De Mütz .hattn se natürlich aa in dr Stub auf. Darbet taten se tüchtig aus ihrer Tobakpfeif dämme. Off de Tisch standen Laterlv, Lächter oder Bergmännle. Unterhalten Hamm se siech aa wie Le arzgobövgischen Hutzenleit. Vorne off dr Biene wurm arzgebörgische Lieble füvgesunge. Dr- zwischennei Hamm de Rambachmad e paar schiene neie Gedichtor von ihren Vater fürgetrogn. Drnoch is Theatep gespiblt wurn; „is grüße Lus" hieß dos Stück. Do kunnt nrr obr gammcrlich lachen! Zrletzt Homm mr allezamm getanzt. —'Durch die unge- zwungene Natürlichkeit, die an dem Abend herrschte, wurde eine recht gemütliche Stimmung erreicht. Ein jeder durfte hier einmal sagen: „Hier bin ich Mensch; hier Lars ich's sein!" Das brachte die Menschen innerlich näher. Aus die sein Grunde begrüßten wir es, wem: recht bald wieder einmal ein solcher „Hutzenohmd" veran staltet würde. Dem Vorstand aber und allen Lenen, Lie den Wend durch Theater, Gesang unü Vortrag verschönen halfen, für ihre Mühe herzlichen Dank. Glück aus! H. Gewerkschaftliches. Tarifbewegung. Aue, 23. D«. In Ler am Freitag im Restaurant SbaLt- brauerei abgehmtenen Versammlung Ler WÄsche-Industrie-Ange- stellten wurde folgende Entschließung angenommen: Die heute versammelten Angestellten sämtlicher Organisationen der Wäschs- Industrie im Bezirke der Amtshauptmannschast Sckmmrzenberg sind fest, .entschlaffen,. etwaigen Bestrebungen der Arbeitgeber dieser Industrie, die tariflichen Vereinbarungen, die bisher gemeinsam mit der Ärbeitevgvuppe der Metallindustrie abgeschlossen worden sind, insofern zu lösen, Laß in Zukunft für Lie Wäsche-Industrie beson dere Tarife abgeschlossen werden sollen, Len größten Widerstand entgegenzusetzen. Lurusn, Sport und Spiet. Einigung zwischen Turnen und Sport. Gleichzeitig mit München, wo Ler Nordbayerische Turnerbund eine Einigungsgrundlag« für Sport und Turnen fand, glückte in Essen der vom Westdeutschen Spielverband gemachte Versuch zu tlmr DuMMgung Ar Len ganze« Weste». Ei« voiig«KHt«r Ent wurf zu einer Arbeitsgemeinschaft fand fast einmütige Zustimmung und ebenso Lie nachfolgende Entschließung: „Die Ansammlung der. Turn- und Sportvereine, sowie die SportabteUungen der Verein» der Deutschen Turnerschaft, welche dem Westdeutschen Spielverbanch angeschlosscn sind, wllirscken nicht den Kampf zwischen Turnen un» Sport. Sie find Ler einmütigen Auffassung, daß Lie zuständigen Organisationen Westdeutschlands die Pflicht haben, sich unter gegen seitiger Anerkennung derselben als FochvevbanL für ein besondere» Arbeitsgebiet zu einer Arbeitsgemeinschaft etwa als Westdeutscher Brmd für Leibesübungen zusammenzuschließen. Der Westdeutsche Spielverband, Lie für Westdeutschland zuständigen Kreise Ler Deutschen Turnerschaft und Ler Schwimmverband wevden ersucht, mit aller Energie dir Genehmigung Ler deutschen Spitzenvevbäwo« zu Ler Gründung dieser Arbeitsgemeinschaft schleunigst herbei zuführen." — Es dürfte kaum zweifelhaft sein, daß diese Ueber einkunst, die auf derselben Grundlage wie im Osten getroffen wurde, auch die Billigung der Spitzenverbände finden