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PAPIERZEITUNG. Nr. 17. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt in Berlin NW., Louisen- Strasse 82/84, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewänenhten Patnischrf Mit dem Trockencylinder der Papiermaschine verbundene Friktionswalze zur Erzeugung von Hochglanz auf Papier von Albert Ehinger in Raths- Damnitz i. P. D. R. P. 84 044 (Kl. 55). Bisher wurden die auf der Papiermaschine hergestellten Papierbahnen zwecks Erzeugung von Hochglanz auf besondere Glättwerke gebracht. Um die Verwendung eines besonderen Glättwerkes zu vermeiden, ordnet man gemäss vorliegender Er findung an dem letzten Trockencylinder der Papiermaschine selbst einen besonderen Friktionscylinder an. Die Papierbahn i läuft nacheinander um die Trockencylinder h und c und wird durch Führungsrollen h geführt. Kurz vor der Stelle, wo die Papierbahn den letzten Trockencylinder c ver lässt, wirkt eine Friktionswalze d auf die eine Seite der Papier bahn. Die Walze d kann je nach der Stärke des Papiers mehr oder weniger gegen den Trockencylinder c gepresst werden. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Walze d ist grösser als die jenige des Trockencylinders c, sodass, da gleichzeitig eine starke Erwärmung der Walze d eintritt, das Papier stark geglättet wird. Auf der Oberfläche der Walze d schleift ein Filzstreifen e von der Breite derselben. Dieser Filzstreifen wird beständig mit etwas Oel getränkt und erhält eine seitlich hin- und hergehende. Bewegung, sodass die Walze d mit einer gleichmässigen feinen Oelschicht überzogen wird und so die Reibung leichter überwindet. Der Antrieb der Friktionswalze geschieht mittels konischer Antriebsscheiben, sodass die Umdrehungs - Geschwindigkeit nach Belieben geändert werden kann. Mit dieser Vorrichtung sollen sich besonders die Pergament-, Pergamyn- und fettdichten Pergamentpapiere, sowie die Zellstoff- Papiere glätten lassen. Patent-Anspruch: Eine Vorrichtung zum Satiniren von Pergament-, Pergamyn- oder Zellstoff-Papieren direkt auf der Papiermaschine, gekenn zeichnet durch eine, auf die über den letzten Trockencylinder einer Papiermaschine gehende Papierbahn wirkende, verstellbare Friktionswalze (d) mit darauf schleifendem, seitlich verschieb barem, ölgetränktem Filzstreifen (e), deren Umfangsgeschwindig keit grösser als die des Trockencylinders ist. Werden die Exzenter x, wie die Figur erkennen lässt, so nach oben gestellt, dass sie die Hebel w nicht berühren, so liegt die obere Gautsch walze A, vorausgesetzt, dass sie nicht durch das Gewicht r beeinflusst wird, mit ihrer vollen Last auf der Unter walze D. Das freie Ende des Hebels w ist in solcher Weise gekrümmt, dass die Exzenterscheibe x, wenn sie in ihre tiefste Stellung gebracht wird, die Walze A stets um das gleiche lineare Maass von der Walze D abhebt, gleichgiltig, in welcher Stellung sich die Achse i des Hebels h in der Geradführung m befindet. Wird für gewisse Papiersorten eine Entlastung der obern Gautschwalze erforderlich, so wird der durch das Gewicht r belastete Hebel v an der rechten Seite aus dem Auge u herausgezogen und von der linken Seite, wie durch die punktirten Linien angedeutet wird, wieder hereingeschoben. Patent- Ansprüche: 1. Eine Gautschpresse, bei welcher die Gautsch walzen (A und D) ohne Rücksicht auf ihre jeweilige gegenseitige Stellung an beiden Enden gleichzeitig und gleichmässig von einander entfernt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass das in bekannter Weise in Führungen (in) verstellbare Traggestell (h) für den Schaber und die Ober walze mit einem sich über den Drehpunkt hinweg verlängernden Hebel (iv) versehen ist, welcher durch Ver drehung eines von einer Welle (a) getragenen Exzenters (x) zwecks Entfernung beider Gautschwalzen voneinander niedergedrückt werden kann und an dem der Einwirkung des Exzenters ausgesetzten Theile eine solche Krümmung besitzt, dass die Oberwalze (A) bei halber Umdrehung des Exzenters (x) stets ungefähr um das gleiche lineare Maass von der Unterwalze (D) entfernt wird, gleichgiltig, an welcher Stelle sich der Drehpunkt (i) innerhalb der Grad führung (m) befindet. 2. Eine Ausführungsforni der unter 1. bezeichneten Gautsch presse, dadurch gekennzeichnet, dass der Belastungshebel (u) für Gautschpresse von Carl Hemmer in Neiden fels. D.R.P.84042 (KI. 55). Die Hebel h, in welchen sowohl die obere Gautschwalze, als auch gleichzeitig der Schaber, die Bürste und das Spritzrohr gelagert sind, haben oben Augen w, die die Gautschhebel v auf nehmen. Die Lagerhebel h-sind ferner auch nach hinten durch die Arme w verlängert, auf welche zum Heben der Gautschwalze die auf durchgehender Welle a sitzenden Exzenter x wirken, die ihrerseits wieder durch Handrad y und Schnecke mit Schnecken ilie Oberwalze aus dem ihn haltenden Auge (w) herausgezogen und vom entgegengesetzten Ende der letztem wieder in dieses ein- geschoben werden kann, zu dem Zweck, das Anheben der Walze (A) bezw. die Entlastung der Unterwalze (D) vom Druck der Ober walze (A) zu erleichtern. rad z in Umdrehung versetzt werden.