wird. Der endgül tigen Beseitigung Ler Differenzen im ganzen Reich wäre man da, mit einen großen Schritt näher gekommen. * Schwarzenberg, 23. Dez. Dom Ski-Klub Schwarzenberg wirb uns geschrieben: Wie allen skisporttreibenden Kreisen noch bekannt sein dürfte, ist im Jahre 1S21 der Sportfilm: „Das Wunder des Schneeschuhs" in den hiesigen Germania-Lichtspiele« vovgeführt worden. Den Bemühungen der Germania-Lichtspiele im Devem mit Lem Ski-Klub Schwarzenberg ist es mm gelungen, auch den 2. Teil des genannten Films: „Eine Fuchsjagd auf Skiern durchs Engadin" vorführen zu können. Der Film, Ler bereits in ver schiedenen Städten gelaufen ist und allgemein« Bewunderung her- vovgerufen hat, wird am 27. Dezember von nachmittags 2 Uhr an und am 28. Dezember von nachmittags 4 Uhr an in den Germania- Lichtspielen vorgeführt wevden. Allen Sportbegeisterten und Bovg- fre:mden, insbesondere allen Skiläufern und Skiläuferinnen^ den Mitgliedern Les DLutsch-Oesterreichischen Alpenvereins und nicht zuletzt der Jugend/wird der Besuch dieser Vorstellungen dringet empfohlen. Außer diesen: herrlichen Meisterfilm, dessen Aufnahme in Ler Natur zwei volle Monate in Anspruch nahm und unter Mitwirkung der besten Skiläufer Les Deutschen Ski-Verbarches er möglicht werden konnte, wird muh noch Ler hochinteressante Flug sportfilm: ,-Fliegende Menschen", Rhön-Segelflug, gezeigt. Auch die Umgebung von Schwarzenberg, insbesondere die Lehrerschaft mit ihren Schüler und Schülerinnen, wird' auf diese Herrlichur Filme, die tatsächlich etwas Vorzügliches bieten, hierdurch noch ganz besonders aufmerksam gemacht. Sportplatz Carlsfeld. 1,05 Meter Schnee, 5 Zentimeter Neu- schnee, 3 Grad Kälte. Ski ausgezeichnet, Rodel gut. , Kirchliche Nachrichten. Schneeberg (St. Wolfgang) Kirchenmusik. 1. Feiertag: a) In LuLl jubilo; b) Stille 'Nacht (Schrecks. — 2. Feiertag: a) Joseph und Maria an der Krippe, Bariton, Sopran, Klavier und Molq, Herzogenberg; b) Wiegenlied, Wüllner. EeiminsämftshMs Aue (Bockauer «Ar. 1b.) Sonntag, 142 Uhr: Sonntagschule. — 1. Äeihnachtstag, 148 Uhr abends: Allge meine Weihnachtsfeier in Lied und Mort (Pred. Nußpicköl). Jedermann herzlich willkommen! — 2. Wnhnachtstaq, 143 Uhri Weihnachtsfeier der Sonntagschul« mit verschied. Darbietungen. Absuds 148 Uhr öffentliche Weihnachtsfeier des Jugendbunürs mit Darstellung des Deklamatorüuns „Friede auf Erden". (Zu tritt frei für Jedermann.) — Mittwoch, 8 Uhr Jirgendbund für junge Mädchen. — (Donnerstag fällt aus.) — Freitag, 8 Uhr; Iugsndbund für junge Männer. — Sonntag, Ll. Dez., abends 1610 Uhr Iahresschluß (PreL. Nußpickrl). Diensthabende Aerzte am Sonntag: Ane: Dr. med. Gaudlitz, Carolastraße (nur für dringende Fälle.) Am 1. Feiertag: , Aue: Dr. med. Hofummt, Bahnhofstraße (nur für dringende Fälle) Am 2. Feiertag: Aue: Dr. med. Meißner, Bahnhofstr. 2 (nur jur dringende Fälle). Diensthabende Apotheken am Sonntag: Aue: Kuntzes Apotheke, am Markt. / / ! Schneeberg: Adler-ApothÄe. - s ' ' Am 1. Fe iertag: > ! Aue: Adler-Apotheke, Bahnhofstraße. Schneeberg: Löwen-Apotheke, NeufladtÄ. Am 2. Feiertag: Au« Kuntzes Apotheke, am Markt. Schneeberg: AdlevApotheke. knochen und Klöße, 6. Pilze mit Kartoffeln, 6. Hering mit Apfel salat, 7. Butter- oder Semmclmilch (das eine vertreibt Kopfschmer zen, das andere hält die Klöppelspitzen rein), 8. Noterüben-Salat (verleiht rote Bäckchen) unü d. gebackene Pflaumen. Nach dem Mahl vertreibt sich das junge Doll die Zeit mit allerhand Kurzweil. Frau von Elterlein in Schwarzenberg geborene Benkert aus Annaberg ladet in ihrer Dialektdichtung dazu ein: Heut' is der Heil'ge-OhwL, ihr Mad, Kummt rei, wir gießen Blei! Last a geschwind zur Hanne-Christ, > / i Se soll bäzeitcn rei. / . ' / Lott', dorten of der Hühnersteig, - " Do liegt men Lob sei Mei. ; / ' - Mach fei fchie sachte, rafel nett, Eist wird der Krienerts scheu. '1 Iech gieß zäerscht, wann krieg ich dä? ' ! Saht har — en Hammerscknnied! Die Karlin' lacht, die denkt gewiß, ' ' Fech man ihr'n Richter-Fried!" Durch einen Erdschlüsse! gießt man geschmolzenes Blei in eine mit Wasser gestillte Schüssel und sagt den Spruch: Ich gieß mei Zinn oder Blei, Was wird mei Handwerk sei? Aus der Form des plötzlich erstarrten Metalltropfens erkennt man die Beschäftigung des zukünftigen Lebensgefährten. Welche von den Mädchen noch nicht damit zufrieden ist) versucht es mit einem anderen Mittel. Line dünngcschalte Apfelschale wird rückwärts über den Kopf geworfen, die dadurch entstehende Figur deutet den An fangsbuchstaben des Geliebten. Hier und da setzt man Neunerlei auf den Tisch: Helles und trübes Wasser, Kohle (Zeichen der Trauer), Brot, Geld, einen Ring, eine Puppe, einen Blumenstrauß und einen Gevatterbrief. Den teilnehmenden Personen werden die Augen ver bunden, das Zugreifen erfolgt und wehe! wenn die fragende Person bi« -and nach Ler Kohle ausstreckte. Drr Hausvater beschenkt in der Christnacht die Obstbaume im Gartrn mit einem Strohseil un- sagt dazu den frommen Spruch: /wachset im««r fort, Gort segne «ure Frucht!", oder er bekreuzt sie im Namen der heiligen Dreieinigkeit. Wer keine Obstbäume hat, beschenkt seine Blumenstöcke im Zimmer mit einem Pfennig oder einer Näh- nadcl. Das Vieh im Stalle darf nicht vergessen werden. Der Wirt bestreut eine Brotschnitte mit Nußkernen, Salz oder der Asche der Stäucherkerzchen und gibt es dem Dich im Stalle: auch die Haus- tien sollen wissen, baß heute bas Geburtsfest des Weltheilands ist. Da künd«» Bläser vom alten Kirchturme bi« Mitternachtsstunde: Nun horcht när net in'n Ufentup: Da-Rumpeln und da» Geig'n. , Na, wenn es när nätt winseln tut, ß Denn sist bcdätts sei Leich'n. i Zum Hiilig-Ohmd um Mitternacht, ' i "» Da lüft stall Wasser Wei! - Ja, wenn iech niech natt färchten tä»- . , . S«d Kult «n Tup voll rei, ' Noch glänzen die Sterne am Himmelszelt, da rufen am heiligen Lhristmorgen die Hellen Kirchengtocken zu Len Christnietten. Jung und alt, groß und klein, reich und arm eilt zum Gotteshaus, das im Laufe des Jahres kaum wieder eine so reiche Anzahl Andächtiger versammelt sieht als an diesem Morgen. Vom Chore herab ertönt das alte Weihnachtslied: Quem Pastores laudavere". Auch die Weis sagung aus dem Iesaias wird gesungen, sie hebt mit Len Worten an: „Das Volk so im Finstern wandelt, sichet ein großes Licht". Als du elektrische Beleuchtung auch in den Dorfkirchen die Kerzen noch nicht verdrängt hatte, brachte jeder Mcttenbesucher sein eigenes Licht mit in die Kirche. Der Stumpf wurde später sorgsam aufbewahrt, denn zündete man das Mettenlicht während eines Gewitters an, so schlägt der Blitz nicht in das Haus, behauptet der fromme Glaube. Bei einem näheren Eingehen auf all die Gebräuche und Sitten der Weihnachtswoche kommt man zu Lem Ergebnis, daß sich fast in jedem Ort des Gebirges noch besondere Gebräuche außer den oben angegebenen eingebürgert haben. Sie find nicht von heute und ge stern, sondern sie haben sich zum Teil seit der Vorzeit von Geschlecht zu Geschlecht fortgeerbt, sie sind dem Kind das Erbteil der Väter, dem Manne eine heilige Pflicht gegen die Vorfahren, sie sind die Poesie in dem arbeitsreichen, mühseligen Leben des schlichten Mannes, an der er sich nach getaner Arbeit erfreut und durch die er Lust zu neuer Tätigkeit schöpft. Als Begründung unserer Behauptung gehen wir z. B. auf die Weihnachtsgebrüuche der Stadt Ehrenfriedersdorf ein. Da wird in den vier Adventswochen jeden Montag, Mittwoch und Sonn abend abends nach dem 7-Uhr-Lauten das aus dem dreißigjährigen Krieg stammende Fcldgeschrei vom Turme geblasen. Es ist dies eine kurze, einstimmig ersetzende, dann zwei- und dreistimmig werdende Fanfare, die mit einem langangehaltenen Akkord abschließt. Darnach folgen drei Strophen eines Weihnachtschorales. Am letzten Abend vor dem Heiligen Abend sind die Turmmetten von 7—8 Uhr abends, die nur darin bestehen, daß die Türmerwohnung glänzend erleuch tet wird. Bei den folgenden Feiertagsaottesdiensten wird am Schluß ein alte» Kirchenlied mit besonderer Melodie gesungen, anscheinend «in« stete Nachdichtung be» „Quem pastore» laudavere^ da» sonst nirgends ander» al» in Ehrenfriedersdorf gebräuchlich ist. Gin Weihnachten ohne Berg, Krippe, Ecke, Winkel ode« wl» sonst der stufenförmig aufgebaute Paradiesgarten mit Hirt und Schafen, Stall und Krippe, Engel und Stern genannt wird, ist dem Erzgebirgler kaum denkbar. Da wird in de» langen Abenden vor dem Feste zusammengeklebt, gepappt, vergoldet, bemalt, geleimt und gehämmert, der Phantasie wird ein weiter Spielraum gelassen, denn der Wcihnachtsberg soll am Christmorgc» nicht nur der schönste des ganzen Ortes sein, er soll auch womöglich bei der Pyramiden- und Weihnachtsberg-Auestellung mit einem Preise gekrönt werden. Ur sprünglich ging der Godanke, den Christabend auf Bethlehem» Flu ren p/.f7isch Larzustellen, von Ler Kirche aus, rmü wahre Kunstwerke, in Mm»'i aufbcwahrt, zeugen von der künstlerischen Auffassung der Darsteller. Im Erzgebirge führen die Spuren des Gebrauchs, Wcih- nachtsberge zu bauen, auf Lößnitz zurück. Hier bildeten sich Krippen» oder Schnitzvcreine einzig und allrin zu dem Zweck«, schon« Berg« zu bauen. Bst auf den heutigen Tag hat Lößnitz seinen Ruf, Len grötz« t«a WekdnaSts'oera zu blitzen, zu wahren gewußt,